Andreas Bergmann

  • Ich versuche es einmal anders herum: Da hat es die Mannschaft schon wieder geschafft, einen Trainer zu rasieren. Mir tut es für Andreas Bergmann mehr als leid, aber das Geschäft hat nun leider seine Mechanismen. Nach der Öffentlichkeitswirksamen Enteierung im Anschluß an das Union-Spiel war das vorhersehbar.


    Die Mannschaft hatte am Samstag die Chance, das entstandende Bild nachhaltig zu korrigieren. Das hat aber nicht stattgefunden, und somit war klar was passieren wird. Im Geschäftsleben bin ich ein großer Freund von nachhaltiger Personalentwicklung, weil das im Wettbewerb den Unterschied ausmachen kann. Identifikation mit dem Arbeitgeber, seinen Führungsleuten und den Unternehmenszielen muss wachsen, und dazu braucht man neben Zeit, Geduld und viel Kommunikation eben auch einen Plan, wie man das anstellen soll. Und man braucht mehr "Zufriff" auf die Leute, u.a auch zeitlich.


    Im Profifussball scheint das alles nicht zu klappen, wenn man sich die durchschnittliche Haltwertzeit eines Fussball-Trainers so anschaut. Der Trainer ist immer das schwächste Glied in dieser Kette. Deshalb geht es scheinbar nur mit deutlich archaischeren Methoden, und die nutzen sich dann irgendwann auch wieder ab. Am Ende ist immer ein Trainer seinen Job los. Vielleicht ist die Konstellation Trainer = Manager eine bessere. Magath und Sir Alex sind da ganz brauchbare Beispiele.


    Das Problem ist die heutige Generation Profifussballer. Völlig überzuckert, "entselbständigt", ab frühester Jugend einer permanenten Reizüberflutung ausgesetzt ist es doch kein Wunder, was da am Ende herauskommt. Besonders bei der breiten Masse der nur durchschnittlich begabten, wie sie z.B. in der Buli zuhauf anzutreffen sind.

  • Mit der Stilfrage hat Kai unbedingt recht. Und hier schließt sich direkt das von Locke ind Spiel gebrachte Identifikationsproblem mit dem Verein an. Will ich die Idenfikation eines Mitarbeiters mit seinem Arbeitgeber aufbauen/einfordern, dann hat der Arbeitgeber allerdings auch verläßliche Werte und Normen vorzugeben und viel wichtiger vorzuleben. - Hier hat unser Verein seit allen Zeiten ein Riesenproblem und man kann nicht sagen, dies sei unter Kind signifikant besser geworden... vorsichtig ausgedrückt. Natürlich hat Locke ferner recht mit seinen Ausführungen zur aktuellen Fußballergeneration. Jedoch sollte das den Verein nicht davon abhalten, sich z.B. in Stilfragen verläßlich zu präsentieren und weiter zu entwickeln. Mit dieser aktuellen Aussendarstellung schreckt man nämlich auch Spieler ab, die noch nicht "völlig überzuckert" sind.
    Mit Bannern wie "Tod und Hass ..." tut man dies übrigens auch. Oder was meint Ihr, wie so ein Banner aus der Ferne wirkt, sagen wir mal auf einen jungen Spieler aus Afrika, der davon in der Zeitung liest?

    3 Mal editiert, zuletzt von LordJerry ()

  • Die Art und Weise der Entlassung ist unschön. Erst reißen ihm Kind & Schmadtke wochenlang das Mikrophon aus der Hand, dann suchen sie schon heimlich einen Nachfolger.


    Die Entlassung an sich ist aber leider folgerichtig. Nach 15 Punkten in 10 Spielen gab es einen Knacks in Spielweise und Erfolg. 16 Punkte aus 16 Spielen sind bedrohlich wenig, die Tendenz zeigte immer weiter nach unten. Der Zeitpunkt ist wieder doof, wieder genau NACH einer Vorbereitungszeit. Die Fehlplanung geht damit weiter.


    Ich sage Danke Andreas ;) für den kleinen Aufschwung im letzten Spätsommer. Leider hast du für die aktuelle Fragestellung keine Antwort mehr finden können.

    Einmal editiert, zuletzt von Pokalheld ()

  • Was man Bergmann immer wieder anrechnen muß, ist die Tatsache, daß noch nie ein Trainer unter so dramatischen Bedingungen eine Mannschaft in der Bundesliga trainieren mußte.


