Finanzthread: KGaA , Stadionkosten, Kaderkosten, Erfolgsprämien und TV-Gelder

  • Die S&S hat die Markenrechte inne. Von den Merchandisingeinnahmen wird die KGaA nichts sehen. Außerdem kassiert die S&S Provision für Kartenverkäufe. Ich könnte mir vorstellen, dass das deutlich mehr als 10 % Vvk.-Aufschlag sind, was die geringen Ticketeinnahmen erklären könnte.

  • Hm. Ja. Interessant. Jedenfalls können Merchandising und Kartenprovisionen in der Summe nicht 4,6 Mio überschritten haben 2014/15. Das waren die Gesamteinnahmen der S&S, wie auch immer deren Zusammensetzung war.


    edit ;)


    Ja, stimmt.

    Einmal editiert, zuletzt von Pokalheld ()

  • Interessanter finde ich ja nach wir vor, dass niemand die Zusammensetzung, und Höhe der Sponsorengelder erklären kann.


    Da muss es einen großen Unbekannten im Hintergrund geben, sonst fehlt da jede Erklärung.

  • Na, es schreiben doch alle Gazetten, wenn sie über 96 berichten, dass Herr Kind ja immer wieder mit großzügigen Finanzspritzen aushilft (in den letzten Wochen wieder kopfschüttelnderweise vermehrt gelesen)...

  • Gerade bei der Nachrecherche der Kapitalerhöhungen der vergangenen Jahre auf die Stadionmiete der KGaA an die Stadionbetriebsgesellschaft gestoßen. Gleichbleibende Jahresmiete bis 2024 von 5,16 Mio €. Die Stadionbetriebsgesellschaft (100%ige Sales & Service-Tochter) erhält aber wg. zwischenzeitlichem Abstieg noch dieses und nächstes Jahr kommunale Betriebskostenzuschüsse von je 850.000 € per Anno. Bei gleichbleibenden Mieterlösen aus dem Profifußball. Cooler Move für die Fangesellschafter!

  • Wann wurde die Miete denn von den ursprünglichen 6 Mio. gesenkt? - Ganz unabhängig davon gefragt, dass das seit 2014 sowieso egal ist.

  • Zum 30.06.15 war der Betrag schon auf T 5.160. Nichtsdestotrotz ich finde es durchaus erheblich, dass da eine vollkommen private Gesellschaft sich durch einen erhöhten Betriebskostenzuschuss durch Steuergelder eine goldene Nase verdient, während die eigentliche Ursache für die Erhöhung (weniger Erlöse aus Abstieg des sportlichen Betriebs/Hauptmieters) gleichbleibend viel Miete zahlt. Ich hätte dort folgerichtig nämlich auch mit einer Minderung gerechnet. Daher bin ich doch etwas überrascht.

    Einmal editiert, zuletzt von WDJ_Lasse ()

  • Wenn man ganz vorn anfängt, hätten der Investorenbude niemals 20 Mio. Euro an Steuergeldern in die Hand gedrückt werden dürfen.

  • Ich verlagere den Schnack ums liebe Geld mal aus dem Kaderplanungsfaden hierher:

    Ja, ich bin mir sicher. Hier ist der Vergleich zwischen 2016/17 und 2019/20 (diese Seite berücksichtigt keine internationale Vermarktung, aber die spielt für 96 eh keine Rolle mehr. fussball-geld.de hatte die internationale Vermarktung drin, hat aber imho schon lange nicht mehr aktualisiert). Durch den Abstieg vor drei Jahren sind die TV-Gelder von 32 auf 11 Mio zurückgegangen. Diesmal gehen sie von 32 auf 22 Mio zurück.


    Da hätte ich intuitiv erstmal gedacht: Joah, diesmal ist es doch weniger schlimm. Also entweder wäre ein größerer Etat möglich oder ein kleineres Minus. Stattdessen gibt es einen gleich großen Etat mit einem größeren Minus. Durch die wenig eindeutigen Äußerungen unseres großen Präsidenten und die reichlich späten Veröffentlichungen der Jahresabschlüsse ist mir nicht klar, ob immer über dieselbe Kennzahl gesprochen wird. Es ist möglich, daß da noch Transferwertabschreibungen und/oder anderes Zeuch wie Abfindungen oder Beratergebühren eine Rolle spielen.


    Was ist für Dich in diesem Zusammenhang Konkurrenz? Erste Liga? Die Kleinen der ersten Liga? Die Großen der zweiten Liga? Die ganze zweite Liga?


    Die Großen der ersten Liga sind mit Siebenmeilenstiefeln davongelaufen. Die Kleinen der ersten Liga haben sich von 96 ebenfalls abgesetzt. Sollte der Erfolg zu 96 zurückkehren, würde es trotzdem mehrere Jahre brauchen (mehr als drei), um an Augsburg, Freiburg, Mainz wieder vorbeiziehen zu können. In den letzten sechs Jahren durften Zeuge werden, wie der Zug vor unserer Nase abfährt.


    Die Schere nach unten ging aber auch weiter auseinander. 2016/17 war der TV-Geld-Vergleich zwischen Hannover und Sandhausen 11,3 gegenüber 5,8 Mio (absolut +5,5 Mio, relativ +95%). Nächste Saison werden es 21,9 gegenüber 8,7 Mio sein (absolut 13,2 Mio, relativ +152%).


