LOST - Das Finale (Achtung, SPOILER für Free-TV-Gucker!)

  • Und jetzt noch einmal: Die sind nicht bei dem Absturz gestorben.


    Hast Du dafür eine bessere Quelle als diese unattributierte Spekulation?


    Techniker, was genau ist denn jetzt Dein Problem?

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  • Hier ist, was mein Lieblingskommentator vozzeck dazu schrieb:


    Zitat

    Whether you believe the island was a truly magical place or just another level of the afterlife, that's entirely your call. Despite Christian's assertions that everything was real, an argument could easily be made that all of our characters actually died in the crash of Flight 815. Their adventures on the island would represent a journey to find and correct their past issues, before finally moving on to the next plane of existence.


    In all honesty? I'm not entirely sure that's how LOST wasn't originally conceived. Going back to season one and the beginning of season two, and you'll find TONS of references to everyone being dead. "We shouldn't have survived... Three days ago we all died... There are no survivors of flight 815..." Early on, these things smacked us right in the face. Maybe these clues were a little too obvious, and the intelligence of the audience was sorely underestimated. At this point, admitting that everyone guessed the plot of the show simply wouldn't be an option. The answer? A very long con: one that involved time travel, a critical event, and a newly modified version of the Purgatory/afterlife ending... the season six ALT timeline. The very fortunate victims of that con? Us. :)


    But I'm not here to argue for (or against) the Purgatory theory. Whether or not it happened this way, LOST was a magnificent show. It had superior writing, an amazing cast, and the most beautiful location in the entire world. These are things I'm not sure we'll see again very soon, and that should only add to its legacy. LOST was an incredibly special and unique experience, just like the enormous community the show spawned to support it.

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  • Mein Gott, dann eben so:


    Für mich deutet nichts darauf hin, dass die bei dem Absturz gestorben sind, was ja auch die langweiligste und uninspirierteste Lösung gewesen wäre. Hör Dir doch nur mal Christian Shepards Ansprache an seinen Sohn Jack an. Die FlashSideways (und nur die!) waren eine Art Fegefeuer oder Vorstufe zum Jenseits, in denen die verschiedenen Charaktere die unterschiedlichsten "Nachleben" durchleben (ohne Erinnerung an ihr eigentliches Leben), bis sie dann nach und nach auf die treffen, die ihnen in ihrem Leben (= dem Geschehen auf der Insel usw.!) wirklich etwas bedeutet haben, um dann mit ihnen von dieser "Zwischenstufe" ins Jenseits überzugehen. Und wie bitte sollen diese ganzen Seelenverwandtschaften entstanden sein, wenn die wirklich alle beim Crash umgekommen sind?? Die meisten kannten sich doch vorher gar nicht. Wann und wie - wenn nicht durch diesen ganzen gemeinsam erlebten Kram - soll z.B. aus Jack und Kate das große Liebespaar geworden sein, das nun endlich glücklich vereint ins ewige Leben übergeht?

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  • Es gibt doch keinen Grund, sich aufzuregen. Es ist doch sogar etwas großartiges, wenn Lost auch nach dem Ende den Interpretationshorizont nicht schließt.


    Was die Äußerung von Jacks Vater angeht: Also wenn mir ein Toter erzählt, dass alles, was ich nach einem Flugzeugabsturz erlebt habe, real war, dann würde ich daraus nicht schließen, dass ich noch lebe, auch wenn ich ihm ansonsten glaube. Ich finde es sehr seltsam, sowas anders auszulegen, und genau so habe ich es auch sofort verstanden.


    Genau das ist der Punkt: Für die logische Handlung hatten sie die langweiligste und uninspirerendste Lösung, von Anfang an, und sie haben sie nicht geändert. Aber: Letztlich ging es nicht um die Lösung. Es ging nichtmal um die Rätsel, sondern um die Charaktere. Das ist meine Sicht der Dinge.


    Die Seelenverwandschaften. Ich sehe da kein Problem, wenn man die Formel akzeptiert: Sie waren tot, es war dennoch real. Vor allem passt natürlich das Thema Liebe zum Thema Erlösung, dass wir ein Gegenüber brauchen, was uns aus der eigenen Hölle rauszieht.


    EDIT: Die Liebe ist einfach nur der einzige Weg, die Maya, also den Schleier der Verblendung zu durchschauen. Es ist das einzig Wirkliche. Vgl. die Äußerungen von Charley zu Desmond. Und in einer Fernsehserie heißt das dann für gewöhnlich: Heterosexuelle, monogame Liebe.