    Die Entlassung war richtig, leider werden wir nie erfahren ob A.B. der richtige Trainer für 96 hätte sein können.

  • Mit der
    Mit Bannern wie "Tod und Hass ..." tut man dies übrigens auch. Oder was meint Ihr, wie so ein Banner aus der Ferne wirkt, sagen wir mal auf einen jungen Spieler aus Afrika, der davon in der Zeitung liest?


    alter fuchs, wie weit schweifst du eigentlich mit deinen gedanken ab?
    glaubst du ernsthaft so etwas interessiert einen spieler????
    dann würde auch kein mensch mehr zu juve, lazio oder sonstwem wechseln... junge junge

  • Er war nicht der richtige Trainer. Wäre er der richtige gewesen, würde er nöch hier tränieren.
    Im übrigen wird er bei mir als der farbloseste Trainer in die Geschichte eingehen (völlig wertfrei gemeint, ohne Häme),

  • VM-Fauli
    Na was glaubst Du, was passiert wenn Drogba von Celsea und Lazio ein ähnlich hohes Angebot erhält?
    Glaubste der wechselt zum Rassisten- und Faschistenclub?

  • Die Vereinsführung von Hannover 96 hat von Andreas Bergmann ein hartes bzw. autoritäres Auftreten gefordert.
    Zur selben Zeit haben Kind und Schmadtke die Autorität des Trainers aber durch gezielte Äußerungen in der Öffentlichkeit untergraben, anstatt ihm den Rücken zu stärken.
    Das passt ganz und gar nicht zusammen!


    Ein erfolgreicher und ambitionierter Trainer dürfte die Mannschaft unter solchen Voraussetzungen eigentlich nicht übernehmen.
    Ich fürchte, dass der Münchener Greenkeeper hier seine Chance auf einen Einstieg in die Bundesliga wittert...

  • ist 96 jetzt als club bekannt, wo sich nur faschisten und horden von hooligans rumtreiben bekannt, wegen einem banner?????????


    und wenn drogba bei lazio zwei millionen mehr verdienen würde, wäre ihm chelsea auch egal...


    zurück zum thema, das schweift hier sonst aus.

  • Die Entlassung von Andreas Bergmann ist die Folge dessen "Enteierung" durch Kind und Schmadtke, die nur so und zunächst gemeinsam ihren Ruf retten wollen. Ein Bauernopfer - wohl zunehmend aus Schmadtkes Sicht.
    Ich finde, Bergmann hat hier für die ungünstigen Umstände prima Arbeit abgeliefert. Die "fristlose" hat er nicht verdient, ganz gleich, ob und was er noch anschließend für 96 leistet.

  • Das ist Quatsch. Bergmann war sich selbst der nächste. "Ich lasse mich nicht verbiegen". "Ich werde mich nicht ändern". Dieses Gesülze, obwohl klar war das Verein und Mannschaft einen anders auftretenden Trainer braucht. Einen der seiner Mannschaft durch Führung hilft! Das war quasi Arbeitsverweigerung. Seine Entbindung war folgerichtig und unvermeidbar.

  • Das ist lediglich eine Stilfrage. Und da gebe ich Dir recht. Der Stil war (mal wieder) nix. Die Entlassung als solche mußte sein.

  • Die Entlassung von Bergmann ist die Folge von Erfolglosigkeit. Einen Punkt haben wir aus den letzten Spielen geholt. Einen... und auch wenn Enkes Selbstmord Einfluss hat, so müssen die Verantwortlichen verssuchen, das rettende Ufer zu erreichen. Mit Bergmann hätte das vermutlich nicht mehhr geklappt. Also trennt man sich.
    Warum man hier das Banner, das wohl auch völlig überbewertet wird, mit in diesen Thread ziehen muss, ist mir ein Rätsel. Ein Spruch, der seit Jahrzehnten im Niedersachsenstadion zuhause ist, im Übrigen auch in anderen Szenen mit anderen Namen vertreten und in keinem Fall wörtlich gemeint (ebensowenig wie damals Hasta la vista, Hopp). Aber klar, wir sind Hannover, wir lassen uns deswegen in ganz Deutschland niedermachen... und die Selbstzerfleischung hier ist auch allererste Klasse. Hier geht es um Andreas Bergmann, nicht um ein Banner im Stadion. Das Thema hatten wir andernorts bereits mehr als genug ausgelutscht. Manmanman... echt schön, dass der gute alte HSV mit allen seinen Mechanismen wieder da ist. Was hatte ich das vermisst... :nein:

