Vegetarier - Veganer - Fleischesser

  • Tja, ich habe es aber gewürzt, anfänglich schwach und als dies nicht schmeckte, habe ich halt noch nachgelegt und mal davon ab war das widerliche an der Sache die Konsistenz. Da fällt mir ein, einmal habe ich mir bei einem Lieferdienst auch was mit Tofu bestellt und das fiel ebenso bei mir durch (ebenfalls aufgrund der Konsistenz). Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass ich jemals Vegetarier werde, wird Tofu wohl nicht auf meinem Speiseplan stehen. :lookaround:

  • Ich kann das schon alles nachvollziehen. Tofu zubereiten ist nicht einfach. Wenn man sich ne Tofu Pfanne macht, dann ist es wichtig den tofu richtig scharf anzubraten, damit die Flüssigkeit entweicht. Dann ist es auch nicht mehr so wabbelig.

  • Wenn ich jetzt mit "Ja" antworte, krakeelt Fanta wieder rum. Davor habe ich Angst.


    Angst essen Seele auf - auch keine gesunde, obwohl fremd unstoffliche Ernährungsweise.


    Mazurek, gerade erst gelesen, ganz großes Kino!

    Einmal editiert, zuletzt von Leonard ()

  • Hm...


    Meine erste Erfahrung mit "Vegetariern" war auf einer Klassenreise, wo eine Mädchen-Clique beschloss jetzt Vegetarier zu sein und es nun nur noch vegetarisches Essen während unserer Reise geben solle. Da die verantwortliche Lehrkraft diese "Anwandlung" moralischer Art zu unterstützen trachtete, gab es wirklich nur vegetarisches Essen *würg*. Sorry, aber diese Woche war das schlimmste, was ich kulinarisch in meinem Leben erlebt habe. (nicht zu erwähnen, dass die genannte Clique nach der Reise schnell wieder bei MCDonalds saß und Burger aß) ;)


    Aber was mir noch mehr gestunken hat, war der Zwang. Der Zwang sich ebenso zu ernähren, weill ja Vegetariern nicht zugemutet werden kann in ihrem Beisein Fleisch zu essen. Und dann diese Podest auf das sich die Vegetarier dann stellen, das moralishe Podest, das keinen Wiederspruch möglich macht will man politisch korrekt bleiben ;).


    Naja, das ist natürlich nur eine Erfahrung und nicht zu verallgemeinern.


    Ich esse gern Fleisch, um mich mal zu outen :D . Und ich bin dabei wohl etwas priviligiert, da ich noch selbst Hühner, Schweine und sogar Kühe bei Hausschlachtung mit eigener Hand geholfen habe zu schlachten. Priviligiert, weil ich aus eigener Erfahrung weiss, was es heisst ein Tier zu töten und es zu Nahrung zu verarbeiten. Ich habe dadurch wohl ein anderes Verhältniss zu meinem Essen ;). Ich bringe ihm nämlich Respekt entgegen, weil es eben getötet werden musste und ich es im vorangegangenem Leben begleitet habe. Dieser Respekt fehlt meiner Beobachtung nach Vielen heutzutage.


    Fehlender Respekt vor Leben, auch vor dem welches man als Nahrung benötigt (Pflanzen, Tiere, ...) führt zu den Auswüchsen der Massentierhaltung, Getreideanbaus nur für Energiegewinnung usw., und nicht die Art der Ernährung, die der Mensch nutzt.


