Der Vollständigkeit halber hier die offizielle Mitteilung.
"(...)
Beide werden von nun an die Planungen für eine erfolgreiche Saison weiter vorantreiben, die mit einem Neustart in der 2. Liga beginnt. In verschiedenen umfassenden Gesprächen wurde die Philosophie festgelegt, die Hannover 96 künftig verfolgen möchte. (...)"
Das wird ne ganz schwierige PK. Unsere smarten Sportjournalisten werden den Geschäftsführer der KGaA bestimmt hart ran nehmen, um zu erfahren, welche Fachleute da "in verschiedenen umfassenden Gesprächen (...) die Philosophie festgelegt" haben bzw. hatten.
Denn Kind hatte ja vor einiger Zeit richtigerweise betont, dass nun ((endlich auch bei uns; meine Anm.)) erst einmal eine "Philosophie" für den Verein, pardon: Club, entwickelt werden müsse, nach der dann der hierzu passende Sportdirektor gesucht werde, der dann wiederum einen passenden Trainer suchen werde, um dann eine passende Kaderplanung...
Aber vielleicht ist ja auch alles viel einfacher.
Betroffene zu Beteiligten machen - bottom up statt top down ...
Die Philosophie hat man einfach gleich von denen erarbeiten lassen, die zu ihr passen und sie umsetzen sollen. So stellt man Widerspruchsfreiheit im System her. (Niklas Luhmann mag schon kalt sein - Martin Kind dagegen hat noch Feuer für den großen Wurf.)
Und dann spart man einfach sowohl den Geschäftsführer Sport (gab ja eh nur Ärger mit diesen Besserwissern wie Schmadtke oder Bader, die dem Hörgeräte-Akustiker mit Strukturen und Konzepten auf die Nerven gegangen sind), als auch den (gelernten) Sportdirektor ganz.
Ach einen Assistenten des Sportdirektors brauchen wir dann ja auch nicht und erst recht keinen Kaderplaner (so'n neumodischer Unsinn, die nerven dann immer mit Nachfragen nach der sportlichen Philosophie und dem Budget und so).
Ja und so'n abgedrehter Scouting-Typ, wie dieser Dr. aus Köln damals (der sich weder von Slomkas Berater noch von Profis wie dem Dicken was sagen lassen wollte), kommt uns auch nicht wieder ins Haus.
Das sparen wir alles und fragen einfach des Heldt-Assistenten Zubers aktuellen Sportdirektor-Assistent-Praktikanten, den Ex-Spieler und kurzzeitigen Spielerberater-Praktikanten Jan Schlaudraff, ob der das nicht für'n Teil der Kohle gleich selbst macht. (Der hat ja bekanntlich das Bayern-Gen.)
Damit hat man dann zugleich Narziss Slomkas größtes Manko und Beschäftigungshinderniss: Ablehnung und permanente obstruktive Umgehung professioneller Strukturen und Hierarchien, zugunsten einer direkten Anbindung an Gesellschafter, Geldgeber und Gönner im Club und im gesellschaftlichen Umfeld, elegant aus dem Weg geräumt, in dem man solche hinderlichen Strukturen und Hierarchien ebenso vermeidet, wie störende konzeptionelle Vorgaben.
Brilliant:
Endlich können Kind und Baum(!) wieder direkt durchregieren bis auf den Platz, ohne dass Ihnen irgendein fachlich verbildeter Profi des Geschäfts in die Suppe spucken kann (zur Not muss halt der Nerlinger etwas häufiger im Kokenhof vorbeischauen, wenn's wieder brennt).