Firesnake
Klimawandel
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Ich versuche das ganze mal ein bisschen einzuordnen, also Kachelmann hat in diesem Twitterthread zurecht kritisiert dass in der Berichterstattung ein Hitzetag gleich dem Klimawandel zugeschrieben wird.
Damit hat er sachlich absolut Recht, denn was in dieser Debatte immer wieder falsch genutzt wird sind die Begriffe: "Wetter", "Witterung" und "Klima". Und das passiert durch die Bank und gerade auf Twitter wird das munter von allen durcheinandergeworfen, was keinem hilft und es für die Leugner des Klimawandels einfach macht den "normalen" Bürger zu verunsichern ob es den Klimawandel überhaupt gibt.
Bevor jetzt jemand kommt und fragt wodurch ich mich berufen fühle mich dazu zu äußern, ich mache seit 2017 meinen Master in "Umwelt-und Bioressourcenmanagement" mit Schwerpunkt "Klimawissenschaft", sodass ich denke ich kann mich dazu qualifiziert äußern.
Fangen wir mit den Begriffen an:
"Wetter": - bezeichnet einen Zeitraum von ein paar Tagen bis max. 1-2 Wochen. Klassisches Beispiel: "Diese Woche ist gutes Wetter und nächste Woche schlechtes"
"Witterung": - damit wird generell ein Zeitraum von mehreren Wochen bezeichnet. Beispiel: "Die Witterung bleibt unter Einfluss eines Hochdruckgebiets die nächsten Wochen warm und trocken", -> ACHTUNG: Hier kommt es im Alltag immer zu Missverständnissen, da jeder im dem obrigen Satz das Wort "Wetter" statt "Witterung" nutzen würde.
"Klima": - hierbei handelt es sich um einen Beobachtungszeitraum von mindestens(!) (in der Klimawissenschaft wird genau dieser Zeitraum genutzt) 30 Jahren. Beispielsweise geht eine gängige Betrachtung von folgenden Zeiträumen aus: 1960 - 1989 und 1990 - 2019, dies nutzt man jetzt gern da man zwei komplett vollständige Beobachtungszeiträume mit unzähligen Daten hat (man kann aber auch 1986-2016 nutzen beispielsweise).
Je kleiner diese Beobachtungszeiträume werden desto größer werden die statistischen Ungenauigkeiten.
Und genau darin liegt ein Problem der Berichterstattung über die Hitzewelle in Sibirien, wenn ich mir dort Tageswerte raus picke und damit belegen will dass sie auf den Klimawandel zurückzuführen sind ist es einfach falsch, sie können auf verschiedene meterologische Ursachen zurückgeführt werden (ablandige Winde, Wetterlagen etc.). Diese Werte sind über 30 Jahre Ausreißer in der Statistik.
Das ist das gleiche Niveau als wenn Trump, AfD, Klimawandelleugner & Co. sagen "Wo ist denn euer Klimawandel?".
Das Problem mit dieser nüchterneren Betrachtungsweise ist natürlich dass sich damit keine Klicks & Aufmerksamkeit generieren lassen. Diese Daueraufgeregtheit schadet am Ende aber nur der ganzen Sache, da die Leute einfach abstumpfen gegenüber immer neuen Panikmeldungen und Rekorden hier und da.
Ein paar Worte zu der Dürre. Es wird in den Klimawissenschaften mit Modellsimulationen der Klimaentwicklung gearbeitet denen 4 Szenarien zugrunde liegen.
Grundsätzlich werden diese Modelle so eingestellt dass sie die bisherige Klimaentwicklung richtig simulieren.
Zu den Szenarien, dabei handelt es sich um sogenannte RCP (representive concentration pathways)...einfach erklärt: wie viel mehr Strahlung in W/m² im Vergleich zu 1852 in der Troposphähre (Erdboden - 15 km Höhe) verbleibt. Diese Werte betragen: 8,5 W/m² (Worst Case!) - 6 W/m² - 4,5 W/m² - 2,6 W/m² (Best Case!).
Diese Szenarien werden in die unterschiedlichen Modelle eingebunden und dann werden die unterschiedlichsten Sachen simuliert.
