• In dem Artikel steht nur wieso das gemacht wird und was die Nachteile sind. Ich bin aber auch nicht in Basketball drin, um das in Gänze zu verstehen.

  • Okay, also die Taktik ergibt auf die Länge gesehen keinen Sinn (Punkteschnitt niedriger, persönliche Fouls, …). Auch am Ende ist es eher eine Verzweiflungstat und nur dann erfolgreich, wenn schwache Werfer an die Linie müssen. Das hat man mit der Off the Ball Erweiterung in den Griff bekommen. Aktuell gibt es da einfach keinen weiteren Handlungsbedarf

  • Aber wieso werden diese taktischen Fouls nicht so sanktioniert, dass sie auch zu einem wirklichen Nachteil werden?

    Ein guter Freiwerfer schießt 80-92%. Das Foul bringt zwei Freiwürfe, also statistisch 1,60-1,84 Punkte. Zum Vergleich: Ein 2-Punkte-Versuch bei 60% Trefferquote ist 1,2 Punkte wert, ein Dreier bei 40% ebenfalls. Das ist der Nachteil. Deshalb sieht man dieses Play auch nur am Ende, wenn man in Ballbesitz kommen muss, bevor der Gegner die Uhr runterspielt.

  • Und dazu darf das entsprechende Foul kein unsportliches Foul sein ohne Chance auf den Ball, denn dann gibt es zu den zwei Freiwürfen auch noch Einwurf für die gefoulte Mannschaft.

  • Aber man könnte theoretisch ein Spiel durch Fouls (Unsportlichkeiten) zu seinen Gunsten drehen, wenn der Gegner seine Freiwürfe nicht verwertet und man selber punktet?

  • Ja. In der Clutch Time versucht die angreifende Mannschaft deshalb, den Ball an einen starken Freiwerfer zu bekommen, die Verteidiger decken diese normalerweise dann aggressiv. Die Hoffnung ist immer, dass dem Gefoulten die Nerven durchgehen. Manche Spieler sind ekelhaft kalt und machen die Dinger, anderen läuft's warm am Bein runter.


    Kleiner taktischer Aspekt: Wenn eine Mannschaft die Foulgrenze noch nicht erreicht hat, gibt es keine Freiwürfe, sondern Einwurf. Bei engen Spielen achten Mannschaften darauf, die Foulgrenze in der Clutch Time schon erreicht zu haben.

  • Jein. Du musst halt bei den Fouls zumindest die Absicht erkennnen lassen, auch an den Ball kommen zu wollen, ansonsten hast du halt den großen Nachteil, dass du selber nicht in Ballbesitz kommst. Und bei einem zweiten unsportlichen Foul muss der Spieler auch den Platz verlassen, egal, wie viele persönliche Fouls er bereits hat. Und wenn jemand es so richtig übertreibt, gibt es auch die Möglichkeit eines disqualifizierenden Fouls.


    Die "ich-zwinge-den-Gegner-nöglichst-schnell-an-die-Freiwurflinie-Taktik" ist aus meiner Sicht deutlich weniger unsportlich als die sog. taktischen Fouls, die Konter im Fußball unterbinden sollen.

  • In der NBA gibt es seit letzter Saison für ein Transition Take Foul nicht nur Ballbesitz, sondern auch einen Freiwurf. Ist mMn eine sehr gute Änderung. Keine Ahnung, wie die FIBA-Regel ist.

  • Taktische Fouls im Fußball sind für mich auch alles andere als unsportlich, gehört halt zu dem Sport dazu.

    Genauso hast du ja im Handball auch die Stopfouls (richtiger Begriff?), die du nutzt um den gegnerischen Angriff zu unterbrechen und so es dann mit Freiwurf weitergeht. Gehört halt genauso dazu.


    Und im Basketball halt die oben beschriebene Variante.

  • Aber man könnte theoretisch ein Spiel durch Fouls (Unsportlichkeiten) zu seinen Gunsten drehen, wenn der Gegner seine Freiwürfe nicht verwertet und man selber punktet?


    So ist das. Allerdings ist die Realität so, dass es von den fünf gegnerischen Spielern selten jemanden gibt, der weit unter 80-90% von der Linie wirft, bzw. der dann die Flatter bekommt.


    Nicht umsonst werden in Auszeiten seitens der führenden Mannschaft Spielsysteme besprochen, bei dem Freiwurfstarke Spieler den Ball nach Einwurf bekommen, wohl wissend, dass der Gegner die Uhr mit einem Foul anhält.

  • Ich finde aber jede Art von Unterbrechung (beim Fußball) lästig. Insofern mögen taktische Fouls, wie das Wort schon sagt, taktisch klug sein, aber eben nervig. Gibt doch diese Spiele, wo gar kein Spielfluss zustande kommt, weil immer jemand liegt. Ätzend.

  • Das ist schon richtig mit dem Wegfall von Spielfluss. Dafür ziehen sich die WM-entscheinenden letzten zwei Minuten halt auf spannungsvolle 10-15 Minuten in die Länge und das Taktikboard brennt nochmal richtig.

  • Pfft, Tanja, Ingo, mir doch egal. Basketball wird nie so ganz mein Sport werden. Trotzdem kann ich die Leistung der Jungs anerkennen. Und mich mit ihnen freuen.