Wie lebt es sich in...

  • Zitat

    Original von Huan31
    Kann diese Stadt jedem Studenten empfehlen (wenn das Fach hier gut ist), da es einfach ein anderes Gefühl ist in eiener Studentenstadt zu studieren als in Großstädten mit Uni.


    DAS glaub ich dir gern.
    Und bei der "Großstadt mit Uni"-Hannover kommt noch das Problem hinzu, dass einfach zu viele Einheimische an der Uni sind.
    1. weil wohl zu wenig von ausserhalb nach Hannover zum studieren kommen und
    2. der Hannoveraner Abiturient wohl irgendwie den Drang hat, hier zu bleiben und ja nicht mal was anderes ausprobieren will.(BS und HI zählen nicht).
    Dadurch kommt halt leider weniger Studentenleben zustande.


    Aber zur Ausgangsfrage: Eine andere Stadt?


    Ich bin nach 20 Jahren Northeim direkt nach dem Abi dort weg um den Zivildienst ganz woanders zu machen. Mich hat dort halt (ausser dem Freundeskreis der fast ausschließlich dort Zivi/Bund machte) nichts gehalten!


    Wuppertal ist sicher keine schöne Stadt (zu "schönen" Städten später mehr), aber durch die Nähe zu Köln und dem Pott war es herrlich, um sich gezwungenermaßen mal selbst zurecht zu finden. Grad als Einzelkind sicherlich wichtig. Erste eigene Wohnung mit dem Zivi Kollegen hat auch gerockt!


    Danach ging es für ein 3/4 Jahr (Prakikum) nach München und ich habe es geliebt!
    Seit ich während des Studiums nochmal für 2 Monate dort war, hasse ich die Stadt. Leben dort ist einfach zu stressig und wenn du relaxed in derUmgebung wohnst und auch dort arbeitest, dann hast du von der City selbst garnichts. Zudem kann in München das Leben m.M.n. auch erst ab einem fünfstelligem Gehalt Spaß machen, da wirklich alles so dermaßen teuer ist.


    Zum Studium kam ich dann - ich weiß nichtmal warum - nach Hannover , bin hier seit fast 5 Jahren, und verspüre nicht den Reiz woanders hin zu gehen. Und das verwundert mich enorm.


    Ich denke, eine Stadt zu mögen, weil sie "schön" ist, idt der falsche Ansatz.
    Denn z.B. Goslar ist auch "schön". Aber was mache ich am zweiten Tag???


    Ich denke vielmehr, dass jede Großstadt seine Vorteile hat, aber auch enorme Nachteile. Aber genau DIE hat Hannover nicht!
    Hannover wird oft als langweilig und nichtssagend abgeschrieben, aber ich habe in den 5 Jahren hier rein garnichts negatives erfahren können.


    Trotzdem kann ich jedem nur mal empfehlen, wenn sich die möglichkeit (Zivi/Studium) ergibt, eine andere Gegend kennen zu lernen.
    Und das sollte auch weiter als 200km sein, denn wenn man jedes 2. WE "nach Hause" fährt, bringt es nichts. Der neue Ort ist dann das "zu Hause!"


    Eine Sache noch: "Stadtrand, Region, Dorf" o.ä. kommen für mich nicht in Frage. Ich muss in unmittelbarer Nähe die City, einen Super- und Mediamarkt haben und auch die Möglichkeit, jederzeit zu Fuß nach Hause gehen zu können.

    Einmal editiert, zuletzt von sodapop ()

  • Zitat

    Original von sodapop
    Ich denke, eine Stadt zu mögen, weil sie "schön" ist, idt der falsche Ansatz.
    Denn z.B. Goslar ist auch "schön". Aber was mache ich am zweiten Tag???


    Ich denke vielmehr, dass jede Großstadt seine Vorteile hat, aber auch enorme Nachteile. Aber genau DIE hat Hannover nicht!


    Eine Sache noch: "Stadtrand, Region, Dorf" o.ä. kommen für mich nicht in Frage. Ich muss in unmittelbarer Nähe die City, einen Super- und Mediamarkt haben und auch die Möglichkeit, jederzeit zu Fuß nach Hause gehen zu können.


    Siehe da, wir sind Brüder im Geiste :winken:

  • Zitat

    Original von sodapop


    Trotzdem kann ich jedem nur mal empfehlen, wenn sich die möglichkeit (Zivi/Studium) ergibt, eine andere Gegend kennen zu lernen.
    Und das sollte auch weiter als 200km sein, denn wenn man jedes 2. WE "nach Hause" fährt, bringt es nichts. Der neue Ort ist dann das "zu Hause!"


