Mirko Slomka

  • Also erstmal eine gute Entscheidung, Slomka zu entlassen. Mich würde es schon etwas wundern, wenn sie jetzt bei Null anfangen, einen Trainer zu suchen. Slomka stand doch schon mehrmals vor einem Schicksalspiel in dieser Saison.

  • ….Ansonsten wäre Hannes Wolf interessant, vielleicht noch Weinzierl.

    Nicht Dein ernst- dann können wir die Roten direkt abmelden.

    Haben aber zumindest nachgewiesen dass sie erfolgreiche Arbeit leisten können.

    Solange der Kokenhof die Entscheidungen trifft ist im Prinzip sowieso alles egal.

    na den Erfolg halt ich aber auch für arg begrenzt- eher ne Eintagsfliege oder ein "One Hit Wonder"

  • Ich fasse deinen Aussagen mal radikal gekürzt zusammen und dann kommt bei mir heraus:

    "Es kann kommen, wer will. Es wird sich nichts verbessern, weil es sich in den letzten nie verbessert hat. Schuld ist KInd und der "Kasperverein", der 96 geworden ist."


    Das sehe ich anders, denn es lag diesmal nicht an einem "Tick". Das sah zwar auf den ersten Blick oft so aus, täuscht aber.

    Diesmal lag es im wesentlichen (Prozentzahl würde ich bei ca 50 % einschätzen ) am Paßspiel und dort wiederum in der mangelnden Genauigkeit/Präzision. Die Statistik "Paßgenauikeit ist im übrigen nicht hilfreich, denn es geht mir nciht nur darum, ob die Pässe irgendwie ankommen, sondern wie sie gespielt werden: In den freien Raum ( oft viel zu weit) oder in den Fuß (Zeitverlust durch Kontrollieren des Balles), sie sie richtig getimed oder zu fest/zu lasch. Zu dieser Ungenauigkeit kommt erschwerden hinzu, dass sich relativ wenig bzw. zu langsam bewegt wird. Das führt dazu, dass Räume entweder nicht (mehr) vorhanden sind bzw. zu eng werden. Damit kann der Paß dann nicht mehr gefährlich weiterverarbeitet werden und es muss wieder abgespielt bzw. neu aufgebaut werden. Das kostet Zeit, die der Gegner regelmäßig nutzt, um sich zu ordnen.

    Slomkas Erfolgsrezept, die 10-Sekunden-Regel, basierte aber genau darauf: Schnell, genau und vertikal spielen. Der Hinweis, dass wir damals einen "Sahnesturm" hatten, wird dadurch relativiert/kompensiert, dass da auch Gegner anderen Kalibers gegenüberstanden. Weydant, Ducksch und Co spielen gegen Sandhausen und Co und eben nicht mehr gegen Leverkusen, Werder oder Frankfurt. Das Argument, wir wären jetzt immer Favorit und damals waren wir Außerseiter, stimmt zwar, aber ich habe auch in dieser Saison diverse Kontersituationen für 96 gesehen, die man zu Toren hätte machen können, wenn nur genauer und schneller gespielt worden wäre.


    In die gleiche Kategorie fällt die Qualität der Flanken. Ungenau, schlecht getimed -> nicht zu verwerten, Chance vorbei bzw gar nicht erst entstanden.


    Identisch die Ecken. Ungenau, harmlos, ohne Idee, ohne Überraschung.


    Also: Es hapert an Präzision, Geschwindigkeit (in den Beinen und in den Köpfen) und an Ideen. Wäre jetzt leicht zu sagen: Das sind alles Graupen und die können es einfach nicht besser. Dem widerspreche ich, denn wenn man sich mal das Training anschaut oder das sog. Warmmachen vor einem Spiel, dann sieht man, dass sie tatsächlich in der Lage sind, genaue Pässe zu schlagen. Dann kommt der Anpfiff. Zu Anfang geht es dann noch, aber es scheint so, als ob nach kurzer Zeit ein Hebel umgelegt werden würde. Da klappt dann nichts mehr. Für mich ein typisches Kopf-Problem.


    Die nächste Problematik ist die Situation, Vorsprünge zu halten oder gar auszubauen bzw. nach Rückständen sich zurückzukämpfen. Auch hier sehe ich erhebliche Probleme, die eher im Kopf zu verorten sind.


