Dynamo Dresden

    @prickel: das lässt sich ganz schnell auf die Huhn-oder-Ei-Frage reduzieren: gab es die Spinner zuerst, die den Staat in seiner Verzweiflung zu willkürlichen Methoden treiben? Oder ist es tatsächlich die Polizeiwillkür, die zuerst da war und in vielen Fußballfans erst den Hass weckt und sie zur Randale treibt?


    Genau darum geht es doch letztendlich auch beim Dresden-Spiel: momentan wird 96 vorgeworfen (sicher teilweise zu Recht), Sicherheitshinweise ignoriert zu haben und dem Dresdner Ansturm zu naiv und lasch begegnet zu sein. Umgekehrt hätten wir haargenau dieselbe Debatte: Schildkrötenkessel, rigorose Kontrolle beim Einlass = "ohne das provozierende Auftreten der Sicherheitskräfte in Hannover hätte es nur halb soviel Randale gegeben".


    musketeer54: die Argumentation geht aber am konkreten Fall vorbei, weil ein DFB-Sportgerichtsurteil null strafrechtliche Relevanz hat. Es wird niemandes Freiheit von Staats wegen eingeschränkt. Es ist einfach nur eine zivilrechtlich relevante Maßnahme zum Nachteil vieler aufgrund des Fehlverhaltens einzelner... und davon gibt es auch in einem funktionierenden Rechtsstaat tausende Beispiele.


    Anders sieht es natürlich bei polizeilichen Auswüchsen aus, die im Rahmen der 'Prävention' geschehen... siehe prickels Beispiel aus Achim. Und schon stehen wir wieder am Anfang der Debatte: beide Seiten müssen sich bewegen und ihre Fehler eingestehen. Leider bin ich da bei der Fan-/Ultra-Seite kaum zuversichtlicher als bei der Politik und den Verbänden. Ich weiß nur, wer leider am längeren Hebel sitzt und mir deswegen langfristig meine liebste Freizeitbeschäftigung kaputtmachen wird. Und das kotzt mich an.

    Zitat von Svennypenny

    Zwischendurch muss man zwar immer mal wieder die Luft anhalten, aber ich mag dieses Forum.


    Mach ich Dich wieder fertig mit meinen spinnerten Ansichten? :D



    CrayZD:
    Gewalt war zuerst da. Von wem auch immer ausgeübt.
    Alles andere ist Definitionssache.

    Ach was, kein Stück. Du zuletzt. Was Du allerdings als gesamtgesellschaftliche Idealvorstellung beschreibst, ist so weit entfernt, daß ich es nicht sehen kann. Nicht mehr sehen kann, nie gesehen habe? Ich weiß nicht.


    Mein Fehler. ;)

    Zitat von Stammspieler

    @Insider, genau dass ist doch die Frage, auf die Du hier keine Antwort bekommst! Die Fanszene will sich selbst regulieren, führen, ordnen, will Freiheiten und Freiräume und wenn es dann aber kracht, dann liegt es am Verein, am Einlass, am Alter der Ordner und und und, nicht aber an den Fans, die Gewalt ausüben, dass verstehe ich hier auch nicht mehr.


    Und wieder mal komplett am hier diskutierten Thema vorbei. Aber das ist ja offensichtlich Dein Steckenpferd. Die böse Fanszene, die bockig nie Fehler eingesteht und alles auf die anderen schiebt. Mag sein, war aber nun mal nicht Thema.
    Thema war, in wessen Verantwortung diese böse Fanszene fällt und was die Vereine tun können, um solche Szenen wie beim Pokalspiel in Hannover zu verhindern. Dann mal Butter bei die Fische. Was konkret hätte Dynamo Dresden an diesem DFB-Pokal-Spieltag tun können, damit das, was geschehen ist, nicht geschieht. Und wie soll dieses Einwirken auf die eigenen Fans aussehen, das dann plötzlich ein gesellschaftliches Phänomen beendet, was außerhalb der Vereine niemandem gelingt?
    Selbstverständlich bekommt man das Ganze nicht von den Vereinen aus in den Griff. Ein komplett gesellschaftliches Umdenken müsste her. Ist aber, da bin ich bei svennypenny nicht in Sichtweite. Daher sucht man sich lieber ein Opferlamm (in diesem Fall dann eben Dynamo Dresden) und beruhigt damit die Gemüter (denen haben wir es aber mal gezeigt, diesen Chaoten). Und wie man sieht, es fällt ja auch auf fruchtbaren Boden.

    2 Mal editiert, zuletzt von Sujo ()

    Zitat

    Dresden will zudem das Prinzip der verschuldensunabhängigen Haftung infrage stellen. "Denn erstens spielt Schuld keine Rolle und zweitens würde uns das Prinzip der Strafverschärfung in Existenznot bringen, wenn wieder Vorfälle zu beobachten wären. Diese Prinzipien zwingen uns dazu, die Regel auf den Prüfstand zu stellen", so Müller.


    Langsam wird es ernst

    Klappt ja wieder gut mit dem Konzept keine Auswärtsfans zuzulassen. War doch bei Union auch schon so, dass der Fanblock dann doch komplett voll war, oder?

    Zitat

    Klappt ja wieder gut mit dem Konzept keine Auswärtsfans zuzulassen. War doch bei Union auch schon so, dass der Fanblock dann doch komplett voll war, oder?


    Es wurde nix verboten. Der Verein Dynamo Dresden hat freiwillig auf das Kartenkontingent verzichtet.
    Da Aue aber auf die Einnahmen angewiesen ist, haben sie die Karten selber über einen Sponsor in Dresden verkauft.


    Das war bei Union-Frankfurt damals nicht so.

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    Ganz groß! :anbeten::respekt:

    Großartig! Man muss die ja nicht mögen, aber das ist eine richtig geile Aktion.



    PS: Wann wird die Sondersendung "MaischbergerKernerIllnerPlasberg" ausgestrahlt? Stargast ist ja wohl Werner Schneyder. Ich freue mich schon auf seine mit Schaum vor dem Mund vorgetragenen Tiraden über die faschistoiden Rituale dieser sog. Fans.

    Zitat von Mazurek

    Die haben auch am 12.4. Geburtstag???


    Ich gehe mal davon aus, dass jeder Vereinsgründer nach 1896 nur den 12.04. nehmen kann, wenn man möchte das aus der Sache was wird,oder?