    In diesem Punkt gebe ich dir vollkommen recht. Mein Freundeskreis hat sich innerhalb von 2 Jahren zwischen Hamburg, Tübingen und Ungarn aufgesplittet und man erkennt dann wirklich wer sich noch meldet, wer Interesse an einer Freundschaft hat und erlebt wohl auch so manche Enttäuschung. Man kann sich das vielleicht nicht so vorstellen, weil man sowieso denkt, "beimir passiert das nicht, ich hab eh nur die besten Freunde", aber mit allen, mit denen ich in MS gesprochen habe, hat sich inzwischen eine Auslese eingestellt und es bleiben wirklich nur die richtigen Freunde über.
    Desweiteren sind es einfach Erfahrungen in schwierigen Situationen, die man mal ganz alleine meistern muss und nicht gleich nach Hause (oder wo auch immer hin) kann.
    Bei all den Überlegungen spielt natürlich auch der finanzielle Aspekt eine Rolle, weil es auch Menschen gibt die sich nen Umzug nicht leisten können oder wollen.
    Und ich kenne auch viele Leute die "an ihrer Scholle" hängen und niemals den Ort oder die Stadt verlassen wollen. Dann allerdings zu sagen z.B. Hannover ist dat Tollste wat es gibt oder wie auch immer, ist natürlich Hohn, wenn man nix anderes gesehen hat.


    Werde bald ein oder zwei Semester in Dänemark hoffentlich einlegen können und nochmal was ganz anderes kennenlernen.

  • Zitat

    Original von Huan31
    Und ich kenne auch viele Leute die "an ihrer Scholle" hängen und niemals den Ort oder die Stadt verlassen wollen. Dann allerdings zu sagen z.B. Hannover ist dat Tollste wat es gibt oder wie auch immer, ist natürlich Hohn, wenn man nix anderes gesehen hat.


    :daumen:

  • jo, so isses!
    denke, hier fühlen sich dabei sicher einige auf den Schlipps getreten!
    Andererseits ist ein großer enger Freundeskreis - auch wenn er sicher nur durch die oben beschriebene Situation wirklich "gefiltert" wird, ein großer Vorteil.


    Habe mich aber auch für die "Filtration" entschieden.
    Übrig geblieben ist ein Freund.

    2 Mal editiert, zuletzt von sodapop ()

  • Zitat

    Original von sodapop
    denke, hier fühlen sich dabei sicher einige auf den Schlipps getreten!


    Ist mir noch gar nicht aufgefallen ;)


    Das erinnert mich an einen alteingessenen User, der vor langer Zeit mal so von München schwärmte und gleich von mehreren ganz bockig angemacht wurde: "Dann geh doch, pah!", "Reisende soll man nicht aufhalten.......".


    Das erinnerte mich doch gleich an diese schönen Gepräche früher im Schulbus: "Wettmar ist ja viel cooler als Engensen!" - "Gar nicht!" - "Wohl!" - "Doofmann!" - "Selber!".


    Also ich wohne ja nun in Berlin, einer m.E. faszinierendsten Städte Deutschlands, und ich fühle mich hier sehr wohl.


    In München und Stuttgart würde ich es auch auch aushalten. Hamburg ist mir dagegen zu unterkühlt und versnobt (wenn ich da schon dieses Gepose rund um die Alster sehe). Frankfurt am Main finde ich auch nicht so richtig attraktiv. In Mainz (wo ich mal 3 Mon. verbracht habe), Saarbrücken und Mannheim würde ich es ganz sicher nicht lange aushalten; am Niederrhein würde ich wohl spätestens beim Karneval die Flucht ergreifen.
    Im Osten könnte ich mir am ehesten noch Leipzig als Wohnort vorstellen.

  • Zitat

    Original von Mazurek


    Also ich wohne ja nun in Berlin, einer m.E. faszinierendsten Städte Deutschlands, und ich fühle mich hier sehr wohl.


    bist du umgezogen? hast doch mal in ffm (oder) gewohnt, oder arbeitest du da nur?

  • Zitat

    Original von roter hildesheimer


    bist du umgezogen?


    Ja. Ich habe mal ganz dicht an der Grenze zu Polen gewohnt, wo ich auch immer noch arbeite. Aber mein Wohnort ist seit einigen Monaten Berlin.

  • Ja, das wüsstest Du gern. Die nächste No-Go-Area ist jedenfalls nicht allzuweit entfernt.

    Einmal editiert, zuletzt von Mazurek ()

  • Kann nichts verwerfliches an meiner Frage finden. Stadtteile wie Neukölln oder sonst was sind sicher nicht so klein, als das ich dich dort zufällig in einer Dönerbude treffen könnte.


    Aber von mir aus kannst du es gern für dich behalten. So brennend hat es mich auch nicht interessiert.

  • Deine Frage ist weder verwerflich noch unangebracht, ich behalte es einfach lieber für mich. Neukölln ist es jedoch nicht.

  • Eine andere Stadt oder am besten sogar ein anderes Land kann ich nur empfehlen. Es erweitert doch gewaltig den Horizont.


