Bundestagswahl 2009 (inkl. Sonntagsfrage im 1. Beitrag)

  • ich finde es richtig sch.... : Mann, mann, mann,... jetzt war man sich schon einig das die AKW's zumindest irgendwann (in 32 Jahren!) alle abgeschaltet werden und heute redet so ein Kaspar von Ministerpräsident in Baden-Württemberg was von Chancengleichkeit für die deutsche Energiekonzerne und Verlängerung von Laufzeiten für AKW's. Absehbar, im Wahlprogramm der FDP und ganz, ganz schlimm. Wer Kinder hat, macht sich dazu vielleicht mehr Sorgen, aber das Privileg wird Herr Westerwelle ja nie haben...

  • In der Sache stimme ich dir absolut zu. Ich sehe es allerdings nicht so, dass eine Meinung diesbezüglich etwas mit eigenen Kindern zu tun hat. Ähnliche Sätze hört man auch immer wieder im Zusammenhang mit Verbrechen an Kindern: "Da ich selber Kinder habe...kann ich nachvollziehen, wie das ist...usw". Leute mit Kindern haben grundsätzlich nicht mehr Mitgefühl für andere Menschen (auch nicht für andere Kinder) als andere Leute. Und sie verhalten sich auch nicht verantwortungsbewusster was den Fortgang der Welt angeht.


    Kein Angriff gegen dich, wenn du Kinder hast und dir Sorgen um deren Zukunft machst, glaube ich dir das selbstverständlich.


    Es gäbe aber auch andere Beispiele von Leuten, die auch Kinder haben und denen das trotzdem total egal ist, genauso wie es manchen Kinderlosen nicht egal ist.

    • Offizieller Beitrag

    ich finde es richtig sch.... : Mann, mann, mann,... jetzt war man sich schon einig das die AKW's zumindest irgendwann (in 32 Jahren!) alle abgeschaltet werden und heute redet so ein Kaspar von Ministerpräsident in Baden-Württemberg was von Chancengleichkeit für die deutsche Energiekonzerne und Verlängerung von Laufzeiten für AKW's. Absehbar, im Wahlprogramm der FDP und ganz, ganz schlimm. Wer Kinder hat, macht sich dazu vielleicht mehr Sorgen, aber das Privileg wird Herr Westerwelle ja nie haben...


    *räusper*
    FDP gegen Laufzeitverlängerung von AKWs

  • Ich habe ja noch am Wahlabend meinem Ärger über diese Thematik hier Ausdruck verliehen, aber nicht nur hier, sondern auch in einem anderen Forum - da gabs richtig Stress :D Aber man muss sich nur mal vor Augen führen, von allen 4 in Deutschland vorgesehenen Endlagern befinden sich 3 in Niedersachsen (Schacht Konrad, Gorleben, Asse) und eines in Sachsen-Anhalt an der Grenze zu Niedersachsen (Morsleben) und Null irgendwo anders in Deutschland, insbesondere nicht in Bayern, wo es von den Gesteinsverhältnissen usw. durchaus möglich wäre, ein Endlager zu betreiben. Das muss niemand verstehen...


    Darum versteh ich auch jeden einzelnen Niedersachsen net, der CDU oder FDP gewählt hat, dieser hat sich wohl vor der Wahl nicht ausreichend informiert.

    Einmal editiert, zuletzt von RenHoek96 ()

  • Darum versteh ich auch jeden einzelnen Niedersachsen net, der CDU oder FDP gewählt hat, dieser hat sich wohl vor der Wahl nicht ausreichend informiert.


    Eventuell macht auch nicht jeder seine Wahlentscheidung (nur) von der Atom(endlager)frage abhängig.

  • Vielleicht hat der ein oder andere auch geschaut, was Sigmar Gabriel seinerzeit als Ministerpräsident gegen die sog. Endlager gemacht hat ...

  • Schon großartiger Artikel. Hat nur acht Zeilen und enthält trotzdem diese zwei Granaten:


    "Die FDP hat sich gegen unbegrenzteLaufzeiten für Kernkraftwerke ausgesprochen."


    Na immerhin.


    "Für Verstimmungen zwischen den künftigen Koalitionspartnern sorgten auch Spekulationen, Kanzlerin Angela Merkel wolle die Festlegung der
    Laufzeitverlängerung bis nach der Wahl in Nordrhein-Westfalen im Mai
    2010 vertagen."


    Man kann ja für oder gegen Stromproduktion aus Kernkraftwerken sein. Sind beides Positionen, die zumindest zulässige Argumente vorbringen können. Dass die neue Bundesregierung das aber gegen die deutliche Mehrheit der Bevölkerung durchdrücken will verstehe ich nicht wirklich. So viele Wahlkampfspenden haben sie von denen auch nicht bekommen und so nötig ist die Atomenergie für Versorgungssicherheit nicht.


    Der NRW-Wähler wird schon nicht merken, dass er hier hinters Licht geführt werden soll. Außerdem gibts da ja weder Atomkraftwerke noch Endlager...

