Offener Brief an Martin Kind

  • Sehr gut. Aber korrigiert dies bitte noch:


    Uns alle verbindet in erster Linie sind die Leidenschaft für Hannover 96 und den Fußballsport

  • Toller Brief, danke an Sleeper fürs Weiterleiten.


    Hab ich aber auch richtig verstanden, ich kann den Brief ohne Einschränkung meinen Freunden und Bekannten weiterleiten ja? Ich werd mich da auf jeden Fall druntersetzen lassen von Euch :)

  • Ok gut. Werde zwar bei FB meinen Freunden schreiben, dass sie sich mal bei mir melden sollen wg 96, aber werde den Brief nicht online stellen. Dürfte dann ja alles passen :)

  • Hallo zusammen,


    über Facebook bin ich bei Euch gelandet, habe mir den Brief mehrmals durchgelesen und er gefällt mir sehr gut.
    Kurz zu meiner Person, ich bin 38, selbständiger Baufinanzierer, wohne in Winsen Luhe und bin seit 30 Jahren Fan von 96 und gehe regelmäßig ins Stadion.
    Meiner Meinung nach ist Herr Kind der falsche Ansprechpartner für diesen Brief.
    Er leitet einen Verein, dem regelmäßig durch Anhänger finanzieller Schaden entsteht und er muss als Gesamtverantwortlicher des Vereins ganz klar im Sinne des Vereins handeln und auch nach außen hin Position beziehen.
    Daher wird er diesen Brief zur Kenntnis nehmen, und ich denke, dass er emotional sogar auf der Seite der Fans ist. Er kann aber in diesem Punkt nicht emotional reagieren und handeln sondern muss die Interessen des Vereins an erster Stelle sehen, und die sind nunmal "saubere" Fußballspiele ohne Bengalos und Massenschlägereien in und um das Stadion.
    Wenn alle Fans sich an diese Spielregeln halten würden, wären wir heute nicht in dieser Diskussion.
    Und solange sich eine Interessengemeinschaft aller Fußballfans in Deutschland nicht bildet, und daraus eine Instanz entsteht, die sich auf einer Ebene mit der DFL auseinandersetzen kann, haben wir sowieso keine Chance, irgendetwas mit Klartextnamen zu erreichen, außer Nachteile für die einzelne Person.


    Man bräuchte einen "Verband der deutschen Fußballfans", also ein überregionales, deutschlandweites Gremium, dass die Interessen aller Anhänger des Sports vertritt, damit man etwas erreichen kann.
    Die Globalisierung hat doch gerade im Fußball schon lange Einzug gehalten...in dem Moment wo z.B. ein Martin Kind sich hinter seine Fans stellt, steht er doch auf seiner Ebene unter den Vereinsvorsitzenden der Liga isoliert da.
    Die Vereine haben sich längst schon organisiert und gehen diese ganze Diskussion global an. Und wir Fans stehen immer noch alleine, hinter unserem Verein und wenn solche Sachen wie in Achim passieren, wissen wir uns nicht zu helfen. Ich persönlich wäre sofort nach der Rückkehr nach Hannover in die nächste Polizei gegangen und hätte Anzeige erstattet, weil man mich daran gehindert hat, ein Fußballspiel zu sehen und mich stundenlang auf einem Bahnhof festgehalten hat, den ich nur betreten habe, weil ich es aus Platzangst nicht mehr länger im Zug ausgehalten hätte.
    Und wenn das 500 Leute tun, die sich auch noch organisieren, so dass es zu einer Sammelklage kommt, dann hat der gesamte Verwaltungsapparat damit so einen extremen Aufwand, dass sie es sich beim nächsten Mal zweimal überlegen, dasselbe noch einmal zu tun.


    Man muss gegen global organisierte Institutionen einfach global vorgehen, und da fehlt den Fußballfans einfach eine Instanz.
    Der Brief ist wirklich exzellent geschrieben, wird aber leider gar nichts bewirken. Daher macht es meiner Meinung nach keinen Sinn, seine "Stadionkarriere" damit aufs Spiel zu setzen.


    Wenn die Fangemeinschaft in Deutschland es nicht schafft, sich landesweit zu organisieren und dann eben auch "schwarz-gelbe" für die Rechte von "blau-weißen" eintreten, werden wir Fans immer das schwächste Glied in der Kette sein. Und nichts bewegen. Egal ob wir unsere Mitgliedschaft kündigen, schweigend im Block sitzen oder Spiele bestreiken.
    Und das ist ja auch nicht in unserem Sinne. Wir wollen doch eigentlich alle dasselbe. Einen schönen Nachmittag im Stadion verbringen.


    VG,
    Karsten

  • Pro Fans, 12:12,Zum Erhalt der Fankultur,Pyrotechnik legalisieren Emotionen respektieren, Fanrechtefond,unsere Kurve... usw


    Es gibt und gab solche bundesweiten Zusammenschlüsse. Der DFL/den Vereinen und dem DFB ist das aber auch irgendwo egal solang das Geld der Sponsoren fließt.



