Energiewende/Erneuerbare Energien

  • Dann versuche ich mal zu erklären, was mich an der Presseerklärung des Verbandes stört: Es ist eben genau eine typische Presseerklärung eines Verbandes. Ich gehe davon aus, dass alle Einzelzahlen soweit korrekt sind (habe ich nicht überprüft).
    Mal einige Beispiele für die "Irreführung":


    "Deutschland hat mit rund 3,6 Mrd. m³ die größten Holzvorkommen in Europa." Bitte mal den Wert für Russland (bis zum Ural) angeben.
    "Jährlich wachsen weitere 120 Mio. m³ Holz hinzu." Das ist der Brutto-Wert; entscheidend wäre aber der Netto-Wert. Soweit mir bekannt, gibt es in den letzten Jahrzehnten lediglich einen ganz leichten positiven Trend im Gesamtbestand.


    Die Angaben sind schnon so weit okay. Und dass sie zu Werbezwecken verbrämt werden ist auch okay. Es geht schliesslich auch für den Waldbesitzer um Geld. ;)
    Also: deutsche Forstwirtschaft wird seit fast 200 Jahren nachhaltig betrieben und die beiden Prämissen "maximal soviel Entnahme wie Zuwachs" und "keine Abholzung ohne Neuanpflanzung" sind bis auf ein paar Wirren der Nachkriegsjahre immer durchgehaltn worden . Durch diese Kontinuität über einen langen Zeitraum ist es auch egal, dass es immer "nur ein leicht positiver Trend ist. " Die waldfläche wächst langsam aber unerbittlich. ;)


    Wenn das durchgehalten wird, heisst das natürlich auch, dass die zu entnehmende Menge Holz aus toitschem Wald andererseits auch bei einer Summe x begrenzt ist............ man müsste also sozusagen die Zahl der Feuerungsanlage mit Holz gesetzlich limitieren.




    Zitat

    Noch problematischer als des Erwecken des Anscheins, der Wachstum der Holzpelletproduktion (in Deutschland) nahezu beliebig möglich sei (siehe vorstehende Punkte) ist m.E. das "Abfall"-Argument. Also dass das Material für die Pelletproduktion sowieso da sei (und ansonsten quasi Müll): "Hauptproduktionsgrundlage waren mit knapp 90 Prozent Sägeresthölzer, also die in den Sägewerken anfallenden Späne und Hackschnitzel." geht vielleicht gerade noch so. Aber bei "Zur Herstellung von Holzpellets werden ausschließlich Reste aus der Holzverarbeitung verwendet. In der Sägeindustrie zum Beispiel bleiben von jedem verarbeiteten Baum bis zu 35 Prozent in Form von Spänen und Sägemehl ungenutzt. Dieser Anteil kann für die Pelletproduktion verwendet werden." wird es m.E. unlauter. Geh mal in irgendein Sägewerk (das keine Pellets herstellt). Die schmeissen - natürlich - die Späne und das Sägemehl NICHT weg.


    Die verschiedenen Verwendungsarten der Restmengen konkurrieren in der Verwertung miteinander....... ob mit ohne ohne energetische vErwendung. Für ein Sägewerk , das reines Buchenmehl an eine rRäucherei verkauft haben die Reste einen anderen WErt als wenn sie in einen Kuhstall gehen oder ins Spanplattenwerk. Dass da denn eben noch eine Verwrtungsrichtung mitspielt ist nur bischness äs uschl........ und das gejammere der Spanplattenhersteller, dass sie das Zeug nicht mehr umsonst abgreifen können sondern endlich mal reelles Geld bezahlen müssen, kann nun wirklich kein Grund sein der energetischen Verwendung von Holz einen Riegel vorzuschieben.





    Zitat

    müsste man mehr Holz einschlagen.


    Die verschiedenen Hauptverwertungsrichtungen sind preislich derart weit voneinander abgesetzt, dass die energetische vErwendung von Holz nicht wirklich dazu geeignet ist das Hauptsortiment zu beeinflussen. Also 35€/fm Rundholz sind dazu geeignet, den Industrieholz/Spanplattenbereich ein bisschen vor sich herzu treiben, aber Wertholz für Möbel und Bauholz fängt in der schlechtesten Qualität bei 80/90€ an........ was bedeutet, dass kein Förster oder Waldbesitzer seine guten Bestände als brennholz verkaufen wird, eher bleibt es eben noch 10, 20 oder 50 Jahre stehen. Und kein Brennholzabnehmer wird den Preis für werthaltiges Holz bezahlen........ da kann man sich dann besser ein paar Radiatoren in die Butze stellen.


