Was geht Euch auf die Nerven? Der ultimative Beschwerdefaden.....

  • Mir geht die Tatsache auf die Nerven, dass Facebook jeden meiner auf öffentlichen Seiten getätigten Kommentar automatisch in die Timelines aller meiner Freunde spült.
    Jedenfalls theoretisch, denn praktisch kommentiere ich deswegen auf Facebook auf öffentlichen Seiten nicht mehr (kann auch ein Segen sein, aber manchmal ist es mir eigentlich wichtig, falsche Infos oder Tatsachenverdrehungen so nicht stehen lassen zu wollen). Da manche politische Themen heikel sein könnten (z.B. weil es zu Stress mit Kollegen, Vorgesetzten oder Familienmitgliedern führen könnte), lass ich es also meistens bleiben.


    Facebook nimmt dazu nur dahingehend Stellung, dass die Sichtbarkeit der Artikel ja nunmal darüber bestimmt, ob mein Kommentar für Freunde sichtbar ist. Aber es sind doch zwei Paar Schuhe, ob ein Freund/Kollege zufällig meinen Kommentar lesen kann, weil er eben zufällig über denselben Artikel gestolpert ist, oder ob FB einfach grundsätzlich alle meiner Freunde per Timeline-Info darüber informiert ("Hier, guck mal was Phil hier grad kommentiert hat!!").



    (Und der Grund warum es mir heute besonders auf die Nerven geht: FB-Kommentare zum Thema "Veggieprodukte dürfen nicht mehr -"käse" -"wurst", etc. heißen.)

  • Aber ist nicht genau das der Sinn und Zweck von Facebook? Also abgesehen von der Geldmacherei usw. ist das doch ein "soziales Netzwerk", das deine Kommentare zu öffentlichen Themen so transportiert, als wenn du die mit Freunden am Kneipentisch oder mit Kollegen beim Mittagessen getätigt hättest. Und kannst du nicht weiterhin selbst bestimmen, wer deine Kommentare in die Timeline gespült bekommt? Ich meine schon.

  • Ein Grund, sich von FB zu trennen. Alternativ kannst du natürlich auch einen Spamaccount für deine Kommentare anlegen.

  • Nein, wenn ich am Stammtisch einen Kommentar ablasse, soll der nicht automatisch an alle Kollegen weiter transferiert werden.
    Man kann kontrollieren, an wen die eigens geschrieben Postings oder geteilten Artikel gehen, aber nicht dass Kommentare die man auf "öffentlichen Websites" (z.B. unter einem Artikel der Tagesschau) hinterlässt, automatisch an alle Freunde kommuniziert werden.


    Bzgl. Trennung von FB: das ist kein Grund für mich. Nur dafür, keine öffentlichen Kommentare zu machen, oder Dinge zu liken bei denen ich denke, dass es jemandem aufstoßen könnte.
    Spam-Accounts sind blöd, schließlich möchte ich mir nicht vorwerfen lassen, ein Bot zu sein. Das ist halt auch nur ein "Trick" für das Problem, dass FB hier mein soziales Netzwerk mit meinen Infos zuschleudert (während es bei den eigenen Postings aus gutem Grund granulare Steuerung ermöglicht). Facebook hatte letztens ja sogar so eine Kampagne laufen, in der quasi nur das Unwissen der Nutzer dafür verantwortlich gemacht wurde, dass sie ihre Privatheit nicht steuern können. Aber an dieser Stelle ist es klar ein Versäumnis bei Einstellungsmöglichkeiten (außer das ist genau so gewollt, was ich mir aber nicht vorstellen kann, weil der Mehrwert für FB da nicht so riesig ist...).

    2 Mal editiert, zuletzt von PhilParma ()

  • Man kann kontrollieren, an wen die eigens geschrieben Postings oder geteilten Artikel gehen, aber nicht dass Kommentare die man auf "öffentlichen Websites" (z.B. unter einem Artikel der Tagesschau) hinterlässt, automatisch an alle Freunde kommuniziert werden.


    Ach schau an, das war mir so nicht bewusst. Betrifft mich zum Glück nicht, ist aber dann tatsächlich zweifelhaft, da stimme ich dir zu.