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  • Ach so, eins noch: Es ist seit längerem bekannt, dass einzig Cuse und Lindeloff über die Handlung Regie geführt haben. Das heißt, sowohl die Regisseure als auch die Drehbuchschreiber haben nach präzisen Vorgaben gearbeitet, und kannten die intendierte Rahmenhandlung, soweit es eine gab, und das intendierte Ende nicht.


    Also selbst wenn das oben von einem Autoren stammen sollte, was ich erstmal weiterhin bezweifel, solange ich nicht die Orginal-Fundstelle gesehen habe, heißt das erstmal nichts. Es galt für Lost immer: Maßgeblich ist, was Cuse/Lindeloff sagen, alles andere ist Spekulation.


  • Was die Äußerung von Jacks Vater angeht: Also wenn mir ein Toter erzählt, dass alles, was ich nach einem Flugzeugabsturz erlebt habe, real war, dann würde ich daraus nicht schließen, dass ich noch lebe, auch wenn ich ihm ansonsten glaube.


    Aber diesen Schluss hat doch auch Jack nicht gezogen.


    Aber ok, Du hast recht, man kann die Story auch so wie Du interpretieren. Dann ist alles, was nach dem Crash passiert, eine Art "Fegefeuer", in dem die Protagonisten auf die Probe für das eigentliche Leben nach dem Tode gestellt werden. Nur: was sind dann die "FlashSideways"?

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  • Ein Mittel der Bewußtwerdung.


    Das Zünden der Bombe ist ja die ultimative Verneinung ihrer Existenz auf der Insel, bzw., wenn man meiner Interpretation folgt, auch ihres Todes. Daraufhin bekommen sie das, was sie (mehr oder weniger) wollten, ihr perfektes Leben. (Man muss sich klar machen, dass die ganze Insel als eine Machine funktioniert, die Phantasmen zum Leben erweckt. Eines der Hauptprinzipien ist, dass man bekommt, was man (unbewußt) will, vgl. Bens "Kiste" und "Der Mann aus Tallahasse". Genau dieser Mechanismus wird auch von der Bombe ausgelöst, ironischerweise also bis hin zur Negation der Insel selber.) Aber etwas fehlt, weil sie dieses Leben eben nicht gelebt haben, es bleibt blutleer und vor allem fehlt der wichtigste Teil: Das, was sie - ohne dies bewußt zu wissen - auf der Insel gelebt und gelernt haben.


    Die Flashsideways sind also das Scheinleben, welches sie imaginieren, es kann jedoch nicht Bestand haben gegen das (Nach-)Leben, was sie mit Leidenschaft auf der Insel leben. Im Grunde dienen die Flashsideways nur dazu, die Losties in eine Entscheidungssituation zu bringen, wo sie sich zwischen ihrer fantasmagorischen Scheinidentität im Flashsideway und dem imaginierten Leben einerseits und ihrem Tod, und den Prozessen, die sie auf der Zwischenstufe Insel durchgemacht haben andererseits, entscheiden müssen. Bewußtheit im Flash-Sideway heißt, zu akzeptieren, dass man gestorben ist. Und dass man auf der Insel etwas gelernt hat, was wichtiger ist, als das Festhalten an den alten Fantasmen - in einer Fernsehserie halt verkörpert durch die Liebe.


    Im Grunde steckt da ein ziemlich einfaches Muster dahinter, welches in heutigen Esozirkeln ziemlich verbreitet ist: Dass die Seele nach dem Tod ihre irdische Existenz "loslassen" muss, und sich bewußt für den "Gang in's Licht" entscheidet. Man kann das natürlich auch elaborierter Interpretieren, man könnte da z.B. auch psychoanalytisch rangehen, aber letztendlich denke ich, dass von den Machern selber ursprünglich solche einfachen Muster für die Handlung zugrunde gelegt wurden. Um so faszinierender, dass es nicht neumodisch-esoterisch gleich kurzgeschlossen wird, sondern die Charaktere eine starke Eigenständigkeit und Entwicklung aufweisen.

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  • Sorry, manchmal geht's halt mit mir durch.


