Sommermärchen Reloaded: Frauen-WM 2011 in Deutschland

  • In der heutigen HAZ-Ausgabe hat Heiko Rehberg zum Verhalten von Theo Zwanziger im Zusammenhang mit Silvia Neid Stellung bezogen, und zwar unter "Einwurf". In der gleichen Ausgabe wird Zwanziger zitiert, wie er sich eine Entschuldigung der Herren Schröder (Trainer) und Dietrich (Manager) darstellt. Sie sollen in Frankfurt gegenüber Neid erklären, alles so nicht gemeint und gesagt zu haben. "Das ist meine Trainerin" wird er noch zitiert. Dazu muss man auch wissen: Die Vertragsverlängerung Neid hatte Zwanziger auf einer Pressekonferenz vor der WM verkündet, noch bevor er die hierzu anberaumte Präsidiumssitzung abgewartet hatte.


    Heiko Rehbergs Klasse-Kommentar:


    Ach, Theo!


    "Die Frauenfußball-Weltmeisterschaft ist vorbei, doch ein Mann wirft sich nach wie vor mit vollem Einsatz in die Zweikämpfe. Theo Zwanziger, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und oberster Frauenfußballfan des Landes, hat vor und während des Turniers keine Gelegenheit zur Selbstdarstellung ausgelassen. Nach dem Viertelfinalaus der deutschen Mannschaft hätte er, unbeobachtet von den Kameras, in der Kabine aufmunternde Worte finden können. Doch Zwanziger wählte einen anderen Weg. Er stürmte von der Tribüne aus auf den Rasen und spielte öffentlichkeitswirksam den Trostonkel. Wer die Reaktion beispielsweise von Simone Laudehr beobachten konnte, bekam eine Ahnung davon, dass nicht alle Nationalspielerinnen davon begeistert waren. Gestern hat Zwanziger eine neue Mission gefunden. Man möchte dem Mann wünschen, dass es in seinem großen Verband jemanden gibt, der ihn darauf hinweist, wenn der mächtige Chef sich verrennt und Gefahr läuft, sich lächerlich zu machen. Beim Thema Frauenfußball jedenfalls hat Zwanziger das Augenmaß längst verloren, zu erkennen an seinem neuesten Vorstoß: Von den Kritikern der Bundestrainerin Silvia Neid forderte der DFB-Chef eine Entschuldigung. Doch wofür sollen sich Potsdams Trainer
    Bernd Schröder und Frankfurts Manager Siggi Dietrich, die Zwanziger namentlich aufführt, eigentlich entschuldigen? Neid hat Fehler gemacht und nicht den Eindruck erweckt, dass sie diese einsieht und zum Dialog mit ihren Kritikern bereit ist. Genau das haben Schröder und Dietrich bemängelt, hart im Ton, aber nicht unter der Gürtellinie. So etwas muss Neid aushalten. Und mit ihr Zwanziger, der vor derWM den Vertrag mit der Bundestrainerin irrwitzig lange bis 2016 verlängert hatte. Der DFB-Präsident hat vor der WM jeden Lichtkegel gedreht, um den Frauenfußball ins rechte Licht zu rücken. Jetzt, wo alles anders und schlechter gelaufen ist als geplant, jammert Zwanziger, dass man keine Männer-Bundesliga vor sich habe, sondern „nur ein zartes Pflänzchen, auf das alle aufpassen müssen“. Ja, was will Zwanziger eigentlich? Da, wo Licht hinfällt, wird genauer hingeschaut. Und zur Emanzipation des Frauenfußballs gehört es, aus der Kuschelecke herauszukommen und sich dem zu stellen, was ein größeres öffentliches Interesse mit sich bringt. Dass das nicht immer nur positive Begleit- erscheinungen sind, liegt in der Natur der Sache. Der Frauenfußball ist längst stark genug für eine neue, kraftvolle Rolle. Das hat die WM nachhaltig unter Beweis gestellt. Einen Beschützer wie Zwanziger haben die Kickerinnen im Lande nicht mehr nötig. Der Einzige, der das noch nicht wahrhaben will, heißt Theo Zwanziger"

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  • Gut gemeint ist nicht gut gemacht.
    Ausgelutschter Spruch passt aber auf das Verhalten von Theo Zwanziger.


    Das war schon bei dem Thema Homosexualität im Fussball vers. Verhalten in der Kempter/Amerell Affäre.
    Und wiederholt sich jetzt beim Thema Silvia Neid. Es gereicht Frauen in Führungspositionen nicht zum Vorteil, wenn sie den älteren Beschützer an der Seite haben. Die Wirkung ist auch für Silvia Neid verheerend.

  • Kurz bevor wir die WM der Frauen vergessen haben.Dieser Bericht war heute über mich in der Deister-Leine-Zeitung.
    Nicht denken das ich mich da eingeschleimt habe.
    Die haben mich am Tag nach dem Finale angerufen.Und nicht nur diese Zeitung!