  • Bei Google+ war es mal möglich, seine Kontakte in Gruppen (Kreise?) einzuteilen, und Beiträge nur für bestimmte Gruppen sichtbar werden zu lassen. Ich weiß aber nicht, ob es Google+ überhaupt noch gibt. Aber geht das bei Facebook nicht auch irgendwie? Ich wüsste genug Sportthemen, die meine Freunde interessieren würden, aber nicht meine Kollegen. Andererseits gibt mein Arbeitsleben genug teilenswertes für die Kollegen her, was meinen Freundeskreis nicht so sehr interessieren dürfte. Ich weiß aber wirklich nicht, ob das bei FB funktioniert. Von daher kann man es auch gleich lassen. Die wenigen wirklich interessanten Dinge übersieht man leicht unter Katzenvideos, Tierschänder sind böse-Statements und müden Lebensweisheiten.

  • Schön ist auch das Spionagetool xing. Ob man als VW-Angestellter auch eine Info darüber bekommt, dass der Kollege Hausmeister Pacco aus Mexiko jetzt auch bei xing ist?

  • Bei Google+ war es mal möglich, seine Kontakte in Gruppen (Kreise?) einzuteilen, und Beiträge nur für bestimmte Gruppen sichtbar werden zu lassen. Ich weiß aber nicht, ob es Google+ überhaupt noch gibt. Aber geht das bei Facebook nicht auch irgendwie? Ich wüsste genug Sportthemen, die meine Freunde interessieren würden, aber nicht meine Kollegen. Andererseits gibt mein Arbeitsleben genug teilenswertes für die Kollegen her, was meinen Freundeskreis nicht so sehr interessieren dürfte. Ich weiß aber wirklich nicht, ob das bei FB funktioniert. Von daher kann man es auch gleich lassen. Die wenigen wirklich interessanten Dinge übersieht man leicht unter Katzenvideos, Tierschänder sind böse-Statements und müden Lebensweisheiten.

    Wie oben geschrieben, das ist nicht ganz der Punkt. Auch bei Facebook kann man Freundeslisten (genau wie die Google Kreise) anlegen um dann zu bestimmen, wer davon welche der eigenen Beiträge sehen kann.
    Wenn es aber um eigene Kommentare auf öffentlichen Sites geht (anderes Beispiel als die Tagesschau: die Hannover 96 Fanpage), dann sind diese Kommentare natürlich für jeden sichtbar. Die Seite bestimmt die Sichtbarkeit. Das ist an sich kein Problem, das ist mein "Risiko", dass jemand dort zufällig meinen Kommentar liest.
    Der Punkt, der das ganze aber problematisch macht, ist dass Facebook meine Kommentare unter öffentlichen Seiten "zur Info" in die Timelines meiner Freunde schreibt. "PhilParma hat dies kommentiert" steht dann dort, mit dem Originalartikel und meinem Kommentar, prominent in der Timeline meiner Freunde. Ob das in 100% aller Fälle so ist, kann ich nicht sagen (dazu kenne ich die Algorithmen nicht ausreichend), aber dass es passieren kann ist einfach ein Problem. Und es gibt hierzu keine Einstellung, die das ganze unterbindet und so nehme ich an vielen eigentlich interessanten politischen/gesellschaftlichen/freizeit-bezogenen Diskussionen nicht teil, weil ich nicht möchte, dass jeder Kollege hier über meine Einstellungen/Sichtweisen erfährt. Und nochmal: wenn sie zufällig über dieselben Artikel mit meinen Kommentaren stolpern kann ich damit leben, genauso könnte zufällig ein Kollege am Nachbarstammtisch meine Kommentare zu den Razzien mithören, das ist dann mein Pech. Aber jedem meiner Kollegen eine Info in den Briefkasten zu schmeißen "PhilParma hat vorhin dies hier beim Stammtisch gesagt" ist absurd.

    Einmal editiert, zuletzt von PhilParma ()

  • Rücksichtsloser Egoismus.