Wenn man dann von Ergebnissen hört wie "Meerespiegel steigt bis zu xy m an", "Bis zu xy Hitzetage mehr im Jahr" muss man eigentlich immer erstmal gucken mit welchen Szenarien dort gerechnet wird. Ich weiß das ist für Medien aufwendig und vielleicht sind Schlagzeilen dann nicht mehr so reißerisch aber das würde der ganzen Sachen mehr Sachlichkeit geben die dringend notwendig ist.
Was die Dürren also angeht gehen die Modelle davon aus, dass es deutlich mehr geben wird. Und auch die Klimadaten aus dem Zeitraum 1990 - 2019 bestätigen dies, durch eine stetige Zunahme von Durchschnittstemperaturen und vor allem der Hitzetage.
Alles d'accord. Vielen Dank für Deinen Post.
Zu diesem Abschnitt habe ich Fragen. Zum einen sehe ich keine (unmittelbare) Proportionalität zwischen den beiden Größen Temperatur und Trockenheit. Die beiden Größen sind sogar leicht negativ korreliert. Wenn es wärmer wird, wird es - jedenfalls global gesehen - auch feuchter. Das zeigt sowohl ein Blick in die zurückliegende Erdgeschichte als auch - jedenfalls meiner Kenntnis nach - in der jüngeren Erdgeschichte. Seit den 1970er hat weltweit die Biomasse zugenommen. Quasi weltweit - mit Ausnahme dort, wo massiv abgeholzt wurde.
Woher kommt die Annahme zunehmender Dürren und welche Daten belegen das für die letzten Jahrzehnte? Ist es nicht so, dass dort wo Wasser zur Verfügung steht (durch Meere, Seen, Bodenfeuchtigkeit) die Verdunstung und in der Folge auch der Niederschlag zunehmen müsste?
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Vielen Dank für die Erklärungen.
In Bezug auf Sibirien und das Auftauen der Permafrostgebiete sollte man aber zwei Dinge bedenken:
- der massive Verlust von permanent gefrorenen Flächen ist ja nun ein weltweit auftretendes Phänomen: wer sich mal mit der Zugspitze oder dem Pitztaler Gletscher und der Schneebedeckung der Wildspitze ein eigenes Bild gemacht hat, der weiss, was ich meine.
- die Permafrostgebiete binden riesige Mengen Methan, die nun freigesetzt werden... und in Bezug auf die Klimaschädlichkeit ist CO2 vergleichsweise Ponyhof mit Bibi und Tina...
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Siehe mein Eintrag oben. Natürliche Feuer entstehen durch Blitzschlag.
Und damit ist definitiv Trockenheit die Hauptursache für Brände in der Natur.
Zu den Permafrostgebieten sei folgendes angemerkt. Methan ist ein Problem. Das andere ist, dass gerade der Boden der polaren Permafrostgebiete bis zu 80% aus Eis, also gefrorenem Wasser besteht. Der gesamte Boden sackt also mächtig ab und verwandelt sich in Sümpfe und Seen. Kein Durchkommen mehr. Und auch die bisherigen Siedlungen und Straßen, vorallem in Russland, Kanada, Alaska, werden bald unbewohnbar sein.
In den Gebirgsregionen ist der Permafrost es ja eher im gefrorenen Fels. Dort taut das Eis in den Klüften auf, was zu Bergrutschen und - stürzen führt. Auch nicht schön.
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Sibirien war aber schon immer eine trockene Region. Und das ist auch logisch, wenn man sieht wie weit die meisten Gebiete vom Meer weg (in einer Westwindzone). Eigentlich erstaunlich dass es so verbreitet Wälder gibt.
Mag sein, dass es schlimmer wird, aber großflächige Waldbrände hat es dort schon immer gegebenen.
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Zu diesem Abschnitt habe ich Fragen. Zum einen sehe ich keine (unmittelbare) Proportionalität zwischen den beiden Größen Temperatur und Trockenheit. Die beiden Größen sind sogar leicht negativ korreliert. Wenn es wärmer wird, wird es - jedenfalls global gesehen - auch feuchter. Das zeigt sowohl ein Blick in die zurückliegende Erdgeschichte als auch - jedenfalls meiner Kenntnis nach - in der jüngeren Erdgeschichte. Seit den 1970er hat weltweit die Biomasse zugenommen. Quasi weltweit - mit Ausnahme dort, wo massiv abgeholzt wurde.
