Pyrotechnik legalisieren - Emotionen respektieren

  • Auch bei der Frankfurter Rundschau (Link) sind Pyrotechnik-Fachleute am Werk ..... 'Tatsächlich gibt es nun Befürchtungen, das mitunter gefährliche Zündeln in den Blöcken könnte in der in anderthalb Wochen beginnenden Rückrunde auch aus Protest noch zunehmen und ähnliche Schlagzeilen produzieren wie in der jüngsten Vergangenheit.



    Einige Beispiele: „Kind erlitt Ohrverletzung durch Knallkörper“; „17-Jähriger erleidet Knalltrauma nach Böllerwurf“; „Fußballfans liefern sich Böllerschlacht“, „Böller explodiert neben TV-Team − drei Verletzte“.'

  • Ich glaube, weil Pyro bei uns eher im Sitzplatzbereich Nordoberrang abgebrannt wird als in den Stehplatzbereichen.

  • Naja, bloß sitzt da ja keiner ...


    ... das Problem ist, daß man damit das "Problem" augenscheinlich und langfristig über den Preis regulieren will. Man kann zu Pyro stehen wie man will, aber man muss sich schon Gedanken machen, wozu eine solche Debatte offensichtlich und letztendlich genutzt werden soll bzw. könnte.


    Wesentlich ist aber auch, daß die Diskussion durch entsprechende Vorfälle immer weiter befeuert werden kann und es insbesondere den handelnden Personen bei DFB und DFL dadurch einfach gemacht wird, die entsprechende Linie zu fahren.


    Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, das da schon die eine oder andere Vorlage gegeben und auch kurz danach verwandelt wird. Was die Seite außer Acht lässt, welche andauernd "Foul" schreit ist, daß sowohl Zuschauer als auch Schiedsrichter parteiisch sind.


    Wer also am Ende verliert, kann man auch schon erahnen. Irgendwie alle ...


    ... bis auf die Event-Befürworter halt.

    • Offizieller Beitrag

    Im Großen und Ganzen kann man dir wohl recht geben. Jedoch dürfte über die Zeit so ziemlich jeder Vorfall entsprechend hochgespielt werden, so dass die Vereine dazu kommen, dass es lediglich hochpreisige Sitzplätze im Sortiment gibt. Die ganzen Reden, in denen Stehplätze als wichtiger Bestandteil der Fankultur bezeichnet werden sind in meinen Augen nur ein Instrument um die Stehplatzanhänger bis auf weiteres zu beruhigen.

  • Jedoch dürfte über die Zeit so ziemlich jeder Vorfall entsprechend hochgespielt werden, so dass [...]

    Ich schätze, daß so manch einer behaupten wird, daß dies schon längst der Fall ist und ich mag da nicht so recht widersprechen. Allerdings wird es auch zu leicht gemacht. Ich hab keine Ahnung, was da im Einzlenen los war und welche Behauptungen nun der Wahrheit am ehesten entsprechen ... aber diese Hallenturniergeschichte in HH, die da seit Tagen in der Presse kommuniziert wird, ist so ein Paradebeispiel.


    Immer die gleichen Reflexe, immer das gleiche Ergebnis am Ende ... und während die eine Seite sich schon lange in ihrer Opferrolle eingefunden hat, natürlich auch mit dem entsprechenden Spaß an der Rebellion sowie dem einhergehenden Habitus, wird letzendlich der Fussball in seiner Gesamtheit unter den Entwicklungen leiden.


    Als wenn es noch darum ginge, sich irgendwie ein Recht auf Pyro erstreiten zu können ... der Zug ist doch schon lange ab- bzw. noch nicht mal losgefahren.

    • Offizieller Beitrag

    Schwer zu sagen, was wie weit übertrieben wird. In den meisten Fällen hält es sich ja noch in engen Grenzen auf. Selbst die Platzsturm in Nürnberg ist ja noch recht glimpflich kommuniziert worden. Solche Vorfälle sind, ebenso wie die Hallenturniergeschichte, natürlich Wasser auf den Mühlen der Event-Befürworter, wie du sie nennst (ich schließe da einfach mal die gesamte Führungsriege von DFB, DFL und Vereinen mit ein). Ohne solche Vorfälle und die ganzen Pyroaktionen wäre es aber durchaus denkbar, dass selbst aus drei, vier Schlägereien unter Angetrunkenen im Stadion, was auf dem Dorf wohl als ruhiger Schützenfestabend durchgehen würde, Sodom und Gomorra gemacht werden würde.


    Die Pyrogeschichte ist für die Verbände mit Sicherheit gelaufen. Da kann passieren was will, es ist wahrscheinlicher, dass nächste Saison nur noch Sitzplätze erlaubt sind und diese als Dauerkarte mindestens 350 Euro kosten.

  • Naja, bloß sitzt da ja keiner ...


    Kein Widerspruch, denn da das ja eigentlich Sitzplätze sind, hat der Stehplatzbereich erstmal an sich nichts mit realer oder vermuteter Gewaltbereitschaft zu tun. Tobias hat ja angedeutet, wohin der Zug gehen wird. Es gibt halt verschiedene Hebel, sich des "Problemfans" zu entledigen. Und die werden jetzt nach und nach angesetzt. Kollateralschäden werden in Kauf genommen.

  • So sieht das aus und darum ging es schon von Anfang an. Jede Wette. Am Ende geht es nur noch um die Vermarktung von möglichst teuren Plätzen. Und aus dem Lager für Fanutensilien wird früher oder später die Umkleide für die Cheerleader...