Was geht Euch auf die Nerven? Der ultimative Beschwerdefaden.....

  • Gestern auf ner Dienstbesprechung hat sich herausgestellt, dass sich ein paar Kollegen schön dreist doppelt zum Impfen angemeldet haben. Einmal über die Impfliste unserer Schule, und dann noch über das Impfportal. Erstmal schön abwarten, wann man wo den schnelleren Termin mit dem "besseren" Impfstoff bekommt.


    Auf den Gedanken, dass sich z.B. das mobile Impfteam, welches zu uns kommt, personell, zeittechnisch und bezüglich der Impfstoffmenge auf die Zahl der Anmeldungen einstellt, und - wenn es jeder so machen würden, es den ganzen Plan zerhaut, kommen diese Vollpfosten natürlich nicht.


    Ich, ich, ich, dieses Verhalten kotzt mich so dermaßen an...

  • Das ( Bronco) ist aber bei dieser Klientel eher unwahrscheinlich, weil das ist ja etwas, wovon man selbst nicht profitiert. Aus genau so einem Grund führen ja auch immer mehr Restaurants "Strafgebühr" bei nicht Erscheinen am gebuchten Resttauranttisch ein. "Wenn ich mein Ziel erreicht habe, nach mir die Sintflut" - findet man überall in der Gesellschaft, nervt kollossal. Ich verstehe kathano1

  • Die beiden verfickten Tölen der alten Dame aus der Nachbarwohnung und deren stundenlanges Dauergebell während Frauchens Abwesenheit, was hier gefühlt ungefiltert aufgrund der Hellhörigkeit in meiner Wohnung ankommt.

    Nicht zu ertragen und nach circa 10-15 auch Kopfweh verursachend. Doof nur wenn die Drecksviecher 2-3 Std dauerhaft rumlärmen.


    Und der nächste Punkt, der mir auf die Nerven geht, ist in diesem Zusammenhang: Ich selbst.

    Ich habe leider nicht den Arsch in der Hose, die Olle von nebenan darauf anzusprechen. Läuft sie mir über den Weg, bin ich der Grinsebert vom Dienst. Dafür verurteile ich schlussendlich dann mich selber. Nie im Leben würde ich einem fremden Mensch ins Gesicht sagen, dass mir was nicht passt und stelle stattdessen meine eigenen Bedürfnisse, nämlich mich in meiner Wohnung wohlfühlen, hinten an, um ja nicht negativ aufzufallen, indem ich mich beschwere.


    Stattdessen ertrage ich die Scheiße mehrfach in der Woche mit Kopfschmerzen, Puls, Wut, Verzweiflung.

  • Du musst ihr das nicht mal direkt sagen. Schreib ihr doch einfach eine anonyme Nachricht und schmeiß sie in den Briefkasten. Spricht ja erstmal nichts dagegen, dabei freundlich zu bleiben und sie darum zu bitten, dafür Sorge zu tragen, dass bald Besserung eintritt...

  • Du musst ihr das nicht mal direkt sagen. Schreib ihr doch einfach eine anonyme Nachricht und schmeiß sie in den Briefkasten. Spricht ja erstmal nichts dagegen, dabei freundlich zu bleiben und sie darum zu bitten, dafür Sorge zu tragen, dass bald Besserung eintritt...

    Zunächst mal Danke für deinen Ratschlag.

    Die Idee hatte ich tatsächlich auch schon des Öfteren, aber immer deshalb wieder verworfen, weil ich mir denke, dass die Dame schlussfolgern kann, von wem das kommen könnte und sie mich dann darauf ansprechen wird, ob der Zettel von mir kam. Da würde ich mich dann wieder schlecht fühlen, ertappt und feige. Vermutlich würde ich dann lügen und verneinen und abermals meine Bedürfnisse hintenanstellen.



    Was steht denn im Mietvertrag hinsichtlich Tier-/Hundehaltung? Vielleicht kannst Du passiv-aggressiv den Vermieter einspannen.

    Bei mir steht drin, dass Haustierhaltung (mit Ausnahme von Kleintieren) nur nach vorheriger Genehmigung des Vermieters gestattet ist.

    Keine Ahnung was bei der Dame drin steht.
    Mir gegenüber hat der Vermieter, als ich mich um die Wohnung bemühte, deutlich gemacht, dass er Haustiere nicht so gerne sieht.


    Die Wohnung nebenan war lange Zeit unvermietet, anscheinend hat der Vermieter keine Mieter gefunden (hier aufm Lande ist das tatsächlich noch so) und irgendwann zog die Dame dann hier ein, mit ziemlichen Zugeständnissen seitens des Vermieters. So durfte sie sich beispielsweise von der recht großen und gemeinschaftlich* genutzten Rasenfläche einen Großteil baulich mit einem hohen Zaun abtrennen, damit die beiden Hunde diesen Teil des Gartens zum Auslaufen, Kacken und Pissen nutzen können.