    Deswegen muss ich ja auch immer wieder mal pöbeln, um das kosmische Gleichgewicht zu wahren. :engel:

  • Also, mit ein paar Tagen Abstand kann ich immer mehr verstehen, was Sandino mit dem "Verarschen" gemeint hat, auch wenn ich mich nicht verascht fühle. Letztlich sind doch viel zu viele Fragen, auf deren Beantwortung man mit Spannung gewartet hat, zum Schluss unbefriedigend oder gar nicht aufgelöst worden. Welche exakte Rolle haben z.B. Daniel Faradays Mutter und Charles Widmore gespielt? Wer oder was hat die US-Truppen dazu gebracht, in den 50ern mit einer Atombombe auf der Insel anzurücken? Die Heinis aus dem Tempel, seit wann und warum sind die dort? Warum die ganze altägyptische Symbolik, wenn dann am Ende doch alles religionsübergreifend verstanden werden soll? Das Ende ist zwar schön und stimmig, aber irgendwie reicht es halt nicht, zu sagen. "Alle, die sich lieb haben, haben sich im Jenseits wieder lieb". Ich denke schon, dass man sich teilweise ganz schön verzettelt hat.

  • Wird sowieso Zeit, dass Sandino seine Drohung wahrmacht und einen Lindenstraßen-Thread aufmacht. Da bin ich aber der erste, der wegen permanenten "Hass! Hass! Töten! Alle vernichten!"-Spams gesperrt wird.

  • naja
    eigentlich kein wirklicher serienfreak. außer den sopranos hat es keine serie geschafft, mich bis zur letzten folge zu fesseln. meistens nervt schon die zweite staffel, wenn irgendwelche neuen leute auftauchen. dann geht auch irgendwann der rote faden des plots flöten und das war es dann.
    die meisten serien enden für mich jedoch nach dem piloten.

  • Also LOST war schon fesselnd, daher habe ich auch nie bereut, drangeblieben zu sein. Bei diversen anderen hochgelobten Produktionen habe ich aber irgendwann die Lust verloren, auch bei so beliebten Serien wie "Dexter" oder "Pushing Daisies".

  • Moin!


    Ich bin heute fertig geworden und bedanke mich erstmal bei Mazurek für den eigenständigen Thread, weil ich sonst vielleicht wirklich was "falsches" im Serien-Thread gelesen hätte.


    Bis gerade eben habe ich diesen Thread jedenfalls weiträumig umschifft.....


    Und eins noch: ich bin nicht zum Streiten in diesem Thread gelandet. ;)


    Für mich gibt es viel zu viele Fragen, die nicht beantwortet sind. Einmal einige, die ich noch im Sinn habe, und dann garantiert auch etliche, die man in den letzten 6 Jahren über die Zeit einfach vergessen hat. Ich habe jedenfalls keine Staffel doppelt geguckt und sowas passiert dann wohl mal :kopf:



    Jetzt aber mal kurz zu zwei - für mich - wichtigen Themen:



    Das Zünden der Bombe


    Wie kommst Du darauf, dass sie jemals hochgegangen ist? Im Jahr 2007 gibt es keine Anzeichen einer Explosion. Könnte es nicht eher ein "normaler" Zeitsprung gewesen sein? Ohne Explosion? Nur weil Daniel in der letzten Staffel glaubt, er habe sie gezündet? Was ja dann eigentlich nicht er, sondern Juliet gewesen wäre.



    Es gibt sicherlich eine Menge Möglichkeiten die Serie zu interpretieren, ich denke aber auch, dass sie erst lange nach dem Absturz gestorben sind und Hurly noch lange als Wächter (mit Ben) auf der Insel gelebt hat. Und am Ende treffen sie sich, um gemeinsam weiter zu ziehen.


    Für mich ist das Bild des Absturz-Ortes am Ende auch eher eine Möglichkeit für eine weitere Staffel, falls man jemals auf die Idee kommen sollte, die Serie weiter zu führen.
    Die Insel ist halt nicht gesunken, wie es der Anfang von Staffel 6 noch vermuten lies. Da geht noch was.... :lookaround:



    Insgesamt eine wirklich gute Serie. Allerdings fand ich das Ende viel besser als Papa Doc noch nicht mit dem Tod kam. Dann hätte auch die Bombe sinn gemacht. Und die Ereignisse der gesammten Welt hätten sich seit der Explosion (wenn sie denn explodiert wäre) so geändert, dass auch die "Fehler" in den Flash-Sideways (Sawyer als Cop, Locke ein Pilot?, Sahid als Schwager seiner Liebsten, Sun kann kein Englisch usw.) durchaus Sinn gemacht hätten. Durch diese Todes-Story ist - zumindest bei mir - alles komplett anders gekommen als vermutet.


    Finde ich durchaus gut, weil man wegen solcher Wendungen die Serie ja geguckt hat. Andererseits durchaus schlecht, weil mir glückliche Enden besser gefallen. Und ein glückliches Leben aller beteiligten finde ich irgendwie besser als einen glücklichen Tag im Jenseits....