• Denke schon, kommt aber auch drauf an wie man das für sich definiert.


    Wenn man z.B. sagt: begrenzte Plätze pro Monat/Jahr die aber soviel Geld in die Region bringen das damit Umweltschutz/Renaturierungmaßnahmen umgesetzt werden können und durch die begrenzten Plätze keine Überlastung der Infrastruktur (Wanderwege etc.) Eintritt und damit die Natur geschont und trotzdem genossen werden kann, kann es schon einen nachhaltigen Tourismus geben mMn.


    Man kann natürlich noch die Anreise mit in die Rechnung nehmen, dass man je nach Art wie man anreist andere Preise zahlen muss, da die externen Kosten eingepreist sind. Also Anreise per Auto(egal ob E oder konventionell) oder Flugzeug teurer, Anreise per ÖPNV günstiger.

  • Gibt es nachhaltigen Tourismus wirklich?

    Ich möchte es zumindest probieren. Fängt schon damit an, dass ich (außer Ideen und finanzielle Mittel) nichts in das Tal bringe, sondern ausschließlich alles lokal organisiere.


    Das ist mühsam und teurer, aber machbar. Außerdem mache ich das (wenn es denn klappt) ohne Gewinnerzielungsabsicht, das soll nur kostendeckend sein.


    Es gibt dort keinen klassischen Tourismus, keinen Lift, keine Seilbahn, keine Skipiste, keine Hotels, nur Gastwirtschaften und kleine Pensionen. Dazu grandiose Natur.

    Die Menschen, die dort hinfahren wollen ihr Smartphone für ein paar Tage ausschalten und durchatmen. Das hat sich durch Corona noch einmal deutlich verstärkt.


    An- u. Abreise sind leider nicht komplett nachhaltig hinzubekommen, aber fast.

  • Viel schlimmer ist, dass Madame nun gepackt hat und morgen das Nest verlässt.

    Ich hatte keine Vorstellung, wie fertig mich das macht. :weinen:

    Wie weit entfernt von Euch wird denn ihr neues Domizil sein?


    Meiner Frau (Oberglucke vorm Herrn) hat es unwahrscheinlich geholfen, dass beide Jungs nach dem Auszug in einem Bereich von 3km wohnen. So sind sie zwar raus und eigenständig, aber wenn mal was sein sollte (was noch nie vorgekommen ist) immer greifbar.


    Ich hatte auch große Angst vor der Zeit, da ich meine Frau kenne.


    Aber sie meistert diese Situation wirklich mit Bravour.


    Und die beiden kommen sehr regelmäßig zum essen, oder Eier holen oder einfach nur zum quatschen.


    Ich möchte erwähnen, ich habe Frau und Kinder übernommen. Die Kinder waren zu dem Zeitpunkt 9 und 12 Jahre alt.


    Inzwischen machen die Jungs und ich Witze, dass sie zurückkommen. Meine Frau ist dann immer ganz geschockt, weil sie ihre neuen, liebgewonnenen Zimmer nicht mehr hergeben will.



    ————————————————


    Ich wünsche Euch, dass ihr nicht zu sehr leidet!🍻

  • Wie weit entfernt von Euch wird denn ihr neues Domizil?

    Ich danke erstmal herzlich für die warmen Worte!


    Meine Süße hat sich vor fast 2 Jahren einen sehr feinen jungen Mann geangelt, oder umgekehrt. Wer weiß das schon? :D

    So gerne ich den mag, so ärgerlich ist, dass seine Eltern 350 km entfernt einen Demeter-Hof betreiben, wo die beiden erstmal wohnen und arbeiten wollen, um Geld für die große Rundfahrt mit Camper & Hund zu sammeln.

    Kurz mal zum Frühstück fällt also weg, aber 350 km sind auch nicht Australien...


