• Erstmal von mir auch Glückwünsche, Nils!


    Aber was kann man da machen?


    Das ist von Kind zu Kind unterschiedlich, aber idR ist das ganz normal, dass, ich sage mal, in den ersten drei bis vier Monaten die nicht zur Ruhe kommen, und auch mal ihre Phasen haben, wo die schreien und schwierig sind. Das oft auch in einem Rhythmus, den sie selber bestimmen. Muss nicht Nachmittags sein, kann auch zwei Uhr Nachts sein, dass sie dann aufwachen und erstmal ein paar Stunden Action ist.


    Nähe ist gut. Kind rumtragen ist gut. Pucken kann was bringen. Aber es gibt nicht unbedingt eine "Lösung".


    Osteopath ist ein super Tipp, gerade, wenn es wirklich einen spezifischen Grund gibt. (Was nicht unbedingt sein muss.) Ein guter Osteopath kann in der Tat Wunder bewirken.


    Ich war immer ein Freund von Pucken und Tragetuch. Wenn es eine Sache gab, die zuverlässig half wenn alles andere versagte, war es, das Kind in's Tragetuch zu nehmen. Wenn das gut geschnürt ist, kann man einfach weitermachen mit dem, was man gemacht hat. Und das Kind ist ruhig.


    Aber wie gesagt gibt es kein Patentrezept gegen den Geburts- und Wachstumsschock. Es hilft, sich klar zu machen, was das für ein extremes Stadium ist, was die durchgehen. Alleine das Wachstum: Ich hatte das Wachstum der ersten drei Monate mal hochgerechnet: Wenn das zwei Jahre weitergegangen wäre, wären die dann 3 Meter groß. Sowas tut halt weh.

    • Offizieller Beitrag

    Euch allen erst einmal wieder vielen Dank für die Ratschläge und auch die weiteren Glückwünsche! :)


    Ab zum Osteopathen, wirkt Wunder.


    Da muss ich wohl bald hin, so viel wie ich die Kleine gestern Abend und teils auch heute auf dem Arm herumgetragen habe.


    Probiert es mal mit Nähe, Nähe, Nähe. Ganz viel und ganz ruhig. Man muss nicht immer was machen (baden, Auto fahren), um das Baby zu beruhigen. Ab auf das Sofa oder ins Bett und kuscheln, natürlich gern mit Brust. Wenn ihr bzw. die Mutter nicht die ganze Zeit sitzen / liegen könnt, bindet das Baby an den Körper (Marsupi o.ä.) und lauft damit rum.


    Nähe ist vermutlich tatsächlich das Zauberwort. Hatte ich mir auch schon fast gedacht. Ewig langes Schunkeln auf dem Arm mit ein bisschen Gesumme (zumindest zu Beginn) brachte am Ende die "Erlösung". Die Kleine schlief irgendwann und ließ sich einige Zeit später dann auch ins Bettchen legen und schlummerte dort selig weiter.


    An Marsupi hatte ich auch schon gedacht. Allerdings ist sie dafür noch etwas zu klein (ist ja erst für Kinder ab 3,5kg gedacht, da liegt sie noch ganz knapp drunter). Aber für heute bin ich dennoch willens, das mal zu probieren. Vielleicht schaffe ich es nebenbei auch, endlich mal die Bude von oben bis unten zu saugen. Das ist seit drei Wochen nicht in Gänze passiert...


    Statt Autofahren funktioniert auch simples Spazierengehen. Die Mischung aus dem Schunkeln und der frischen Luft macht's.


    Spazierengehen mit dem Wagen brachte gestern zumindest für die Dauer des Spazierengehens Entspannung. Kaum zu Hause angekommen, ging es aber (langsam) wieder los.


    Alles in allem ist sie aber echt verträglich. Jetzt, wo wir nach und nach ein paar Sachen "finden", die sie beruhigen, wird es wieder handhabbar. :)

  • Nähe ist vermutlich tatsächlich das Zauberwort. Hatte ich mir auch schon fast gedacht.


    Manche Kinder brauchen davon tatsächlich unendlich viel. Meine Frau war vor drei Jahren noch ein eher zierliches Persönchen, aber nach zwei Kindern hat sie vom Rumtragen Oberarme, die könnte Bud Spencer solo zur letzten Ruhe betten.

