Einsatz von Pyromaterialien (z.B. Rauch od. Bengalos) bei 96-Spielen

  • Ich denke immer noch gerne an das Spiel der Amas in Nordhorn (?) zurück, 6 einheimische Dullis stellen sich bei "perfektem" Wetter hin und zünden ihre Pyros, Ergebnis: Spiel fiel aus.
    Nein! Ich bin keinenfalls gg Pyros, wenn die Bedingungen gut sind, prima anzusehen. Es sei denn, es ist so wie z. B. In Pireäus (z.b.), was hat das für einen Sinn, wenn ständig irgendetwas "brennt"? Das Problem ist, selbst wenn Pyros erlaubt werden würden, gäbe es immer noch genug Dullis, die Rauch zünden würden. Stimmt nicht? Erzählt keinen Scheiß!

  • Natürlich würden nicht andauernd Spiele unterbrochen werden müssen. Aber das Argument "Is ja nicht so schlimm, wenn's doch passiert..." finde ich bekennzeichnend und demaskierend. Schade. Denn das Konzept aus Augsburg (?) wird damit schon im Vorfeld von Fanseite untergraben statt gestärkt.

  • Ich denke immer noch gerne an das Spiel der Amas in Nordhorn (?) zurück, 6 einheimische Dullis stellen sich bei "perfektem" Wetter hin und zünden ihre Pyros, Ergebnis: Spiel fiel aus.
    Nein! Ich bin keinenfalls gg Pyros, wenn die Bedingungen gut sind, prima anzusehen. Es sei denn, es ist so wie z. B. In Pireäus (z.b.), was hat das für einen Sinn, wenn ständig irgendetwas "brennt"? Das Problem ist, selbst wenn Pyros erlaubt werden würden, gäbe es immer noch genug Dullis, die Rauch zünden würden. Stimmt nicht? Erzählt keinen Scheiß!

    Auch ganz groß das Heimspiel gegen Frankfurt in/ kurz vor der Umbauphase, als das blöde Eintrachtpack erst den alten Gästeblock so stark verrauchte, dass ich mit einer spontan abgehaltenen Papstwahl rechnete und dann unter diesem Deckmantel das Spielfeld und die Westtribüne mit Raketen unter Beschuss nahm.


    Ganz großer Sport.


    P.S. Mir ist natürlich klar, dass nicht alle Pyroaktionen so enden, aber unter diesem Eindruck kann ich ein Verbot schon gut nachvollziehen.

  • Wobei das damals keine herkömmliche Pyroaktion war, sondern eine Frustentladung der Frankfurter.


    Das Thema Pyro zu diskutieren ist nicht einfach. Jede Seite scheint ihre festgefahrene Meinung zu haben. Ich bin nicht unbedingt dafür und auch absolut kein Fürsprecher von solchen Aktionen. Es ist verboten und wird mit Geldstrafen geahndet, die der Verein zu tragen hat. Diese Gelder könnten sinnvoller eingesetzt werden. Wenn ich nach den Protokollen der Fanrunde gehe, scheinen im Hintergrund eine Menge Änderungen/Verbesserungen pro Fan anzustehen oder zumindest diskutiert zu werden, welche durch den Verein finanziert werden. Den Fanvertretern werden irgendwann die Argumente dafür ausgehen, wenn Martin Kind immer wieder darauf hinweist, wie teuer das Zündeln der vergangenen Monate wieder war.


    Andererseits bin ich auch nicht unbedingt dagegen. Ich finde, bengalische Fackeln, wie es vor 15 Jahren noch üblich war, sehr schön anzusehen, egal ob von weitem oder direkt daneben stehend. Es hat sich niemand daran gestört, es wurde im Gegenteil von einer beeindruckenden Fankulisse gesprochen. Neulich erst bin ich über ein Retro-Video bei Youtube aus den Neunzigern (ich meine, das war Köln-Wob) gestolpert, wo der Kommentator von eben dieser beeindruckenden Fankulisse sprach.


