Dem möchte ich gerne mal widersprechen. Dass die Buddhas z.B. schon vor Klinsmann da standen und "Bild" die Tatsachen passend zum Austragen alter Feindschaften ein wenig zurechtrückte, ist Dir zumindest bekannt? Und als Konzepttrainer, der vieles umbauen will, bei den Bayern mit ihren gefühlt einhundert Alphatierchen mit Einmischkompetenz zu scheitern, hat für mich noch nicht automatisch mit Inkompetenz des Trainers zu tun. Eher mit ungeeigneten Strukturen. Blöderweise hat man ja erst seit Klopp so richtig begriffen, dass Konzepttrainer nicht so ganz blöd sind, dass so ein Trainer aber mehr Zeit zur Umsetzung seiner Konzepte braucht als eine halbe Halbserie, und obendrein die richtigen Spieler dafür. Teamspieler, die ihr eigenes Ego zurückstellen können. (Widerspruch zu Bayern sollte klar sein.)
Ich wäre jedenfalls absolut nicht überrascht, wenn die USA in ein paar Jahren (Aufbau braucht Zeit -- sowas hat man in Bayern halt nicht) für auffällige Ergebnisse im aus seiner Sicht positiven Sinne sorgen würden. Dank der "Bild"-Kampagne gehört er für mich zu den allgemein und zu Unrecht unterschätzten Trainern. In den USA muss er sich garantiert auch nicht ständig für innovative Methoden rechtfertigen, die hierzulande mittlerweile ja so ganz stillschweigend zum Standard geworden sind. Z.B. die Arbeit als "primus inter pares" in einem echten Trainerteam, in dem Kompetenzen an Spezialisten delegiert sind und der Chef trotzdem genug Wissen und Überblick hat, um das zusammenzuführen. Platz 3 war 2006 aus meiner Sicht jedenfalls das Maximum, was aus der Mannschaft herauszuholen war, und genau das spricht auch so für Klinsmann.