Aktuelle Transfers


  • Danke, das sieht nach einer Menge Fleißarbeit aus! Eine Frage hätte ich dazu: was ist bei dir der "Einkaufswert"? Ist das die veröffentlichte Grundablösesumme beim Transfer eines Spielers?


    Hintergrund der Frage: In letzter Zeit geht die Tendenz ja dahin, die Transfersummen zum Teil erfolgsabhängig zu staffeln, wie zum Beispiel beim Transfer von Ousmane Dembélé nach Barcelona oder von Renato Sanches von Benfica zu den Bayern. Die Gesamtablösesumme könnte in Sanches' Fall in einem recht großen Fenster von 35Mio bis 80Mio liegen. Wenn ich mich richtig erinnere, müssten Bayern zum Beispiel Benfica eine Summe x nachzahlen, falls Sanches irgendwann Weltfußballer werden sollte.


    Würdest du so etwas auch berücksichtigen? Das Bild würde sich dadurch sicherlich nicht groß verschieben - ich wollte es nur mal genau wissen, weil ich das Thema wirklich spannend finde.

  • Moin, das sieht vielleicht nach Fleißarbeit aus, ist aber tatsächlich nur huschhusch-schnellschnell. Ich habe nur die Zahlen von tm.de abgeschrieben und in Tabellenform gegossen. Ich habe nicht geprüft, wo tm.de Ablösegelder nachträglich angepaßt hat. Bei Mertesackers Wechsel zu Werder Bremen haben sie es bis heute nicht gemacht, da stehen immer noch 4,7 Mio drin, glaube ich. Da müßten aber zirka 2x 500.000 Euro dazugekommen sein (auch wenn das außerhalb des betrachteten Zeitraums liegt). Bin mir aber sicher, daß es irgendwo ein Beispiel geben wird, bei dem solche erfolgsabhängigen Zahlungen nachträglich eingepflegt wurden.


    Ich habe nicht vor, das ganze noch zu justieren. Da ist mir die Zeit zu wertvoll für, zumal ich auch nicht glaube, daß das Bild dadurch groß verschoben wird. Ich wollte nur zeigen, wie der Einkaufswert im Balkendiagramm aussieht und wie eng=unbedeutend die Unterschiede im unteren Bereich sind. Zeigen, wie groß die Lücke zur Ligaspitze ist. Und dann dachte ich, tüdele ich noch die Punkteausbeute der letzten Zeit irgendwie mit rein. Was ja auch ein bißchen schief ist, weil ich den sportlichen Erfolg der letzten fünf Jahre mit den grob geschätzten Gehältern der nur letzten Saison in Verbindung bringe. Allerdings sind die Schwankungen der Gehaltssummen von Jahr zu Jahr auch nicht so sonderlich groß. Keiner verdoppelt oder halbiert von einem Jahr zum nächsten, wenn er in der Liga bleibt. Deswegen nur ein bißchen schief.


    Mein nächstes 45 Minuten-Projekt wird der neue Fernsehvertrag. Da will ich zeigen, daß 96 wahrhaftig der einzige Klub ist, an dem die Mehreinnahmen bis jetzt komplett vorbeigegangen sind, weil der Zeitpunkt des Abstiegs so ungünstig war. Alles zusammen soll dann verdeutlichen, wie klein 96 in der Liga ist und daß der Klassenerhalt für die nächste Zeit ein Erfolg bleibt.

  • Mein nächstes 45 Minuten-Projekt wird der neue Fernsehvertrag. Da will ich zeigen, daß 96 wahrhaftig der einzige Klub ist, an dem die Mehreinnahmen bis jetzt komplett vorbeigegangen sind, weil der Zeitpunkt des Abstiegs so ungünstig war. Alles zusammen soll dann verdeutlichen, wie klein 96 in der Liga ist und daß der Klassenerhalt für die nächste Zeit ein Erfolg bleibt.


    Pff, wissenschaftliche Studien, bei denen das gewünschte Ergebnis vorher schon feststeht... :hochnäsig:

  • Ich habe nicht vor, das ganze noch zu justieren. Da ist mir die Zeit zu wertvoll für, zumal ich auch nicht glaube, daß das Bild dadurch groß verschoben wird. Ich wollte nur zeigen, wie der Einkaufswert im Balkendiagramm aussieht und wie eng=unbedeutend die Unterschiede im unteren Bereich sind. Zeigen, wie groß die Lücke zur Ligaspitze ist. Und dann dachte ich, tüdele ich noch die Punkteausbeute der letzten Zeit irgendwie mit rein. Was ja auch ein bißchen schief ist, weil ich den sportlichen Erfolg der letzten fünf Jahre mit den grob geschätzten Gehältern der nur letzten Saison in Verbindung bringe. Allerdings sind die Schwankungen der Gehaltssummen von Jahr zu Jahr auch nicht so sonderlich groß. Keiner verdoppelt oder halbiert von einem Jahr zum nächsten, wenn er in der Liga bleibt. Deswegen nur ein bißchen schief.


