Erdbeben in Chile

  • Einen Orkan und Eisregen habe ich als schlimmere Katstrophen in Erinnerung als die ständigen Beben hier.


    Ich hoffe, Du hast dreimal auf Holz geklopft als Du das geschrieben hast, sieht ein bisschen so aus, als sei Deine Ecke immer gut für Superlative.

  • Klar, Vulkane gibt es hier genug. Zwei gefährliche liegen auch in der Nähe von Santiago und der Llaima - gar nicht mal weit von Concepcion entfernt - lässt gerade Dampf ab. Fakt ist, dass die auch irgendwann ausbrechen und sehr viel Schaden anrichten werden. Dazu sollte man aber wissen, dass Geologen (meine Frau ist eine) in ganz anderen Zeitrechnungen forschen. Da sind 150.000 Jahre ein kurzer Zeitraum. Wenn die dann sagen, dass der Uturuncu demnächst ausbricht, kann das für seine Kollegen in den kommenden 3000 Jahren bedeuten, für Journalisten steht der Ausbruch Ende 2012 bevor. TV-Sender wie Discovery Channel machen daraus immer ein Spektakel.

  • Vom Prinzip her war mir das schon klar, dennoch fand ich es einen unterhaltsamen Zufall, dass das gerade heute, wo Du sowas schreibst, in den Medien war.


    An Dir beißt sich bestimmt jeder Versicherungsvertreter die Zähne aus, bewundernswerte Gelassenheit. 8)

  • Also mir persönlich ist ein Orkan oder ein Eisregen deutlich lieber. Ich habe letztes Jahr die Ausläufer des Bebens bei Nassau mitbekommen. Für dich wahrscheinlich totaler Pipifax, aber ich hatte schon Schiss. Da habe ich Kyrill (2007?) und die Windhose hier (2008 ) als deutlich "entspannter" wahrgenommen. Sind halt Sachen die man mehr oder weniger kennt.

  • Klar, aber ich wohne seit 2005 hier. Als es Ende 2009 zum ersten Mal richtig schepperte, war mir auch Angst und Bange zumute, zumal ich alleine zuhause war. Seit dem 8.8-Beben von 2010 habe ich über 300 Beben mit Magnituden von 5 aufwärts mitgemacht. Das ist inzwischen eine Sache, die ich kenne.

  • Da tritt dann wohl schon ein Gewöhnungseffekt ein. Die menschliche Psyche ist in der Beziehung extrem faszinierend. Wenn das nicht so wäre würde man ja auch komplett durchdrehen...

  • Da tritt dann wohl schon ein Gewöhnungseffekt ein. Die menschliche Psyche ist in der Beziehung extrem faszinierend. Wenn das nicht so wäre würde man ja auch komplett durchdrehen...


    Ich konnte das letztes Jahr bei meinen Eltern beobachten. Sie hatten zehn oder mehr Nachbeben mitgemacht. Damals gab es die noch fast täglich. Beim ersten Mal waren sie kreidebleich im Gesicht, als sie aber merkten, wie ruhig wir darauf reagierten und mein Sohn nur "Hoppla Erdbeben" rief, wurden sie auch gelassener.


    Wenn ich einem Santiaguino erzähle, dass ich bei Temperaturen von -15 Grad füher mit dem Rad zur Schule gefahren bin, hält er mich für lebensmüde.

  • Eben fand das erwartete Erdbeben in Chiles Norden statt. In Conce war davon nichts zu spüren, da es zu weit entfernt ist. Sorgen bereiten nur die Tsunamiwarnungen, da die Welle auch wieder unsere Nachbarstadt Talcahuano treffen könnte. Und ich persönlich hätte gerne mal Kontakt zu meiner Frau, die gerade im Erdbebengebiet ist (Die hat gerade Erdbebenpunkt Nummer 3 abhaken können). Vom Tsunami wird sie sicher nichts mitbekommen, da sie irgendwo in den Bergen steckt, aber manchmal nerven die Funklöcher doch.

  • Wenn du das 6.4 in Santiago meinst. Da wurde kurz der Kick zwischen Unión Española und U de Conce unterbrochen, dann aber rasch weitergespielt. 6.4. das passiert hier nunmal. In Conce haben wir nichts gespürt.

  • Stimmt schon: USGS Erbeben Karte


    Spontan sehe ich da 5 Beben die es in einigen Regionen in dieser Staerke nur selten gibt: Californien, Island, Spanien, Suedafrika und der Mittelindische Ruecken. Normalerweise gibt es da eher so eines dieser "ungewoehnlichen Kategorie" pro Woche oder Monat".


    Geologisch gibt es da aber natuerlich keinen Zufall.

  • Wir haben bei uns nichts davon gemerkt. Die Küstenorte wurden zwar vorsorglich evakuiert, aber auch dort blieb es ruhig. Das Erdbeben passierte etwa 1100 Kilometer von uns entfernt.