    Könnt ihr Euch ja mal durchlesen wenn ihr wollt.
    Ansonsten halt weiterblättern.


    96 Grüsse Futzi


    Mit
    seinem Banner machte René Vortmann seinen Geburtsort Goltern sowie
    Hannover 96 in aller Welt bekannt. Bei neun Spielen der Frauen-WM hing
    es hinter dem Tor. Foto: privat


    Goltern
    (mh). René Vortmann ist zumeist schon im Stadion, wenn die anderen
    Zuschauer gerade erst in Richtung Spielort aufbrechen. Dann macht er
    sich auf die Suche nach dem besten Platz am Zaun – schließlich soll sein
    Banner später gut zu sehen sein. „Goltern 96“ steht auf dem vier Meter
    breiten Stück Stoff. Bei jedem Heimspiel der „Roten“ entrollt er sein
    Banner im Stadion. Den Schriftzug seines Heimatortes zusammen mit dem
    Wappen seines Lieblingsvereins machte er jetzt auf internationaler Bühne
    bekannt. Bei der gerade beendeten Frauen-WM war seine Suche nach dem
    perfekten Platz sehr erfolgreich. Neun Mal sicherte sich der 36-Jährige
    einen „Premium-Platz“ hinter einem der Tore und wurde dank seines
    Banners zum TV-Star unter Barsinghausens Fußballfans.
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    Viele Zuschauer, die die Fußballübertragungen auf ARD und ZDF
    verfolgten, fragten sich, wer steckt hinter diesem „Goltern 96“? Somit
    hat René Vortmann eines seiner Anliegen bereits erfüllt: „Das Banner
    habe ich so platziert, dass es im Fernsehen gut sichtbar ist. Damit will
    ich den Ort Goltern und Hannover 96 präsentieren“, erklärt der
    langjährige Dauerkarteninhaber, der seit über zehn Jahren in der dritten
    Mannschaft des TSV Goltern als Kicker aktiv ist. Man könnte den
    Fußballexperten wohl als Groundhopper bezeichnen, denn seit 13 Jahren
    bereist er fremde Fußballstadien. Zumeist begleitet er sein Team von
    Hannover 96 und die deutsche Nationalmannschaft. Allein im vergangenen
    Jahr brachte es Vortmann auf 55 Spiele. Bei der Frauen-WM im eigenen
    Land war er jedes Mal dabei, wenn die Truppe von Silvia Neid auf dem
    Platz stand. Selbst vom frühen Ausscheiden ließ er sich nicht beirren,
    schaute sich auch das Halbfinale zwischen Japan und Schweden sowie das
    Finale zwischen den USA und den Asiatinnen (beide in Frankfurt) an.


    Der
    gebürtige Golterner opferte einen großen Teil seines Jahresurlaubs, um
    möglichst viele Spiele der Frauen sehen zu können. Insgesamt zahlte er
    allerdings nur 300 Euro für alle Tickets. „Die Karten habe ich zum einen
    über den offiziellen Verkauf, aber auch über Ebay und andere
    Tauschbörsen ergattert“, sagt er. Das Ausscheiden der Deutschen habe
    sich bei den Ticketpreisen deutlich bemerkbar gemacht, erinnert sich
    Vortmann. „Die Karte für das Halbfinale wurde mir teilweise schon für 15
    Euro angeboten.“


    Die Stimmung sei aber trotz des Ausscheidens
    der Gastgeberinnen bestens gewesen. „Vor den Spielen gingen meistens
    schon einige La Olas durchs Stadion. Jede Auswechslung, ob von der
    eigenen oder fremden Mannschaft, wurde beklatscht, und im Vergleich zum
    Männerfußball ging es wirklich sehr fair und friedlich zu“, zeigt sich
    Vortmann ehrlich begeistert. Auch vom Niveau aller Akteure auf den
    Plätzen war der 96-Fan begeistert. Das Niveau habe sich von Spiel zu
    Spiel gesteigert. „Anfangs hatte ich nur für fünf Begegnungen Karten,
    doch dann wurde ich regelrecht in einen Sog gezogen und habe mir noch
    vier weitere Tickets besorgt.“


    Kontakt zu Anhängern anderer
    Teilnehmernationen hat René Vortmann allerdings nicht aufnehmen können.
    „Die meisten Zuschauer kamen sowieso aus Deutschland.“ Sein Fazit
    beeinträchtigte dieser Umstand allerdings nicht. René ist begeistert von
    diesem deutschen Großevent: „Eine absolut gelungene
    Frauen-Weltmeisterschaft. Ich bereue keinen einzigen Cent, den ich
    ausgegeben habe.

    Einmal editiert, zuletzt von Futzi1896 ()