Woher kommt die Annahme zunehmender Dürren und welche Daten belegen das für die letzten Jahrzehnte? Ist es nicht so, dass dort wo Wasser zur Verfügung steht (durch Meere, Seen, Bodenfeuchtigkeit) die Verdunstung und in der Folge auch der Niederschlag zunehmen müsste?Grundsätzlich ist die Annahme, dass es feuchter wird wenn die Temperaturen steigen erstmal richtig.
Im Bezug auf das Klima und die Auswirkungen auf das Wetter verschiebt sich das ganze jedoch etwas. Ja, wenn es wärmer wird kann die Luft mehr Wasser aufnehmen, es dauert aber auch länger bis sie dieses wieder "herausgibt" (durch Niederschlag), das kann dann dazu führen dass Feuchtigkeit aus Gebieten "verschwindet" (Winde etc.) wo sie dringend benötigt, ohnehin trockene Gebiete werden noch trockener und in feuchten Gebieten (Regenwald) kann es zu mehr Niederschlag kommen.
"Kalte" Luft hat einen wesentlich geringeren Wassersättigungspunkt und würde sich viel eher abregnen als "Warme" Luft (Anführungszeichen sind bewusst gesetzt, da es da oft um geringe Temperaturunterschiede geht).
Genau diese Prinzipien sind bei den "hitzesommern" 2018 & 2019 aufgetreten, warme Temperaturen lassen die Bodenfeuchtigkeit verdunsten, die ebenfalls warme Luft erreicht aber nicht ihren Sättigungspunkt sodass es keine Niederschläge gibt und die "Feuchtigkeit" aus dem Gebiet verschwindet und woanders kann dann diese Akkumulation von Feuchtigkeit in der Luft zu extremen Niederschlägen führen.
Das war zum Beispiel im Winter 18/19 in den Alpen der Fall, als es die warmen feuchten (= schwer) Luftmassen nicht über die Berge drübergeschafft haben und zu den massiven Schneefällen dort führten.
Die Alpen sind beispielsweise in Österreich die Region in denen mit wesentlich mehr Niederschlägen zu rechnen ist, im Wiener Becken werden sie eher zurückgehen (Annahmen!)
Vergleichen könnte man das mit mehr Niederschlag im Harz und mehr Trockenheit in Sachsen-Anhalt/Brandenburg.
Bezüglich der Modelle, dies wird für verschiedene Regionen ermittelt, ich kann dir ein zwei Sachen hier auch mal verlinken. Müsste mich in das Thema aber auch nochmal tiefer einarbeiten, da es nicht mein Hauptgebiet ist.
Grundsätzlich muss man auch sagen, dass man mit der momentan zu Verfügung stehenden Rechenkapazitäten nicht möglich ist diese Veränderung in der Verteilung der Niederschläge (falls jemand dazu den Fachausdruck braucht zum recherchieren: precipitation patterns) auf lokaler/regionaler Ebene zu modellieren. Daher können die Ergebnisse die man bisher hat nur per "Downscaling" (Anpassen der Ergebnisse auf kleinere Gebiete) auf lokale/regionale Ebene runtergebrochen werden.
WICHTIG: Dies trifft ausschließlich auf das Thema lokale/regionale Niederschlagsverteilung zu. Nicht dass mir jemand dass jetzt im Mund umdreht.
Mir ist klar dass das jetzt eine sehr vereinfachte Darstellung ist, wenn da jemand noch weitere Fragen hat immer her damit!
Zum Thema Biomasse (Fachbegriff: Net primary production):
Ja, durch mehr CO2 wachsen Pflanzen erstmal besser. Aber nicht endlos, irgendwann ist auch die maximale Aufnahmekapazität einer Pflanze erschöpft. Diese haben auch ihre Toleranzbereiche (von/bis) in denen sie mit CO2 klar kommen, steigt die CO2 Konzentration darüber hinaus schadet es den Pflanzen.
Man kann es mit dem Einsatz von synthetischen Stickstoffdünger vergleichen, bis zu einem gewissen Punkt hat es einen spürbaren Effekt auf die Pflanzen, steigt die Konzentration darüber hinaus ist kein Effekt feststellbar.
Zusätzlich kommt hinzu dass die Zunahme von Biomasse den Albedo Effekt reduziert. Beim Albedo Effekt handelt es sich um das Rückstrahlvermögen von "Sonnenstrahlung" von Oberflächen. Je heller (= Schnee = 100%) eine Fläche ist desto mehr des einfallenden Lichts wird reflektiert, je dunkler (= Wälder, Schwarz = 0%) eine Fläche ist desto mehr "Energie" (= Licht) wird absorbiert und im Boden gespeichert und trägt zum aufheizen bei.