    Ich will gar nicht auf der Schiene "früher hat man das gemacht, also hat man das heute zu akzeptieren" fahren. Es kann aber nicht sein, dass innerhalb von nichtmal zwei Dekaden die Meinung von "super" und "tolle Atmosphäre" auf "Idioten", "kriminell" und "hat mit Fußball nichts mehr zu tun" umschlägt. Wenn es denn wenigstens mal konsequent durchgezogen werden würde, stattdessen werden bei den Berichterstattungen aus der Türkei, Griechenland, aber auch Südamerika immer wieder Bilder von brennenden Tribünen gezeigt und vom "einzigartigen Fanartismus" gesprochen, der "dieses Derby zu etwas ganz besonderem macht".


    Diese Doppelmoral geht mir tierisch auf den Sack, vor allem, weil sich ein Großteil der Leute allein anhand irgendwelcher Medienberichte ihre Meinung bilden. Würden zwei Wochen lang von randalierenden Balkenschalträgern berichtet werden, dann könnte man in seiner Freizeit nicht mehr mit seinem Balkenschal durch die Stadt gehen, ohne schräg angeschaut zu werden (passiert teilweise heute schon). Begründung dafür ist zweitrangig, man hat es eben irgendwo mal gelesen/gehört/gesehen und damit hat sich das Bild verfestigt.

  • Würzburg. Aber auch dieses Konzept spielt in den Überlegungen eine bedeutende Rolle, wenn auch erst im zweiten Schritt, weshalb du auch Würzburg in der Liste findest. Deine Kritik kannst du bitte nochmal erläutern, wo steht das von dir kritisierte Argument?

  • Auch ganz groß das Heimspiel gegen Frankfurt in/ kurz vor der Umbauphase, als das blöde Eintrachtpack erst den alten Gästeblock so stark verrauchte, dass ich mit einer spontan abgehaltenen Papstwahl rechnete und dann unter diesem Deckmantel das Spielfeld und die Westtribüne mit Raketen unter Beschuss nahm.


    Ganz großer Sport.


    P.S. Mir ist natürlich klar, dass nicht alle Pyroaktionen so enden, aber unter diesem Eindruck kann ich ein Verbot schon gut nachvollziehen.


    Hast du dir denn den aktuellen Text der deutschen Ultra-Gruppen durchgelesen? Darin steht doch ganz klar, dass das Werfen von Pyrotechnik ebenso unerwünscht ist, wie das Schießen von Leuchtspur. So etwas soll es also nicht mehr geben.


    Allgemein stimme ich denjenigen zu, die stumpfen weißen oder schwarzen Rauch sinnlos finden. Ist er auch. Er ist aber einfacher zu zünden und zu "schmuggeln". Wenn alles erlaubt wäre, gebe es mit Sicherheit viel mehr Bengalos, die 1896x besser aussehen und außerdem zu so gut wie keiner Sichtbehinderung führen.


    erdinger: Du meinst Emden. Klar war das da zum Kotzen. Aber das war ein Einzelfall unter besonderen Voraussetzungen. Da ja verantwortlich gezündet werden soll, wird so etwas eher nicht mehr vorkommen.

  • Deine Kritik kannst du bitte nochmal erläutern, wo steht das von dir kritisierte Argument?


    In diesem Posting. Sinngemäß steht da für mich: "Scheiß auf den Fußball! Der hat sich gefälligst mir unterzuordnen!"


    Ich weiß, ich weiß: Sowas sind Einzelmeinungen (oder?). Aber gerade die liefern der "Dagegen!"-Seite oft die besten Argumente und sorgen dafür, dass jemand wie ich, der ich dem ganzen Zinnober mittlerweile offener gegenüberstehe, sehr skeptisch wird, ob sich so etwas in geregelten Bahnen organisieren ließe.

  • Niemand kann garantieren, ob alles in geregelten Bahnen verläuft, wenn es legalisiert wird. Aber solange es nicht wenigstens mal versucht wurde, kann man auch genauso wenig garantieren, dass alles aus dem Ruder läuft.

  • Die Diskussion finde ich vom Zeitpunkt her recht amüsant vor dem Hintergrund, daß der Verein vor dem Stuttgart Spiel vielleicht wie seit ein paar Jahren üblich verlauten lässt, daß man selbst als harmloser Familienblockbesucher keine Wunderkerzen im Stadion anzünden darf.


  • Hast du dir denn den aktuellen Text der deutschen Ultra-Gruppen durchgelesen? Darin steht doch ganz klar, dass das Werfen von Pyrotechnik ebenso unerwünscht ist, wie das Schießen von Leuchtspur. So etwas soll es also nicht mehr geben.

