Energiewende/Erneuerbare Energien

  • Gas wird nur teuer werden, knapp hingegen zumindest für den Endverbraucher nicht. Und wenn Gas knapp werden würde, würdest du das eher beim Strom als bei der Gasheizung merken. Denn Gaskraftwerke würden eher abgeschaltet werden als Privathaushalte. Eventuell hilft dann eine Infrarotheizung also gar nichts.

    Atomenergie ist aus reihenweise dargelegten Gründen nicht mal kurzfristig eine Alternative. Und dabei geht es weder um Umweltschutz, noch um Ideologie.

  • Sehe ich (mit Ausnahme der konkreten Massnahme Infrarotheizung) anders.


    Der Gaspreise pro kWh passt sich derzeit aufgrund gefühlte Knappheit dem Strompreis an. Dieser wird durch komplett irre Regulierungen hoch gehalten. Kurzfristig sehe ich allerdings eine tatsächliche Knappheit, und dann wird der Gaspreis den Strompreis übersteigen.


    Die Verluste bei der Wärmeerzeugung durch fossile Energien und Wassertransport sind riesig, ähnlich wie in der Mobilität. Und dabei schaue ich noch nicht mal auf den Bereich der Gewinnung und Bereitstellung, sondern nur auf den Verbrauch ab Abgabestelle. Gegensteuern kann man in diesem Bereich nur durch Wärmepumpen (10% der bestehenden Gebäude), Photothermie (Ergänzung) und nicht wasserbasierten Stromheizungen.


    Wir müssen sehr schnell den Strommarkt so deregulieren, dass Strom wirklich zu einem realistischen Preis zum Verbraucher kommt. Bei 15Cent /kWh rechnet sich schon heute jede Stromheizung.


    Ein wichtiges Stichwort: Merit Order, hier sehr gut erklärt :


    https://www.tagesschau.de/wirt…dgas-stromboerse-101.html

    3 Mal editiert, zuletzt von stscherer ()

  • Ich denke nicht, dass die wichtigste Energiequelle Strom, nicht gesichert ist. Bei Gas kann ich mir eine Regulierung durchaus vorstellen, auch für Privathaushalte. Deshalb auch die Infrarotheizung als Notfall. Und wenn ich sie nicht dafür benötige, installiere ich sie in einen Nebenraum.

  • Ich rede ja nicht davon, was sinnvoll und aus finanziellen Gründen für Privathaushalte ratsam wäre. Aus Kostengründen dürfte Heizen mit Strom tatsächlich bald interessant sein.

    In der Diskussion geht es aber um Knappheit. Und die wird es, sofern Gas wirklich faktisch knapp wird, eben zuerst bei der Stromerzeugung und dann an der häuslichen Heizung geben. Das ist gesetzlich verankert und hat nichts damit zu tun, ob man sich das vorstellen kann.

  • Installiere sie doch gleich in einem Nebenraum und spare bares Geld.

    Welche Räume würden Sinn machen? Auf jeden Fall Bad, Küche und Gästezimmer. Wie sieht es mit Räumen der Kinder aus?

  • Es muss gefördert werden ohne Ende.

    Ich muss den Strom von meinem Nachbarn nutzen dürfen... Warum denn nicht?

    Es gäbe echt viel zu ändern... Aber gemacht wird trotz aller Mühe zu wenig....

  • sasa

    Ich glaube noch nicht an "Privathaushalte first". Aber lassen wir uns überraschen.


    Wir hatten vorher 12.000 - 15.000 kWh aus Öl (lange Wege, grosses Haus), letztes Jahr 8.000 Strom. Jetzt sind wir ohne EEG bei 24 Cent aus dem Netz, 10 Cent aus PV, macht unter 15 Cent im Schnitt. Da muss Öl und Gas sehr günstig sein.


    christitus

    Ich bin mehr für Direktheizungen, probiere einfach mal aus, wie Du die Wärme findest.


    Badezimmer und Toiletten sowie alle Nebenräume sind meiner Ansicht nach super geeignet. Niedrige Durchschnittstemperatur und kurze, starke Wärmeleistungen. Im Bad finde ich Infrarot okay, in anderen Räumen kann ich mir eine solche Körperheizung nicht vorstellen.