Das heißt, wenn durch die wärmeren Temperaturen die Biomasse (= Bäume) beispielsweise in den Bergen in Höhen vordringt, sorgt sie dort dafür dass das Albedo sinkt und mehr Wärme absorbiert wird. Auch wenn jetzt in der Tundra plötzlich Bäume anfangen zu wachsen ist das alles andere als gut, da diese deutlich dunkler sind als die Tundra Gräser.
Ein Beispiel ist auch, die Rodung von Wald und die Anlage von landwirtschaftlichen Flächen sorgt erstmal für eine Erhöhung des Albedos und somit für "Kühlung", jedoch überlagern die negativen Effekte davon die positiven Wirkungen.
Somit ist eine Zunahme der Biomasse nicht unbedingt nur positiv, sondern kann auch zum Klimawandel beitragen.Genau die Permafrostböden sind nochmal eine eigene Geschichte und nicht umsonst gelten diese Gebiete aufgrund des gespeicherten Methans als sogenannte "Tipping Points" (= Kipppunkte).
Tipping Points im Zusammenhang mit dem Klimawandel sind Punkte bzw. Systeme durch deren "Umkippen" der Klimawandel massiv beschleunigt werden würden, wie z.B. die Freisetzung von Methan aus den Permafrostböden.
Und was die Berge betrifft ist das auch absolut richtig, da gibts auch ein eigenes Forschungsgebiet zu die beschäftigen sich nur mit der Kryosphäre (also alles was mit "festen Wasser" aka Gletscher, Eis) auf der Erde. Die können dazu richtig viel erzählen.
Aber das heißt doch immer noch, dass weder Hitze noch Trockenheit den Waldbrand verursachen, oder? Sondern Trockenheit beschleunigt nur die Ausbreitung des Feuers, weil das Holz dann heißer brennt und schneller Feuer fängt?
Genau. Die natürliche Ursache für Waldbrände in unseren Breiten sind Blitzeinschläge, wie C96Brand richtig schrieb, die machen aber auch nur den kleinsten Teil der Ursachen für Waldbrände aus. Die meisten werden durch den Menschen bzw. durch fahrlässiges Verhalten von diesen ausgelöst.
Zu den Permafrostgebieten sei folgendes angemerkt. Methan ist ein Problem. Das andere ist, dass gerade der Boden der polaren Permafrostgebiete bis zu 80% aus Eis, also gefrorenem Wasser besteht. Der gesamte Boden sackt also mächtig ab und verwandelt sich in Sümpfe und Seen. Kein Durchkommen mehr. Und auch die bisherigen Siedlungen und Straßen, vorallem in Russland, Kanada, Alaska, werden bald unbewohnbar sein.
Weil du das gerade schreibst, bei uns geistert so die Story rum, dass man in Sibirien Kühlsysteme in den Boden verlegt damit dieser nicht auftaut um weiter die fossilen Brennstoffe dort fördern und die Förderstätten versorgen zu können. Inwieweit das stimmt weiß ich nicht, aber zum schmunzeln ist es schon irgendwie.
Schon wieder so lang der Text, egal. Hoffe euch helfen diese Ausführungen ein bisschen das ganze besser zu verstehen, wenn ich kürzer oder noch verständlicher schreiben soll tut dies kund!
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Mit den Kühlleitungen habe ich zumindest im Zusammenhang mit Siedlungen schon gehört. Dann wird es das für Öl- und Gasanlagen bestimmt auch geben.
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So liebe Leute, es tut mir leid, dass ich euch mal wieder mit meiner anderen Wahrnehmung belästigen möchte, aber es ist so weit.
Hört auf, wegen irgendwelcher läppischen Coronamaßnahmen aufzuregen, das ist nichts. Die Einschränkungen sind ein Witz gegen das, was bald kommen müsste/wird.
Kipppunkt 1 ist erfolgt. Grönland wird jetzt wohl wirklich Grünland.
Zitat"Wir haben festgestellt, dass die Menge Eis, die in den Ozean fließt, die Schneemenge, die sich neu auf der Oberfläche der Eisdecke ansammelt, weit übertrifft"
...
