Muss ich nun froh sein, dass mein Mann in der trockensten Ecke des Senegal liegt, fern von Flüssen, Bergen und Meer?
Westafrika säuft ab, wie schon Ostafrika.
(ich hab übrigens gerad gelesen, dass die Klimaveränderung in Afrika schon seit 1977 beobachtet wird).
Natürlich haben die Wetterverhältnisse auch in unserer Gegend ausreichend schlimme Folgen, aber dort, wo immer Wasser ist, also Küste, soll es wirklich schlimm sein dementsprechend Dakar, wo viele Leute leben und viel bis alles verlieren.
Das geht auch an meinen Leuten nicht vorbei, die vom Land nach Dakar gegangen sind.
Zur Farm-Zeit kommen sie ja meistens für mehrere Monate zum Mitarbeiten nach Haus.
Dort mußten dann viele erfahren, dass sie leider in Dakar nichts mehr haben, wohin sie zurück können.
Eben rief mich ein Freund an, der nicht die Möglichkeit hat, Geld zu versenden (Pass musste in der Ausländerbehörde abgegeben werden) und bat mich, seiner Tante von ihm Geld zu schicken, weil sie auch ein Opfer geworden ist und ihr bisher gerade mal 20.000 FCFA (30 €) als Unterstützung zugekommen sind.
Auch an den Telefonaten meines Mannes ist für mich zu bemerken, dass die Situation weit schlimmer ist, als er tatsächlich berichtet.
Den Leuten steht das Wasser sozusagen seit Anfang September in den Häusern, so diese noch stehen.
Ich denke, die Wetterverhältnisse machen auch die kleinen Straßen- und Marktgeschäfte sehr schwer, ein
Rattenschwanz.
Das wahrscheinlich landwirtschaftlichen in der Gegend dieses Jahr kaum was geht (in und um Dakar gibt es viele Gemüsegärten), darüber möchte ich am liebsten gar nicht nachdenken.