Kaderplanung 2012/2013

  • ja, das geld soll ins leistungszentrum und internat gesteckt werden.


  • Naja zu klein ist der Kader in dem Sinne nicht. Es ist immer eine Interpretationssache. Spricht man von dem gemeldeten Kader scheint der Groß genug. In diesem Kader sind aber durchaus Spieler gemeldet, die nur eine geringe bzw. gar keine Rolle spielen. Spieler wie Nikci, Schünemann oder Chahed sind zwar Nett und haben vielleicht irgendwo Potential die der Verein sieht (Nikci) oder helfen dem Trainingsbetrieb (Chahed, Schünemann usw.) und sind toll für Testspiele auf dem Lande, aber spielen für Pflichtspiele keine Rolle.


    Da könnte man auch noch die gesamte U23 dazuzählen und vom Model Wolfsburg sprechen. Wichtig ist zu betrachten welche Spieler im Kader wirklich zur ersten Elf und im weiteren zur Stammelf gehören.


    Sprechen wir von wirklichen Leistungsträgern aus der ersten Elf (zumindest planungsmäßig) kann man dies zunächst auf folgende Spieler reduzieren;


    Zieler


    Cherundolo
    Haggui
    Felipe (als Neuzugang)


    Pinto
    Schmiedebach
    Stindl
    Huszti


    Ya Konan
    Schlaudraff
    Diouf (obwohl zumindest vor der Saison nicht klar war wann genau er zurück kommt)
    Abdellaoue



    Dies zumindest ist der Stamm der Leistungsträger für diese Saison gewesen.


    Zudem wurde wohl mit Pander geplant, da kein neuer linker Verteidiger verpflichtet wurde. Wohlwissend um seine Defizite in der Form und Konstanz.
    Zudem wurde davon ausgegangen, dass ein Ersatz für die Innenverteidigung reicht. Deswegen wurde wohl nur Eggimann behalten und Avevor ausgeliehen.
    Geplant wurde damit wohl mit Schulz als eierlegende Wollmilchsau. Der könne schon in der Innenverteidigung agieren und als Backup für Pander agieren (der wird schon keine Form probleme bekommen zwinker zwinker)
    Zudem kann der Schulz doch auch im Mittelfeld spielen. Hat der doch in Bremen gemacht. Zack hat man 2-3 neue Spieler eingespart. Seien wir mal optimistisch und sagen das wird die Saison von Schulle. Verletzungsfrei und in alter Form wie zu besten Tagen. Nun ja.
    Ähnlich dürfte wohl mit Andreasen geplant worden sein. Der wird schon irgendwie durchkommen. Und wenn er mal Pausen braucht dann haben wir ja noch Schulz. Beide als zwei Halbe macht mindesten einen Spieler der immer zur Verfügung steht oder so ähnlich. Es konnte sicherlich keiner ahnen, dass er sich gleich wieder schwer verletzt. Die wahrscheinlichkeit dass er zumindest irgendwelche gesundeitlichen Probleme bekommt, bzw. einfach von der physisch vielleicht nicht die hohe Belastung durchgehend vertragen kann war nun nicht ganz sooo klein.


    Aber wie gesagt ein halber Schulz und ein halber Andreasen machen einen ganzen. Spart dann 3-4 Neue. Sollte sich Pander verletzen macht das der Schulz. Sollte sich Haggui oder Felipe verletzen machen dass dann Andreasen oder Schulz als Backup. Wer gerade da ist. Nur kam keiner auf die Idee, dass sich Haggui oder Felipe vielleicht mal etwa schwerer Verletzen könnten. Das für diesen Fall Eggimann dauernd ran muss und somit Haggui und Eggimann ihrer 25 Pflichtspiele in der Hinrunde machen, das konnte doch keiner ahnen. Dass die dann Spielen obwohl die angeschlagen oder im Formtief sein könnten. Nun ja geschenkt. Sind doch Profis, die müssen da durch. Dass vielleicht ein Schulz als Backup für die Innenverteidigung nicht zur Verfügung steht, da er als Backup für Pander oder Schmiedebach/Pinto agieren muss, naja ist doch höchst unwahrscheinlich oder? Vielleicht doch nicht...