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    Der Vorsitzende des DEPV nennt vier Aspekte/Vorteile für die Holzpeletts:


    Dass sich die Aufbereitung in Pelletform bei der Abfallholzverwendung durchgesetzt hat, hat hauptsächlich technische Gründe. Homogenität, Förderbarkeit,Dosierbarketit,Staubfrei.Nur so ist der einwandfreie Heizungsbetrieb im Privathaushalt und mit kleineren Anlagen zu garantieren. Immerhin, das darf man nciht vergessen, muss eine Umstellung auf HOlzheizung mit der Angenehmlichkeit einer gas- oder Ölheizung konkurrieren können, an die der Vorbesitzer seit 40 Jahren gewöhnt ist. Knopf an und läuft.
    Hackschnitzel z.B. können auf grund ihrer Form und Grösse (kleinere) Förderanlagen zusetzen,, Sprich wenn du in WEihnachtsurlaub bist klemmt die Schnecke fest, Heizung stellt sich ab und die Wasserleitung friert ein. Deshalb setzt man die bevorzugt in grösseren Anlagen , so ab 40 kw, da sind die Zuförderer dann so gross, dass es keine Rolle spielt was für einen Durchmesser und Form die Teile haben.



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    zu c) Die vermutlich größte Unwahrheit. Wie schon vom musketeer ausgeführt: Wenn deutlich mehr Holzpellets nachgefragt werden, dann wird entweder der Holzeinschlag steigen oder weniger Spanplatten zugunsten von Holzpellets produziert. Da hier eine c.p.-Betrachtung anzusetzen ist, führt beides dazu, dass beim Verfeuern von Pellets zusätzlich Kohlendioxid in der Atmosphäre landet. Und dann kann man genauso gut Kohle verfeuern und das Holz in den Wäldern lassen.


    Das versteh ich jetzt nicht ganz. Geheizt wird sowieo , Preis für Spanplatten hin oder Brennholztourismus von Kanada und Balkan her.......... aber die unterschiedlichen Dimensionen im Entstehungszeitraum(CO2-Bindung) von 200 oder 200 Millio Jahren sind irgendwie schon relevant.
    Wenn der Energiepflanzenanbau auf Kurzumtriebsplantagen sich tatsächlich etabliert, was ich noch nciht wirklich so sehe, würde sich dieser Zeitraum sogar noch ganz gewaltig verkürzen (auf 2-5 Jahre) und die daraus entnommene Menge nicht mehr der forstnutzung (allerdings der Nahrumgsmittelproduktion ) zu Buche schlagen.



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    Zitat

    Wenn jedoch die Zahl der Anlagen - angereizt über eine staatliche Förderung - Vorteil.


    Würde ohne den ablasshandel und die Subventionen kanadisches Holz in ein britisches Grossbiomasseheizkraftwerk befördert? :engel:

  • Die Lüge vom Netzausbau: Stromtrassen für die Kohlewirtschaft?
    http://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/2014/0220/strom.php5


    Prof. Hirschhausen, TU Berlin: „Und uns hat man erzählt, das wäre notwendig für den Windstrom. Das ist falsch.“


    Prof. Lorenz Jarass, Hochschule RheinMain: „Damit wird die Grundidee der Energiewende zerstört. Der Stromverbraucher bezahlt also 20 Milliarden Euro dafür, dass Kohlekraftwerke weiterhin dauerhaft am Netz bleiben können.“


    Prof. Claudia Kemfert, Dt. Institut für Wirtschaftsforschung: „Das heißt, wir werden Kohlestrom transportieren über diese teuren Leitungen, die unsere Treibhausgasbilanz verschlechtern, weil sie immer mehr Treibhausgase verursachen. Wir schaffen noch nicht mal jetzt unsere Klimaziele, dann werden sie erst recht nicht zu erreichen sein.“


    Vor einer Woche hatte ich das hier schonmal angedeutet, nur nicht den passenden Link dazu gefunden. Nun kam just gestern der WDR zu Hilfe.
    Auffällig ist ja auch, dass in den Medien immer nur die Leitung "Süd-Link" besprochen wird. Da haben die Lobbyisten wohl gut drauf geachtet, dass die beiden Ost-West-Leitungen (die für den (Braun-)Kohlestrom) gar erst nicht zum Diskussionsthema werden.


    Edit: Rechtschreibung

    Einmal editiert, zuletzt von flo71 ()

    • Offizieller Beitrag

    n. Was passiert im nächsten Jahr? Die Pellet-Menge soll um 4 % steigen; die Zahl der Anlagen um 15 %. Wie sich da wohl der Preis entwickeln wird?