  • Ich war am Wahlabend in das Haus der deutsch-polnischen Zusammenarbeit (http://www.haus.pl) in Oppeln zur Wahlparty eingeladen, wo die Anwesenden jeweils fiktiv eine "Zweitstimme" abgeben durften. Folgendes Wahlergebnis kam zu Stande, das zeigt, bei welchen Parteien die Polenkompetenz bzw. Verlässichkeit gesehen wird (neben mir waren nur knapp ein halbes Dutzend Anwesende Bundesdeutsche):


    CDU 15 Stimmen = 65,2 Prozent (absolute Mehrheit)
    Bündnis 90/Grüne 3 Stimmen = 13 Prozent
    SPD 2 Stimmen = 8,7 Prozent (5-Prozent-Hürde genommen)


    Andere 3 Stimmen = 13 Prozent, im Einzelnen
    FDP 1 Stimme = 4,3 Prozent (draußen)
    ÖDP 1 Stimme = 4,3 Prozent (draußen)
    Piraten 1 Stimme = 4,3 Prozent (draußen)

  • Sehr clever, kann mich auch erinnern, dass die CDU besonders früh für die Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze war... :lookaround:

  • Polenkompetenz


    Abgesehen davon, dass Polenkompetenz ein, äh, schönes Wort ist, gehörtest Du nicht zu denjenigen, die sich normalerweise darüber echauffieren, wen die Polen wählen? Also wenn sie in Polen wählen, natürlich.

    • Offizieller Beitrag


    Im kurzen Text steht dann aber noch, dass sich die FDP gegen unbegrenzte Laufzeiten ausgesprochen hat. Das kann so ziemlich alles heißen.


    Unbestritten. Das war auch nur die Reaktion darauf, die Aussage Oettingers der FDP in die Schuhe zu schieben. Und es passte gerade so gut, weil die Nachricht quasi in dem Moment über den Ticker lief.
    Grundsätzlich sehe ich das so: AKWs müssen auf lange Sicht komplett "abgeschafft" werden. Alternativen müssen sofort und mit aller Macht entwickelt und gefördert werden. Solange es aber noch keine gibt, sollten wir die Atomkraft weiterhin nutzen.
    Hier gibt es jetzt zwei Möglichkeiten: Die alten AKWs weiterbetreiben, bis wir soweit sind, diese durch die alternativen Energien ersetzen zu können, oder neue bauen, die sicherer sind. Für beides gibt es gute Argumente und ich mag da nicht entscheiden müssen.
    Kohlekraftwerke sind für mich keine Alternative.

  • Sehr clever, kann mich auch erinnern, dass die CDU besonders früh für die Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze war... :lookaround:


    Das ist nicht der Maßstab in Polen. Selber nationalbewusst hat man im inneren mehr Verständnis dafür als für Geschichtslosigkeit a la Schröder einschl. der Russophilität der breiten deutschen Masse, die man als wirklich bedrohlich erachtet.

  • Das ist nicht der Maßstab in Polen. Selber nationalbewusst hat man im inneren mehr Verständnis dafür als für Geschichtslosigkeit a la Schröder einschl. der Russophilität der breiten deutschen Masse, die man als wirklich bedrohlich erachtet.


    Also das ist mir nun wirklich noch nicht aufgefallen - worauf stützt sich diese Aussage?

  • Auf die Tatsache, wie Gorbatschow völlig irreal abgefeiert wurde oder auf den Irrglaube im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung, dass Russland das Maß aller Dinge sei. Mir scheint, als messe sich daran deutsche Ostpolitik und nicht an realeren Absatzmärkten direkt vor der Haustür. Oder oder oder...
    Gbit doch 1000 Anhaltspunkte, dass Russland bei uns geradezu Synonym für den Osten ist.

  • Na ja, Gorbatschow war seinerzeit sicherlich ein Ereignis, ähnlich wie Obama heute. Unbestritten ist sicherlich auch, dass es kaum jemanden gibt der sich die deutsche Einheit ohne Gorbatschow vorstellen kann - von daher hatte und hat der sicherlich einen besonderen Platz im Gedächtnis vieler Deutscher. Ansonsten kann ich ehrlich keine "Russophilität" feststellen. Vielleicht bin ich da aber nicht so dicht dran wie Du.

  • Russland und Gorbatschow waren immerhin massgeblich an der deutschen Einheit beteiligt. Verstaendlich, dass er abgefeiert wurde. Davon ab, ich verstehe nicht, wo man die Gefahr in einem guten russisch-deutschen Verhaeltnis sieht? Angst vor einem neuen Hitler-Stalin-Pakt? Sehr albern. Man sollte sich mal lieber an die jahrelange Ostpolitik der CDU erinnern, bevor man die anhimmelt. Ganz schwaches Bild, dass die Polen da abgeben. Von Selbstbewusstsein kann ich da nix erkennen, wenn man skeptisch auf ein gutes Verhaeltnis zwischen D und RUS schaut.
    Mal davon ab, dass das Verhalten der polnischen Fuehrung in den letzten Jahren nicht gerade zu einem guten deutsch-polnischen Verhaeltnis eingeladen hat!

    Einmal editiert, zuletzt von Sujo ()