• utze


    Du wirfst einige Dinge durcheinander:


    Die Besuche mit Willkommensgeschenk u.ä. dienen zur Kontaktaufnahme mit jungen Eltern. Zu den Geschenken gibt es Informationen, wo man Hilfe bekommt, falls nötig. Da gibt es Adressen von Familienberatungsstellen, Baby-Kursen usw. Ziel ist es, den Eltern die Angst zu nehmen sich Hilfe oder Rat zu holen, wenn Schwierigkeiten auftreten. Gerade weil bei einigen Eltern/jungen Müttern) die Befürchtung im Raum steht, daß ihnen das Kind weggenommen wird, wenn irgend etwas nicht ganz problemlos läuft, und wenn keine geballte familiäre oder fanmag-Erfahrung im Hintergrund ist. Ich erinnere noch mal an Nils, der - so hatte es den Anschein - ganz schön wuschig war ob dem Gewichtsverlust seiner kleinen Tochter. Und der hatte hier eine ganze Menge Experten im Rücken. Das hat mit Jugendamt erst mal nicht viel zu tun. Daß die Kirchen da mit drin hängen hat einfach etwas mit deren Trägerschaft von Familienhilfe und -beratungsstellen zu tun.
    Es geht in erster Linie darum präventiv Hilfe anzubieten, damit es zur Eskalation und Jugendamt erst garnicht kommt.

  • Danke dir. Seit wann gibt es das denn? Wir haben noch Bücher gelesen und uns anderweitig informiert. Immer wenn jemand mit einem Buch oder Zetteln vor der Tür stand wurde die Pumpgun durchgeladen.
    Finde ich aber sonst sehr geil, dass es sowas gibt.


    Die andere Geschichte war, dass Ventil Kontrollen gut fände. Wie soll das realisiert werden? Oft wird von dritten eine Anzeige gemacht und dann kommt das Jugendamt. Soll das Jugendamt (oder eine aus dem Boden
    gestampfte Behörde) jetzt in jeden Haushalt mit Kindern gehen und mit den Kindern eine Befragung durchführen, sich die Wohnung ansehen und nach Anhaltspunkten für z.B. Mißhandlung suchen?
    Leider haben die Mitarbeiter der Jugendämter jetzt schon so viel zu tun. (Und das ist echt traurig)

  • Wir haben solche Angebote auch bekommen, sprich 2006 in Regensburg gab es dass schon ..... alledings haben wir da vom Bürgermeister(amt) auch im Krankenhaus eine Infobroschüre bekommen mit Willkommensschreiben, zuständigen Behörden (wo beantrage ich was), Giftnotruf, Anzeichen für Wochenbettdepressionen (weil Frau ja schon aus dem KH geschoben wird, wenn sie wieder aufrecht stehen kann) usw.


    Dazu kam dass Angebot über einen Erstbesuch. Wo es um mehr Details ging wie man als junges Paar unter umständen auch für den Anfang eine Haushaltshilfe beantragen kann, ob Versicherungen sinnvoll sind usw. Wir hatten uns das Gespräch angefordert. Es war eine echt symphatische Dame, die als erstes zu der Unordnung in der Wohnung gesagt hat, dass gerade im Anfang es viel wichtiger ist mit dem Töchterchen zu kuscheln als die Wohnung zu putzen.


    Es mag nicht für alle Städte gelten, aber ich habe den Eindruck gewonnen, dass sich heute mehr um junge Eltern gekümmert wird, da durch berufliche Veränderungen das Konzept des in der Nähe der Eltern bleiben ausgedient hat und Paar doch öfters mit dem neuen Erdenbürger allein in der fremden Stadt steht.

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  • Ventil sprach von Prüfung und nicht von Kontrollen. Der Gedanke dahinter ist ein anderer. Nämlich, daß man sich vor der Geburt mit Pflege, Ernährung und Erziehung von Kindern auseinandersetzt und es nicht dem Zufall des sozialen Backgrounds der Eltern überlässt, ob das Kind gut oder weniger gut bis schlecht aufwächst.
    Die Idee kommt selbstverständlich auf, wenn man sich überlegt wofür man eine Befähigungsbescheinigung braucht.


    Seit wann es die Besuche gibt, weiß ich nicht. Wenn ich mich richtig erinnere, war es die Reaktion auf Todesfälle von Kleinkindern in Familien. Einhergehend mit der Unterstützung für das Jugendamt, die für Präventivaufgaben kein Personal übrig haben.

  • Zu der Prüfung. Der Gedanke kommt einen zwangsläufig .... allerdings wird es in der Praxis scheitern. Da ja das Poppen an sich nicht verboten werden kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Undertaker ()

    • Offizieller Beitrag

    Was vielleicht helfen könnte, wären zwingende regelmäßige ärztliche Untersuchungen. Also diese U1 bis U-Dingens, ausgeweitet bis zu... 17? Jahren.


    Ich bin auch absolut dagegen, dass man sagt, der und der oder die und die dürfen keine Kinder bekommen. Das kann und darf es nicht sein.


    Trotzdem ist es so, dass ich oft denke, hier oder da... mit der Elternschaft hat man niemandem einen Gefallen getan.

  • Der Rhythmus bei den Us ist doch ab der U4 oder so eh schon zu weit gefasst, um rechtzeitig auf Verfehlungen reagieren zu können.