    (*sind drei Mietparteien hier im Hause, wobei die Dritte im Bunde - ebenfalls alte Dame - recht gut mit der Hundefrau zurecht kommt)

    Ja, auch den Weg über den Vermieter könnte ich direkt gehen. Aber auch das fühlt sich für mich absolut nicht richtig an und würde ebenfalls früher oder später zu einer unschönen Konfrontation mit der Dame führen, der ich mich stellen müsste. Und auch da würde ich mich im Endeffekt wieder feige fühlen.


    Scheiß Situation. Warum habe ich nur nie gelernt, für meine eigenen Bedürfnisse einzustehen und mich selbstbewusst Konfliktsituationen zu stellen?!

  • War bei mir lange Zeit auch so. Dann habe ich den Ehrgeiz entwickelt, meinen Bedürfnissen Raum und Geltung zu verschaffen.


    Nicht allzu lange her, da hat sich unser Nachbar über uns ein Schlagzeug gekauft. Alles war schallgedämmt eingerichtet, sodass es tagsüber kaum wahrnehmbar war. Allerdings probte unser Nachbar vorzugsweise nachts und da kamen mir die Geräusche vor wie Bombeneinschläge (leicht übertrieben 😉). Zuerst versuchte ich es zu überhören, ging nicht. Dann bin ich eines nachts zu ihm hochgestiefelt und habe die Sache geregelt. Der Nachbar ist einer der netten Sorte, muß ich dazu sagen.


    Schnapp dir einen Freund, eine Freundin und probe Klärungsgespräche im Rollenspiel. Es lohnt sich und du wirst stolz auf dich sein Denyo96.

  • Wenn ich dir einen Vorschlag machen darf Denyo96 (wenn nicht, üb ruhig an mir und bepöbele mich hemmungslos): Vielleicht kannst du ja auch einen nicht-konfrontativen Ansatz fahren. Sprich sie doch darauf an, dass die Hunde ja anscheinend ganz schön an ihr hängen und ziemlich traurig sind, wenn sie nicht da ist. Dann hast du für sie einen positiven Aufhänger und hast für dich nicht zu der Hürde „Bedürfnisse geltend machen“ auch noch das Problem die Konfrontation zu suchen.

    Darauf aufbauend kannst du dann ausführen, dass es dir in der Seele wehtut, die armen Viecher die ganze Zeit kläffen zu hören und es auch dir damit nicht gut geht.

  • Wäre es für dich einfacher, wenn du ihr einen Brief schreibst? Also nicht anonym, sondern mit deinem Namen drunter, wo du als erster erklärst, dass du eigentlich gerne mit ihr reden würdest, es dir aber schwerfällt, solche Gespräche zu beginnen?

  • Ja, das sind gute Vorschläge. Wenn man sich eigentlich nicht trauen mag, aber es sich trauen sollte, dann tastet man sich heran. Über einen Brief mit Absender oder im Rollengespräch zum Üben und dann im echten Gespräch mit der Nachbarin. Das ist aus der Ferne selbstverständlich leicht gesagt. Aber es bietet den Ausweg, den man sich sonst nur schwer vorstellen kann.


    Ich würde das Gespräch vorziehen. Denn auf einen Brief folgt meistens später dann eh das Gespräch. Das Gespräch muß ja auch nicht zwangsläufig eine große Konfrontation werden. Es soll nur ein Erfahrungsaustausch werden. Der eine Teilnehmer wird schildern, wie schwer es sein wird, Haustiere leise zu halten, wenn man selbst gar nicht dabei ist. Und der andere Teilnehmer wird schildern, wie schwer das ist, den ständigen Lärm auszuhalten. Das schafft gegenseitiges Verständnis.


    Und danach kann es dann darum gehen, eine Lösung zu finden.

  • So, wie es RoterHesse vorschlägt, würde ich es auch angehen. So kommt es erstmal nicht als Kritik rüber (wozu du natürlich absolut berechtigt wärst), sondern als Mitgefühl. Ich würde das im Gespräch machen, weil du dann, wenn es sich weiterentwickelt, zum Ausdruck bringen kannst, dass es auch für dich sehr störend ist.


    Ich kann dich super gut verstehen, ticke genauso. Haben auch Problem mit der Lautstärke der Nachbarn. Ich mache dann immer ganz laut Lilly Allens "Fuck You" an. So laut, dass die es eigentlich auch hören müssen.


    Ist aber nicht zielführend...

  • Wenn schon was machen, dann nicht anonym und auch nicht mit irgendeinem Vorwand ("das Hundewohl geht mir so Nahe..."). Ruhig und sachlich bleiben. Du darfst dich positionieren. Du darfst das ansprechen. Du hast dein Wohnraum und ein Recht auf deine gewisse Ruhe.


    Wenn das alles nicht geht, hast du natürlich ein Problem, hast du ja schon ansatzweise erkannt.