    Zusammenfassen kann man für den defensiv Bereich sagen;


    Cherundolo, Haggui und Felipe waren der vermeintliche Stamm.
    Bei Pander wurde optimistisch gedacht und gesagt, der kriegt das schon hin.
    Eggimann macht den Backup für Felipe und Haggui und dann reicht das schon für alle drei Wettbewerbe.
    Man hat doch noch Andreasen und Schulz. Die werden schon fit und gesund bleiben. Und sollten sich mehr als zwei Spieler verletzen, erschöpft oder ausser Form sein, kann man ja noch den Rausch irgendwo hinschieben.
    SO ungefähr ist dass dann auch bei Pinto und Schmiedebach. Andreasen kann das als Backup, der wird sich schon nicht verletzen. Und Schulz hätten wir dann ja auch noch. Vorausgesetzt Pander hält durch und Schulz wird nicht in der Innenverteidigung gebraucht.
    Wenn alle stricke reißen (oder die Bänder von Andreasen oder Schulz) haben wir ja noch den Stindl den wir in die Zentrale holen können. Was zwar blöde wäre da er doch auf rechts gut und wichtig ist und von dort viele Tore vorbereitet. Aber keine Angst für diesen unwahrscheinlichen Fall haben wir ja noch Ya Konan und Schlaudraff die das an guten Tagen auch irgendwie können... vielleicht oder so... Halt anders aber auch gut.
    Oder der Nikci muss das halt machen. Der wird schon einschlagen. Der brauch zwar noch Zeit, aber dann dann boom explosion und boah und so. Wir werden sehen... Schließlich soll er doch der bessere Ersatz für Stoppelkamp bzw. Royer sein...
    Auf der anderen Seite macht der Huszti das schon. Der wird schon nicht müde werden oder außer Form. Zur Not hat man doch noch den Rausch. Der macht alles was man ihm sagt. Das der sich eigentlich nie auf einer Position einspielen konnte und auf dieser entwickeln konnte... auch geschenkt. Ist halt der dritte im Bunde mit Schulz und Andreasen, der für alle anderen einspringen darf.


    Dann kommt das Prachtstück. Die vergoldeten Eier von Hannover 96 - Der Sturm. Das ist das wovon alle reden werden und daraus schließen, dass Hannover vom Kader her zu den Topmannschaften gehört. Ok zumindest im Sturm halt. Auf dem Papier und so.
    Diouf, Ya Konan, Schlaudraff, Abdellaoue und Sobiech. WOW. Fünf Stürmer von Erstliga Niveau. Drei Innenverteidiger, kein linker Verteidiger, zweieinhalb denfensive Mittelfeldspier - aber god dammit, fukin 5 Stürmer. Gigaschmaddisch.


    Das beste ist, Schlaudraff und Ya Konan kann man auch auf die außen im Mittelfeld abschieben. Das machen die immer sooo gern und spielen da erstklassig. Das ist dann wohl effektive nutzen der stärke eines Spielers auf seiner optimal Position... muaahh.


    Bei aller Kritik muss aber gesagt werden, dass der Sakai echt vielversprechend ist. Er hat Talent, scheint schon auf einem guten Level zu sein. Er könnte die Mannschaft bereichern. Nur eines ist voll blöd an Sakai. Er ist kein linker Verteidiger oder zentraler Mittelfeldspieler. Er ist als rechter Verteidiger eingeplant. Und zumindest da macht es Cherundolo zumindest noch diese Saison solide und die Problemzonen sind ganz andere Positionen.