  • Klasse, Karsten!
    Finde ebenso, dass Martin Kind die falsche Adresse ist (lediglich seine Kommentare könnte er sich regelmäßig sparen). Die Vorfälle in den letzten Tagen kann man nicht einfach hinnehmen, doch gilt auch für uns: Hirn einschalten! Statt Trotzreaktionen braucht es die geeigneten Strategien. Und Vereinsaustritt, Schweigen in der Kurve oder auf sonstigem Kleinkindniveau reagieren, halte ich für zielfremd...

  • Hallo zusammen,
    und ich denke, dass er emotional sogar auf der Seite der Fans ist.


    Du hast auf einer gewissen Art vielleicht sogar recht, aber DAS (oben) glaube ich mit ganzem Herzen nicht.


    Dazu läuft er zu schnell zu irgendeinem Mikro und sagt doch wie scheisse wir Fans sind ohne das überhaupt was passier ist.


    Ich glaube Martin will uns wirklich raus haben und denkt wirklich, dass es ohne uns besser laufen wird und dass dann 100.000 Leute pro Spiel ins Stadion will und er die Karten für 4.000.000 € verkaufen kann.


    Den das gleiche Verhalten zeigt er ja auch in der 'normalen' Geschäftswelt, den ohne so ein Verhalten ist es sehr schwer sich so ein Wirtschaftsimperium auf zu bauen.

  • Wenn er die Interessen des Vereins vertritt und dazu gehört die Interessen der Fans mit Füßen zu treten, dann läuft da was falsch....

  • Betrachten wir es so:
    Wenn ich Kunde bei Rewe bin und Rewe sein Sortiment, seine Preise und ähnliches verändert, so dass ich nicht mehr das ursprüngliche Einkaufsverhalten habe. Dann gehe ich nicht mehr zu Rewe.
    Also muss Rewe auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen.
    In der kurzen Folgerung muss dann auch die KGaA auch auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen, wenn die meinen, dass es keine anderen Freizeitalternativen für viele Leute gibt, dann haben die eine schlechte Marktanalyse gemacht. Vieleicht dauert es wegen der emotionalen Bindung zum Verein nur etwas länger bis ein Wechsel passiert, aber der Kunde sucht sich auf Dauer das Angebot was für ihn am besten ist. Mit so einer Kundenpolitik wird das schwierig sich da auf Dauer durch zu setzten.

  • Aber ich bin Kundin der KGaA.
    Und da werde ich nicht gut behandelt.


    Das wiederum wäre eine Sprache, die er versteht. Oder jedenfalls eher verstehen könnte, sofern es unter dem Strich der Gesamtbilanz einen wirtschaftlichen Schaden bedeutet. ;)


    jOker, das kann man auch andersherum aufziehen: Rewe wechselt sein Sortiment und alte Kunden gehen. Wenn Rewe aber vermutet, dass das noch mehr bisherige Nicht-Kunden so dufte finden, dass sie von nun an zu Rewe gehen, ist das Handeln durchaus rational und in ökonomischem Sinne richtig. Und es ist gut möglich, dass die Sache so gedacht wird, dass dann eben andere zu 96 kommen, die "besser" ins Beuteschema eine KGaA passen.

    Einmal editiert, zuletzt von Mr. Mo ()

  • Da hast du Recht Mr. Mo, es ist unternehmerisch gesehen aber ein ziemliches Risiko. Nehmen wir einen Supermarkt der in einem kleinen Dorf steht, das Einzugsgebiet ist begrenzt, also ist die Wahrscheinlichkeit nicht sehr groß, dass bei einer Änderung der Strategie es einen Kundenansturm geben wird.
    Bezogen auf den Verein wäre das ja jetzt so, dass ich in Hannover und Umgebung zwar ein großes Einzugsgebiet sehe, aber ich sehe nicht, dass sich wirklich viele für einen Stadionbesuch interessieren. Das Beispiel hatten wir ja schon öfters, wenn das Stadion immer ausverkauft ist, dann würde so eine Strategie Sinn machen. Wenn man sich anschaut wie die Zuschauerzahlen bei anderen Sportvereinen zB sind (von denen man Kunden abwerben könnte), dann sehe ich da kein großes Potenzial an Zuschauern... Die "stille Reserve", die nur bei optimalen Bedingungen kommt, mag zwar groß genug sein. Wann haben wir denn aber diese optimalen Bedinungen? Das eigene Team muss gut spielen, der Gegner muss gut sein und das Wetter muss auch noch mit spielen, sonst kommt keiner...
    Ich weiß nicht ob im Hintergrund irgendwelche großen Marktstudien laufen und die das Gegenteil beweisen, aber wenn ich ein bisschen drüber nachdenke, dann würde ein Unternehmer seine Firma gerade gegen die Wand fahren. Als Hannoveraner Präsdient sollte man froh sein über jeden zahlenden Kunden den man hat....

    Einmal editiert, zuletzt von j0ker ()