    Mein Fazit ist, dass das Nutzen von Holz-Pellets zum Heizen eine sinnvolle Sache ist bzw. sein kann. Sofern dort wirklich billige Reste aus den Sägewerken verarbeitet werden. Das funktioniert aber nur so lange wie die Zahl der entsprechenden Anlagen klein ist. Wenn jedoch die Zahl der Anlagen - angereizt über eine staatliche Förderung - deutlich steigt, dass werden als erstes die Pellets teurer und es muss als zweites zusätzlich Holz eingeschlagen werden. Dass ist für keine Seite (Besitzer von bereits bestehenden Pellet-Heizungen, Staat, Umwelt) eine sinnvolle Lösung; ausgenommen die Holzwirtschaft - weil die Preise für Späne und Sägemehl und in der Folge auch für Holz insgesamt steigen werden. Und das spricht m.E. deutlich gegen staatliche Subventionen für diese Technologie. Denn wenn sie sich weiter verbreitet, zerstört dies ihren einzigen Vorteil.


    Grundsätzlich finde ich Deine Überlegungen richtig und wichtig. Allerdings sollte man auch berücksichtigen, dass der Heizbedarf sinken dürfte auf Grund von energetischen Sanierungen. Zumal Pelletheizungen sicherlich nicht selten in Neubauten zum Einsatz kommen, in denen nur noch wenig geheizt werden muss (z.B. Passivhäuser).

  • Die Buchen, die jetzt zwischen Bemerode und Kleefeld am Messeschnellweg liegen sind ein schönes Beispiel für die typische "Restholzverwrtung".
    Da ist nicht ein fm Wertholz bei , bis auf eine halbwegs smart aussehende Esche, aber wegen eines Baumes rückt kein Holzkutscher an,also geht die auch mit in den Hacker.
    Das heisst dieses Holz würde sowieso geeschlagen -> Pflegemassnahme, hier wegen Verkehrssicherheit, kann aber auch im Forst eine Durchforstungsmassnahme sein. Würde als in keinster Weise am WErtholzmarkt fehlen oder zusätzlich auftauchen.
    Durch den Brennholzabsatz ergibt sich wenigstens eine Verwertungsmöglichkeit, die die Massnahme bezahlt macht. Sowas wurde in den Achtzigern noch an Ort und stelle verbrannt.

  • "Experten empfehlen, das Erneuerbare-Energien-Gesetz komplett abzuschaffen - es nütze weder dem Klima, noch fördere es neue Technologien"
    http://www.spiegel.de/wirtscha…abschaffung-a-955676.html
    Wenn sechs BWL-/WirtschaftsprofessorInnen das sagen, muss es ja stimmen. Da hätten wir ja gleich das RWI oder gar die INSM reden lassen können.


    Schade, dass die Bundesregierung nicht mal ihre eigenen Experten befragt, die sich seit Jahren mit dem Thema beschäftigen, z.B. das Umweltbundesamt.
    Oder anerkannte Experten auf dem Gebiet, wie Prof. Volker Quaschning, Prof. Claudia Kempfert oder die entsprechenden Fraunhofer Institute. Da liegen schon länger Vorschläge zu Neugestaltung des Strommarktdesigns auf dem Tisch. Die würden Deutschland voranbringen, tun aber leider den Aktionären der vier großen Energieerzeuger etwas weh.
    Der Strommarkt muss endlich um die Erneuerbaren herum gebaut werden, nicht um schwerfällige, unflexible "Grundlastkraftwerke" mit Kohle und Atom.

  • Das liest sich in der Tat spannend. Zumal sich 8 Mio. Euro Investitionsvolumen für eine Anlage durchaus so anhört, als wäre Dezentralität möglich.

  • Was ist eigentlich an dieser "Dezentralität" so reizvoll???? ;)
    Wie schon mal gesagt, erledigt sich die sowieso nach allen REgeln der BWL im Laufe der Zeit.


    Und wir haben keine dezentrale Abnehmerstruktur. Ballungszentren mit 5 Mio Einwohnern wie berlin, den grössten Stromabnehmer: die bahn und die Industriecluster Süddeutschlands.
    Und die sollen zuverlässig und sicher nicht durch professionelle Grossanlagen sondern durch zu Hobbyenergiewirten mutierte Bauern und EFH-Besitzer im Rentenalter versorgt werden?