    • Offizieller Beitrag

    Da freue ich mich dann schon. Dann kann ich ja bald Tim Wiese Konkurrenz machen... :D


    Ich habe übrigens noch ein paar (ungefragte) Tipps für werdende Neu-Eltern auf Lager. ;)


    1. Falls ihr "sensibel" seid, nehmt eigenes Klopapier mit ins Krankenhaus. Zumindest bei uns (im Vinzenkrankenhaus) war das besseres Schmirgelpapier.
    2. Falls eine Milchpumpe benötigt wird, notiert euch diesen Anbieter: http://www.medizintechnik-kaasen.de/ Die kommen auch direkt ins Krankenhaus und geben eine kurze Einweisung. Man muss 50 Euro Kaution zahlen sowie einen kleineren Betrag (ich meine 20 Euro) für so ein steriles Abpumpset. Der Rest geht auf die Krankenkasse (wofür man natürlich ein Rezept braucht, was aber kein Problem sein sollte).
    3. Kauf euch Strohhalme. So könnt ihr der stillenden Mutter (so eine Still-Session kann ja durchaus mal dauern) ganz nett was zu Trinken anreichen.
    4. Nehmt euch für die Zeit danach nichts vor. Kein Windows 10 Update, kein Fensterputzen, keine Steuererklärung, gar nichts! Ich habe mir den Monat Elternzeit ehrlich gesagt etwas zu "lax" vorgestellt. Dann kam alles anders. Das hing sicherlich auch mit der Still- und Gewichts-Problematik zusammen. Sonst hätte das etwas anders ausgesehen. Aber von einem reibungslosen Start darf man einfach nicht ausgehen.
    5. Holt euch eine Babytrage. Damit kann man mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: Das Neugeborene bekommt Nähe, es wird herumgeschunkelt (=bessere Chancen auf Schlaf ;)) und man kann nebenbei noch etwas erledigen. Zum Beispiel Staubsaugen (auch wenn es etwas beschwerlicher ist und man beim Bücken doch ziemlich "gehemmt" ist). Auf Empfehlung hier im Forum haben wir uns die Marsupi geholt; klappt super! In anthrazit sieht die ein wenig aus wie eine schusssichere Weste. Das gibt einem direkt sowas marzialisches. :D
    6. Lasst eure Frau ein paar Wochen vor dem errechneten Termin ruhig etwas Himbeerblättertee trinken. Der soll angeblich den Muttermund weicher machen und die Geburt erleichtern. Keine Ahnung, ob das wirklich klappt. Aber in unserem Fall ging die Geburt superschnell (hat im Krankenhaus vom Eintreffen bis zur Geburt keine 90 Minuten gedauert) und der Tee wurde vorher wochenlang getrunken. Gibt es leider nur lose und nicht in Beuteln.
    7. Falls der errechnete Termin verstrichen ist und das Kind endlich kommen soll, probiert es mal mit Frauenmantelkraut-Tee (gibt es erfreulicherweise als Beutel) und mit einem Rosmarinöl-Bad. Auch hier haben wir keine Ahnung, ob es wirklich geholfen hat, aber Fakt ist: Auf einmal ging alles ganz schnell. ;)
    8. Holt euch für den Kinderwagen so ein Sonnensegel. Gibt es günstig in der Drogerie eurer Wahl und klappt prima.

  • wie haben meine exfrau und ich es bloß geschafft, zwei tolle töchter seit ende der achtziger bzw. anfang der neunziger jahre des letzten jahrhunderts ohne probleme großzuziehen? verrückte welt.

    • Offizieller Beitrag

    wie haben meine exfrau und ich es bloß geschafft, zwei tolle töchter seit ende der achtziger bzw. anfang der neunziger jahre des letzten jahrhunderts ohne probleme großzuziehen? verrückte welt.


    Was genau willst Du damit jetzt "kritisieren"?
    Die Welt dreht sich tatsächlich weiter. Auch seit 1990. Das ist ein Vierteljahrhundert her. Es gibt neue Möglichkeiten, neue Erkenntnisse, neue Ideen (und dadurch vielleicht auch neue Probleme/Dilemmata). Was spricht dagegen bzw. was konkret ist hier jetzt für Dich nicht nachvollziehbar?


    PS: So ein Elterngeld-Antrag ist ja mal richtige Scheiße. Erst recht, wenn einer von beiden auch noch Einnahmen neben einer nichtselbständigkeiten Tätigkeit hat.

  • Das kommt davon, wenn man abends die Cubanos mit nem Fuffi ansteckt, weil der nächste Scheck vom
    Fanmag da ist. Etwas Arbeit muss sein. Was haben Vater und ich gelacht

  • :kichern:


    Das haben wir doch schon immer gewusst. Der durchschnittliche Fanmaguser aka der kleine Mann finanziert das öbszön opulente Leben der Köpfe im Hintergrund.


