DaMarcus Beasley

  • Sollte er die Rettung für unsere Standards sein?
    Ein Freistoß, ein Tor.
    Klar, dafür müsste er ersteinmal öfter spielen.


    Der Rest von Schlaudraff und Rausch war ja mal wieder unter aller Sau.

  • Unabhängig davon fand ich Beasley in seinen paar Minuten gestern durchaus ansprechend.


    In der Winterpause wird man sich denke ich intensiv mit ihm befassen und ihn auf das Niveau bringen, auch mal eine Alternative für die Startelf darzustellen.

  • Ich wuerde ihn gerne mal von Anfang an gegen ein mittelklassiges Team sehen. Kann mir gut vorstellen, dass er z.B. Gladbach naechste Woche auf seiner Seite ordentlich auseinander nehmen wuerde.

  • Ich würde ihn auch gerne mal für einen längeren Zeitraum sehen wolle. Allerdings besteht zur Zeit überhaupt keine Notwendigkeit, die erfolgreiche Mannschaft umzubauen. Beasley teilt somit das Schicksal von Hanke: Maximal eine Alternative für die letzten 10-15 Minuten. Außerdem scheint er sich im Training auch nicht in einer Weise aufzudrängen, dass er statt Stindl oder Chahed auf RM oder statt Rausch oder Djakpa auf LM spielen muss. Er ist sozusagen das fünfte Rad am Wagen.


    Seine Situation wird sich wohl auch nicht verbessern, denn Stoppelkamp kommt bald zurück, Carlitos dann später und eventuell wird ja noch ein Mittelfeldspieler im Winter verpflichtet. In diesem Fall wird es wohl ein 6er ( oder aus der gern genommenen Kategorie "der-kann-auch-das" ) sein, so dass ggfs für Pinto und/oder Schmiedebach eine neue Position gefunden werden müßte.


    Das Gesamtkonzept könnte so aussehen, dass es sinnvoll wäre, ihn bis zum Sommer zu verleihen.

  • Waffen verleiht man nicht. Wer weiß, wann wir ihm mal brauchen (im Sinne von benötigen) können. Wenn wir uns einig sind, unsere Ansprüche zu überdenken angesichts des derzeitigen Erfolgs, dann sollten wir auch eine ordentliche Anzahl spielfähiger (mit der Betonung auf fähig) Spieler vorhalten, wie ich meine.

  • Verleihen im Sinne von Spielpraxis verschaffen und einen Eindruck von seiner wahren Wettkampfhärte zu bekommen.


    Wäre doch schade, wenn er ähnlich wie Rama langsam in der Versenkung verschwindet. Oder wie Zizzo sang- und klaglos den Verein wieder verläßt.


    Außerdem steht noch gar nicht fest, ob Beasley eine Waffe im Sinne eines Schwertes oder eines Plastik-Kindermessers ist - um deinen Vergleich aufzunehmen.

  • Das ist wohl so. Irgendwie habe ich jedoch die Vermutung, dass wir die stärkste (mögliche) Formation der Roten noch gar nicht auf dem Platz gesehen haben. Insofern könnte Beasley ein wichtiger Baustein sein; auch für den Fall, dass Rausch mal längere Zeit ausfällt.

  • Um Rausch im Falle eines längeren Ausfalles ersetzen zu können, müßte er zunächst an Djakpa vorbei. Das hat er bisher nicht geschafft, obwohl nun Djakpa auch schon lange nicht mehr in der Form seiner Anfangstage ist.


    Selbstverständlich möchte ich nicht ausschließen, dass das möglich ist. Wie gesagt: Beurteilen können wir Beasley noch nicht wirklich.

  • Unsere Mittelfeldbesetzung schreit aktuell jedenfalls nicht danach, einzelne Spieler zur Winterpause zu verleihen.

  • Auch seine persönliche Situation spricht eher dagegen: Er ist hier, um Spielpraxis zu bekommen. Sonst wäre er gar nicht hier gelandet als 28-Jähriger mit Europacup- und WM-Erfahrung. Leute wie ihn zu holen ist immer ein Risiko, das betonte auch Schmadkte schon. Es kann nicht immer klappen. Wobei die Messe bei Beasley angesichts seines Zweijahresvertrags nicht nach einer Handvoll Dreiminuteneinsätze gelesen sein kann.