    In meiner Verzweiflung gestern Abend habe ich spontan ein Wochenende in einem barrierefreien Hotel im Nachbarort gebucht für Ende September. :D


    Ich bin nebenbei überzeugt, dass meine kleine Lindenerin auch wieder 'nach Hause' kommen wird irgendwann, aber im Augenblick ist es gut und richtig, dass sie die Komfortzone verlässt und ihr Ding macht. Kopf weiß das, Herz hasst ihn dafür.

  • Ich hab' meinen Kindern am Samstag die Geschichte von der Erfindung des Schaschspiels erzählt. Wo ein indischer König den Erfinder mit einem freien Wunsch belohnen wollte, und der wünschte sich ein Reiskorn auf das erste Feld, zwei auf das zweite, 4 auf das dritte und so weiter.


    Die 10-jährige war fasziniert davon und hat dann tatsächlich für die erste Reihe Reiskörner abgezählt. Und ich konnte Exponenten und exponentielles Wachstum erklären.


    139t Reis auf h4, die zweite Hälfte haben wir uns dann geschenkt. (Wobei ich ihr die entsprechenden Zahlen dann noch in Libre Office Calc gezeigt habe.)

  • dann hättest du bei der Gelegenheit auch schnell erklären können, wie das mit dem Geld und dem Reichtum funktioniert und warum die Vermögens-Schere immer weiter auseinander geht.

  • prickelpit96 , ich bin mir ziemlich sicher, dass du deine Kleine gut auf das Leben vorbereitet hast. ich selbst hab ja keine Kinder, ich kann mir aber vorstellen, was in einem da so vorgeht. Die Neffen und Nichten, die Haus an Haus bei uns herrangewachsen sind, haben auch alle den Horst verlassen. bei meinem Spezineffen fiel mir das auch nicht leicht. Wir sind schon recht dicke.

    Ich hatte natürlich immer nur die guten Sachen mit ihm. Da waren keine Elternabende mit Horrornachrichten oder schlechte Schulnoten. oder endlose Gespräche um Zimmer aufräumen und dergleichen. Ich war Abteilung Sonntags morgens im Bett Spongebob gucken mit heißer Schokolade und Marshmallows drin. oder nen extragroßen schein für Autoscooter.... daher war oder bin ich auch ne Art Onkel Charlie für ihn. als er nach Hannover gezogen ist, war das für mich fast wie bei Winnetou 3, wo Lex vor seine geistigen Auge nochmal die Highlights ihrer Abenteuer durchlebt.

    Und gestern hab ich nun erfahren, dass er zurück nach Luthe zieht in eine freiwerdene Wohnung in meinem Elternhaus. das hat mich unheimlich gefreut, weil ich weiß, dass er sich da auch gern um Haus, Hof und Garten kümmern wird. Mir fällt da ein Stein vom Herzen, weil sowas meiner Mutter eine sorge abnimmt.

    Und ich packe es auch nicht mehr, 2 Grundstücke zu pflegen. ich bin schon froh, wenn ich eins wieder in den griff bekomme.

  • Ich bin mir sicher, so einen ZLF als Onkel zu haben, ist auch nicht so die schlechte Wahl.


    Die beiden Jungs waren neulich zum Zocken bei meinem Bruder mit Übernachtung. Der kleine hat bis 1 Uhr nachts gezockt, das fand Madame nicht so pralle, ich hingegen war mir sicher, das hat ihm sicherlich sehr gefallen und das zählt, doch. "Papa, wann kann ich wieder bei Horst schlafen?"

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  • dann hättest du bei der Gelegenheit auch schnell erklären können, wie das mit dem Geld und dem Reichtum funktioniert und warum die Vermögens-Schere immer weiter auseinander geht.


    Ich weiß jetzt gerade nicht, ob das ernst gemeint ist, oder ein Scherz.


    Aber tatsächlich lag mir sowas fern. Was ich außer Exponenten erklärt habe, war, wie man das mittels des Summenzeichens in einen sehr kurzen Term fassen kann. Was die Kinder begeistert hat, insbesondere die 10jährige, war die geistige Strenge und Schönheit der Mathematik.