    Jedenfalls ist das meine Meinung.


    mfg Xyrok

  • Haben wir (Eltern, Großeltern) früher in der Familie auch gehabt, da wurde jedes Jahr, oder jedes zweite, selbst ein Schwein geschlachtet. Ist/war (dank EU- Gesetzen wohl deutlich zurückgegangen) hier auf dem Land gang und gebe, das Familien selbst geschlachtet haben. Ein von Hand aufgezogenes Schwein bzw. die Wurst und das Fleisch welche/s daraus entsteht sind natürlich ein Traum.
    Ich selbst war dafür noch zu Jung um selbst Hand anzulegen, aber ein Problem wäre es für mich nicht. Mir ist bewusst das Tiere dafür sterben und ich kann damit umgehen. Selbst bin ich Angler und auch da habe ich kein Problem den Fisch zu töten und die Arbeit zu verrichten die dafür anfällt, bevor der Fisch auf den Teller kommt. Man muss sich halt bewusst sein, was vonstatten geht bevor das Steak, die Forelle, das Hühnchen auf dem eigenen Teller landet.
    Schlimm wird es dann, wenn der Sohn/ die Tochter auf die frage: "Wo kommt das Fischstäbchen/Wurst/Würstchen (selbst Käse, Butter, Milch) her?" Mit: "Aus dem Supermarkt!" Antwortert. Da fehlt dem Kind halt das bewusstsein für das Nahrungsmittel. Und das sollte mMn nicht sein.

  • [...]
    Schlimm wird es dann, wenn der Sohn/ die Tochter auf die frage: "Wo kommt das Fischstäbchen/Wurst/Würstchen (selbst Käse, Butter, Milch) her?" Mit: "Aus dem Supermarkt!" Antwortert. Da fehlt dem Kind halt das bewusstsein für das Nahrungsmittel. Und das sollte mMn nicht sein.


    Das gilt aber für pflanzliche Nahrungsmittel genauso und ist selbstverständlich ein Problem. Wurst aus dem Supermarkt, Kakao aus dem Schulkiosk, Strom aus der Steckdose und freiheitlich demokratische Grundordnung aus sich selbst heraus.

  • Habt Ihr eigentlich auch den Eindruck, dass vor allem Veganer oft so einen missionarischen Eifer an den Tag legen?


    Ich find die Leute unglaublich unsymphatisch, ich sage auch niemanden was ich essen soll, aber es ist schon ein Knüller mit nem Veganer in die Mensa zu gehen, ich genehmige mir meine Currywurst - Pommes , er sein trockenen Salat und dann am Tisch direkt der erste Spruch "weißt du eigentlich was so in deiner Currywurst alles drin ist?" "nein - ist mir auch egal sie schmeckt".
    Man geht einkaufen für einen gemeinsamen spontanen Grillabend keine 4 Wochen her er kauft sein Tofu-Kram und hält irgendwelche Debatten dabei, wie schlecht Fleisch ist und warum alle zumindest vegetarisch essen sollten.
    Schrecklich.


    Der missionarische Eifer, das Besserwissertum etc. nerven ohne Ende. Zumal diese Leute die große Mehrheit der Nicht-Fleischesser in Misskredit bringen. M. E. sind die Missionare eine Minderheit, oft "Neulinge" oder gar Leute, die "ausnahmsweise" doch mal Fleisch essen. Ich kenne einige Veganer und sehr viele Vegetarier, die ihre Essgewohnheiten nur dann erwähnen, es notwendig ist (im Vorfeld von Essenseinladungen oder weil ein Restaurant ohne entsprechendes Angebot wieder verlassen wird). Bei einigen Bekannten hat es wechselseitig sehr lange gedauert, bis erkannt wurde, dass auch das Gegenüber kein Fleisch isst.

    Einmal editiert, zuletzt von Musuri ()


  • Ich stimme dir zu, dass Eltern ihren Kindern Werte mitgeben sollen. Das ist Erziehung und das ist unsere Aufgabe als Vater oder Mutter. Ich gebe meinem Kind allerdings schon einen großen Wert mit, welches ihn zum Sonderling in seiner Umgebung macht: die deutsche Sprache mit der dazugehörigen Kultur. Ich habe keine Lust, dass er durch sein Essverhalten zum Außenseiter im Kindergarten wird. Er soll essen, was die anderen Kinder auch essen. Zuhause sind die Speisen vegetarisch, weil ich koche, aber im Restaurant und im Kindergarten, soll er essen, was er möchte. Er liebt Fisch, Hühnchen etc., aber mag auch Sojakram. Ich habe meinem Sohn sogar mal richtige Salami gekauft. Die mochte er nicht und griff zum Sojaimitat. Vielleicht wird aus ihm später auch ein Vegetarier.


