Ich war mit unseren Innenverteidigern in der letzten Saison eigentlich ganz zufrieden. Natürlich gab es hier und da einen Kritikpunkt - aber das ist ja ganz normal. Im wesentlichen meinte ich, dass wir gut aufgestellt waren.
Nun haben sie Felipe verpflichtet und ihn als Qualitätssteigerung gepriesen. Insbesondere seine Spieleröffnung soll eine spürbar bessere Qualität haben. Nun gut, das ist so schwierig nicht, denn "Spieleröffnung" war nicht wirklich die Kernkompetenz von Haggui, Eggimann und Pogatetz. Aber sie haben es dennoch geschafft, die notwendige Sicherheit auszustrahlen.
Nun haben wir Felipe. Und ich muss ehrlich sagen, dass ich diesen spürbaren Qualitätssprung noch nicht wahrgenommen habe - gerade in der Spieleröffnung. Vielleicht habe ich auch zu viel erwartet oder bin zu ungeduldig. Vielleicht kommt das alles noch. Derzeit habe ich das Gefühl, dass wir mit Haggui und Eggimann irgendwie sicherer stehen. Ich kann nachvollziehen, dass man Felipe ausreichend Chancen einräumen muss und dass es Zeit braucht, bis man ihn wirklich fair einschätzen kann.
Mein Anspruch ist jedoch, dass die versprochene Qualitätssteigerung auch tatsächlich gelingt. Nur dann kann ich nachvollziehen, dass unser Innenverteidiger Nr. 1 der letzten Saison ( Haggui) auf der Bank sitzt. Das ist auch Haggui gegenüber ein Gebot der Fairness.
Ich erinnere in diesem Zusammenhang an den Wechsel Fromlowitz zu Zieler. Da war ganz klar, dass es sich um eine Qualitätsverbesserung gehandelt hat und die sportlichen Gründe den Ausschlag gegeben haben, weil die Abwehr im Zieler stabiler wurde. Trotzdem kamen die Aufschreie "Degradiert", "Abserviert" usw. Damals waren die Rufe m.E. unberechtigt . Im Falle von Haggui würde ich das ein Stück weit anders sehen - sofern Felipe nicht doch noch sportliche Gründe liefert - die ich bislang ( s.o.) noch nicht Wahrgenommen habe.