    Nein, zu Verschiebungen dürfte das kaum führen, das lohnt die Mühe nicht.
    Die vierte Grafik (die mit den durchschnittlichen Punkten) hatte ich vorhin komplett übersehen. WOB und Hamburg als Ausreißer nach unten, Leipzig und Hoffenheim als Ausreißer nach unten, sonst korrelieren Spieleretat und Punkteschnitt ziemlich gut. Von Hertha bis Hamburg liegt alles eng zusammen, da kann man mit Glück und Geschick mal in den Europapokal oder im Pokal weit kommen, mit etwas Pech und Ungeschick (Verletzungen, schlechte Transfers) aber auch absteigen. Interessant, dass die Zahlen gut zu dem Eindruck passen, den man gewinnt, wenn sich mal die Tabellen der letzten Jahre ansieht.


    Stuttgart ist ja im selben Jahr abgestiegen...?!


    Ohne der Studie des Pokalhelden vorgreifen zu wollen: In der Abstiegssaison 2015/16 hat 96 laut dieser Quelle insgesamt ca. 6Mio mehr an Fernsehgeldern erhalten als Stuttgart (davon 1Mio mehr aus den internationalen Geldern).
    Beide Vereinen dürfte der Abstieg besonders getroffen haben, weil die Bonuszahlungen, die sich aus den internationalen Erfolgen der letzten Jahren ergeben, im Abstiegsfall nicht mehr (oder kaum noch?) zählen. Bei 96 machen die Fernsehgelder vermutlichen einen größeren Anteil der Einnahmen aus als bei Stuttgart. Deshalb kann ich mir gut vorstellen, dass 96 der größte Verlierer ist.

  • Es könnte zwar in den Thread über die finanzielle Situation der Bundesliga. Aber das Gespräch ist gerade hier. Und mir lag die Frage auf der Zunge, wieso hat eigentlich jeder Klub Geld in der Tasche, bloß 96 nicht? Vielleicht geht es noch jemandem so. Nach dem Motto: Wir sind abgestiegen, das wissen wir, wir sind aber auch wieder aufgestiegen. Müßte doch alles wieder tutti sein? Ist es nicht.


    Quelle ist diesmal fussball-geld.de, weil es eine vollständige Auflistung aller TV-Geldkomponenten enthält. fernsehgeld.de habe ich früher gerne genutzt, die Seite ist auch schön übersichtlich, aber sie berücksichtigt keine internationalen Gelder für die BL-Übertragungen. Und weil die Preise für Übertragungsrechte und deren Verteilung veröffentlicht werden, entfällt diesmal jede Raterei.


    96 stand noch vor wenigen Jahren echt gut da. 2014/15 haben sie immerhin die fünfhöchsten Fernsehgelder der Liga erhalten. Ein Jahr später wurden sie knapp von Gladbach überholt. Diese Tabelle zeigt die Fernsehgelder der letzten vier Jahre, sortiert nach der Saison 2014/15. Dieselben Zahlen, diesmal sortiert nach 2017/18, gibt es hier. Hannover ist also auf den vorletzten Platz der Fernsehgelder zurückgefallen. Und als drittes schauen wir uns noch den Vergleich zwischen 2016 (vor Abstieg) und 2018 (nach Aufstieg) an. Das tut dann richtig weh anzusehen. Denn jeder Bundesligist hat jetzt mehr als vorher. Freiburg fällt aus der Wertung, weil die 2016er Zahl aus der zweiten Liga stammt. Aber Hertha hat 28 Mio zusätzlich, Hoffenheim hat 22 Mio zusätzlich, Mainz hat 16 Mio zusätzlich, Bremen hat 15 Mio zusätzlich, Augsburg hat 13 Mio zusätzlich. VW kürzt das Sponsoring um 25 Mio? Macht nichts, der VfL kriegt 25 Mio mehr aus dem Fernsehgeldtopf. Nebenbei wurde ja die Berechnungsgrundlage ein wenig verändert. Der Meistertitel 2009 z.B. wird wieder mitberücksichtigt. Stuttgart stieg mit uns ab und mit uns auf und hat jetzt... 6 Mio zusätzlich.


