Klimawandel

    Eh und was ist das für ein Bild dass da hängen bleibt? Ein durch und durch negatives: "Klimaschutz wird uns alle nur behindern und nervt jeden".

    Super, damit lässt sich richtig gut Politik machen.


    Das FitFor55 Programm der EU ist ja auch nicht einfach aus dem Himmel gefallen, sondern auch durch den Druck den damals FridaysForFuture entwickelt hat. Das ist mehr als durch "klebende Aktivisten" jemals entstehen wird.

    Zumal auch das Bild von Klimaschutz, das durch FridaysForFuture vermittelt wurde, ein viel positivieres, gemeintschaftliches war. Und davon hatte auch jeder was gehört seinerzeit.


    Es ist halt einfach nur schade, da reißen sich tagtäglich tausende Menschen auf lokaler, regionaler, nationaler und europäischer Ebene den Arsch auf um im Klimaschutz was voranzubringen und diese werden dann quasi durch "klebende Aktivisten" sabotiert. Einfach schade.

    Ich kenne genug, die auf Klimaschutz einen Feuchten geben. Und natürlich sehen die in den Aktivisten nur Spinner und Volltrottel, denen man auch bei Gelegenheit gerne mal die Leviten lesen oder sonst was anstellen möchte.


    Genauso gibt es aber auch welche, die evtl noch ein bisschen wacher werden und sich mit der Materie eher beschäftigen, als wenn es eben nur bei den Schildern bliebe. Bilder polarisieren, und diese Bilder der sich Festklebenden bleiben eben auch intensiver im Gedächtnis. Ich wette jeder von uns hat via Whatsapp auch schon das eine oder andere (lustige) Bild mit Text oder Video zu den Klebern erhalten.


    Ich finde die Art des Protestes auch bescheiden, dennoch sind sie "wirksam" was die mediale Aufregung anbelangt. Das kann jeder natürlich anders bewerten.

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    Ich denke, dass die Aktionen bei den vielen leider etwas sagen wir mal schlichter gestrickten Leuten eher Aversionen gegen das Klimaschutzthema wecken. Der Nutzen, dass die Thematik damit stärker in die Öffentlichkeit kommt, wird damit eher pulverisiert.


    Zu den aktuellen Durchsuchungen: kriminelle Vereinigung ist denke ich Blödsinn, da dürfte hier weitgehend Einigkeit herrschen. Hochgradig dämliche Vereinigung würde aus meiner Sicht zutreffen, aber das ist freilich nicht strafbar (sonst müsste man ja die Mehrzahl der Bevölkerung... ach lassen wir das besser ;) )...

    Ob die Aktion ein Verbrechen ist, werden bzw entscheiden bereits Gerichte. Ich glaube dazu gibt es bereits einige Urteile oder irre ich mich da?

    Also in meinen nicht wenigen Gesprächen war es am Anfang eine Minderheit, die die Aktionen der Letzten Generation befürworteten - wie ich das von Anfang an getan habe. Aber schon seit der Zunahme der körperlichen Übergriffe auf die KlimaaktivistInnen nehme ich wahr, dass immer mehr Menschen sich solidarisieren und sich der Blick auf die Aktionen ändert.


    Ist allerdings nur mein Eindruck.


    Und ich befürchte, der Sommer wird noch ganz andere Blockaden bringen. Das Ahrtal hat es ja schon erlebt, und die Menschen in Thal bei Bad Pyrmont hätten vielleicht vor wenigen Tagen auch lieber ein paar KlimakleberInnen von der Strasse entfernt als die Schlammmassen. Im Lichte der dortigen Zerstörungen von Inventar dürfte auch ein bisschen Kartoffelbrei oder abwaschbare Farbe auf einer Glasscheibe den Betroffenen eher als Kleinigkeit vorkommen. Da relativiert sich manches.

    Es wird ja so getan, als ob Hausdurchsuchungen bei so Gruppierungen wie die letzte Generation neu sind. Gibt genug Beispiele von Ultragruppen, wo das seit Jahren politisch motiviert praktiziert wird

    Ich finde schon bemerkenswert, wie die Aktivisten von FFF plötzlich als positives Beispiel für Protest hingestellt werden. Das ist einfach lächerlich. Waren sie doch in einer breiten Mehrheit fast genauso unbeliebt. Die damaligen Sprüche hab ich alle noch im Ohr: Die sollen gefälligst in die Schule gehen und lernen... Die schwedische Göre soll erstmal was leisten usw.

