• Zitat

    Demnach wären die Spitzentemperatur von 38 Grad Celsius am 20. Juni und die seit Monaten durchgehend um fünf Grad Celsius höheren Durchschnittstemperaturen "in einem Klima, das nicht durch den Ausstoß von Treibhausgasen erwärmt wurde, fast unmöglich", heißt es in der Studie weiter. Ohne den Klimawandel gäbe es eine derartige Hitzeperiode höchstens alle 80.000 Jahre.

    Hitze in Sibirien laut Forschern menschengemacht


    Und noch ein Zitat

    Zitat

    Ciavarella bezeichnete die Ergebnisse der Studie zugleich auch als niederschmetternd. Diese seien "ein weiterer Beweis für die extremen Temperaturen, die wir in einem sich erwärmenden Klima weltweit häufiger zu erwarten haben", sagte er. Dem Forscherteam zufolge hat die Hitzewelle in Sibirien gravierende Folgen für die gesamte Welt. Sie erinnerten daran, dass inzwischen rund 1,15 Millionen Hektar Wald in Flammen aufgingen und Millionen Tonnen CO2 in die Atmosphäre freisetzten.

    Wissenschaftler sind überzeugt, dass die Hitzerekorde in Sibirien ohne die CO2-Verschmutzung der Atmosphäre nicht möglich wären. Sie warnen vor gravierenden Folgen.


    Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, gra


    Je länder gewartet wird, desto radikalere Maßnahmen müssen ergriffen werden, sonst kippt die ganze Scheiße.


    Da der Begriff in dem Text auftaucht:


    Zuordnungsforschung

  • Außer in Sibirien haben wir eine Außentemperatur von ~260°C, dann sorgt die Hitze tatsächlich dafür, dass der Wald brennen würde.

  • Über die Sibirien Geschichte hatte sich Kachelmann maßlos aufgeregt und mit Fakten dagegen gehalten.


    Edit: Stefan Rahmsdorf ist der Karl Lauterbach des Klimawandels...

  • Den Klimawandel gibt es also genau so wenig wie Corona?


    Hast Du jetzt umgeschult vom Epidemiologen zum Klimaforscher? Oder ist das eher eine Rückbesinnung?

  • Ich versuche das ganze mal ein bisschen einzuordnen, also Kachelmann hat in diesem Twitterthread zurecht kritisiert dass in der Berichterstattung ein Hitzetag gleich dem Klimawandel zugeschrieben wird.


    Damit hat er sachlich absolut Recht, denn was in dieser Debatte immer wieder falsch genutzt wird sind die Begriffe: "Wetter", "Witterung" und "Klima". Und das passiert durch die Bank und gerade auf Twitter wird das munter von allen durcheinandergeworfen, was keinem hilft und es für die Leugner des Klimawandels einfach macht den "normalen" Bürger zu verunsichern ob es den Klimawandel überhaupt gibt.


    Bevor jetzt jemand kommt und fragt wodurch ich mich berufen fühle mich dazu zu äußern, ich mache seit 2017 meinen Master in "Umwelt-und Bioressourcenmanagement" mit Schwerpunkt "Klimawissenschaft", sodass ich denke ich kann mich dazu qualifiziert äußern.


    Fangen wir mit den Begriffen an:


    "Wetter": - bezeichnet einen Zeitraum von ein paar Tagen bis max. 1-2 Wochen. Klassisches Beispiel: "Diese Woche ist gutes Wetter und nächste Woche schlechtes"


    "Witterung": - damit wird generell ein Zeitraum von mehreren Wochen bezeichnet. Beispiel: "Die Witterung bleibt unter Einfluss eines Hochdruckgebiets die nächsten Wochen warm und trocken", -> ACHTUNG: Hier kommt es im Alltag immer zu Missverständnissen, da jeder im dem obrigen Satz das Wort "Wetter" statt "Witterung" nutzen würde.