  • Bei seinem Werdegang und seiner Nationalmannschaftskarriere kann er eigentlich so schlecht nicht sein. Eigentlich können wir seine Form und seine Startelfberechtigung gar nicht bewerten. Kurzeinsätze (über die er wol nicht hinauskommt) sind dafür nicht geeignet. Evtl. spielt er mal länger (z.B eine zweite HZ), dann können wir ihn vielleicht besser beurteilen.

  • Ich hab letztes Jahr mal ein Spiel der Amis gesehen gegen irgendeinen Underdog aus Mittelamerika. Könnte El Salvador gewesen sein. Wenn ich die Partie als Maßstab nehme und noch ein paar Erinnerungen aus den WM-Teilnahmen dazu mische, dann muß ich sagen, daß das Niveau der US-amerikanischen Auswahl überschaubar ist. Das Angriffsspiel ist ganz auf Donovan zugeschnitten (hat sich drei Mal nicht in der Bundesliga durchgesetzt). Das defensive Mittelfeld um Bradley herum ist kräftig, hüftsteif, technisch limitiert und läßt unter Druck schnell jede Übersicht vermissen. Cherundolo ist in Hannover ein langjähriger Sympathieträger, außerhalb der Stadtmauern dürfte ihn in Deutschland kaum einer richtig kennen. Der in Hamburg und bei Derby Country gescheiterte Feilhaber ist ebenfalls Stammkraft.


    Deren Fußball hat in den letzten 15 Jahren einen ersten großen Schritt gemacht. Die haben wieder eine Profiliga, die läuft. Die haben sich regelmäßig für große Turniere qualifiziert. Die haben einige Nationalspieler in europäischen Ligen untergebracht. Damit haben sie sich zur soliden Mittelklasse hochgearbeitet. Spitzenklasse ist das aber noch lange nicht.


    Will sagen: 80 Länderspiele für die Staaten sind 'ne tolle Sache. Aber nicht so aussagekräftig wie 80 Spiele für Deutschland oder Italien. Außerdem ist er einfach aus dem regelmäßigen Spielbetrieb draußen. Er war in Glasgow drei Jahren lang kein Stammspieler, wahrscheinlich verletzungsbedingt. Und seine Nationalmannschaftskarriere ist automatisch mit ins Stocken geraten. Seit Juni 2009 kam nur ein Zehnminuteneinsatz bei der WM gegen Algerien dazu.


    Heutzutage ist fast jeder irgendwo Nationalspieler. Das hat nicht mehr den sportlichen Glanz wie vor 20 Jahren, finde ich. Die Zahl der Verbände ist gestiegen. Die Migration ist gestiegen. Man wechselt zwischen U21 und Seniorenteam den Verband. Man läßt sich einbürgern. Brasilianer spielen inzwischen für Portugal, Kroatien, Türkei und Japan. Durica war WM-Stammspieler und konnte 96 trotzdem nicht weiterhelfen. Eggimann ist in Hannover Innenverteidiger Nummer drei. In der Schweiz wohl auch. Andersson wurde nach einem Jahr wieder weggeschickt, der war auch Nationalspieler. Allerdings war der schwedische Fußball da schon deutlich schwächer als zu seiner Glanzzeit Anfang der Neunziger.


    Die Leistungsdichte ist in der Bundesliga so hoch, daß der Stempel "Nationalspieler" alleine nichts mehr aussagt. Jede Mannschaft hat Nationalspieler. Sogar Alemannia Aachen II hat einen Nationalspieler (von Luxemburg, hehe). Das alleine taugt meiner Meinung nach nicht mehr als Alleinstellungsmerkmal. Deswegen stimme ich Dir zu, daß man sich den Spieler selbst ankucken muß. Am besten über 68x90 Minuten, so kommen die meisten Eindrücke zusammen. Alle vier Wochen mal fünf Minuten sind unmöglich direkt zu beurteilen, da kann man höchstens indirekt interpretieren.