    Ich bin jetzt zum zweiten Mal in einem anderen Land (jetzt Chile, zuvor Frankreich), dieses Mal wird es wahrscheinlich ein paar Jahre laenger dauern. Vielleicht ein Leben lang. Im Juli muss ich fuer zwei-drei Monate zurueck nach Hannover, bzw. zu meinen Eltern nach Ilsede, doch Ende September bin ich wohl wieder in Santiago, wenn alles so laeuft, wie bisher.


    Wenn man seine Heimat einmal verlassen hat, werden erst die wahren Vor- und Nachteile dieser bekannt. Hannover bedeutet fuer mich vor allem der alte Freundeskreis, alles andere ist dann doch schnell ersetzbar. Klar, 96 und Herry gibt es nirgendwo anders, aber Spass mit Fussball und Bier gibt es jede Menge. Das Leben in Santiago ist fuer mich dagegen ein taegliches entdecken, auch wenn der Alltag langsam aber sicher einkehrt. Santiago ist faszinierend, haesslich, schoen, arm, reich, verbaut, sonnig, rau, charmant, verdreckt, sauber, gammelig, piekfein --- eigentlich alles und vor allem riesig. Der groesste Nachteil ist die wahrlich schlechte Luft. In diesem Punkt freue ich doch sehr auf die Heimkehr aufs Dorf. Einfach mal wieder durchatmen, wenngleich der Nachbar BTSV-Fan ist.

  • Ich war heute mit meiner Berufsschulklasse auf Tages-Klassen-Abschlussfahrt in .... Bremen. Auf Drängen meiner Klassenkameraden habe ich zähneknirschend auf mein 96-Trikot verzichtet.


    Sehr interessant fand ich den botanischen Garten und diesen Rohdodendron-Park, sehr chillig das alles, vor allem bei dem klasse Wetter. Toll fand ich auch die Altstadt, mit all den engen Gassen und den Cafés an allen Ecken, wo man gemütlich das ein oder andere Alster trinken konnte. Aber das war es dann auch schon.


    Ansonsten eine Provinz wie jede andere auch, hatte mit Großstadt-Flair nicht viel zu tun. Eine 08/15 Innenstadt mit den selben Geschäften usw. wie in jedem anderen Kaff auch, nur eine Ecke kleiner, wie ich finde. Auf eine Stadt-Besichtigung haben wir einstimmig verzichtet, wir sind dann schon relativ früh wieder in Richtung Heimat gefahren, weil einfach nichts los war. Hat mich ein bisschen an WOB erinnert. Gewundert hat es hinterher keinen mehr, warum Bremen keine WM-Stadt ist.


    Auch von WM-Stimmung war nicht viel zu spüren, lediglich ein paar Schweden liefen in der Stadt rum. Als wir dann irgendwann die Faxen dicke hatten, wollten wir dann zur sogenannten WM-Arena, die vor dem Hbf aufgebaut ist, um Australien-Japan zu gucken. Erste Befürchtungen, dass diese bestimmt proppenvoll sei, bestätigten sich nicht, es war so gut wie gar nichts los. Als wir dann an der Kasse angekommen sind, wussten wir auch warum. Pro Spiel wollten die für einen Stehplatz 3,30 € und für einen Sitzplatz sage und schreibe 11,- € (!) haben. Wir also wieder in die Innenstadt und uns in einen der zahlreichen Lokale mit Flachbild-TV gesetzt, Platz genug war überall.


    Fazit: Ich war nicht zum ersten Mal in Bremen, und je öfter ich da hin fahre, desto mehr festigt sich meine Meinung: Provinz, mit schöner Altstadt, mehr nicht.


    Was ich aber doch noch ganz lustig fand, als wir beim Warten auf die Stadtbahn vorm Hbf den Sozial-nicht-ganz-so-gut-da-steheden Leuten morgens um halb Zehn beim Crack rauchen zusehen durften. Hatte was.

  • Zitat

    Original von Mazurek


    Frankfurt an der Grenze.


    Auslegungssache... ;)


    Zum eigentlich Thema:
    Ich wollte eigentlich auch, wie einige aus meinem Jahrgang, in der Region bleiben. Da die Uni Hannover aber keinen Magister-Studiengang für Geschichte mehr anbieten wollte, musste ich mir eine Alternative suchen --> Göttingen. Bisher kann ich sagen, dass ich es nicht im geringsten bereue, hier her gekommen zu sein! Wie oben bereits erwähnt ist solch eine kleine, aber dafür richtige Uni-Stadt für das Lebensgefühl eines Studenten schöner!
    Aber sollte es sich jobtechnisch ergeben, dass ich weg müsste, auch ins Ausland, würde ich das jederzeit machen. Zwar bin ich in der Region Hannover groß geworden und 96 ist mein größtes Hobby, nur geht der Job einfach vor!