• Vom einwöchigen Guernsey-Trip zurück.
    Fazit: Eigentlich eine sehr schöne Insel. Und ein schöner Urlaub.
    Die Erwartungen waren allerdings zu hoch. Jeder der mal aus unserem Bekanntenkreis da war, hat uns sowas von vorgeschwärmt. "Hammerinsel", "so unglaublich schön", "ich bin neidisch" etc. Da ist es ganz natürlich, dass man da etwas Unglaubliches erwartet.


    Das Unglaublichste ist der Autoverkehr auf den schmalsten Straßen. Glaubt man den diversen Reisführern, dann wohnen auf der 65 qkm großen Insel 65.000 Menschen, die 50.000(!!!) Autos besitzen. Ob es so viele sind, vermag ich nicht zu sagen, aber wenn man teilweise bis zu 5 Minuten zum Überqueren einer ca. 6 Meter breiten Straße braucht, dann passt was nicht.
    Zumal das Busnetz sehr ordentlich ausgebaut ist und eine Fahrt maximal 60 Pence kostet (wenn man ne 30er Karte holt nur 35 Pence).
    Nett ist auch, dass man jederzeit einen Bus anhalten und aufspringen oder an jeder Stelle aussteigen kann (ist auch nötig, da die meisten Bushaltestellen aus einem "Bus"-Schriftzug auf den Straßen bestehen und der Fahrer auch keinerlei Stationen ansagt).


    Ein weiteres Manko ist, man eigentlich nur an den Küsten in Ruhe wandern kann, da im Inselinneren (also alles außerhalb der Küsten) kaum freie Flächen zu finden sind. Überall stehen Häuser (die aber durch die Bank sehr schön sind, keine Klötze oder so, alles schön im britsch-französischen Stil).
    Eigentlich wollte ich mir ein Fahrrad mieten, aber durch den Verkehr und die teils abenteuerlichen Steigungen war das keine so gute Idee.
    Dafür kann man an den Küsten allerdings sehr schöne Buchten erkunden.


    Das Klima ist der Hammer. Wir hatten immer so um die 17 bis 20°C, meist Sonnenschein und ordentlich Wind. Da die Insel im Golfstrom liegt und es extrem selten unter 0°C wird, gibt es massig Palmen und anderes Grünzeugs, was man in diesen Regionen (Ärmelkanal) nicht erwartet. Auch ist der Ruf "Blumeninsel" durchaus gerechtfertigt, da quasi überall, egal ob von Menschenhand angelegt oder wild gewachsen, das Gestrüpp blüht.


    Ein weiteres Highlight ist die Hauptstadt St. Peter Port. Eine sehr schöne Stadt mit einem riesigen Hafen, einer interessanten Festung (Castle Cornet) und für die shoppingwütigen einigen netten Läden. Das Flair ist auch hier eher mediteran und natürlich britisch: massig Pubs, Leggings, Marks&Spencer und diese Moonbootsgirlies - eine ausgezeichnet Kombination, wie ich finde.
    Die Bevölkerung ist ausgesprochen freundlich und hilfsbereit, die Preise etwas höher als in England (also recht gesalzen), da die viele Produkte einschiffen müssen.


    Der absolute Oberhammer ist allerding die winzige Insel Herm(ca, 2 km lang und 800 Meter breit). Keine Autos (eine Wohltat) und mit dem Schiff in 20 Minuten zu erreichen. Es ist wie im Märchen. Strände wie in der Karibik (gut, ich war noch nie in der Karibik, aber so stelle ich es mir da vor ;)), Pinienhainen und allem drum und dran. Ein Traum, absolut!
    Aber Vorsicht: Ich habe mir da den schlimmsten Sonnenbrand seit 1982 eingehandelt. Inklusive Wassereinlagerungen, sah aus wie der Elefantenmensch.


    Nachtrag (und Lanze brechen): Zum Essen ist zu sagen, dass es durch die Bank sehr ordentlich (in der Pubs und Lounges) bis ausgezeichnet (in den Restaurants) ist. Im übrigen verstehe ich nicht, wie man den Engländern nachsagen kann, dass die schlechtes Essen zubereiten. Bei den Supermärkten (Auswahl und Präsentation) z. B. können sich 96% der deutschen Pendants einige dicke Scheiben abschneiden. Bspw. Inder wie auf der Insel gibt es hier sowieso mal gar nicht (behaupte ich mal).


