Banken und Finanzen

  • locke: Könntest Du bitte mal das Argument "aus bereits versteuertem Geld" näher erläutern.


    Das verstehe ich nämlich nicht bzw. halte es für falsch. Es wird ja nicht das Kapital als Solches besteuert; sogar die KapitalERTRÄGE.


    gerecht wäre die Kiste jedoch nur, wenn man nur den Prozentsatz der "in Deinen Augen ERTRÄGE" versteuern müßte, der die jährliche TEUERUNGSRATE übersteigt. Die gigantischen Erträge zwischen 1 und 2 % die man derzeit erzielt, sind nämlich leider letztlich KEINE Erträge.

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  • Die gigantischen Erträge zwischen 1 und 2 % die man derzeit erzielt, sind nämlich leider letztlich KEINE Erträge.


    Wo steht nochmal im Grundgesetz das Grundrecht auf inflationsbereinigte Erträge?


    Natürlich sind das Erträge.

  • Taschentuch, Heulsuse?


    Danke. Geht schon.


    locke: Könntest Du bitte mal das Argument "aus bereits versteuertem Geld" näher erläutern.


    Das verstehe ich nämlich nicht bzw. halte es für falsch. Es wird ja nicht das Kapital als Solches besteuert; sogar die KapitalERTRÄGE.


    Ist ganz einfach: Hänschen z.B. bezieht als abhängig beschäftigter Einkommenssteuerpflichtiges Gehalt. (Brutto-Netto 8) ) Einen Teil des sog. Nettoeinkommens investiert er kurz vor Fukushima in Aktien von Herstellern von Windkraftanlagen. Nach einer Periode x verkauft er die Aktien, und weil er ein guter Trader ist mit ordentlich Gewinn. Auf diesen Gewinn wird sofort die sog. Abgeltungssteuer (der Name ist schon Pullitzer-würdig) von mal eben 25% + Soli + Kirchensteuer fällig.


    Und nun gibt es Leute, die empfinden diese Form der Besteuerung als ungerecht. Bevor Du jetzt seitenlange Abhandlungen schreibst, Du wirst mich nicht vom Gegenteil überzeugen können.

  • Ich bin ja nun auch jemand, der Steuern als notwendiges Übel ansieht, anstatt zu jauchzen und zu frohlocken, daß er dem Staat sein Geld geben darf. Aber die Auffassung finde ich auch etwas extrem.


    Tatsächlich ist ja jeder einzelne Cent irgendwann mal bei irgendeiner Besteuerung übriggeblieben. Wenn man Deinen Ansatz zu Ende denkt, dann dürfte ja allenfalls noch das Geldmengenwachstum besteuert werden.

  • Dieses Argument mit dem schon "schon versteuerten Geld" würde ich nur gegen Erbschafts- oder Vermögenssteuer verwenden.
    Hier macht es keinen Sinn, es wird ja nciht das versteuerte Geld versteuert sondern die Einkünfte daraus. Und ALLE Einkünfte gleich zu behandeln, ist ein Stück Gerechtigkeit.Egal, ob sie aus dem Faktor Boden, Kapital oder Arbeit generiert werden.

  • Ich hatte jetzt in die Richtung vermutet, dass mit der Kapitalertragsteuer bereits der Ertrag des im Unternehmen steckenden Kapitals versteuert wurde...

  • Erbschaft zahlt ja der Erbe und sie ist somit auch eine Art der Einnahme. Bei Vermögenssteuer lass ich den Punkt mal gelten.


    Wenn locke aber das "bereits versteuertes Geld"-Argument heranziehen möchte, dann sollte er lieber damit argumentieren, dass Dividende uns sonstige Erträge aus dem Nettogewinn des Unternehmens gezahlt werden, welcher ja auch bereits versteuert wurde. Da das Unternehmen ja dem Aktieninhaber mit gehört, ließe sich argumentieren, das "sein" Teil des Gewinns bereits versteuert wurde. Kann man zwar trotzdem entgegenhalten, dass das Unternehmen und der Aktionär zwei verschiedene Steuersubjekte sind, aber wenigstens ergibt es einen gewissen Sinn.


    Bei Steuern auf Kursgewinne ergibt sich dieser nicht, denn es handelt sich ja gerade um den Teil des insgesamt vorhandenen Kapitals, der noch nicht versteuert wurde.


    edit: strunz: Wäre das nicht eher die Körperschaftssteuer. Die Kapitalertragssteuer fällt doch dann "als zweites" an. Oder bin ich da auf dem Holzweg?

    Einmal editiert, zuletzt von BigRumbo ()

  • Wenn der Faden schon oben ist, hat jemand ne Empfehlung wie man auf lange Sicht (15-20 Jahre) monatlich 10-15€ am sinnvollsten anlegen kann?

  • 25€ sind aktuell zu viel.
    Möchte da nicht auf ne Karre o.ä. sparen, soll einfach munter für mein Patenkind durchlaufen.

  • Bei Steuern auf Kursgewinne ergibt sich dieser nicht, denn es handelt sich ja gerade um den Teil des insgesamt vorhandenen Kapitals, der noch nicht versteuert wurde.


    edit: strunz: Wäre das nicht eher die Körperschaftssteuer. Die Kapitalertragssteuer fällt doch dann "als zweites" an. Oder bin ich da auf dem Holzweg?


    Nein, das stimmt schon. Auf dem Holzweg bist Du einen Absatz darüber. ;)


    Wenn wir Marktpsychologie, Einschätzungen über Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells usw. mal außen vor lassen, ist der Kursgewinn nämlich was? Genau, die anteilige Unternehmenswertsteigerung durch einbehaltene Gewinne - nach Steuern.

    • Offizieller Beitrag

    Tatsächlich ist ja jeder einzelne Cent irgendwann mal bei irgendeiner Besteuerung übriggeblieben. Wenn man Deinen Ansatz zu Ende denkt, dann dürfte ja allenfalls noch das Geldmengenwachstum besteuert werden.


    Sehe ich auch so. Insofern ist es schon nett vom Staat, dass man überhaupt 801 Euro steuerfrei über Zinsen hinzuverdienen darf. Und die etwas mehr als 25 Prozent, die für darüber hinausgehende Zinsen zahlen muss, sind in der Regel auch geringer als der persönliche Steuersatz. Hinzu kommt, dass es hier nun sicherlich keine extrem Bedürftigen trifft, wenn man in den aktuellen Zeiten mit seinem Geld mehr als 800 Euro Zinsen erwirtschaftet... ;)

  • Naja, unter "nett" verstehe ich schon noch was anderes... ;)


    Zum einen steckt da ja eine wirtschaftspolitische Motivation dahinter (Förderung der Sparneigung), zum anderen würde es mir nicht wirklich einfallen, dankbar dafür zu sein, daß man mir etwas weniger wegnimmt, als man das tun könnte.

  • Bei der Deutschen Bank wurde übrigens - so frei nach Marx - der Kapitalismus überwunden. Die arbeitende Klasse (die Investmentbanker) kriegen mit 3,2 Mrd Euro an Boni viel mehr Geld als die Kapitalisten (die Aktionäre) mit 765 Mio. Wer hätte das gedacht? ;)

  • Eine Frage: Muss bei Lastschriften nicht neuerdings vorher der genaue Tage mittgeteilt werden, wenn etwas abgebucht wird?

  • Die zwangsweise Nutzung der SEPA-Formate wurde verschoben. Wenn SEPA verwendet wird, sind die damit einhergehenden Standards m.W. einzuhalten.