DFB Pokal 2. Runde Hannover96:Dynamo Dresden = 5:4 n.E.

  • Die inzwischen vor allem auch das Problem haben, daß erlebnisorientierte Knallköpfe gänzlich anderer Städteherkunft sich ihnen vorwiegend auswärts anschließen, um Spass zu haben (ob mit oder gänzlich ohne Fussballhintergrund).


    Svennypenny, dass Phänomän, speziell aus Jena, ist aber schon seit langem bekannt.


    Das weiss doch jeder.


    Also wenn doch jeder weiß und auch auch lange bekannt ist was da auf einen zukommt, dann erwarte ich von den Behörden, dass auch wirklich geeignete Maßnahmen getroffen werden. Ich bin sicher, seinerzeit schon vor dem Spiel (HAZ?) gelesen zu haben, dass die Dresdner versuchen werden, den Eingang zu stürmen. Insofern frage ich mich, warum man das dann nicht verhindern konnte. Tut mir leid, aber aus meiner Perspektive hat da jemand seinen Job nicht richtig gemacht.

  • Was (wenn man das mal "zwischen den Zeilen" liest) noch nicht mal explizit bestritten wird ...


    Zitat

    „Wir wussten, dass die Dresdener Hooligans durchbrechen wollen“, sagt Polizeisprecher Dirk Hallmann später. Dafür seien die Fußballanhänger aus Sachsen bekannt. Sie versuchten so, die Kontrollen zu umgehen und verbotene Feuerwerkskörper ins Stadion zu bringen. Die Polizei Hannover habe sich auf genau dieses Szenario vorbereitet. Die Dinge gerieten dennoch außer Kontrolle.


    Quelle: HAZ Artikel

    Einmal editiert, zuletzt von Svennypenny ()


  • Wie man es macht, man macht es immer falsch. Keine Frage. Aber wenn sich das wirklich so zugetan hat, wie behauptet, dann ist das von Seiten unseres Vereins absolut unprofessionell.
    Wenn man weiß, dass ein Verein kommt, der Leute mit Problemen anzieht, dann stelle ich da keine 50-jährige hin, sondern Chuck Norris. Und schon gar nicht fahre ich die Arroganztour.


    Wenn die Sicherheitsbesprechung im Verhandlungsprotokoll richtig wiedergegeben wurde, gab es da aber auch noch andere 'gutgemeinte Hinweise' seitens der Dresdner, die ein arrogantes Verhalten geradezu provozieren. Sinngemäß wurde darauf hingewiesen, dass Dresdner 'schnell aggressiv werden, wenn es beim Einlass und an den Gastrobereichen länger dauert'. Soll also heißen: 'seht bloß zu dass Ihr zackig macht, sonst seid Ihr an der Randale selbst schuld'. Bei solch einer Form der Belehrung würde mir als Verantwortlichem auch die Hutschnur hochgehen. Hier wird wohl keine Seite die Wahrheit für sich gepachtet haben, insofern ist es auch für beide gleich peinlich.


    Ohnehin halte ich die Empfehlung (ganz unabhängig von der offenkundigen Intention, sich im Vorfeld von jeder Verantwortung reinwaschen zu wollen) für ein Armutszeugnis für jede Fanszene. Liest man zwischen den Zeilen und weiß, dass es mit einem Dutzend Kleiderschränken als Einschüchterung kaum getan ist, dann wurden da quasi ganz unverhohlen so viele Schildkröten wie möglich als Empfangskomitee bestellt... wenn möglich mit Wasserwerfer. Als gemäßigter Fan würde ich mich bedanken.

  • Genau das haben die Dresdener Verantwortlichen angemahnt - aber unsere Chefs lassen sich, mit ihrer Euroliga Erfahrung da nicht in ihr Konzept reden. Was du da den dresdner Verantwortlichen draus drehen willst verstehe ich nicht. Die sind u er peinlichkeiten längst hinaus, und nehmen sich ihrer speziellen Problematik an.

  • In Dresden hat man den Blick zur Realität noch nicht verloren.
    In Hannover scheint da Hopfen und Malz verloren in der Führungsebene.

  • Dynamo Dresden einen Blick für die Realität zu unterstellen finde ich schon sehr weit hergeholt! Du als Dresdner müsstest doch besser wissen was gerade in den letzten 10 Jahren schief gelaufen ist und warum, oder?

  • Wenn du das warum kennst, dann höchsten Respekt.


    Ja aus mancher Sicht läuft in Dresden einiges schief.
    Aber es ist schon faszinierend welch tiefen Blick du in den Verein Dynamo Dresden hast, insbesondere was der Verein an Arbeit für die Sicherheit an Heim- u. Auswärtsspielen unternimmt.