    Fazit: Sehr schöner Urlaub, schöne Insel, mal was anderes, allerdings muss ich da nicht mehr hin (sagt meine Frau auch).

  • Uij, heute morgen in Heraklion mit Regen empfangen worden, soll gestern wohl auch schon geregnet haben. Temperaturen eher frühlingshaft, wat is denn bloß mitm Klima los? Aschi, wo bist denn nun mit deinem Auto rumgeduest?

  • Erdinger, Du hast uns ganz neugierig auf Paleochora gemacht. Aber wie kommt man am besten vom Flughafen dorthin? Iraklio ist über 200 km entfernt (oder?), und die Auswahl an Flügen nach Chania ist vergleichsweise bescheiden. Wie regelst Du das immer?

  • Am schönsten und komfortabelsten ist es natürlich, sich ein Auto zu mieten. (Unbedingt von Deutschland aus und wenn's geht, über die gesamte Dauer. Ist nicht so teuer, z.B. für 12 Tage 250 Euro) Die Straßen sind inzwischen alle recht gut ausgebaut. Von Chania, Rethymnon etc fährt ansonsten 4x täglich ein Bus, von Heraklion gibt es Busse nach Chania. Ist natürlich sehr zeitaufwendig. Als schöne Alternative bietet sich der Flug nach Athen an, allerdings gibt es wohl von Hannover eher schlecht Direktflüge. Von Piräus gibt es eine schöne Nachtfähre nach Souda (Chania). Anstrengend auch so, aber sehr schön.
    Also eigentlich am stressfreiesten: Automieten.

  • Ok, danke - hast Du auch Empfehlungen, wo man am besten Mietwagen bucht? Insoweit kenne ich mich nur in spanischen Gefilden aus.
    Und natürlich freue ich mich über jeden Tip Sachen Unterkunft - am liebsten mit Frühstück.

  • Ich schaue heute abend mal nach. Quartier wäre Castello zu empfehlen, die Vorwahl im Internet stimmte aber nicht mehr
    Zum frühstücken sucht man sich was Nettes, kann ich dir aber auch nette Läden empfehlen. Auto: Google mal National Car (oder so)

  • Urlaub bei solch einem schönen Wetter auf Monte Terrasso und Lago di Natelsheide ist auch sehr nett.
    Und das noch bis nach der WM :D

  • Erdinger, erzähl ruhig etwas mehr übers Castello und eventuelle Alternativen (lieber Nähe West- als Oststrand). Tips für Frühstückscafes nehmen wir auch gern entgegen.

  • So zurück aus Kreta. Wunderbarer Urlaub. Aber endlich darf ich das Toilettenpapier wieder runterspülen und muss keine Päckchen mehr falten.


    Wunderschöne Insel - Amstel und Heineken sind widerliches Gesöff.

  • Waren in Platanias (5 km vor Rethymnon).


    Hotel war Preis-Leistungstechnisch mehr als i.O.
    Die ersten Tage erstmal am Strand rumgeeiert, dann mit dem Auto rumgefahren.
    1. Tag Elafonissi
    2. Tag Chania und Souda-Bucht
    3. Tag Ligres Beach (im Süden bei Kemares)
    4. Tag Umgebung von Préveli mit Préveli Beach
    5. Tag Eleftherna, Margarites, Berge, Tropfsteinhöhle und am Ende Planschen am Strand (Panormo)


    Dann die letzten beiden Tage nochmal am Strand gefaulenzt.


    Paleochara hat der weibliche Part gestrichen. 1-2 Strände bzw. Orte hätte ich gerne noch besucht.
    Für die Samaria-Schlucht war das Wetter einfach zu brutal. Aber die Insel hat Lust auf einen zweiten Besuch gemacht.
    In jedem Fall dann aber früher, wenn es nicht ganz so heiß ist und man sich auch besser bewegen kann.
    Leider war das dieses Jahr nicht möglich, da wir in den Ferien reisen mussten.


    Mythos vom Fass konnte ich auch nicht trinken, dafür war Cider und Corona im Supermarkt recht preiswert. :)

    Einmal editiert, zuletzt von aschi ()

  • Ich habe mal in Izmir nen guten Parkplatz gehabt. An der Küste geht es auch mitunter. (Sorry, konnte ich mir nicht verkneifen.)