    Als die 8jährige gefragt hat, ob es eine größte Zahl gäbe, war ich kurz in Versuchung, von Hilberts Hotel, unterschiedlichen Unendlichkeiten und der Kontinuumshypothese zu erzählen, konnte mich aber gerade noch bremsen und beließ es bei der Plagiierung von Hilberts Hotel.


    Mein finaler Argumentationspunkt war: Wenn Nr. 2 als Grundschülerin Sachen versteht, die in der 9. Klasse, in die die Älteste nächstes Schuljahr kommt, dran sind, sollte denen das eine Mahnung sein, nie wieder zu denken: "Ich kann kein Mathe." Was ich von allen dreien schon hören durfte. (Die Älteste ist inzwischen aber auch im Leistungskurs. Tocktocktock.) Es ging also bei der ganzen Lektionen darum, den dreien Spaß an dieser wunderbaren Wissenschaft zu vermitteln.


    Da ich mich inzwischen ziemlich weit von dieser Thematik entfernt fühle, freut mich das sehr, dass es immer noch klappt. Fast sosehr, wie dass die sich überhaupt für geistige Abenteuer interessieren.


    Klassenkampf haben die kein Interesse dran. Fällt ja auch in meine Zuständigkeit. Feministinnen werden sie aber, da bin ich zuversichtlich, alle drei, und dadrauf bin ich auch stolz.


    EDIT: Ich versuche natürlich immer wieder, ein gesundes Marx-Verständnis zu etablieren, aber da springen sie einfach nicht gleichermaßen drauf an.

  • Viel schlimmer ist, dass Madame nun gepackt hat und morgen das Nest verlässt.

    Ich hatte keine Vorstellung, wie fertig mich das macht. :weinen:

    Meine Lütte ist nach München gezogen. War am Wochenende mal wieder hier. Chaosqueen wie früher :D

  • dann hättest du bei der Gelegenheit auch schnell erklären können, wie das mit dem Geld und dem Reichtum funktioniert und warum die Vermögens-Schere immer weiter auseinander geht.


    Ich weiß jetzt gerade nicht, ob das ernst gemeint ist, oder ein Scherz.

    Beides! Bezog sich aber auf einen Nachbarfaden und hatte mit dir nichts zu tun.

  • Dann ist es aber ein Mißverständnis Deinerseits. Denn "das mit dem Geld und dem Reichtum" funktioniert nicht nach der Logik des exponentiellen Wachstums, wobei wenig überraschend ist, dass sowas Wirres von einem Grünen kommt.


    Ich dachte, ich als Person und meine Marotten wäre hier der Knotenpunkt, der das inhaltlich zusammenhält, aber so fällt das alles in sich zusammen.


    Meine Kinder mögen auf Marx nicht anspringen, wie das mit dem Kapital und dem Mehrwert grob funktioniert, habe ich ihnen natürlich schon erklärt. Von daher sind sie da auf einem höheren Niveau, als Du, würde ich mal sagen.

  • War vielleicht ein bisschen hart von mir.


    Aber der Gedankensprung "exponentielles Wachstum --> soziale Ungleichheit" verursacht bei mir wirklich heftiges Kopfschütteln.


    Dass man hingegen nicht von eigener Arbeit sondern von der Arbeit anderer reich wird, verstehen Kinder meinen Lebendexperimenten zufolge sehr gut und überraschend leicht. Ich habe bei diesen Themen immer ein etwas schlechtes Gewissen, weil ich ihnen damit die Schule nicht leichter mache. (Und in der Tat ist denen schon aufgefallen, dass ich ständig im Widerspruch stehe zu dem, was die Lehrer ihnen beibringen wollen.)


    Die Sache mit der Geschlechtergerechtigkeit ist für die viel interessanter und viel konkreter, weil sie es im täglichen Leben beobachten können. Das ist ein Thema, welches sie interessiert und welches wir deswegen immer wieder diskutieren. (Dabei versuche ich durchaus auch, ihnen die Leiden der Männer im Patriarchat zu vermitteln, Dvdscott, und wie ihnen durch Feminismus geholfen werden kann.)