    Der Kader wurde vor der Saison, nicht nur rückblickend, sehr optimistisch zusammengesetzt. Neben einen qualitativ guten Stamm, welche jedoch nicht zu einer vollzähligen Start-elf reicht (Pander) gesellen sich viele Fragezeichen und Wundertüten.
    Der Kader ist gut, unter der Prämisse das sich kein Spieler verletzen oder ausser form geraten würde. Leider nicht geil und unrealistisch.
    Mit Pander und Andreasen als wichtige Kräfte der Stammelf zu planen ist wirklich nett den Spielern gegenüber, war aber unrealistisch und stellte viel zu hohe Erwartungen und Forderungen an diese welchen diese niemals gerecht werden konnten. Das Spieler wie Chahed und NIkci ernsthaft zum Kader gezählt werden sollen ist leider einfach zu hoch gegriffen. Beide kommen nicht über den Status Ergänzungsspieler hinaus und helfen der Mannschaft nicht wirklich. Ein Chahed wird aber sicherlich trotzdem nicht für umsonst bei Hannover 96 arbeiten.


    Für 1-2 Positionen im Sturm sind 5 Plätze vorhanden, für Spieler die auch wirtschaftlich zu den teueren Spielern gehören dürften. Es ist fast schon belustigend, dass von diesen fünf sehr guten Stürmern in der Regel drei nur auf der Bank sitzen, während für andere Mannschaftsteile keine Spieler bzw. zu wenig Spieler vorhanden sind.
    Mir erschließt sich in keinster weise, was sich bei der Kaderzusammenstellung für die laufende Saison gedacht wurde. Das wirkt irgendwie konzeptlos und wenig fokussiert. So lange aber alle öffentlich über den tollen Sturm und Mirkos Vertragsverlängerung reden, fällt das nicht weiter auf.
    In diesem Sinne gute Nacht.


    Der Zynismus ist gewollt. Ironie ist nicht vorhanden.

    Einmal editiert, zuletzt von Matzemillia ()

  • Du hast es ziemlich treffend beschrieben. Aber auch ziemlich lang,


    Ich hatte ja bereits vor der Saison in diesem Thread wiederholt geschrieben, wo ich Defizite (qualitätiv und/oder quantitativ) sehe. Und das hat sich im Wesentlichen bestätigt.


    1. Linker Verteidiger: Man hatte zwar nominell Schulz und Pander. Beide haben eine lange Verletzungshistorie. Und beide haben in der Vorsaison nicht bewiesen, dass sie Linksverteidiger (bundesligatauglich) spielen können. Inzwischen spielt Rausch linker Verteidiger, der m.E. urspünglich fürs linke Mittelfeld eingeplant war. Slomka muss Rausch bringen, weil Schulz und Pander sooooo langsam sind, dass sie (auf der Linksverteidigerposition) eigentlich nicht mehr tragbar sind. Fehler hier war erst mit Schulz zu Rekordkonditionen zu verlängern - und das Ganze dann zwei Jahre später mit Pander zu wiederholen. Obwohl keine Ablöse gezahlt werden musste, hat man mit den beiden Deals massig Geld in den Sand gesetzt. Insofern kann man wahrscheinlich gar keinen neuen Linksverteidiger leisten, bevor einer der Beiden abgegeben wird.


    2. Defensives Mittelfeld: Es war m.E. richtig Hauger abzugeben/auszuleihen, nachdem er selber Zweifel geäußert hat, ob er sich in der Bundesliga behaupten bzw. durchsetzen kann. Er war aber ein Kardinalfehler keinen Ersatz zu holen und in eine Halbserie mit 30 Pflichtspielen nur mit Schmiedebach, Pinto und einem zweieinhalb Jahre verletzten Andreasen zu gehen. Selbst drei total fitte Leute wären bei dem Programm auf dieser laufintensiven Position zu wenig gewesen.


