Ich sag ja, das ist nicht die schönste Situation, aber die praktikabelste Lösung mit sehr sehr geringer Auswirkung. Die Meere haben ungefährt 1,4 Milliarden Kubikkilometer Wasser. Dazu stehen im Vergleich die 1,2 Millionen Tonnen = 1,2 Millionen Kubikmeter aus Fukushima. Das ist ein Faktor 10^12, also 1 Million * 1 Million.
Das Wasser soll ja nicht innerhalb eines Tages oder Jahres abgeführt werden, sodass die Konzentrationen tatsächlich auch lokal sehr gering bleiben. Die Meeresströmung verteilt das Tritium ja auch noch. Und damit lasse ich das eben nicht gelten, dass da Fische und andere Lebenwesen und Pflanzen und das Meer ansich verstrahlt würden bei der Aktion. Eben genau um solchen scheinbaren Argumenten vorzubeugen habe ich ja den Quarks-Artikel zur Einordnung verlinkt.
Klar ist das eine Lösung, bei der eine Menge Leute - auch in gewissem Maße zu Recht! - die Nase rümpfen werden aus umweltschützender Sicht. Unschwer zu erraten, dass das Beispiel selbstredend nicht zum Regelfall im Regelbetrieb werden darf und es am besten nie mehr zu solchen Unfällen kommen darf. Es ist nunmal aber eine real existierende Situation mit der die Menschheit fertig werden muss. Das scheint nun die beste Lösung des Problems zu sein, es gibt schlicht keine bessere und dennoch braucht niemand in Panik zu verfallen. Darum ging es mir mit meinem Beitrag ja. Über die Emissionen aus La Hague und Sellafield und anderswo in der Welt, die ja mindestens in der gleichen Größenordnung liegen, redet ja auch kaum jemand - das wird also zumindest (aus Unkenntnis oder Desinteresse?) von der breiten Mehrheit akzeptiert.
Nochmal ein Vergleich:
Zitat von aus dem Quarks-Artikel„Wenn man seinen gesamten Trinkwasserbedarf mit Wasser decken würde, das 60.000 Becquerel Tritium pro Liter enthält – und das über ein ganzes Jahr hinweg, käme man ungefähr auf die Strahlenbelastung einer Röntgenuntersuchung“, erklärt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) auf Anfrage.
Und das Zeug wird obendrein noch viel viel mehr verdünnt. Eine Röntgenaufnahme (Thorax, Zähne) führt etwa zu 0,1 Millisievert Strahlendosis. Die natürliche Strahlenbelastung in Deutschland durch die Umgebung und Nahrungsaufnahme beträgt übrigens im Schnitt etwa 2 Millisievert pro Jahr.