    Meine Frau ist keine Vegetarierin, aber sie isst gerne vegetarisch. Die Restaurants in Concepcion sind allerdings mehr auf Fleisch- und vor allem Fischkonsum ausgerichtet oder es sind Pizzerien. Immerhin mag ich Pizza sehr gerne und bei den Restaurants in den Fischerdörfern kann ich mit Pommes und Bier auch gut leben. Vegetarische Restaurants gibt es zwar, aber die sind eher was für den schnellen Mittagstisch und haben Kantinencharme. In Santiago kann man richtig gut vegetarisch Essen gehen. Die besten Restaurants dieser Art habe ich übrigens in Buenos Aires und Montevideo kennen gelernt, obwohl Uruguay und Argentinien gerade für das Fleisch berühmt sinf.

  • Ich stimme dir zu, dass Eltern ihren Kindern Werte mitgeben sollen. Das ist Erziehung und das ist unsere Aufgabe als Vater oder Mutter. Ich gebe meinem Kind allerdings schon einen großen Wert mit, welches ihn zum Sonderling in seiner Umgebung macht: die deutsche Sprache mit der dazugehörigen Kultur. Ich habe keine Lust, dass er durch sein Essverhalten zum Außenseiter im Kindergarten wird. Er soll essen, was die anderen Kinder auch essen. Zuhause sind die Speisen vegetarisch, weil ich koche, aber im Restaurant und im Kindergarten, soll er essen, was er möchte. Er liebt Fisch, Hühnchen etc., aber mag auch Sojakram. Ich habe meinem Sohn sogar mal richtige Salami gekauft. Die mochte er nicht und griff zum Sojaimitat. Vielleicht wird aus ihm später auch ein Vegetarier.


    Meine Frau ist keine Vegetarierin, aber sie isst gerne vegetarisch. Die Restaurants in Concepcion sind allerdings mehr auf Fleisch- und vor allem Fischkonsum ausgerichtet oder es sind Pizzerien. Immerhin mag ich Pizza sehr gerne und bei den Restaurants in den Fischerdörfern kann ich mit Pommes und Bier auch gut leben. Vegetarische Restaurants gibt es zwar, aber die sind eher was für den schnellen Mittagstisch und haben Kantinencharme. In Santiago kann man richtig gut vegetarisch Essen gehen. Die besten Restaurants dieser Art habe ich übrigens in Buenos Aires und Montevideo kennen gelernt, obwohl Uruguay und Argentinien gerade für das Fleisch berühmt sinf.


    finde ich absolut richtig. das Kind darf nicht drunter leiden oder damit überfordert sein. gerade in Südamerika ist das Verständnis für Vegetarierer mit Sicherheit geringer als hier in Linden. :)

  • Das mit dem Verständnis ist gar nicht so schlimm. Besonders unter den Studenten ist es gerade "in" Veggie, Hare Krishna etc zu sein, was dazu führt, dass auf der Straße Veggie-Burger und andere Produkte verkauft werden. An meiner Schule gibt es auch viele Kinder, die Vegetarier sind, das macht die Schulfeste ganz angenehm.

  • Das mit dem Verständnis ist gar nicht so schlimm. Besonders unter den Studenten ist es gerade "in" Veggie, Hare Krishna etc zu sein, was dazu führt, dass auf der Straße Veggie-Burger und andere Produkte verkauft werden. An meiner Schule gibt es auch viele Kinder, die Vegetarier sind, das macht die Schulfeste ganz angenehm.


    Das ist natürlich Super. In Madrid hab ich mich drei Tage nur von Kartoffeln in allen variationen ernährt. Furchtbar.

  • Fleisch essen ist nun erst mal nichts Unmoralisches oder Verwerfliches. Fressen und gefressen werden ist die Natur des Lebens seit Milliarden von Jahren. Wer sich als Vegetarier da irgendwie überlegen sieht, hat das Prinzip nicht kapiert.
    ...


