Für mich persönlich ist es sehr schwer, mir ernsthaft Gedanken über einen Nachfolger zu machen. Ich habe nämlich keine Informationen darüber, wie der gesamte Aufgabenbereich eine Geschäftsführers Sport aussieht. Denn an den zu erledigenden Aufgaben sollte sich ja die geforderte Qualifikation richten.
Des weiteren weiß ich nicht, wieviel Arbeit und Wissen bei Schmadtke selbst gebündelt war und wieviel davon Mitarbeiter bzw. Assistenten erledigt haben und somit dem Verein noch zur Verfügung steht.
Mit anderen Worten: Wie groß ist die Lücke wirklich, die Schmadtke hinterläßt ? War eher jemand, der kommunikativ sein Wissen geteilt (Teamplayer) und auch Arbeiten delegiert hat ? Oder war das mehr oder weniger eine One-Man-Show ? Sollte dies letztere so gewesen sein, ist die Lücke sehr groß und damit die Nachfolgeregelung schwieriger.
Was ist mit den Tippgebern und Scouts: Sind das Schmadtke-Verbindungen oder Vereins-Verbindungen ? Ich vermute, dass diese Leute Schmadtke-bezogen sind.
Darüber hinaus stellt sich die Frage: Wie abhängig hat sich der Verein von Schmadtke gemacht ?
In vergleichbaren Situationen in der Wirtschaft wird oftmals eine Aufteilungen der Aufgaben auf verschiedene Köpfe vorgenommen. Das erscheint mir auch hier sinnvoll zu sein. Alerdings halte ich überhaupt nichts davon, Tele des Aufgabengebietes des ehemaligen Arbeitsplatzes von Schmadtke auf Slomka oder Kind zu übertragen. Nich aus persönlichen Gründen, sondern weil ich davon ausgehen, dass die beiden keine vakanten Kapazitäten haben - mit der Folge, dass ihre Kernaufgaben dann darunter leiden würden und auch die übernommenen Aufgaben nicht mit der Intensität erledigt werden, die nötig ist.
Insofern plädiere ich für eine Doppellösung: Ein Mitarbeiter, der in Richtung Chef-Scout geht und einen mit betriebswirtschaftlichen, kaufmännischen und juristischen Kenntnissen. Diese Lösung wäre wahrscheinlich teurer, erleichtert aber die Suche, die dann schneller abgeschlossen sein könnte. Dieser Zeitgewinn kommt dann der Saisonplanung 2013/2014 (die ja Schmadtke nach eigenen Wort bereits angefangen hat ) sehr zu Gute.
Wenn jetzt Kind sagt, er möchte einen Nachfolger wie Schmadtke, dann sollte sich das nur auf die Schmadtke-Stärken beziehen. Kommt nämlich wirklich dieser "Schmadtke-Klon" oder eine 1:1-Kopie, dann haben wir nach einer bestimmten Zeit x das gleiche Theater wie in den letzten 15 Monaten. Im Gegensatz zu uns, wird Kind die wahren Gründe des Abganges von Schmadtkle wissen und diese bei der Neubesetzung berücksichtigen. Damit die gleichen Fehler nicht noch einmal gemacht werden - was sich natürlich erübrigt, wenn der Weggang tatsächlich nur private oder persönliche Gründe von Schmadtke hatte.
Die Neubesetzung bietet also auch Chancen für eine Weiterentwicklung. Es muss nicht zwingend so sein, dass durch den Weggang von Schmadtke alles schlechter wird - selbst wenn es einen erst einmal so vorkommen mag.
Die Antworten auf die Fragen werden wir nicht so schnell erhalten. Eines wird sich erst im Laufe der Zeit herausstellen. Insofern ist Geduld angesagt und Zurückhaltung bei vorschnellen Urteilen/Schuldzuweisungen.