    Das bedeutet: Eine erhebliche Verbesserung der Situation würde eintreten, wenn die Genauigkeit verbessert würde (Pässe/Flanken/Ecken) und die Kopfprobleme (von mir aus: das nicht vorhandene bereite Kreuz) gemindert würden.


    Das sind Dinge, die aus meiner Sicht ein neuer Trainer mit dem identischen Kader hinbekommen kann. Das hört sich für nicht wie eine Utopie an, obwohl es nicht einfach werden wird. Slomka war von Anfang an bräsig, uninspiriert, selbstzufrieden. Wie soll da seine Mannschaft anders sein ? Warum sollte ein neuer Trainer ebenfalls so bräsig, uninspieriert und selbstzufrieden sein ? Wenn diese Punkt behoben sind, dann muss halt gearbeitet/trainiert werden: An den Pässen, an den Standards, am Spielfluß. Und natürlich am Selbstbewußtsein. Warum soll das wieder schiefgehen ? Nur weil Kind noch da ist oder weil zuvor andere Trainer ( unter anderen Voraussetzungen mit anderen Zielstellungen) gescheitert sind ?


    Nein! Der Trainerwechsel war richtig und es besteht in der Tat Hoffnung, dass es besser wird, denn dafür sind "nur" Basics nötig. Wir reden hier nicht darüber, dass 96 jetzt den Durchmarsch startet, sondern darüber, dass mal wieder häufiger getroffen wird und dadurch Punkte eingefahren werden, die die Mannschaft aus dem Keller führt. Alles eitere ergibt sich dann.

  • Kai, soweit gut analysiert und ich glaube, das will keiner bestreiten. Warum aber die Meinung, "solange Kind da ist, ändert sich nichts" hier immer mehr Befürworter findet ist doch das:


    Ein Trainer, der

    a) die Mannschaft mental aufbaut/aus dem Tief holt/stärkt und Selbstbewusstsein zurückbringt

    b) Standards und Standardspielzüge so trianiert und meinetwegen einprügelt, dass das Team als solches auf dem Platz wieder (besser) funktioniert

    c) das Team auch strategisch nach vorne bringt (eingeübte Spielzüge, Philosophie...) und gleichzeitig in der Lage ist (in-game coaching?) das Team auf sich ändernde Gegebenheiten umzustellen (wenn der Gegner die Formation wechselt o.ä.)


    wird nicht am Boden des "Fasses" zu finden sein. Der hat nämlich gewisse Meriten, der "kann was".


    Dank unserer Historie und der damit einhergehenden Öffentlichkeit ist aber mittlerweile jedem (deutschen) Trainer klar, wie hier das Arbeiten unter Kind läuft: Kein Geld, Reingequatsche von oben, keine klaren Entscheidungsstrukturen, Versprechen werden nciht eingehalten... Und entsprechend werden eben die Trainer mit Meriten hier nicht (mehr) vorstellig.


    Glaubst Du wirklich, ein Markus Anfang war "nicht überzeugend" bei seinem ersten Besuch? Oder hatte er möglicherweise berechtigte Ansprüche, die Kind nicht erfüllen wollte? Ich würde schwören (ich weiß es nicht, aber ich bin überzeugt, die Kicker-Meldung lässt das m.E. auch erahnen), dass der keinen Bock auf diesen Bums hat - nicht wegen Verein und Mansnchaft, sondern wegen dem vom Kopfe stinkenden Fisch.

  • Glaubst Du wirklich, ein Markus Anfang war "nicht überzeugend" bei seinem ersten Besuch? Oder hatte er möglicherweise berechtigte Ansprüche, die Kind nicht erfüllen wollte? Ich würde schwören (ich weiß es nicht, aber ich bin überzeugt, die Kicker-Meldung lässt das m.E. auch erahnen), dass der keinen Bock auf diesen Bums hat - nicht wegen Verein und Mansnchaft, sondern wegen dem vom Kopfe stinkenden Fisch.

    Das unterschreibe ich sofort.

    Der sitzt hier nicht 2 Tage am Tisch um dann einfach so zu gehen.

    Ich habe iiiirgendwo was gelesen, dass er um 1M pro Jahr wollte.

    Dazu sicherlich diverse Ansprüche.


    Sowas lässt ein Martin Kind nicht mit sich machen, also bitte...