    Und wenn jemand den Klimaschutz sabotiert sind das nicht die jungen Menschen der LG, sonder allen voran die FDP mit dem schlimmen Wissing als aktivsten Verhinderer sowie die Konservativen seit Jahren schon und auch Teile der SPD, allen voran Scholz. Die Rechten haben zum Glück noch nichts zu sagen. Aber das wird schon noch.

    Es gibt eine sehr große Menge an Menschen, denen der Klimawandel faktisch am Arsch vorbeigeht. Auf ganz ganz hohem level kommt vielleicht noch ein „Ja da müssen aber erstmal China und Indien“ und sonst nix.

    Vor der Bundestagswahl haben diese den grünen Teufel an die Wand gemalt, von Fahrverboten schwadroniert und das die unseren Wohlstand gefährden.


    Ich bin ein großer Feund davon, dieser Gruppe mit drastischen, nicht kriminellen Mitteln entgegenzutreten.

    Da wird jahrelang Freitags mit breiter Unterstützung aus der Wissenschaft demonstriert, und es ist genau nix passiert.


    Und jetzt, da die Protestform unangenehmer wird, tun dieselben Nichtstuer so, als ob ein friedlicher nichtstörender Protest doch das geeignetere Mittel der Wahl sei.

    Das "genau nix passiert ist" ist halt einfach grober Unfug und wird auch nicht wahrer je öfter er wiederholt wird.


    "Friedlicher nichtstörender" Protest von mehreren zehntausend Menschen ist definitiv wirkungsvoller als die aktuellen Aktionen von ein paar Dutzend Menschen.

    Das FitFor55 Programm ist also ein Papiertiger ohne Zähne? Unkenntnis oder billige Polemik?


    Gut, das sich Umweltschutz/Naturschutz und Klimaschutz durchaus in die Quere kommen ist richtig, aber auch ein anderes Thema.

    Zitat von obk die Zweite

    ...

    Und nebenbei wurden noch Umweltstandards beim Bauen ausgehebelt.

    Ja? Hast du Beispiele?


    N.B. es ist schon bemerkenswert, wie einige hier ihre (unbenommene) eigene Überzeugung als die einzige Wahrheit, der sich alle anderen anzuschließen haben, nach außen tragen. Als ob das irgendjemand anderen überzeugen würde.

    Zitat von wutzi96
    Zitat von obk die Zweite

    ...

    Und nebenbei wurden noch Umweltstandards beim Bauen ausgehebelt.

    Ja? Hast du Beispiele?

    Ja, z. B. Genehmigungsverfahren für Flüssiggasterminals und zukünftig für Autobahnen und was sonst noch alles im "überragenden öffentlichem Interesse" ist.


    andremd

    Wie das halt so mit EU-Richtlinien ist. Wieviel Zähne da letzendlich drin sind muss sich erst zeigen. Die EG-Wasserrahmenrichtlinie wollte auch, dass die Europäischen Oberflächengewässer bis 2015 in einem guten ökologischen Zustand sind. Kannst dir ja mal den Spaß machen und gucken, wieviel es bis heute geschafft haben.

    Klar ist das ein Schritt in die richtige Richtung aber das reicht doch lang nicht für das 1,5°-Ziel aus. Mir persönlich ist das auch zu viel Glauben an den Markt. Als guter Sozialist ist mir das zu wenig Enteignung und staatlicher Zwang.

    obk die Zweite : ok, ich war hier eher von Wohnungs- und Gewerbebau ausgegangen. Nur noch die Anmerkung, dass die beschleunigten Genehmigungen für Infrastrukturprojekte auch für die Schiene gelten sollen.


    carpaccio : ich meine weniger den Meinungsaustausch hier im Forum. Es haben einige in den letzten Posts Massnahmen gutgeheißen bzw noch mehr davon gewünscht, mit denen halt die eigene für richtig gehaltenen Verhaltensweisen anderen Leuten aufgezwungen werden sollen. Das ist etwas, was ich zumindest halt für bemerkenswert halte.