  • Welcher Schrumpfkopf genehmigt eine Demo just zu dem Zeitpunkt, wenn die Anreise zu einem ausverkauften Fußballspiel läuft? :sauer:

  • Vorteile von Dezentralität? Da gibt es eine Menge - sowohl ganz allgemein; aber auch spezifisch auf Energie- bzw. Elektrizitäsversorgung.


    Aber bleiben wir erstmal bei den beiden von Dir explizit angesprochenen Aspekten.


    1. "Wir haben keine dezentrale Abnehmerstruktur". Diese Aussage halte ich schlichtweg für falsch. Natürlich habe wir ein dezentrale Abnehmerstruktur. Es gibt - tradionell und auch noch gegenwärtig - viel, viel, viel mehr Abnehmer von Elektrizität als es Anbieter von Elektrizität gibt. Nach meinem Sprachverständnis verwechselt du dezentral mit atomistisch (und selbst die Behauptung es gäbe keine atomistische Abnehmerstruktur würde nur bedingt stimmen). Tatsächlich ist doch im Prinzip jeder Haushalt und jedes Unternehmen ein Abnehmer für Elektrizität. Mit der Einschränkung, dass sich ggf. Haushalte (oder Unternehmen) zu einer Abnehmergemeinschaft zusammenschließen könnten. Die 5 Mio. Einwohner bzw. die vielleicht 2 bis 3 Mio. Haushalte oder zumindest Verwaltungen oder Eigentümergemeinschaften der geschätzt mehr als 100.000 Häuser in der Region können doch jeweils für sich selbst eine Entscheidung zum Energiebezug (oder Eigenerzeugung) treffen. Ein bundesweit tätiges Unternehmen wie die Bahn muss seine Elektrizität ebenfalls nicht zentral kaufen. Neben der Option selbst (dezentral) zu erzeugen, erinnert mich das an die Diskussion um Lebensmittel bei Discountern mit einem Zentrallager. Wenn die Milch aus der Molkerei z.B. in Isernhagen erst mal in ein Zentrallager von LIDL oder ALDI in Bayern gefahren wird, um sie dann wieder zum Markt in Isernhagen zu liefern. Glücklicherweise ist man bei Lebensmitteln zumindest ein paar Schritte auf dem Weg gegangen, diese regional einzukaufen und anzubieten. Offenbar mit einer hinreichenden Versorgungssicherheit, weil dezentral eben nicht zwingend auch atomistisch (hier: ein Kleinbauer) bedeutet. Und schließlich können sich die grössten Stromabnehmer oder ein Zusammenschluss derer (ein regionales Industriecluster) ein Großkraftwerk hinstellen und (weitgehend) selber nutzen - da widerspricht nichts meiner Verständnis von dezentralen Strukturen.


    2. Aspekt der "Professionalität": Die Dezentralität zeichnet sich für mich gerade dadurch aus, dass man kein Profi sein muss, um die von einem benötigte Elektizität zu erzeugen. Sondern seine Elektrizität selbst erzeugt. Ich würde Energie hier mit Verkehr bzw. Transportleistung vergleichen. Man kann sich ein KfZ besorgen und selber die Transportleistung erbringen. Ohne Ingenieur zu sein (und das KfZ selber bauen oder auch nur reparieren zu können). Und auch ohne professioneller Transporteur zu sein. Was nicht ausschließt, dass parallel Transportleistungen professionell erbracht werden (Taxis, Busse, Bahnen, Flugzeuge) und von Menschen genutzt werden die dauerhaft (unter 18 Jahre, blind oder sonstige Gebrechen) oder temporär (kein Führerschein, nach einem Saufgelage) oder situationsbezogen (Ziel liegt auf einem anderen Kontinent = Wasser ist zu überwinden), nicht selber ihr eigenes KfZ nutzen können oder wollen. Und genauso kann ich "unprofessionell" Energie erzeugen. Und zwar grundsätzlich verlässlich. (Dass ein Solarpanel bei Bewölkung weniger Energie liefert als bei Sonnenschein hat für mich erst einmal nichts mit Dezentralität zu tun. Vielleicht wäre daher eine Wärmepumpe ein geeigneteres Beispiel). Natürlich kann ich mir eine dezentrale Anlage zur Energie- bzw. Elektrizitätsversorgung von einem Dritten bauen lassen, ohne dass ich davon irgendeine Ahnung habe. Fällt sie denn mal aus, muss ich sie von einem Experten instandsetzen lassen und zwischenzeitlich meine Energie von einem Dienstleister beziehen (vgl. Leihwagen). Alternativ kann ich mich - aufgrund der ggf. besonderen Umstände bei mir - dazu entschließen, grundsätzlich von dem Dienstleister zu beziehen oder mich mit meinen Nachbarn auf eine (größere, aber immer noch dezentrale) lokale oder regionale Lösung zu einigen.