    3. Innenverteidigung. Hier gilt das unter 2. Gesagte. Allerdings in abgeschwächter Form. Nach der Ausleihe von Avevor hatte man nur noch drei Spieler für diese dpppelt zu besetzende Position. Vermutlich wollte man "notfalls" Schulz oder Andreasen dahin ziehen. Eine solche Planung halte ich aber für wenig seriös, denn diese beiden Spieler haben erstens eine lange Verletzungshistorie und werden zweitens angesichts der Tatsache. dass der Kader in Abwehr und (defensivem) Mittelfeld quantativ dünn gestrickt ist, auf ihrer eigentlichen Position benötigt.


    4. Offensives (rechtes) Mittelfeld. Ich habe von Anfang an nicht verstanden, was man (wohl Slomka, nicht Schmadtike) in Nikci gesehen hat. Im Forum des abgebenden Vereins hat man sich sehr über den Wechsel von Nikci in die Bundesliga gewundert. Er reiht sich m.E. mit seinen (Stärken und) Schwächen in eine lange Reihe von Spielern bei 96 auf dieser Position ein, die allesamt gescheitert sind: Krebs, Rama, Zizzo, Beasley, Royer (und einige habe ich sicher noch vergessen). Nikci kann m.E. Stindl in keinster Weise adäquat ersetzen; schon aufgrund seiner Zweikampfschwäche. Er ist insofern aus meiner Sicht eigentlich gar kein Mittelfeldspieler; eher Stümer. Aber da hat 96 schon fünf Bessere im Kader.


    Ob 96 etwas in der Winterpause tut, hängt vermutlich einerseits am Geld (findet man Abnehmer für Chahed und Hauger) und andererseits am Angebot. Unbedingt erforderlich ist m.E. ein Sechser. Auf der Position hat 96 m.E. sogar dann Bedarf, wenn Andreasen wieder fit sein/werden sollte und mit Pinto verlängert wird. Darüber hinaus würde ich Schulz in die Innenverteidigung ziehen und - endlich - einen Linksverteidiger holen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Giftzwerg ()

  • Es ist nicht zwangsläufig, dass man mit einer sparsamen Investitionspolitik nur im bedeutungslosen Mittelfeld landet oder gar in Abstiegsnot gerät.
    Es ist ebenso nicht zwangsläufig, dass man mit großen Investitionen in die Insolvenz schliddert.


    Wie so oft, ist das ganze nicht so einfach und es kommt auf das Maß bzw. das Augenmaß an. Übertreibungen in beide Richtungen sind schädlich und die hat es ja auch schon oft im Profifußball, ja auch schon in unserem Verein gegeben. Insofern lassen sich je nach gewollter Richtung Beispiele finden, wo sich ein Verein zu Tode gespart hat und auch Beispiele, wo offensive Investitionspolitik zur Insolvenz geführt hat. Daher bin ich gegen solches Schwarz/Weiß-Denken. Es ist doch nicht so, dass der Verein nur die Wahl zwischen Pest (Geiz = sportlicher Niedergang) und Cholera (Verschwendung=Insolvenz) hat.


    Ein Bundesligaverein ist in gewisser Hinsicht wie ein Wirtschaftsunternehmen. Man muss investierten, um den Anschluss an die Mitbewerber zu halten. Ob eine Investition rentabel ist, hängt nicht so sehr von der Investitionssumme, sondern deren Nutzen und Ertrag (Return on Investment) ab. Unter diesem Gesichtspunkt ist ein Nkci für 700.000 € Ablösesumme teurer als ein Diouf für 2.500.000 €.


    Wie in der Wirtschaft können die Manager nicht in die Zukunft gucken und gehen mit ihren Entscheidungen ( bewußt !) Risiken ein. Die Qualität des Managements zeigt sich dann u.a. darin, wie treffend über einen längeren Zeitraum die Risikoeinschätzung war. Garantien gibt es nicht. Denn wenn es die gäbe, könnte es ja jeder....