"Selbst wenn das Klima gleich bleiben oder sich etwas abkühlen würde, hätte das immer noch einen Eisverlust zur Folge."
Statistisch gesehen gibt es nur noch einmal pro 100 Jahre Eiszuwachs zu erwarten.
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Die Nachricht, dass die in Sybirien gerade auftauenden Permafrostböden Kadaver zu Tage fördern die Anthrax und alte Viren in sich tragen war auch gruselig.
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In Sierra Leone, also zumindest in der Region, wo mein Freund her kommt ist Land unter. Seit Tagen 24 Std. Regen am Tag.
Und unsere Mauer ist auch wieder weg. Genau der gleiche Teil. Obwohl der noch stabiler gebaut war als vorher.
Wird jetzt auch nicht wieder aufgebaut. Wir haben letztens günstig 400 m Drahtzaun gekauft, sollte für den großen Garten sein.
Damit sind die großen Pläne dort wohl erstmal gestorben.
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Und unsere Mauer ist auch wieder weg. Genau der gleiche Teil. Obwohl der noch stabiler gebaut war als vorher.
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blue valentine: Tut mir leid .
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Ja, gestern war wieder ein Regensturm mit viel Zerstörung.
Auch das neue Verwaltungsgebäude hat kein Dach mehr.
Ich guck mir das diese Saison noch mal an. Nach der Farmerzeit entscheide ich, ob ich meine Investitionen vergesse und den Kampf gegen Deutschland doch noch mal richtig aufnehme und als Härtefallgrund die ökonomischen, sozialen und ökologischen Folgen unseres klimaschädlichen Verhaltens angebe, sowie mein Vorhaben dies durch weitere Flüge nicht noch forcieren zu müssen.
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Letzten habe ich eine kleine Reportage über das Thema Zugvögel gesehen, da war eine kleine direkte Verbindung zwischen Niedersachsen/Deutschland/EU und dem Senegal.
Die Uferschnepfe.
In Niedersachsen arbeitet man an der Wiederbefeuchtung für Brutgebiete, damit die Schnepfen ihre Jungen groß kriegen. Leider gibt es in D nicht mehr genug solcher Gegenden, so dass von den im Schnitt 4 gelegten Eiern kaum noch ein Junges (was ausreichhend wäre) überlebt. Niedersachsen ist das einzige Bundesland, das dass tut.
Gleichzeitig wird der Reisanbau im Senegal mit europäischen Geldern gefördert, was dort die Lebensgrundlage der Schnepfen zerstören kann.
Die Gefahren für die Art sind in Europa aber immer noch größer als im Senegal.
Aber es zeigt zumindest, dass die globalen Zusammenhänge immer noch viel zu wenig Beachtung finden.
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Wir haben in diesem Jahr zum ersten Mal seit langer Zeit wieder einen normalen Winter mit viel Regen und Schnee in den Bergen. Ausgetrocknet Flüsse führen wieder Wasser und die Behörden melden kein Wasserdefizit. Angeblich sollen die Lockdowns in der nördlichen Hemisphäre dazu geführt haben, dass es bei uns wieder mehr regnet, weil die Luft nicht so verschmutzt wird.
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Und unsere Mauer ist auch wieder weg. Genau der gleiche Teil. Obwohl der noch stabiler gebaut war als vorher.
Wird jetzt auch nicht wieder aufgebaut. Wir haben letztens günstig 400 m Drahtzaun gekauft, sollte für den großen Garten sein.
Damit sind die großen Pläne dort wohl erstmal gestorben.
Die Zerstörung war größer als gedacht.
Ok, bei uns sind noch ein paar andere Mauerteile gefallen, aber noch haben wir ca. 140 m Metalldrahtzaun von den 400 m übrig.
Erstaunlicherweise sind diesmal die meisten Ziegel heil geblieben und werden bald in Hütten verbaut. Mein Mann meint, für 3 sollte es reichen.
Mr. Ndaye kam sofort, voller Hoffnung, wieder Geld verdienen zu können und zog wieder ab, als er hörte, dass kein Wiederaufbau geplant war.
Das muss wieder in Richtung Wirbelsturm oder so gegangen sein. Eine Linie der Verwüstung. Viele sind die Tage am Umziehen und im Wald sind wohl viele Bäume umgestürzt.
gestern dann Meldung aus Koussanar, das gleiche. Da allerdings mit mehreren Toten, auch ein Bekannter wurde erschlagen
Können wir also wieder mal sagen, wir haben noch Glück gehabt.