    Da ich schon wieder viel geschrieben habe, zu den allgemeinen Vorteilen einer dezentralen Lösung im Vergleich zu einer zentralen Lösung (im Extrem: nur ein Kraftwerk für ganz Deutschland oder die ganze Welt) daher erstmal nur kurz:
    - Effizienz (auch im energetischen Sinne) durch Wegfall der gesamten Leitungs-, Verteilungs- und Steuerungsinfrastruktur (und damit auch der Umwandlungsverluste).
    - Versorgungssicherheit (Energie ist komplett weg bei Ausfall des einen Kraftwerks); damit Anziehungspunkt für Terroranschläge o.ä.
    - einhergehend mit dem Problem der Versorgungssicherheit: Aufbau von politischer Macht (bis hin zu Ressourcenkriegen)
    - einhergehend mit dem Problem der Versorgungssicherheit: ökonomische Erpressbarkeit (Preiskontrolle - Monopolrenditen)

    Einmal editiert, zuletzt von Giftzwerg ()

  • Also einmal, auch auf die Gefahr hin, dass wir uns verzetteln, muss ich dir erstmal die Illusion nehmen, dass das Marketingprodukt "regionale Produktion" irgendwie bedeutende Änderungen in der Logisitk nach sich zieht. Mein(e) Kollege(n)in Springe , Wettbergen oder Otze liefert seine Ware nach Kassel zu einem Händler , von dort gehts zum REWE Zentrallager nach Hildesheim und von dort in den REWE nach............... Springe, Wettbergen oder Otze. ;) Ebenso ist(fast) jedes regionale Produkt in einem EDEKA -Markt erst über Minden gefahren worden.
    Also das war mir jetzt nicht wichtig wegen irgendwelcher Feinheiten des Obst und Gemüsehandels sondern weil Du das als möglichen Beweis dafür herangezogen hast, dass eine dezentrale Organisation keine Nachteile für die Versorgungssicherheit bringt. Die Zentralisierung , wo der Ausgleich der Schwankungen sowohl von Angebot und als auch Nachfrage kompensiert werden, bringt die Versorgungssicherheit. Nicht der Aspekt von wieviel km Entfernung die Ware wohin gekutschert wird.


    Die Professionalisierung ist egal??? Vielleicht habe ich laienhaft idyllische Vorstellungen von der Personalausstattung eines Kraftwerks, aber in meinem Laienverstand laufen in Stöcken immer ein paar Monteure rum, die wissen, was das bedeutet, wenn da die rote Lampe an der Wand leuchtet , und wenn sie das selbst nicht beheben können sitzt irgendwo ein Intschenör in Bereitschaftsdienst, der den Monteuren das sagen kann. Insider mögen meine Laienvorstellungen da korrigieren.
    Mein Kollege mit der 220 kw-Biogasanlage(also zu klein um eine VollAK zu beschäftigen) hat definitiv ein Problem , wenn am Samstag nachmittag der Volvo klappert. Der Volvodoktor muss nämlich erstmal aus Cloppenburg anrücken. (also genau genommen hat mein Kollege dann zwei Probleme, weil ich dann ohne ihn zur Fete gefahren bin, aber das spielt ja für die Energieversorgung keine Rolle ;) ).



    Dass ich die Begrifflichkeiten (dezentral) nicht genau getroffen habe, mag sein.
    Für einen grossen Verbraucher(wie einen Grossraum Berlin) brauch ich viel Energie. Die kann in hunderten oder Tausenden Biogasanlagen, Windkraftanlagen in 30,50, 100 km Umland , Photovoltaikdächern und BHKW in Berliner Kellern erzeugt werden.Dafür sind dann hunderte und tausende kleine Trassen, Gleichrichtertechniken , Einspeisepunkte nötig(+ der dazugehörige Flächenverbrauch). Und das soll rentabler, ressourcenschonender und technisch sinnvoller sein als 3,5 oder 8(??? strunz, hilf) Grosskraftwerke, -trassen und Umspannwerke?
    Gibts dafür irgendwelche Zahlen oder Schätzungen? Ich würd rein gefühlsmässig tippen, dass die Grossanlagenvariante "besser" ist.


    Und im übrigen bin ich als weltbester 11,9to-Fahrer natürlich nicht der Meinung, dass jeder einfach alles kann. :D tstststs