    "Klima": - hierbei handelt es sich um einen Beobachtungszeitraum von mindestens(!) (in der Klimawissenschaft wird genau dieser Zeitraum genutzt) 30 Jahren. Beispielsweise geht eine gängige Betrachtung von folgenden Zeiträumen aus: 1960 - 1989 und 1990 - 2019, dies nutzt man jetzt gern da man zwei komplett vollständige Beobachtungszeiträume mit unzähligen Daten hat (man kann aber auch 1986-2016 nutzen beispielsweise).

    Je kleiner diese Beobachtungszeiträume werden desto größer werden die statistischen Ungenauigkeiten.


    Und genau darin liegt ein Problem der Berichterstattung über die Hitzewelle in Sibirien, wenn ich mir dort Tageswerte raus picke und damit belegen will dass sie auf den Klimawandel zurückzuführen sind ist es einfach falsch, sie können auf verschiedene meterologische Ursachen zurückgeführt werden (ablandige Winde, Wetterlagen etc.). Diese Werte sind über 30 Jahre Ausreißer in der Statistik.

    Das ist das gleiche Niveau als wenn Trump, AfD, Klimawandelleugner & Co. sagen "Wo ist denn euer Klimawandel?".


    Das Problem mit dieser nüchterneren Betrachtungsweise ist natürlich dass sich damit keine Klicks & Aufmerksamkeit generieren lassen. Diese Daueraufgeregtheit schadet am Ende aber nur der ganzen Sache, da die Leute einfach abstumpfen gegenüber immer neuen Panikmeldungen und Rekorden hier und da.


    Ein paar Worte zu der Dürre. Es wird in den Klimawissenschaften mit Modellsimulationen der Klimaentwicklung gearbeitet denen 4 Szenarien zugrunde liegen.

    Grundsätzlich werden diese Modelle so eingestellt dass sie die bisherige Klimaentwicklung richtig simulieren.


    Zu den Szenarien, dabei handelt es sich um sogenannte RCP (representive concentration pathways)...einfach erklärt: wie viel mehr Strahlung in W/m² im Vergleich zu 1852 in der Troposphähre (Erdboden - 15 km Höhe) verbleibt. Diese Werte betragen: 8,5 W/m² (Worst Case!) - 6 W/m² - 4,5 W/m² - 2,6 W/m² (Best Case!).

    Diese Szenarien werden in die unterschiedlichen Modelle eingebunden und dann werden die unterschiedlichsten Sachen simuliert.

    Wenn man dann von Ergebnissen hört wie "Meerespiegel steigt bis zu xy m an", "Bis zu xy Hitzetage mehr im Jahr" muss man eigentlich immer erstmal gucken mit welchen Szenarien dort gerechnet wird. Ich weiß das ist für Medien aufwendig und vielleicht sind Schlagzeilen dann nicht mehr so reißerisch aber das würde der ganzen Sachen mehr Sachlichkeit geben die dringend notwendig ist.


    Was die Dürren also angeht gehen die Modelle davon aus, dass es deutlich mehr geben wird. Und auch die Klimadaten aus dem Zeitraum 1990 - 2019 bestätigen dies, durch eine stetige Zunahme von Durchschnittstemperaturen und vor allem der Hitzetage.

    In dem Punkt stimme ich mit Kachelmann nicht überein, ich denke schon dass an den letzten Hitzesommern der Klimawandel einen gehörigen Anteil hat.


    Fanta und thefireraven haben beide Recht, Hitze löst allein keine Waldbrände aus. Es erhöht aber die Wahrscheinlichkeit für diese ungemein.


    Die wichtige Info aus den Quellen von andro96 ist dass die Monatsdurchschnittswerte deutlich über den langjährig gemessenen Werten liegen. Daraus kann man eine Tendenz ableiten und es weiter beobachten.