    Wir sind ja hier wohl mehrheitlich der Meinung, dass wir einen guten Manager haben. Auch wenn er solche Leute wie Nikci, Royer, Krebs, Rama, Zizzo, Beasley angeschleppt hat. Er hat ja auch Leute wie DYK, Moa, Diouf, Zieler und Stindl geholt. (Bitte jetzt nicht damit kommen, dass die Flops Slomkas Idee waren und die Tops nur von Schmadtke alleine erwählt wurden - wir können getrost davon ausgehen, dass alle Personalentscheidungen gemeinsam getroffen wurden)


    Um es kurz zu machen: Einem guten Manager kann man auch vergleichsweise viel Geld in die Hand geben, ohne Angst vor der Insolvenz zu haben zu müssen und bei einem schlechten Manager sind schon 100.000 € zu viel. Also: Entscheiden wir uns, was von Schmadtke wirklich zu halten ist.

  • Übertreibungen in beide Richtungen? Wann war denn unser Verein übertrieben sparsam? Ich finde es auch krass, wenn Nikci hier schon als Flop abstempelt wird. Die Erwartungenshaltung, dass jeder Neuzugang sofort Stammspieler sein muss, weil er sonst ein Flop wäre, finde ich auch nicht so wahnsinnig stimmig. Wenn der Verein also in drei Jahren 15 Spieler holt, dann kann es trotzdem nur elf Mann in der Startelf geben. Spieler, die es nicht packen, gehören dazu und erfüllen auch gewissermaßen ihre Funktion. Das ist so lange kein Problem, so lange diese wenig kosten. Beasley kam als großer Name, aber von der Resterampe für nen Appel und nen Ei. Das Risiko war gering. Auch Leute wie Zizzo oder Rama haben so gut wie nichts gekostet. So etwas kann man gerne weiterhin versuchen. Allerdings hat auch Schmadtke den einen, unentschuldbaren Transfer zu verantworten: Daniel Royer! Für einen Spieler, der in der Bundesliga nichts verloren hat, darf man niemals 1 Mio. zahlen. Das war ein übelst teurer Fehlgriff. Alle anderen Transfers gehen in Ordnung (einschließlich Beasley, Rama und Zizzo).

  • Ich finde es auch krass, wenn Nikci hier schon als Flop abstempelt wird.


    Ich habe jetzt leider nicht so den Überblick bzw es scheint mir etwas durch gerutscht zu sein: Bitte zeig/verlink mir doch mal die Stelle, wo Nikci als Flop abgestempelt wird.


    Edit: Ich muss mich korrigieren: Rüdiger hat Zizzo und Krebs nicht angeschleppt. Sorry. ( Danke, Locke, für den Hinweis)

    Einmal editiert, zuletzt von Kai ()

  • wo steht da jetzt was von Flop ?
    Richtig: Nirgens !
    Also: Klassischer Fall von Hineininterpretieren von Dingen, die weder da stehen, noch gemeint sind.


  • Ein Fußballverein ist schwer mit der "normalen" Wirtschaft zu vergleichen. Aber jeder der irgendwann mal ein bisschen Volkswirtschaft hatte kennt das Minimal und das Maximal Prinzip.
    Die Qualität des Manager im Bereich Sport zeichnet sich somit direkt dadurch aus, er mit den gegebenen Mitteln das Maximale erreicht. Dies bedeutet im konkreten Fall, wie sieht der Gehalts-Etat aus, ist dieser Leistungsgerecht auf die individuellen Spieler verteilt oder kostet ein Bankdrücker etwa überdurchschnittlich gut, passt das verbrauchte Gehaltsbudget zu den Plan- und Realzielen des Verein usw.
    Zudem muss geschaut wie die Wertentwicklung der einzelnen Spieler und somit des ganzen Kaders ist. Hat sich der Wert des Kaders mit Bezug auf die Investitionen erhöht oder gibt es eine abfallende Tendenz. Das sind erstmal die nüchternen Zahlen.


    Was das Gehaltsgefüge angeht bin ich ein wenig skeptisch ob dies wirklich leistungsgerecht verteilt ist. Ich denke, dass Spieler wie Schulz, Eggimann (nicht Schmadtkes arbeit) oder Pander nicht alle deutlich weniger verdienen als die Leistungsträger im Verein.