    Ich muss gestehen, dass ich das nicht getan habe, kann mir aber schwer vorstellen, dass von "offizieller" Ultraseite damals die Marschroute war "Leuchtspurgeschosse oder Raketen gezielt in Blöcke zu schießen in denen auch kleine Kinder sitzen finden wir voll in Ordnung, da das zur einfach dazu Stimmung gehört."


    Prinzipiell gebe ich Euch recht, dass es dämlich ist in Südland von "toller Athmosphäre" und bei uns von "unverbesserlichen Idioten" zu sprechen. Fakt ist aber, dass ich bei der Einlasskontrolle relativ schlecht kontrollieren kann, was genau denn nun jemand vor hat und ob sich dieses Vorhaben vielleicht sogar mit Spielverlauf und Alkoholkonsum ändert.


    Wenn man das Bestreben nach Einsatz von Pyrotechnik zur Schaffung von Athmosphäre ernst nimmt, dann muss man, denke ich, die Sicherheitsinteressen der anderen Stadionbesucher ernst nehmen. Um beidem Rechnung zu tragen, fände ich es prinzipiell in Ordnung wenn von Vereinsseite sowas wie ein "Pyroblock" ausgewiesen wird, wo jeder der reingeht weiß, dass das für Atemwege und Kleidung evtl. Konsequenzen haben kann. Wenn dann noch die Pyrologen (und das meine ich jetzt ernst) angemeldet/genehmigt und mit einer Ausbildung im Umgang mit dem Zeug unterzogen worden sind, dann ginge das für mich in Ordnung.


    Natürlich kann ich die Postings: "Sowas gibts auch nur in Deutschland", "Anstellerei" und so schon lesen, aber wenn es den Leuten ernsthaft um Stimmung geht und nicht darum irgendwie "cool" zu sein, dann müssen sie auch Interessen anderer akzeptieren.

  • Wenn man das Bestreben nach Einsatz von Pyrotechnik zur Schaffung von Athmosphäre ernst nimmt, dann muss man, denke ich, die Sicherheitsinteressen der anderen Stadionbesucher ernst nehmen. Um beidem Rechnung zu tragen, fände ich es prinzipiell in Ordnung wenn von Vereinsseite sowas wie ein "Pyroblock" ausgewiesen wird, .


    siehe: Sprinklerung bei großen Brandabschnitten,

    • Offizieller Beitrag

    Hat eigentlich jemand mal fundierte Erkenntnisse über die tatsächliche Gefährlichkeit des Rauches/der Bengalos? Also ich meine jetzt weniger solche Sachen wie "Bengalos im Hemdkragen sind gefährlich!" sondern eben die selbst bei achtsamer Anwendung vorhandene Gefährlichkeit.
    Wie steht es denn mit der Toxizität des Rauches? Wie weit "spritzt" so ein Bengalo und wie heiß ist das, was davon weg"spritzt" der Funkenflug (Danke ZLF) eigentlich noch?


    Ich habe da zugegebenermaßen keine Ahnung von (merkt man sicherlich auch schon anhand der Fragestellung), Bengalos kenne ich nur aus der Ferne und Rauch nur vom Bund (wobei ich bei dem weiß dass er gefährlich ist: Die Zink-Anteile sind schädlich für die Lungenbläschen).

  • Es gibt solche und solche Bengalos, ähnlich wie es auch bei Silvester-Böllern oder -Raketen sichere gibt und welche aus Osteuropa, die eher nicht so sicher sind. ;)


    Wenn Pyrotechnik legalisiert wird, dann ist es eine Selbstverständlichkeit, dass auf die sicheren Bengalos mit ???-Sigel (Mir fällt die Abkürzung grad nicht ein) zurück gegriffen werden muss, also auf pyrotechnisches Material, was z.B. auch bei Konzerten eingesetzt wird. Genau dieses steht auch in dem Würzburger Konzept mit drin, welches durch die Kampagne übrigens nicht ausgehebelt werden soll, sondern welches Teil der Kampagne werden soll.


    Hier das Würzburger Konzept: http://www.rotekurve.de/wp-con…ads/Aktuelles-Konzept.pdf