  • Das Forum schwankt bedenklich zwischen den Extremen "Früher in der Tropfsteinhöhle haben wir auch Kinder großgezogen ohne Elternratgeber" und "Wieso pflanzen wir den Kindern keine Wanze ein, um sicher zu gehen, dass die Eltern ihren Job richtig machen".

  • Exil, es sind Lösungen gefragt.


    Edit: Ich meine nur, weil du ja selbst weisst, dass es "das Forum" als homogene Masse nicht gibt. Und weder etwas bedenklich ist, noch als Masse schwankt.


    :megaphon: Provokateur

    2 Mal editiert, zuletzt von mustermann ()

  • Fehlende staatliche Überwachung meiner Eltern in meiner Kindheit.


    Menno, ich wollte hier gar nichts ernsthaftes beitragen.


    EDIT: Wenn ich unbedingt was sagen soll, wäre das, dass es sinnvoll wäre, das momentane System rund um die frühkindliche Betreuung, also Ärzte und alle Formen der Pädiatrie, Kita-Personal und Jugendamt, deutlich besser zu schulen und auszustatten. EDIT: Wie konnte ich hier die Hebammen vergessen? Wenn man sich anguckt, worüber hier geredet wird, mutet das seltsam an angesichts dessen, was gerade so läuft.

    3 Mal editiert, zuletzt von ExilRoter ()

    • Offizieller Beitrag

    Hier in der Gegend kommt das Jugendamt automatisch und liefert einen eher sinnlosen Broschürenkarton ab. Die Dame kam ne Stunde zu spät. Meine "So kennt man das Jugendamt, kommt immer, wenns zu spät ist"-Begrüßung war ein richtiger Eisbrecher. Habe ihr natürlich dann vorgelogen, dass es nur ein Scherz war. Prinzipiell dann ne ganz nette belanglose Plauderei. Nix von Wert. Alles was sie an Neuheiten hätte bringen können, war vom ersten Kind noch auf dem Schirm. Aber ich denk, dass sie so vielleicht bei dem ein oder anderen schonmal den Fuß in die Tür bekommen, der von sich aus nie um Hilfe bitten würde. Oder aber beim ersten Kind schonmal Infos zu Kitas und Tagesmüttern geben kann. Man muss ja quasi direkt nach der Geburt anmelden, wenn man was vernünftiges will. Und das halbe Stündchen...

    • Offizieller Beitrag

    Das Schreiben haben wir gestern auch bekommen. Der Besuch würde wohl durch das Katholischen Familien"irgendwas" durchgeführt. Das ist wohl so eine Art Prüfung, ob alles in Ordnung zu Hause ist und die Eltern nicht Mal vom Jugendamt Besuch bekommen sollten. Was im Willkommenspaket ist, kann ich nicht sagen.


    Alles was mit Kirche (egal welche) zu tun hat, will ich bei mir in so einem Zusammenhang gar nicht haben. Sowas sollte meines Erachtens (ebenso wie Kitas etc) beim "Staat" bleiben und nicht von ihm an Religionsgemeinschaften outgesourced werden. In unserem Schreiben ist erfreulicherweise von der DRK-Familenbildungsstätte Fabi die Rede. Das DRK kann man meines Wissens hingegen als "neutral" einordnen und finde das daher akzeptabel bis gut. Finde es erstaunlich, dass die Stadt Hannover da in anderen Fällen aber auch von vornherein an Einrichtungen der Kirche "vermittelt".



    Danke für Deine Einschätzung und auch die der anderen!


    Den generellen Eindruck, den hier manche haben, habe ich auch. Ich habe mich schon oft bei dem Gedanken erwischt, dass es echt "krass" ist, dass man "einfach so" ein Kind bekommen kann. Natürlich will ich das nicht für bestimmte Leute verbieten, aber es war einfach dieser Gedanke, wenn wir uns selbst am Limit fühlten, obwohl wir unser Leben ansonsten eigentlich ganz gut im Griff zu haben glauben. Wie soll das dann bei Leuten sein, bei denen das nicht der Fall ist; die gar ohnehin schin ein Problem mit der eigenen Lebensführung und/oder Agressionen haben? Da kann einem echt Angst und Bange werden, wenn man sich vorstellt, in welchem Umfeld manche Babys und Kinder aufwachsen dürften. Die Patentlösung fehlt allerdings auch mir. Ich fürchte, dass diese Familien solche Angebote zum Großteil gar nicht erst in Anspruch nehmen. Mittlerweile bin ich fast so weit, es allein aus Neugierde anzunehmen.


    EDIT: Habe was gefunden: http://www.fabi.de/unsere-ange…projekte/willkommen-baby/
    Welcher Träger zu einem kommt, hängt also offenbar vom Stadtteil ab. Die AWO ist auch noch mit von der Partie.

  • So, good news ontopic ;)
    Nach einem Umweg ist nun auch der Zweitgeborene , dazu auch noch in seinem Wunschberuf, in Lohn und Brot


    Mit einem bis Meppen hörbaren "Uff" schliesse ich also in meinem Lebensbuch das Kapitel "Aufzucht".
    Um mich nach einer angemessenen Ruhezeit dem hoffentlich kürzeren, aber wahrscheinlich anstrengenderen, Epilog "Auswilderung" zuzuwenden. :D

  • Warum auswildern? Solange er bei Dir wohnt, kann er doch vor der Arbeit - ihr auf dem Land steht doch früh auf - noch auf dem Hof mithelfen.


    Ansonsten freut mich das zu hören. Bis dahin hab' ich noch eine lange Wegstrecke vor mir.