Internetzensur

  • mal abgesehen davon, dass es bände spricht, wenn die gleichen leute, die während der olympiade in china scharf gegen die sperrung von websites wetterten, die die arbeit ausländischer journalisten einschränkte, sich nun für ein ebensolches system in deutschland einsetzen:


    wer glaubt, man könne "das internet" zensieren, hat keine ahnung von der materie.

  • ok.
    natürlich kann man inhalte aussperren, aber man kann diese sperren spielend leicht umgehen. eine wirklich zensur des internets ist also (zum glück) utopisch.

  • jo, und das umgehen erklärst du heute abend 10 willkürlich auf der strasse aufgelesenen menschen.
    de facto erreichst du als machthabender eine form der zensur, die wirksam ist.


    und wenn es hart auf hart kommen sollte, gibt es auch technische möglichkeiten, inhalte wirklich auszusperren, bullitt.
    und dann helfen dir auch ein proxy und ein dns-server in schweden nicht mehr.

  • nicht, dass wir uns falsch verstehen: ich bin absolut GEGEN eine solche zensur.
    für technisch versierte menschen wird es allerdings immer möglich sein, sowas zu umgehen.

  • ich hab dich schon richtig verstanden, bullitt.
    und du sagst es ja selber: für technisch versierte menschen ist das ganze umgehbar.
    aber eben nicht für das gros der normalen DAUs, die sich it dem IE durch die bunte klickwelt 'www' hangeln.
    und damit hast du dann deine zensur.

  • Ich halte die Ansicht, dass sich das Internet per se nicht filtern ließe, auch für eine Fehleinschätzung.


    Insbesondere die Kombination von technischen und juristischen Mitteln kann sehr schnell wirksam sein. Zudem kann der Staat ja prinzipiell über Druck auf Provider alles machen. Wenn man die Provider z.B. zwingen kann, nur bestimmte DNS-Server zuzulassen und andere zu sperren, können, so wie ich das verstehe, schon allein DNS-Sperren sehr effektiv sein.


    Außerdem gibt es eine ganze Reihe von Effekten der Zensur schon unterhalb der Schwelle der kompletten Nicht-Abrufbarkeit. Das zeigt sich z.B. auch in der Diskussion um den "Hackerparagraphen", auf dem CCC-Kongreß gab es einen Vortrag von einem Heise-Journalisten (oder war's ein Panel?), der zeigte, dass bereits die Unsicherheit über die rechtliche Unbedenklichkeit der Berichtersttattung zu z.B. Sicherheits-Software dazu führt, dass man dann doch nicht drüber schreibt.

  • Die Geschichte um die gesperrte Seite hört sich für mich so an, als hätte Kollege Sonneborn bei dem unbekannten Hoster angerufen.

  • Solche Postings lesen sich für mich so, als ob Karl Dall hier posten würde.


    Wie man das, was gerade abgeht, noch mit einem Scherz verwechseln, kann, entzieht sich mir vollkommen. Jeglicher Versuch, dafür eine Erklärung zu finden, brächte mir hier eine Sperre ein.

  • die brisanz des themas entzieht sich vielen aus mangel an sensibilität für den themenbereich, aus schierer unwissenheit, oder aus ignoranz.