  • Ja, mit ein bißchen mehr mentaler Stärke oder Ruhe oder Mut oder Konzentration läßt sich was beim Paßspiel erreichen. Auch bei der Achtsamkeit bei gegnerischen Doppelpässen, exemplarisch das Gegentor gegen Fürth. Da könnte ein Trainer etwas verändern.


    Aber das meine ich mit "Tick". Wenn das Team absolut am Limit spielt, wenn alles paßt, wenn Ying und Yang im Einklang sind, wenn Selbstvertrauen da ist, aber mit genug Galligkeit. Dann kann das auch mit diesem Team besser aussehen.


    Ich fürchte, das wäre nur eine Phase. Eine gute Phase. Eine Breitenreiter-Phase. Er hat ein bißchen Ruhe in die nervöse Mannschaft gebracht, hat defensive Stablität betont. Das tat dem Team in der Situation gut. Nach dem gelungenen Aufstieg kam ein toller Saisonstart hinterher. Und dann lief es so allmählich aus. Zurück auf normal. Und nach mal wieder einem mißlungenen Transferfenster zurück auf mau.


    Wenn ich nicht alle fünf Monate den Trainer wechseln will, muß ich auf die Arbeitsbedingungen schauen. Genau das versuche ich.

  • Ich würde eher mal auf das Scouting schauen...jeder verdammte Verein von Liga 1-3 hat Computersysteme, welche statistiken raushauen um so passende Spieler zu finden.

    Oder Trainer und haben ein durchgehendes System von Jugend bis 1. Mannschaft.

    Schmadtke’s Team konnte das offensichtlich gut.


    Die einzige Liste die wir heute haben ist ne A5 Kladde von SEDBSDL (Schatto einer der besten Scouts der Liga) wo es die beste Wurst gibt.

  • kai, das hast du gut geschrieben und bgründet und hoffe sehr, das du mit analyse recht hast. und wenn nur 80 prozent eintreten.

    allein der glaube daran fehlt mir. ich bin eher fraktion gurkentruppe. von den 5 punkten genauigkeit, geschwindigkeit, pässe, flanken , ecken seh ich eigentlich nur die ecken, mit abstrichen die flanken, wo ich mir ne verbesserung erhoffe. alles andere wäre ne überraschung für mich, wenn man da ne verbesserung auf dauer erkennen würde. diese manschaft spielt das, was sie kann, mit kleinen ausschlägen nach oben, wenns der gegner zulässt und mit ausschlägen nach unten, wenn der gegner merkt, da kommt nix.


    in ein paar monate wissen wir mehr

  • Ich verstehe euch ja, wenn ihr Kind in den Mittelpunkt stellt. Die Argumentation ist schlüssig und in gewisser Weise richtig. Aber sie hat m.E. auch einen gravierenden Nachteil: Diese Argumentation ( "schlechte Arbeitsbedingungen, schlechtes Umfeld und legendäre Martin Kind mit seiner urtypsichen Art") schafft ein bequemes Alibi für jeden Funktionär und insbesondere den Trainer.


    Aber so einfach will ich einfach Slomka -und seinen Nachfolger- nicht davon kommen lassen. Die sollen bitte schön dafür sorgen, dass Defizite gemindert bzw. abgestellt werden und zwar im Rahmen ihrer Möglichkeiten im Training und im Coaching am Spieltag. (Damit meine ich nicht, dass der Trainer an der Seitenlinie wie ein Flummi springen muss, sondern insbesondere die Wechsel und die Halbzeitansprache).


    Du entschuldigst doch auch keinen Grundschullehrer damit, dass die Arbeitsbedingungen für Lehrer so schlecht sind, wenn in der Klasse nach 4 Jahren nur 10 % der Schüler lesen und schreiben können. Und die Arbeitsbedingungen für Lehrer sind vielerorts nun wirklich nicht dolle. Natürlich sollten die Arbeitsbedingungen verbessert werden, das wäre sehr zielführend. In den Schulen wie bei 96. Aber solange das nicht geschehen ( wenn es denn überhaupt mal geschieht) kann man doch nicht die suboptimalen Arbeitsbedingungen zum Anlass nehmen, die nicht erfolgte Auftragserfüllungen in Gänze zu legitimieren. Oder doch ?


    Es ist eine Binse, dass kein Trainer aus Schnecken Rennpferde machen kann. Rennschnecken würden mir schon ausreichen. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Kai ()