    Was die Wertentwicklung angeht hat Schmadtke eine positive Bilanz seiner Arbeit. Spieler wie Zieler, Ya Konan, Abdellaoue, Diouf, Stindl oder Sobiech haben ihren Marktwert in Bezug zu den Investitionen deutlich erhöht. Die Entwicklung des Marktwertes des gesamten Kaders ist dabei aber auch durch die sportliche Leitung beeinflusst und dem Erfolg durch diese. Der Trainer hat erfolgreich mit der Mannschaft gearbeitet, womit die Marktwerte folglich sowieso steigern. Das Spieler wie Pinto, Schmiedebach, Rausch, Cherundolo etc eine positive Entwicklung bei 96 genommen haben ist nicht Schmadtke zuzuschreiben. Zudem dürfen diese sogenannten "Transferflops" von Schmadtke auch nicht so runtergespielt werden. Die 500.000 Euro Ablöse da, die 800.000 da, bisschen Handgeld da und Gehälter haben die Spieler auch bekommen, da sie wohl nicht Ehrenamtlich gearbeitet haben. Ein paar Millionen dürfen dadurch auch verloren gegangen sein.


    Es ist dennoch zu sagen, dass im Grunde (bis auf vermutete Defizite im Gehaltsgefüge) auf dem Papier eine positive Bilanz der Arbeit von Schmadtke zu ziehen ist. Dies ist meiner Meinung nach nur auf dem Papier so. Ich habe es im vorherigen Beitrag schon ausführlich erläutert.
    Der Marktwert hat sich positiv entwickelt, insbesondere bei den 5 Stürmern. Abdellaoue, Diouf, Sobiech, Ya Konan sind neben Zieler und Stindl die Spieler mit dem größten Wert und vermutlich größten Gewinn bei verkauf. Daher klingt es auch toll von den großen Schnäppchen zu reden. Dabei ist auch gerade bei der Kaderplanung für diese Saison deutlich geworden, dass es auch darauf ankommt, eine Mannschaft gleichmäßig zu besetzen. Es nützt nichts einen Überschuss im Angriff zu haben, wenn in der Defensive Mangelerscheinungen auftreten und ein deutliches Qualitätsgefälle zu erkennen ist. Klingt zwar toll von den Top-Stürmern zu reden, die so tolle Schnäppchen waren, aber mehr Qualität in anderen Mannschaftsteilen wäre wünschenswert. Das ist dann auch nicht gerade eine Frage der Investitionslaune des Vereins. Wer fünf gut bezahlte Stürmer hat sollte sich auch einen linken Verteidiger leisten können. Ansonsten stimmt da was in der Relation nicht. Auch sollte hinterfragt werden ob die eine oder andere Vertragsverlängerung so zielführend war.


    Zusammenfassend zeichnet sich ein guter Manager meiner Meinung dadurch aus, die Budgets einzuhalten, den Wert der Mannschaft langfristig zu erhöhen und die Qualität des gesamten Kaders gleichmäßig in alles Mannschaftsteilen zu erhöhen und zu erhalten.
    Sicherlich spielt da auch der Trainer eine Rolle, der diese Spieler entwickelt und richtig einsetzen muss. Da hat Slomka einen klasse Job gemacht und alle Spieler mit Potential dazu gebracht, ihr Potential abzurufen.
    Diese Saison empfinde ich die Kaderzusammenstellung mehr als durchwachsen.

  • Und was beudeutet es dann?



    Das bedeutet genau das was da steht. Besser ausgedrückt: Schmadtke hat Spieler wie Nikci, Royer etc verpflichtet, die auf den ersten Blick der Mannschaft nicht so weiterhelfen können/konnten wie andere Transfer, z.B. Diouf. Das bedeutet, dass man z.B. bei Nikci noch nicht weiß, ob sich die investierten 700.000,-- € auszahlen, bei DYK hingegen und auch bei Diouf wußte man schon recht schnell, dass die Investitionssummen gut angelegt waren.