    Pflanzen sind auch Lebewesen. Und wer eine Erdbeere pflückt, reisst einer Mutter den Embryo lebendig raus.


    Als unser Botanikprof vor 30 Jahren von Versuchen erzählte, in denen nachgewiesen wurde, dass auch Pflazen "Geühle " haben, haben wir da in unserem Studentensuffkopp kaum hingehört.
    Inzwischen gibt es ein recht weites etabliertes wissenschaftliches Forschungsfeld der Pflanzenneurologie.


    http://www.welt.de/wissenschaf…esondere-Intelligenz.html


    irgendwelche empathischen Anwallungen als Entscheidungsgrundlage sind daher in der Sache also eher unbegründet, und beruhen eigentlich nur auf der
    geringeren bzw grösseren morphologischen Ähnlichkeit zwischen Mensch/Tier/Pflanze.
    Im übrigen ist die Massenpflanzenhaltung jeder Kulturpflanze auf dem Acker genauso unnatürlich wie das Schwein im Stall. Der Weizen hat mit dem zwischen Sträuchern und Gräsern wachsenden Emmer des Jordanbogens genauso wenig gemeinsam wie das das Maisfeld zerwühlende Wildschwein mit dem
    dem Pietrainschwein vom Bauern Schulze.(und ja ZLF die Aquakultur ist da die genauso konsequente Fortführung "unnatürlicher" Haltung von Lebewesen).



    Also zur Klärung: mir geht es nciht um ein Plädoyer für oder gegen Vegan. /Vegetarisch. "Schmecke muss es" ist die finale Entscheidungsgrundlage.


    Mir ging es nur um die Begründungen für eine Haltung.

  • Spannendes Thema und sehr gute Beiträge hier.
    Mal unabhängig davon, ob man Fleisch isst, sich vegetarisch oder vegan ernährt, finde ich es höchst bedauerlich und erschreckend wie viel Essen weggeschmissen wird. Da schließe ich mich nicht aus, wir bemühen uns zwar nicht unnötig Essen in den Müll zu werfen, aber ab und zu passiert es dennoch. Reduziert haben wir das Ganze dadurch, dass wir ein Mal in der Woche eine Obst- und Gemüsekiste bekommen, die von der Füllmenge so ist, dass es für die Woche ausreichend für uns Drei ist. Dazu wird dann ab und zu noch Fleisch gekauft, da wir alle Fleisch essen (ich mehr, die Mädels weniger). Passt ganz gut. Manchmal werden aber dennoch z.B. Joghurts hinten im Kühlschrank vergessen, oder Reste vom Essen der Kleinen weggeworfen (ich bemühe mich ja, aber ich kann irgendwann auch nicht mehr reinstopfen :D ).

  • Sujo, wir haben folgendes gemacht, um uns selbst zu disziplinieren/das Gewissen etwas zu erleichtern:
    Jedes weggeworfene Lebensmittel gab einen Strich, jeder Strich am Ende des Jahres 5 € dazu auf die Brot für die Welt-Spende.
    Halt so eine Art Ablass...

    • Offizieller Beitrag

    @ Reh: Gute Idee!


    Aber es ist manchmal auch wirklich nicht so einfach, in einem Singlehaushalt nichts wegzuwerfen.
    Das ist kein Vorwurf an die Lebensmittelverpackungsindustrie (na gut: ein bisschen doch :D). Klar, vieles kann man mit Planung vermeiden und wenn man auf dem markt einkauft, dann kann man auch geringere Mengen kaufen.
    Trotzdem ist es nicht immer einfach. Kauft mal Mayonnaise für einen, ohne davon mindestens die Hälfte wegschmeißen zu müssen... (und ja: ich weiß, dass man Mayonnaise auch selbst machen kann und nicht zwingend fertig kaufen muss - aber immer kann und will ich das auch nicht).
    Heute brauchte ich Zitronen. Gibt es. Aber nur im Vierer- oder Fünfer-Netz. Was für ein Unsinn!