    Vorhin auf dem Bischofsholer Damm vom Schnellweg aus kommend: Vor der Ampel Ecke Lindemannallee staute sich der Verkehr auf der Linksabbiegerspur in ebendiese bis zur Haltestelle am Kinderkrankenhaus zurück. Aus dieser Schlange schert plötzlich ein Audi-Fahrer auf die rechte Spur aus und zwingt drei Autos zu einer Vollbremsung (ich war einer davon), zieht dann rechts an der Schlange vorbei und kurz vor der Ampel wieder nach links rüber auf die Linksabbiegerspur, wo wieder ein Auto ausgebremst wurde (die Ampel war kurz zuvor grün und die Schlange in Bewegung).


    Ich wünsche dem Pisser eine Phimose mit anschließenden eitrigen Wundheilungsstörungen.

  • Oh, da hast du dir aber einen Aufwand gemacht. Hat sich aber gelohnt, ich habe es jetzt verstanden. Vielen Dank für die Mühe.


    Und ja, das ist natürlich ziemlich dämlich von Facebook. Und vor allem lästig. So langsam verstehe ich, warum ich damit nicht so richtig warm werde. Obwohl so ein SocialNetwork-Monopolist durchaus viele Vorteile für die User bieten könnte. Aber in dem Moment, wo die Gewinnmaximierung das eigentliche Ziel ist, ist sowas eigentlich schon tot. Das Sterben dauert nur.

  • Kein Problem, das ist ja auch nicht ganz trivial.
    Die Problematik ist vor allem da kritisch, wo Menschen sich nicht bewusst waren, dass FB so aggressiv den gesamten Freundeskreis quer-informiert (da FB ja selbst an anderen Stellen zeigt, wie man seine Privacy recht detailliert auf Gruppen einstellen kann und damit eine gewisse Sensibilisierung suggeriert) und z.B. durch Kommentare oder Likes auf LGBTQ-Seiten ein ungewolltes Coming Out in der Familie hatten, was in bestimmten Kulturkreisen zu wirklich dramatischen Situationen führen kann (viele Beispiele dafür gibt es bereits).
    Jetzt kann man natürlich sagen "Dann sollen die Leute halt FB nicht mehr nutzen, ist halt deren Blödheit.", aber das halte ich für recht zynisch, denn meist ist es schon zu spät, wenn man sich dessen wirklich bewusst wird, gerade bei Menschen die keine große Medienkompetenz haben. Zudem: gerade für Menschen die mit ihrer Situation im physischen Freundes- und Bekanntenkreis recht isoliert sind, sind die sozialen Netzwerke ja wichtige Anknüpfungspunkte für das Ausleben ihrer Identität und damit eine tolle und wichtige Sache. Diese fehlende Transparenz und dieses relativ rücksichtslose Cross-Sharing sind dabei aber eine echte Gefahr.
    So treibt es die Leute sowohl in der physischen Welt stärker in die Isolation und auf Facebook nur noch in geschlossene Gruppen und das kann ja eigentlich nicht in FB's Sinn sein.

    Einmal editiert, zuletzt von PhilParma ()

  • Der Hype, der jetzt um Kohl gemacht wird. Helmut Schmidt hat beispielsweise keine derartig überzogene Aufmerksamkeit erhalten nach seinem Tod!

  • schmidt hatte wirklich mehr als genug aufmerksamkeit. :kopf:


    und auch wenn er das nicht gern hören wird: er gehörte zu den kanzlern der zweiten reihe zusammen mit kiesinger und erhardt, im gegensatz zu adenauer , brandt und kohl. isso.basta.

  • Der Hype, der jetzt um Kohl gemacht wird. Helmut Schmidt hat beispielsweise keine derartig überzogene Aufmerksamkeit erhalten nach seinem Tod!


    Immerhin gibt es den Helmut Schmidt airport in Hamburg. Evtl bald den Helmut Kohl oggerheimer Saumagen.....immerhin.

  • Wenn ich jetzt googlebegabt wäre,würd ich einen wiwo-Artikel aus den 80ern aus dem Hut zaubern“wir wollen den anderen Helmut wieder“
    Die Wirtschaft lief nicht wegen sondern trotz Kohl gut. Die fähigen Leute wie Stoltenberg oder Späth fielen dann ja den Säuberungen zumOpfer.
    Ausserdem war zu Beginn der 80er der letzte (nationalökonomische) Konjunkturzyklus in dem einer Rezession der Boom folgte. Da hätt auch ich Kanzler sein können