Es ist weniger schlimm, wenn bei einer Polizeikontrolle die in der Nähe der Pyromanen stehenden Unbeteiligten etwas Pfefferspray abbekommen, als wenn dieselben Unbeteiligten durch eine Pyroaktion dauerhaft verletzt werden, z.B. das Augenlicht verlieren.
Das Argument, sie hätten durch ihre Nähe zu den Brandherden eine dauerhafte Verletzung bewußt in Kauf genommen, gilt weder für die Verletzung durch Pfefferspray noch für die Verletzung durch Pyro-Material. Aber Pferfferspray verursacht keine bleibenden Schäden.
Zum ersten Absatz: Mir ist keine ernsthafte Verletzung in über 15 Jahren Fan-Dasein mit Regionalliga-Auswärtsfahrten bspw nach BS bekannt. Eine solche Verletzung wäre aber ein Unfall. Der Polizeieinsatz war aber nun mal in seiner Natur Vorsatz und somit nicht mit einem hypothetischen Pyro-Unfall zu vergleichen. Hier finde ich wieder die Vermischung von Beurteilung des Polizeieinsatzes vom Sonntag mit der grundsätzlichen Frage nach dem Elrauben von Pyro im Stadion nicht zielführend.
Zur Pyro im Stadion finde ich Deine Meinung nachvollziehbar, insofern, dass das Abbrennnen von Bengalos im vollbesetzten Block immer ein Risiko beinhalten wird. Allerdings würde mich dann echt Deine Meinung zum Silvester-Feuerwerk interessieren! (Ernst gemeint, kein Angriff!!) Es stellt sich dann nur die Frage, ist man bereit dieses Risiko einzugehen und wie bewertet man es. Da gibt es dann eben die verschiedenen Lager. Ich bin bereit es einzugehen und ich bin auch der Meinung, dass man als Fußballfan einschätzen kann, in welchen Bereich des Stadions, es zum Abbrennen kommen kann und wo man sich einer Gefährdung aussetzt. Erst recht würde dies einfacher und unproblematischer werden, wenn Bengalos erlaubt wären, bspw in der ersten Reihe N 16/17 oder ähnliches!
Zum zweiten Absatz: In Kauf genommen schon, sicher nicht bewusst damit gerechnet. Ist imo zu vergleichen mit dem Autofahrer,d er das Tempolimit überschreitet. Auch der nimmt eine Steigerung der Gefahr bleibender Verletzungen in Kauf, gefähdet andere Unbeteiligte oder nicht? Aber bewusst damit rechnen, dass ihm dies passiert, tut er sicher nicht, denn dann würde er es ja nicht machen. Er wägt in dem Moment Gefahr gegen "Nutzen für ihn" ab und entscheidet sich fürs schneller Fahren, weil er die Gefahr deutlich geringer einschätzt als den Nutzen. Ob diese Entscheidung dann richtig ist, sei mal dahingestellt.