Alltagserkenntnisse

  • In Ledeburg kaufen komische Leute ein. Ich war dort bisher vielleicht 15 Mal bei REWE, aber schon zum zweiten Mal habe ich es erlebt, dass sich dort jemand genervt zeigte, weil die Kassiererin (ich weiß nicht genau, ob es beide Male dieselbe war) sich während des Kassierens mit den Kunden unterhalten hat.

    Selbst wenn der Vorgang dadurch minimal länger gedauert hat - was hat man davon, wenn man 10 Sekunden früher aus einem Supermarkt kommt? Was machen die Leute wichtiges in der Zeit?

    Einkaufen ist für mich keine Freizeitgestallung, sondern ein notwendiges Übel, dass ich möglichst schnell hinter mich bringen muss. Und ja, es nervt mich dann auch wenn ich in einer Schlange stehe und sich vor mit erstmal gemütlich über die allgemeinen Dinge des Lebens geplaudert wird.

  • Ich empfinde es auch als "unhöflich" wenn die ganze Kasse voller wartender Menschen ist, sich dann noch zu unterhalten. Aber ich sehe einkaufen auch so wie SVElfe.

  • Viele ältere Menschen gehen zum Teil mehrmals am Tag einkaufen, weil es für sie ein wichtiges Fenster zur Außenwelt, und menschlichen Kontakten ist.


    Ich schiebe das mal voran, aber die Entmenschlichung lässt sich viel weiter am Beispiel Supermarktkasse aufzeigen. Schaut auch in mal Frankreich um, wo auch in den Riesenmärkten immer Zeit für ein Schwätzchen ist. Ja, da ist es noch erlaubt, dass die Menschen miteinander sprechen - sogar bei der Arbeit. Irre!

  • Schaut auch in mal Frankreich um, wo auch in den Riesenmärkten immer Zeit für ein Schwätzchen ist. Ja, da ist es noch erlaubt, dass die Menschen miteinander sprechen - sogar bei der Arbeit. Irre!

    Bruttoinlandsprodukt Frankreich: 2,583 Billionen USD

    Bruttoinlandsprodukt Deutschland: 3,677 Billionen USD


    Merkste selbst, wa?

  • Ich habe zwar den Verdacht, dass Du das eher nicht so ernst meinst, sasa.

    Aber wenn nicht: Geld [alleine] macht nicht glücklich! :D


    Mustermann hat latürnich vollumfänglich recht, dass ein Schwätzchen drin sein sollte.


    Wie man an einer Kasse gnatzig sein kann, weil die Menschen miteinander reden, kann auch nur ein Misanthrop wissen (womit ich nicht Dich meinte).


    //edit:

    Außerdem hat Deutschland 81,5 Millionen Einwohner, Frankreich aber nur 67 Millionen.

  • Ich habe zwar den Verdacht, dass Du das eher nicht so ernst meinst, sasa.

    [...]

    Außerdem hat Deutschland 81,5 Millionen Einwohner, Frankreich aber nur 67 Millionen.

    Schwätzchen an Supermarktkassen sind toll. Soll bitte gerne jeder machen.

    Aber nun zurück zum Turbo-Kapitalismus: Auch das Pro-Kopf-BIP ist in Deutschland deutlich höher.;)

  • Im Grunde fällt das ja in dieselbe Kategorie wie "sich noch mal ausgiebig in der Tür des abfahrbereiten Zuges verabschieden". Ne?!

    Ich stimme ja auffallend häufig mit dir überein, aber zwischen einem Zug, der seinen Fahrplan nicht einhalten kann und dadurch eine zeitlich durchgeplante Reise beeinflusst und einem grundsätzlich zeitlich nicht genau planbaren Aufenthalt in einem Supermarkt, der dann halt noch zwei Minuten länger dauert, sehe ich dennoch einen Unterschied. Trotz Butterfly Effect und dem ganzen Scheiß.

    Wobei ich grundsätzlich nicht mal ein Problem mit den Leuten am Zug habe. Ich freue mich eigentlich sogar immer, wenn Leute noch so mitfühlend sind, dass sie heranrennenden Zuspätkommern die Tür länger als vom Zugführer erwünscht aufhalten. Und ja, wenn ich dadurch meinen Anschluss verpasse, finde ich das nicht so gut, aber empfinde es meist auch nicht als persönliche Schuld des Türblockierers.

  • Ich geh immer zu den Selbstbedienungskassen und rede mit mir selber...


    Ansonsten nerven mich die Tetris-Kassenband-Spezialisten doch mehr als die Redseligen.

    Da wird nach Größe, Gewicht und gefühlt nach Farben der Einkauf auf das Band sortiert und arrangiert, das gleich Spiel dann nochmal zurück in den Einkaufswagen oder in die spezielle Faltbox.

    Das Portemonnaie ist auch immer wieder ganz woanders versteckt, in welcher Tasche hatte ich es denn gestern noch.

    Wie war nochmal das Passwort für die blöde Kreditkarte, Moment, gleich hab ichs...

    Hmm, dann doch in bar. Uups, so viel habe ich gar nicht dabei. Da müssen wir etwas zurücknehmen.


    Einen großen Bogen um Menschen zu machen, die Kleidung im Einkaufswagen haben, ist selbstverständlich.

    Das Entfernen der ganzen Sicherheitsplaketten und Zusammenlegen der Klamotten im sitzen braucht alles seine Zeit, die keiner mehr hat....


    Wer hat denn heutzutage noch Zeit!

  • Ich genieße die geschenkte Zeit und mache Sozialstudien.

    Wer kauft was? Wie bezahlt wohl die Oma? Was kocht der Typ wohl aus diesen Zutaten?
    Die Selbstbedienungskassen sind Teufelswerk. Arbeitsplatzvernichter!

  • Ja, Du...hast ja auch die Grösse und kommst leicht an die Quengelregale und kannst nicht mal aufs Laufband Fliessband gucken.

  • mime001 :

    Eieieiei, das ist natürlich Cybermobbing.


    BTT:

    Ich habe keinen Bock mehr, mich an der Kasse hetzen zu lassen, bzw. mich darüber aufzuregen, dass jemand nicht im hoher Taktung zahlt und packt. Scheiß auf die 3 Minuten, die das kostet. Abregen (oder gar nicht erst aufregen), rumschauen, Bauchatmung üben, abschalten und achtsam bleiben.

    Echte Zeitverschwendung findet bei uns allen ganz woanders statt im Normalfall.

  • Ich schrieb übrigens von einer Unterhaltung "während des Kassierens" und meinte das auch so. Nicht vorher und auch nicht anschließend. Also nicht vergleichbar mit offener Zugtür.