    Vergleich mit St. Pauli: Damals 11,3 gegenüber 7,2 Mio (absolut +4,1, relativ +57%). Künftig 21,9 gegenüber 11,5 Mio (absolut +10,4 Mio, relativ +90%).


    Vergleich mit Nürnberg: Damals 11,3 gegenüber 10,1 Mio (absolut +1,2 Mio, relativ +12%). Künftig 21,9 gegenüber 17,7 Mio (absolut +4,2, relativ +24%).


    Wie das so ist bei steigender Einkommensungleichverteilung. Da gibt es Profiteure, Abgehängte und ganz doll schlimm Abgehängtere. Fußball als Abbild der Gesellschaft. Die statistischen Fingerübungen und die Interpretationen sind bei steigender Ungleichheit immer dieselben.


    Hab grad Laune. Deswegen habe ich mal ein Daumenkino erstellt mit der Entwicklung der TV-Gelder von 2012/13 bis 2019/20 für die ersten beiden Ligen. Man sieht so schön, wie die Grenze zwischen erster und zweiter Liga durch die letzte TV-Geldverteilungsreform geglättet wurde und wie dennoch die Schere auseinander gehen tut. Der rote Balken steht für 96.

    https://s18.directupload.net/images/190608/t8vtqi77.gif Zahlen von fernsehgeld.de

  • Danke schön.

    Und ich hätte gedacht, das wir auch auf die zweite Liga an Boden (Vorsprung) verloren hätten.

    So kann man sich täuschen.

  • Vielen Dank Pokalheld.

    Leider bekommt man vom Chef immer nur eine Zahl genannt, gerade wie es ihm in den Kram passt um eine getätigte Aussage zu untermauern. Das reicht für ein Gesamtbild natürlich nie und nimmer.

    Einen Verlust in der G+V isoliert betracht zu bewerten, ohne die Zusammensetzung zu kennen, bringt ebenso wenig wie eine Zahl zum Etat. Haben die übrig gebliebenen Spieler wie Jonathas, Walace, Anton etc. tatsächlich einen 2. Liga-Abschlag? Wenn nicht, bleibt natürlich beim Etat kaum noch Luft. Namhafte Spieler sind dann definitiv nicht drin.

    Davon ab ist es immer noch das Problem, was die Herren Gesellschafter für die Zukunft planen.

    Für mich hat das Ganze etwas Destruktives. Öffentlich wird der übliche Blödsinn verbreitet, wie "Qualität vor Geschwindigkeit Blabla". Was aber zz sehen ist, sieht nach einer unkontrollirten Vollbremsung in einer Spitzkehre aus. Radikalkur. Entweder der Fahrer schaft es wie durch ein Wunder oder Totalschaden.

  • Ja aber eben nicht für Kind...

    Wäre 50 + 1 für ihn gekippt worden, hätte er 100 Mio. EUR Profit gemacht,

    jetzt holt er sich sein "Invest" wieder heraus und sagt sich:

    "Na dann, tschö mit ö, nach mir die Sintflut...

    Denke mal er wickelt noch alles ab, so dass jeder Investor seine Kohle inkl. Zinsen herausbekommt und dann war es das...

    So wie er sich gerade verhält, handelt doch kein auf die Zukunft ausgerichteter Investor...


    Hmh, beim Schreiben des letzten Satzes, merke ich es gerade selbst und das macht mir Angst...


    SCHEIßE, ich glaube er denkt wirklich dass er ein zukunftsgerichteter Investor ist und dass wenn er jetzt alles selber in die Hand nimmt....


    Oh, Oh...

  • Dummer Weise handelt so auch kein selbsternannter Förderer, jedenfalls nicht, wenn er den Klub/Verein voran bringen will.

    Siehe Hopp mit seinem Verein, bei dem er selber gespielt hat, oder Mateschitz, der aus Werbezwecken extra einen Verein erfunden und groß gemacht hat. Die Leute in den Regionen danken es denen.


    Hier haben viele Leute kein Verständnis mehr für die selbstsüchtigen Pläne des Hauptinvestors, der dem Verein nicht das Schwarze unter dem Nagel gönnt.

    Schade, dass der Großteil der Kunden durch die örtliche (Lügen) Presse weiter so uninformiert und verdummt wird.

  • Müssen die Investoren denn niemandem eine öffentliche Rechenschaft über ihre Vorhaben ablegen?


    Wenn das Szenario mit dem Kapitalabzug der Wedemärker Kegelbrüder sich bewahrheitet, dann wäre die Frage: Wer oder was kommt danach?


    Hat der Verein eigentlich ein Vorkaufsrecht, wenn die Wedemärker sich auszahlen lassen wollen?


    Den Risiken auf der einen Seite, sich Investor-Parasiten wie die Glazers bei ManU oder den Ismaik bei 1860 einzuhandeln oder gar wie Wimbeldon FC an ganz anderer Lokalität und unter ganz anderem Namen aufzutauchen, stehen auf der anderen Seite die Risken gegenüber, überhaupt kein Kapital mehr zur Verfügung gestellt zu bekommen und sich damit dauerhaft aus dem Profi-Fußball von Liga 1 bis 3 zu verabschieden (Lautern lässt grüßen!).


    Sehe ich das falsch oder ist das ein realistisches Szenario?