    Nichtsdestotrotz müssen Maßnahmen ergriffen werden um unsere Emissionen weiter zu senken, weltweit. Das oft propagierte "1,5°C-Ziel" ist mMn nach nicht mehr zu halten und wir gehen eher auf die 3-3,5°C zu.

    Um diese Maßnahmen durchzusetzen braucht es globale Anstrengungen, von allen, und man muss es so deutlich sagen dass sehr viele Länder daran kein großes Interesse haben. Dies betrifft nicht nur Industrieländer sondern auch sehr viele andere. Ich persönlich sehe da nach den letzten Weltklimakonferenzen wenig Bewegung, aber hoffe immer noch dass sich die Welt zusammenrauft.



    Kurz noch zu Kachelmann, die Art und Weise wie er auf seinem Twitterkanal mit Leuten umgeht ist menschlich einfach ganz unterste Schublade.

    Trotzdem ist er KEIN Leugner des menschengemachten Klimawandels und taugt auch nicht als Anwalt von Klimawandelleugnern.


    Puh, viel Text. Hoffe es ist verständlich. Wenn wer noch weitere Fragen hat immer her damit. :)

    Einmal editiert, zuletzt von andremd ()

  • Genau, Trockenheit trifft es ganz gut. Schlägt bspw. ein Blitz in trockene Graslandschaft ein, ist ein Feuer recht wahrscheinlich.

  • Da gehe ich mit. Trockenheit ist ein Faktor für Waldbrände, Hitze nicht. Im tropischen Regenwald ist es auch heiß, aber brennen tut da nichts.

  • Hitze trocknet die Böden und vor allem das Unterholz aus und macht es anfälliger für Brände. Dazu muss man aber sagen dies gilt vor allem für Nadelholzwälder, Mischwälder (und tropische Regenwälder) haben eine andere Struktur und können mehr Feuchtigkeit speichern und sind dadurch nicht so anfällig.


    Vielleicht hätte ich besser schreiben sollen durch Hitze ausgelöste Trockenheit. ;)


    Dazu kommen im Regenwald noch andere klimatische Voraussetzungen dass es dort kaum zu natürlichen Waldbränden kommt.

  • Naja es läuft immer auf die Trockenheit hinaus, das ist die Ursache für die erhöhte Brandgefahr. Ob die nun durch zig Monate ohne Niederschläge, durch Hitze oder weil jemand den Boden trocken pustet entsteht ist egal. Die Ursache bleibt in meiner Logik Trockenheit.

  • Ich habe auch nirgends geschrieben dass Hitze die alleinige Ursache für Waldbrände ist, dass da viele Faktoren eine Rolle spielen ist klar.


    Von daher sind wir da ja gar nicht weit auseinander.


    Hier mal zwei Quellen dazu:



    [...]

    Hot and dry conditions in the Northern Hemisphere, which the World Meteorological Organization (WMO) has called "unprecedented," have created ideal conditions for wildfires in the Arctic.

    "Climate change, with rising temperatures and shifts in precipitation patterns, is amplifying the risk of wildfires and prolonging the season," the WMO wrote.

    This is because warming leads winter snow cover to melt sooner, and hotter air sucks away the moisture from trees and soil, leading to dryer land. Decreased rainfall also makes for parched forests that are prone to burning.

    [...]



    und



    Falls sich jemand durch die englischen Texte ausgeschlossen fühlt, kann ich die Ausschnitte gerne übersetzen!

    2 Mal editiert, zuletzt von andremd ()

  • :rofl: ach das resultiert einfach aus diesem Blödsinn der bei Waldbränden oft in den Zeitungen und Nachrichten zu sehen ist. Da hört es sich nämlich oft so an, dass sich die Wälder aufgrund von ein paar Sonnenstrahlen selbst entzündet haben. Das ärgert mich tatsächlich. Da ist das hier aber ne ganz andere Diskussion, da bin ich gestern nur nicht richtig aus Haut gekommen. :lookaround: