Aus der Not heraus wurde dann weiter gebastelt. Irgendwie muß man ja elf Spieler aufs Feld schicken. Die Aufstellung Eggimann rein, Pinto/Schmiede im defensiven Mittelfeld, Schulz/Balitsch links und Hanke für Stajner (Konan rückte nach rechts, wo er vorher weder für 96 noch für Trondheim gespielt hat) war keine absichtliche Überlegung, auf die jeder mit ein bißchen Hirnschmalz, Trainergefühl und Menschenkenntnis gekommen wäre. Es war das letzte Aufgebot. Schließlich haben 8-10 Leute gefehlt und manche haben sich verletzt auf den Rasen geschleppt, wie im Nachhinein bekannt wurde.
Slomka hat nicht "gebastelt". Slomak hat die Realitäten, die nicht zu ändern waren, akzeptiert und aus seinen Möglichkeiten das Beste gemacht. Um das erfolgreich zu realisieren, ist Hirnschmalz, Trainergefühl und Menschenkenntnis notwendig. Slomka hat bewiesen, dass er darüber verfügt und hat sich dadurch ausgezeichnet. Es ist richtig: jeder kann das nicht.
Der Kader war ausgedünnt. Aber immerhin waren Spieler wie Djakpa, Durica, Chahed und Rausch als Alternative noch vorhanden. Also ganz so dramatisch war es doch nicht. Diese 8-10 Leute waren doch keine Stammspieler, die alle gespielt hätten. Und es ist schon gar nicht gesagt, dass eine 96-Truppe mit diesen 8-10 Spielern höher gegen Gladbach oder Bochum gewonnen hätte. Slomka ist es zum Beispiel gelungen, Hanke in Form zu bringen, so dass ein Kone gar nicht mehr nötig war. Und Bruggink hat so gespielt, dass man auch Elson nicht vermißt hat. Zur Erinnerung: Bericht ohne arrogantes Bruggink-Bashing
Ich bin nicht damit einverstanden, dass im Nachhinein die Leistungen der Spieler und Slomkas durch Begriffe wie "gebastelt", "experimentiert" abgewertet werden. Selbstverständlich war das Glück des Tüchtigen auf unserer Seite, aber das war nicht der wesentliche Faktor. Slomka hatte Erfolg, weil er aus dem Wenigen, was er hatte, das Beste gemacht hat. Das ist eine anerkennenswerte Leistung.
Und das Spiel in Hamburg hatte nichts, aber auch gar nichts mit Slomkas Vorstellung von Fußball zu tun. Das war eine stumpfe Abwehrschlacht. Slomka will am liebsten wie Skibbe das Bällchen laufen lassen. Darum ging's in Hamburg nicht. Damals wollten wir nur eine Niederlage vermeiden, weil wir nach dem 1:4 gegen Köln gerade auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht waren.
Da gebe ich dir zu 100 % Recht.