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Zitat
BERLIN taz | Sechs portugiesische Jugendliche im Alter von 8 bis 21 Jahren ziehen vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg. Sie wollen die 27 EU-Staaten sowie Norwegen, die Schweiz, Russland, die Türkei, Großbritannien und die Ukraine verklagen. Die Begründung: Die Länder würden nicht genug für den Klimaschutz tun – und damit die Menschenrechte der jungen Kläger:innen verletzen.
Jugendliche verklagen 33 Staaten
ZitatEs gibt auch bereits abgeschlossene Klimaklagen, die erfolgreich waren. Im Jahr 2015 hatte ein Gericht in Den Haag der Stiftung Urgenda Recht gegeben. Der Staat müsse den Ausstoß der klimaschädlichen Gase um mindestens 25 Prozent statt nur um 17 Prozent verringern, urteilte das Gericht. Die niederländische Regierung ging in Revision. Im vergangenen Dezember bestätigte das Oberste Gericht des Landes das ursprüngliche Urteil.
Zuletzt hatte Irlands Oberstes Gericht die irische Regierung zur Räson gerufen. Dabei ging es um den Plan, mit dem die Regierung ihr Klimaziel für 2050 erreichen will, die Emissionen um 80 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Auf die Klage der Organisation Friends of the Irish Environment hin urteilten die Richter:innen, der Klimaschutzplan der Regierung sei zu vage. Diese muss nun nachbessern.
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Zitat
Das Zitierkartell der Klimaleugner
Warum Klimaskeptiker so erfolgreich sind? Sie sind gut organisiert und international vernetzt. Entgegen ihren Behauptungen wollen sie die Klimadebatte nicht versachlichen, sondern Zweifel säen. Manche im Auftrag der Industrie, andere aus ideologischen Gründen. Wirtschaft, Politik und auch Medien helfen dabei.
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Die USA und Europa sind für mehr als 80 Prozent der übermäßigen CO2-Emissionen seit 1850 verantwortlich, während aus dem gesamten globalen Süden lediglich 8 Prozent der Emissionen stammen, die den CO2-Gehalt der Atmosphäre über den kritischen Wert von 350 ppm gehoben haben.
[...]
Wie Hickel erläutert, liegt seiner Analyse die Annahme zugrunde, dass die Erdatmosphäre ein gemeinsames Gut ist und jede Nation auf Basis ihrer Einwohnerzahl einen fairen Anteil daran haben sollte.
[...]
Schlimmster CO2-Sünder sind der Analyse zufolge erwartungsgemäß die USA. Eigentlich dürfte das Land insgesamt nur 41,5 Gigatonnen CO2 ausstoßen, 2015 seien es aber schon 420,4 Gigatonnen gewesen. Das sei nicht nur das Zehnfache des Budgets, sondern auch 40 Prozent der übermäßigen CO2-Emissionen insgesamt. Auf dem zweiten Platz folgt Russland (105 statt 27 Gigatonnen) vor Deutschland. Mit 91,3 statt 18,4 Gigatonnen CO2 haben die deutschen Staaten fast das fünffache ihres Budgets ausgestoßen und landen bezüglich der Gesamtmenge an zu viel ausgestoßenem CO2 sogar vor dem Mutterland der Industrialisierung Großbritannien.
[...]
Hickel meint, man könne von atmosphärischer Kolonisierung sprechen, denn die reichsten Staaten hätten die Atmosphäre weit stärker verschmutzt als ihnen zusteht, während der globale Süden von den Folgen überproportional betroffen ist und sein wird.
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Oh, die alte "Grandfathering" Position, die schon so einige Klimakonferenzen zum scheitern brachte (vor allem die wichtige 2009 in Kopenhagen).
Auch ist das Design der Studie, Emissionen von 1850-1969 und ab 1970 die Emissionen aus Konsum als Grundlage für die Berechnung zu nehmen, ausgelegt dem "Westen" eines auszuwischen und zu sagen "Ihr alleine seid Schuld daran, dafür dürfen wir jetzt soviel verschmutzen wie wir wollen".
Bringt halt keinen voran solche Untersuchungen und Schaden eher.
Das Europa und die USA historisch bedingt am meisten ausgestoßen haben, das ist eh klar...fast schon ein bisschen Captain Obvious mäßig.
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