    Alles Gute noch, Nils. ;)

  • Die Welt dreht sich tatsächlich weiter. Auch seit 1990. Das ist ein Vierteljahrhundert her. Es gibt neue Möglichkeiten, neue Erkenntnisse, neue Ideen (und dadurch vielleicht auch neue Probleme/Dilemmata). Was spricht dagegen bzw. was konkret ist hier jetzt für Dich nicht nachvollziehbar?


    Ich vermute, das ist weniger die Differenz sondern die liegt im Ansatz. Auch früher wurden die Leute zugetextet und es gab Meinungen. Kann man z.B. schön an "Still-Philosophien" sehen, d.h. die herrschende Meinung, ob, wann, wie und wo Kinder zu stillen sind. Und der wissenschaftliche state of the art dazu ist ständig in Bewegung, d.h. was früher galt, gilt heute als grundfalsch etc.


    Das war für uns auch damals in den Krankenhäusern wahrnehmbar, das Krankenschwestern aus unterschiedlichen Generationen unterschiedliche Philosophien versuchten, an den Mann zu bringen. Und beleidigt waren, wenn man sich nicht belehren lassen wollte, also es besser wusste. ;)


    Es gibt aber Leute, damals und heute, die machen sich weniger Kopf.


    EDIT: Was ich voll unterstützen möchte, ist Dein Rat, auf die Hebamme zu hören. Sehr gute Erfahrungen mit dem Berufsfeld gemacht, wenn man wirklich Hilfe und Rat von anderen brauchte, bekam man den hier. Auch wieder ein echtes Problem, dass Hebammen im Gesundheitssystem massiv unter Druck sind.

    2 Mal editiert, zuletzt von ExilRoter ()

  • Hebamme dürfte einer der meist geringschätzten Berufe in diesem Land sein, da stimme ich Dir vorbehaltlos zu.

    • Offizieller Beitrag

    Manchmal habe ich das Gefühl, die ist eine halbe Ärztin. Oder so eine Art "Medizinmann". Echt genial; höchsten Respekt!


    Es gibt aber Leute, damals und heute, die machen sich weniger Kopf.


    Rund um die Schwangerschaft gehörte ich erstaunlicherweise auch dazu. Wenn es dann aber ernstzunehmende Probleme gibt, macht man sich automatisch dann doch einen Kopf... ;)


    Aber ich kenne das nun zu Genüge von vielen Leuten der älteren Generation. Immer wieder heißt es "früher ging es doch auch ohne". Ja klar, früher hat man zum Beispiel nicht vaporisiert. Früher war aber auch die Säuglingssterblichkeit höher. Könnte ja vielleicht einen Zusammenhang geben... nur da kommen "die Alten" nicht von alleine drauf, sondern tun es pauschal als überflüssig ab. Ebenso werde ich nicht auf einen Marsupi verzichten oder Hebammen-Besuche ablehnen, nur weil das früher auch "ohne ging". Um nur ein paar Beispiele zu nennen. Und sowas geht mir ziemlich auf den Keks. Erst rechts wenn es so pauschal und ohne konkret zu werden (selbst auf Nachfrage) kommt wie von rama, wo man dann indirekt auch noch als "verrückt" bezeichnet wird. Finde ich persönlich einfach nur respektlos sowas. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass wir hier anfangs wirklich Probleme hatten und mit den Nerven zeitweise fast am Ende waren.


    Das generelle Problem wird vermutlich auch in jeder Zeit so bestehen: In den 80ern zum Beispiel gab es mit Sicherheit auch Möglichkeiten, die die Elterngeneration davor nicht hatte und die wurden auch fleißig genutzt (und von den damals Alten als überflüssig abgetan). Klar, manches wird je nach zeitlicher Epoche Mal so und Mal so empfohlen und kommt nicht nur einfach "neu als Möglichkeit dazu". Stillen ist zum Beispiel wieder "gefragter" bzw. man ist da mehr hinterher als noch vor ein paar Jahren, wo man früher "aufgegeben" hat und Ersatznahrung fütterte. Ähnliches gilt für die Liegepositionen. Rückenlage ist ja derzeit das Nonplusultra, da Bauchlage ein Risikofaktor für den plötzlichen Kindstod ist. Mit Sicherheit wird sich aber auch das wieder ändern bzw. nicht mehr so absolut empfohlen. Gibt ja schon solche Tendenzen, da permanentes Liegen auf dem Rücken zum Beispiel nicht so toll für die Kopfform sein könnte. Wie auch so viele andere Sachen. Wippen? Gehen heute zum Beispiel gar nicht mehr. Ebenso wie Keilkissen. Irgendwann war das Mal das aktuelle Nonplusultra - nun verpönt.