    Niemals Einzig und allein 96 hat weniger als vorher. Es sind nicht nur elf Klubs an uns vorbeigezogen, nein, wir haben sogar als einziger Erstligist weniger Fernsehgeld in der Tasche als vor zwei Jahren. Schon vor zwei Jahren ist 96 erschrocken durch die Transferlande gezogen und hat große Augen gemacht, als es die Preise sah. Dann müßte 96 eigentlich jetzt... hehehe...


    Kleiner Trost: Köln und Hamburg werden in der nächsten Saison hinter uns zurückfallen, während Düsseldorf und Nürnberg sich hinten anstellen müssen. 96 klettert 2018/19 also wieder zwei Plätze nach oben. Allerdings fallen Absteiger nicht mehr ganz so tief. Man sieht schon, Darmstadt und Ingolstadt kriegen in der zweiten Liga schon 5 Mio mehr als Hannover und Stuttgart; Hamburg und Köln werden aufgrund der jüngeren BL-Historie noch mehr erhalten. Das Timing für den Abstieg war bei 96 zufällig phänomenal.


    Und so mutmaße ich, daß uns der Abstieg um etwa 70 Mio Euro an Einnahmen gebracht hat. 40 Mio Mindereinnahmen gesamt im Zweitligajahr. Zehn Mio Mindereinnahmen aus dem Fernsehen 2017/18. Knapp zehn Mio noch in der kommenden Saison. Ausstiegsklauseln im Abstiegsfall (Alternative: Mehr Geld oder besseren Spieler behalten). Verpflichtung von Spielern, die dann nach dem Aufstieg nicht mehr viel weiterhelfen können. 70 Mio in drei Jahren. Im Sommer 2016 mit Ansage verplant.

  • Super Zusammenfassung! Daran sieht man mal, wie teuer so ein Abstieg wirklich sein kann - wenn auch nur für eine Saison. Kein Wunder, dass 96 nun kein großes Geld für Transfers zur Verfügung hat (ohne Investition der Investoren).

  • Zum zweiten Mal heute: Danke für die Zahlen! :daumen:


    Gerade die Sprünge von 2016/17 nach 2017/18 sind bei den Vereinen, die in beiden Saisons Bundesligist waren, wirklich ziemlich spektakulär (und gleichermaßen im Vergleich zur Premier League eher aus der Kategorie "Tropfen auf den heißen Stein").


    Ich wäre bei ganz grober Extrapolation der Zahlen der anderen Vereine sogar von mehr als 50Mio an Fernsehgeldern für die Saison 2017/18 ausgegangen, wenn man in den beiden Saisons davor immer 15. geworden wäre. Das wären dann sogar mehr als 10Mio Mindereinnahmen für letzte Saison. Aber ob es nun 5 Mio mehr oder weniger sein mögen, finanziell war der Abstieg extrem schädlich. An der Binse "Nichts ist teurer als der Abstieg" ist definitiv was dran.

  • Es zwar ungerechnet den Abstieg an einer Person festzumachen, aber ketzerisch kann man behaupten, dass die Summe von Kinds Fehlentscheidungen, die zum Abstieg geführt hat, 96 mehr Geld gekostet hat, als Kind in 20 Jahren investiert hat.

  • Die Summe an Fehlentscheidungen, die zu Rekordverlusten geführt und den e.V. seine Beteiligung und Markenrechte gekostet hat, übersteigt das noch um ein Vielfaches.

  • Bei den aberwitzigen Preisen heute, müssten Kind und Co einen gewaltigen Betrag aufwenden, um 96 wettbewerbsfähiger zu machen. Ich kann mir das bei diesen Krämerseelen einfach nicht vorstellen. Dass auch weiterhin nur soviel gegeben wird, wie man als notwendig erachtet, wird wohl die Realität bleiben. Auch wenn 50+1 fällt.
    Vielleicht macht man sogar lieber endlich Reibach, anstatt weiteres Geld reinzustecken. Verhindern könnte es jedenfalls niemand mehr.

  • Tja, wer hätte gedacht, daß Real a) die 94 Mio von damals mehrfach wieder einspielen und b) danach das Geld nochmal zurückbekommen würde. Wenn er 33 ist. Also richtig gemacht. Beziehungsweise: Noch weit vor Platzen der Blase mitgemacht.