  • Das ist lediglich eine Stilfrage. Und da gebe ich Dir recht. Der Stil war (mal wieder) nix. Die Entlassung als solche mußte sein.


    wie soll sowas sonst aussehen?
    der fink wurde nach 1000 jahren beim sc freiburg im heitideitiland auch mit feuerwerk gefeuert.
    ist doch lächerlich.
    als ob DAS typisch hannöversch wäre.
    da gibt es bestimmt einige sachen. aber entlassungen enden immer mit geheule.

  • Das ist genau das was ich meine... hier passieren genau die gleichen Dinge, die bei allen anderen Bundesligisten und Zweit- oder Drittligisten auch passieren. Hier werden sie aber zu einer typisch hannöverschen Unart verklärt. Scheint mit dem angeborenen Duckmäusertum Hannovers zu tun zu haben. Während andere Städte mit den Möglichkeiten Hannovers aktiv für sich werben und sich als was ganz Großes ansehen, übt man sich hier gerne in Understatement. Naja, ist vielleicht geschichtlich bedingt durch die Nähe zu den Angelsachsen... :nein:

  • Die Entlassung von Andreas Bergmann ist die Folge dessen "Enteierung" durch Kind und Schmadtke, die nur so und zunächst gemeinsam ihren Ruf retten wollen. Ein Bauernopfer - wohl zunehmend aus Schmadtkes Sicht.
    Ich finde, Bergmann hat hier für die ungünstigen Umstände prima Arbeit abgeliefert. Die "fristlose" hat er nicht verdient, ganz gleich, ob und was er noch anschließend für 96 leistet.


    Da bin ich aber ganz und gar nicht Deiner Meinung, zumindest was das Bauernopfer ist. Kind und Schmattke mussten einfach reagieren, die Mannschaft war/ist einfach leblos. Da kam von A.Bergmann an der Seitenlinie auch einfach gar nichts mehr rüber; irgendwie nur noch Hilflosigkeit. Womit ich nicht sagen will, dass er ein schlechter Trainer ist - sicherlich nicht, aber wohl zu diesem Zeitpunkt der falsche Trainer für die Profi's.

  • Die Welt bezeichnet in ihrem Kommentar die Entlassung Bermanns als "mehr als fragwürdig". Für einen Neubeginn den Trainer zu entlassen, "sei dabei aber ungefähr so unkreativ wie Hannovers Angriffsspiel der vergangenen Wochen".


    Naja... sicherlich kommt eine Trainerentlassung immer zu einem schlechten Zeitpunkt, aber irgendwann muss man sich halt die Frage stellen, ob man sich vorstellen kann, mit einem Trainer die Zukunft zu bestreiten. Was am Anfang von Bergmanns Zeit noch geklappt hat, ist nach Enkes Tod komplett zerfallen, so dass eben nicht unbedingt davon auszugehen ist, dass es eine Wendung zum Besseren gibt. Insofern war es ein Experiment unter sehr unglücklichen Umständen, was aber zum richtigen, weil spätest möglichen Zeitpunkt beendet wurde. Der neue Trainer hat nun die Möglichkeit, wenn vielleichta auch nur geringen Einfluss auf weitere Verpflichtungen zu nehmen und die Mannschaft und kann einen Neuanfang wagen, der so mit Bergmann eben nicht stattgefunden hat. Der Übergang von Hecking zu Bergmann war zu fließend, vielleicht auch deshalb, weil Bergmann vorher schon im Verein tätig war und viele Spieler kannte und umgekehrt. Nun müssen sich die Spieler unter einem neuen Trainer neu beweisen, der auch nicht in die Tragik um Robert Enke direkt involviert war. Menschlich sehr schade für Andreas Bergmann, den ich übrigens genauso wie Hecking, menschlich sehr hoch einschätze, aber unter dem Strich die harte, aber letztlich richtige Entscheidung. Für alles andere ist die Zeit zu kurz und die Krise zu existenziell. Vielen Dank Alles Gute, Andreas Bergmann, ich hoffe er findet auf absehbare Zeit einen anderen Klub, dern er als Cheftrainer leiten kann!