    Wohnräume sind schwieriger, da brauchst Du viel KW, ich weiss nicht, ob Dein Stromnetz mitmacht. Mein Sohn schaltet da mal eben 6.000 Watt ein....

  • Mein Schwiegervater hat so ne Infrarotheizung für den Anbau. Klappt im Winter ganz gut, kostet aber auch ordentlich KWh. Der Anbau hat ansonsten nur Fußbodenheizung und wird nicht richtig warm.


    Ich glaub ich mach mal mein Notstromaggregat für den Winter klar :lookaround:

  • 0. Das sind vier Fragen. ;)


    1. Es ist insofern ein valides Argument, wenn man der Bundesregierung (und damit ist insbesondere die Regierung unter Merkel gemeint) unterstellen möchte, ein energiepolitischer Geisterfahrer zu sein. Und so ganz abwegig halte ich das in der Tat nicht, wenn man mal sieht, wo wir denn heute stehen. Zwickmühle aus verpassten Ökoausbau, Rückbau von Kohle und Atom und hoher Anteil russischen Gases. Für alles zeichnete letztlich Merkel verantwortlich. Retrospektiv hatte sie da kein glückliches Händchen. Dass das ausgerechnet einer gelernten Physikerin passiert, macht das ganze umso bitterer.


    2. Ob das dem Autor bekannt ist, kann ich dir nicht beantworten, aber 10% klingt zwar nach wenig, in Absolutzahlen ist das aber ne ganze Menge!


    3. Ja, Finnland z. B. hat eine Wahl getroffen. In Belgien wird an einer sehr interessanten Technologie für Atommülleinkapselung gearbeitet, anderswo sind weitere Lager in Planung, nur bei uns ist das alles auch wegen grüner Idiologie rund um Gorleben massiv ausgebremst worden. In den nächsten 10-13 Jahren soll aber ein Endlagerstandort nach wissenschaftlichen Kriterien gefunden werden.


    4. Das weiß er sicherlich. Und jedes Mal war es menschliches Fehlverhalten, das zum GAU geführt hat. Wenn sich das Bedienpersonal an die Vorschriften gehalten hätte, hätte es bis heute nicht einen GAU gegeben.

  • Es soll wirklich ein Argument für Atomenergie sein, dass ein paar Einzelpersonen durch Fehlentscheidungen in extrem Situationen das Ökosystem von Millionen Menschen für Jahrtausende belasten können?

    Das alleine reicht mir um den Kram schön da zu lassen wo er ist

  • Der Gamechanger ist halt die stabile Grundversorgung, in dem Fall die Wasserkraft.


    Bei uns könnte das ein intelligentes V2G - System sein., natürlich im europäischen Verbund.


    Damit würden wir auch noch zeigen, dass wir unsere Innovationsfähigkeit beweisen könnten.

  • V2G bedeutet doch, dass ich meine Batterie den Stadtwerken zur Verfügung stelle. Bekomme ich dafür Geld, darf ich auch dafür eine Anlage G neben einer Umsatzsteuerklärung abgeben. Solange die Bürokratie in diesem privaten Bereich nicht massiv zurückgefahren wird, läuft da gar nichts. Das war jetzt auch nur eine Betrachtung des Endkunden. Auf allen anderen Ebenen ist es wahrscheinlich noch schlimmer.

  • Der Staat hemmt leider im Bereich Energiewende jede Innovation und die Wirtschaft scheint das positiv zu bewerten, da es ihre kurzfristigen Geschäftsmodelle schützt. Strategisches Denken ist nicht zu erkennen.


    Die (abrechnungs-) technischen Voraussetzungen sind doch längst da, es ist ja egal, ob ich aus PV oder aus Batterie einnspeise. Nur müsste die Abrechnung fair sein, zB., indem ich die verkaufte Menge auch genau zu dem Preis zurückkaufen kann. Das ist bei PV ja nicht so.


    Technisch fehlt es nur an der Steuerung des Abrufs.


    Aber 20 Millionen Akkus mit 20kWh und 3KW wären schon ein Pfund.