    Ich verneige mich

  • Dresden, also Dynamo, hat doch eingestanden die sog. Fans nicht unter Kontrolle zu bekommen.


    Daran ist nichts falsch.


    Wobei es bei Dresden nicht um ein paar Pyrofreunde geht, sondern um Rechtsgesinnte und allg. gewaltbereite Irgendetwas.

  • Zitat

    Dresden, also Dynamo, hat doch eingestanden die sog. Fans nicht unter Kontrolle zu bekommen.


    Daran ist nichts falsch.


    Wobei es bei Dresden nicht um ein paar Pyrofreunde geht, sondern um Rechtsgesinnte und allg. gewaltbereite Irgendetwas.


    In Dresden sind Rechtsgesinnte kein wirkliches Problem mehr. Auch da gibt es mittlerweile eine Selbstregulierung.
    Pyrotechnik wird in Dresden wesentlich seltener eingesetzt, als bei den meisten Bundesligisten.


    Dynamo hat das Problem, das zu "wichtigen" Auswärtsspielen Leute mitfahren, die sonst nicht dabei sind und dort ihren Spaß haben wollen. Dabei kann es natürlich auch passieren, das sich andere mitreißen lassen.


    Was allerdings bei allen relevanten Auswärtsspielen auffällt, das die Strategie der Polizei nicht einmal ein Schimpanse abgewunken hätte. Keine Ausrede natürlich, aber Einflussfaktor ganz gewiss.

  • Siggi, Vereine wie Dresden oder Hansa haben ein Fanproblem. Gut im eigenen Stadion kann das klappen, aber eben away nicht.


    Mir persönlich fehlt die Kogge als Auswärtslocation, allein unter dem Aspekt "eine Woche Sandstrand" ist das ein ehrheblicher Verlust auf der Karte.


    Aber, für die Mitreisenden Chaoten können die Vereine nichts und auch dort wird es keine Selbstregulierung geben können.


    Ausser die echten Fans bestehen alle aus furchtlosen T.J. Hookers, die sich in jede Schalcht stürzen.


    Und auch personalisierte Karten werden nichts ändern. Deshalb werden auch eher die normalen Fans unter den angedrohten Szenarien leiden als der allg. Krawalltourist.

  • Gibt es eine Möglichkeit, das irgendwo nachzulesen?


    Hier kann man schon mal Einiges finden (Nur der Ordnung halber: Meine Datei-Bezeichnung ist nicht Radio Dresden anzulasten, die aber Inhaber des Copyrights für den Datei-Inhalt sind):


    "La Farce" oder "Die Verhandlung"


    Einige werden sich noch an den Live-Ticker erinnern. Der hatte sicher ein deutlich wahrnehmbaren Dresdner Vorfilter, war aber ja vornehmlich auch für die eigene Klientel gedacht. Und vermutlich nehmen die dortigen Medien ihren Auftrag einfach zu ernst, so im Sinne von "Unsere Stadt, Unser Verein, Unsere ...". Reporterehre möchte man ergänzen.
    Denn wie sich bald herausstellen sollte, war und blieb dies die einzige "Stimme der freien Welt", die es wagte mitzuteilen, was da ablief.


    Hier in Hannover bzw. Niedersachsen wollten die Medien nicht gar so schrecklich investigativ sein... (Na ja, irgendwie verständlich, wenn man Medienpartner und/oder Gesellschafter des Unternehmens ist, das viele noch als Verein Hannover 96 kennen ,-)


    (Die Aktualisierung der Slogans ist gerade für unsere Medien daher überfällig,
    vielleicht:
    "Unsere Stadt, Unser Filz, Unser Vorteil" oder, dem regionalen Anspruch stärker folgend, "Unsere Städte, Unsere Seilschaften, Unsere Anteile"...)


    Möglicherweise fehlt den Medien-Verantwortlichen hier auch nur die historische Erfahrung mit und die nötige Vorstellungskraft und Sensibilität für Pseudo-Verhandlungen mit vorher feststehendem Ergebnis in Schauprozessen vor Schein-Gerichten).


    Da tat es doch gut, in der niedersächsischen Landeshauptstadt der Ahnungslosen, durch einen Dresdner Live-Ticker ein wenig aufgeklärt zu werden.

    2 Mal editiert, zuletzt von 94-95-96 ()

  • Sehe ich genauso, DaRoss. Die Vereine können nix dafür. Sie werden aber genau dafür abgestraft von vielen Seiten.


    Dynamo hat kein Fanproblem. Dynamo hat derzeit das Problem, vor dem Abstieg zu stehen. Das können sie noch einigermaßen beeinflussen, aber nicht die Leute, die zu den Spielen fahren.


    Das wollen aber viele Leute einfach nicht begreifen.