Christian Schulz hat Hannover 96 den zweiten Rückrundensieg in der Fußball-Bundesliga beschert. Mit seinem Treffer kurz vor dem Abpfiff sicherte der Ex-Bremer seiner Mannschaft ein glückliches 2:1 (1:1) im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt.
«Das war Dummheit, und das ärgert mich», kommentierte Eintracht-Trainer Friedhelm Funkel die zweite Niederlage in Folge seiner Mannschaft, die vor 38 104 Zuschauern trotz numerischer Überlegenheit nach Sergio Pintos Platzverweis in den letzten 30 Minuten einen möglichen Auswärtssieg verpasste.
Das Führungstor von Marco Russ (28.) war für einen «Dreier» der mit einem Auge nach Europa schielenden Hessen zu wenig. Pinto (35.) schaffte mit einem sehenswerten Schuss und seinem dritten Saisontor noch vor der Pause den Ausgleich. Mit einer Tätlichkeit gegen Faton Toski, für die der 96-Torschütze nach 61 Minuten zum zweiten Mal in dieser Saison die Rote Karte sah, leistete er seiner Mannschaft allerdings einen Bärendienst. «Wenn die Rote Karte vertretbar ist, werden wir Konsequenzen ziehen», kündigte 96-Coach Dieter Hecking ein hartes Vorgehen gegen den Wiederholungstäter an.
Beide Trainer mussten vor dem Anpfiff mehrere Umstellungen vornehmen. Bei Hannover 96 fielen die etatmäßigen Mittelfeldspieler Hanno Balitsch (Magen-Darm-Grippe) und Arnold Bruggink (Innenbanddehnung) aus. Eintracht-Trainer Friedhelm Funkel wechselte erwartungsgemäß die Torhüter: Für den angeschlagenen Oka Nikolov feierte Markus Pröll nach langer Verletzungspause ein Comeback. Er und seine Vorderleute hatten in der ersten Halbzeit wenig zu tun.
Bis auf das Tor von Pinto und einem Abseitstreffer von Valérien Ismael (15.) blieb der 96-Angriff trotz der Rückkehr des zuvor gesperrten Nationalspielers Mike Hanke harmlos. «Wir sind schwer in die Gänge gekommen», gestand Hecking. Frankfurt verschaffte sich durch schnelle und direkte Kombinationen Vorteile und Chancen, die aber bis auf das Russ-Tor leichtfertig vergeben wurden. Auch der starke 96-Torwart Robert Enke verhinderte weitere Gegentreffer.
Mit der Einwechslung des zweiten 96-Stürmers Vahid Hashemian änderte sich nach der Pause das Geschehen. Der Iraner brachte frischen Wind in die Angriffsbemühungen. «Der Platzverweis hat einen Bruch in unser Spiel gebracht», analysierte Funkel, der seine Profis von der Linie aus vergeblich zu Ordnung und Disziplin aufforderte. Einen der gefährlichen 96-Konter schloss Schulz (89.) nach toller Vorarbeit von Hashemian zum Siegtor ab. «Riesenkompliment an Hashemian. Wir haben uns die Belohnung für die vergangenen Wochen abgeholt», sagte Hecking.
Quelle:Eurosport