    Es geht hier ja auch nicht um einzelne Spieler und deren Bewertung, sondern um Investitionspolitik. Nämlich die Frage, ob man bei erhöhten Investitionen mehr oder zwangsläufig pleite gehen wird.
    Garantien gibt es nun mal nicht und daher läuft es darauf hinaus, wie gut man die systembedingten Risiken einschätzen kann. Gute Manager können das besser als schlechte Manager.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn man stetig mehr ausgibt als man einnimmt, geht man aber zwangsläufig "Pleite".
    Deshalb ist es gut und richtig und wichtig, sich vor Ausgaben Gedanken zu machen. "Augen zu und durch" hilft da Hanau so wenig, wie "aber wir haben Bedarf" (was ja letztlich nichts anderes ist als "Augen zu und durch".
    Natürlich kenne ich die Zahlen auch nicht. Deswegen bin ich im Allgemeinen auch geneigt zu glauben, wenn "der Verein" sagt, dass kein Geld da sei.


    Und richtig ist auch, dass es besser wäre, wenn wir einen stärkeren Kader hätten - sowohl quantitativ, als auch qualitativ. Dennoch halte ich es für wichtiger, keine zu großen finanziellen Risiken einzugehen. Klar: Ein bisschen muss man ;)


    So wie ich übrigens auch finde, dass ein guter Torwart nicht mit noch so viel Geld aufzuwiegen ist. Sonden nur mit einem andern guten Torwart.

  • Wenn man stetig mehr ausgibt als man einnimmt, geht man aber zwangsläufig "Pleite".


    Langfristig ("stetig") gesehen: Richtig.
    Kurzfristig kann es jedoch sein, dass man Gelder für Dinge ausgibt, die erst später Ertrag abwerfen. Und zwar wesentlich mehr als die eingesetzten Mittel. Und nur darum kann es ja eigentlich gehen bei der Kaderplanung: Die vorhandenen Mittel so einzusetzen, dass sie in einem überschaubaren Zeitraum messbaren Ertrag/Erfolg bringen.


    Ein Verein kann übrigens auch pleite gehen, wenn sie stetig nur Spieler aus der 500.000 - 700.000-Klasse kaufen.


    Ich finde, finanzielle Risiken und auch Investitionsrisiken sollten nur von Leuten eingegangen werden, die derartige Risiken überschauen und managen können. Die Größe dieser Risiken sollte abhängig von dem Know How des Risikomanagers sein.

  • Diese Saison empfinde ich die Kaderzusammenstellung mehr als durchwachsen.

    Ich kann deine Analysen zu 100% nachempfinden.


    Nun gibt es hier 2 Lager. Die einen (zu denen auch ich gehör) sagen, dass etwas mehr Invest dem Kader gut getan hätte.
    Die anderen befürchten, dass wir schnell ins Minus rutschen würden, wenn wir mehr eingekauft hätten
    Letztendlich kann niemand von uns wirklich sagen, vieviel Geld Hannover noch ohne Bedenken in neue Spieler investieren kann.
    Aber: Der Verein hat sich durch eine bisher sehr optimistische Kaderplanung in die Lage gebracht, jetzt handeln zu müssen.
    Und dass zur Winterpause der Transfermarkt eher teuer und dünn ist, ist bekannt.
    ...also hat man am Ende mehr Geld vergeigt, als wenn man von vorneherein mit 2-3 Spielern mehr geplant hätte, oder?

  • man kann sehr wohl ab dieser saison bestimmte spielerverpflichtungen an slomka festmachen. schmadtke hatte auch vor der saison deutlich gemacht, dass er es in dieser transferperiode allen "recht" machen wollte.
    und anders kann ich eine aussage von schmadtke nicht interpretieren, wenn der sich nach dem deal mit nikci hinstellt und erklärt, dass der trainer ihn jedenfalls ganz toll findet...