dass er doch weiter bleibt (auch weil er sich hier offensichtlich wohlfühlt)
Bitte überschätzt diesen "Wohlfühlfaktor" nicht. Es gibt genügend Beispiele, wo sich Spieler bei ihrem Verein nicht wohlfühlen ( z.B. Trainingsgruppe 2 in Hoffenheim, Kacar, Streit, früher Thomas Berthold etc) und trotzdem dort bleiben, weil sie nicht bereit sind, auf Geld zu verzichten. Und es gibt Spieler, die den Verein verlassen, obwohl sie sich wohl fühlen, weil sie ein vermeintlich lukrativeres Angebot (Geld + Perspektive) bekommen haben. Ich erinnere nur an Fredi Bobic und seinen Wechsel von 96 zur Hertha.
Um Diouf doch noch zu einer Vertragsverlängerung zu motivieren, muss der Verein an seine finanzielle Schmerzgrenze gehen - wo immer die auch liegen mag. Dazu sollte 96 noch eine sportliche Perspektive anzubieten haben. Und dann stellt sich die Gewissensfrage, ob man wirklich für Diouf an die Schmerzgrenze gehen will, weil sich damit auch immer die Frage nach der Homogenität des Gehaltsgefüges der Mannschaft stellt. Das ist dann nicht nur eine finanzielle Sache, sondern hat auch Auswirkungen auf Stimmung innerhalb der Mannschaft, ggfs Eifersüchteleien und kann sehr schnell Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit der gesamten Mannschaft haben. Das ist m.E. ein ganz sensibles Thema, das oft in der Diskussion untergeht bzw. erst zum Vorschein kommt, wenn "das Kind in de Brunnen gefallen ist".
Auf der anderen Seite solle man sich vereinsseitig fragen, wo denn wohl die Reise hingehen soll. Der große Präsident spricht von Platz 3-6. Und das soll mit einem Kader passieren, in dem der Spitzenverdiener max 2 Mio im Jahr bekommt - eine Größenordnung, die bei anderen vereinen, die in dieser Tabellenregion sind oder kommen wollen, eher "normal" ist. Kurz: Wir bezahlen unseren Kader noch auf einem Niveau, als das 40-Punkte Denken vorherrschte, wollen aber mit den großen Hunden mitkacken. Das klappt m.E. nicht. Und wenn man dann zum Schluß kommt, dass man umdenken sollte, könnte man bei dem Vertrag von Diouf anfangen.