Energiewende/Erneuerbare Energien

  • Ich bin aber auch ein Dummerchen, da habe ich doch tatsächlich gedacht, es ginge bei dieser Frage...

    Wenn ich mich nicht verrechnet habe, entspricht das einem Autarkiegrad von 44%. Wobei das ja lediglich auf die PV Anlage bezogen ist und die anderen Energieträger sowie die unterwegs verbrauchten kWh nicht in den Gesamtverbrauch mit einbezieht. Mein Bauchgefühl hätte mit gesagt, dass du mit dieser riesigen Anlage deutlich höher, eher irgendwas mit ner 6 vorne, liegst. Wirkt auf mich jetzt nicht soo gut abgestimmt. Was meinst du? Wie kommt das?

    ... um die Abstimmung meiner PV-Anlage, aber eigentlich sollte es eine Diskussion um Energieeinsparung und Energieverbrauchssteuerung werden.


    Ja tatsächlich, wir waschen, wenn die Sonne scheint, und laden tun wir auch bevorzugt bei Sonne. Nur ist gerade ersteres nicht wirklich der Weg in die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern - was etwas Anderes ist als Autarkie. Und das Zweite ist gerade im Winter ein Geduldsspiel, was sich nicht wirklich jede/r leisten kann - da steht das BEV nämlich gerne mal viele Stunden rum und nuckelt mit unter 2kW am Kabel.


    Und Ja, MieterInnen sind dann noch mal eine ganz andere Geschichte, weil sie (jedenfalls bei uns) ein anderes Verständnis haben als wir. Und so kämpfen wir gegen volle Mülltonnen, wundern uns über Urlaubs- oder sonstige Konsumentscheidungen und freuen uns, wenn der Scheiss-Hybrid überhaupt mal an unserer Wallbox geladen wird - auch wenn es immer dann ist, wenn gerade kein PV-Strom da ist. Am Ende dieselben Diskussionen wie überall: Umwelt- und Klimaschutz ja, aber ohne eigenen Anteil, der Veränderung bedeutet.


    Aber am Ende sind es eben doch die systemischen Leitplanken, die angepasst werden müssen. Es ist ja nett, wenn sich jemand sein Smarthome zusammenfriemelt, um den Waschprozess zu optimieren. Aber spätestens im Bereich Wärme wird es dann schwierig ohne Netz in der Autarkie, denn selbst wenn wir Kilometer von Rohren im Grundstück verbuddelt und überall die tollsten Wärmepumpen aufgestellt hätten, den Wärmebedarf im Winter würden wir nicht selbst erzeugen können. Wir haben von 11-03 nur zwischen 6% und 30% eingespeist, den Rest selbst verbraucht. Ökonomisch lässt sich das nicht wirklich optimieren, solange Batterien teuer sind.


    Und selbst wenn wir Speicherkapazität im Überfluss hätten, irgendwann ist auch deren Einspeisekapazität erreicht, oder du baust ein riesiges Kraftwerk: unser Speicher lässt 5kW "Upload" zu, und dass lässt sich nicht beliebig nach oben skalieren. Und da hast du eben bei 400qm zu beheizender Wohnfläche (mittelfristig 600qm) irgendwann ein Problem. Da sind es leicht auch mal deutlich über 20kW, die gebraucht werden - ohne BEV. Nicht umsonst haben wir einen ziemlich grossen Hausanschluss...


    Und Nein, bei vielen Bauten ist Niedrigenergiestandard nicht umsetzbar und bleibt eine Utopie.


    Mit einem Teilaspekt haben die KritikerInnen vieler Pläne insbesondere der Grünen deswegen schon recht: man muss es am Ende bezahlen können und es muss sich wenigstens ansatzweise rechnen. Und ab einem bestimmten Punkt wird jedes % Autarkie halt sehr, sehr teuer und auch ineffizient.


    Das gilt übrigens auch für Mikrowindanlagen: wir könnten zwischen 3-5kW errichten (wenn wir die Bürokratie bewältigen), und wir würden die Autarkie gerade über Nacht natürlich erhöhen. Aber bisher gibt es nicht ein Szenario, in dem es sich auch nur langfristig mit einer schwarzen Null rechnet. Und so brauchen wir halt gerade von 11-03 erhebliche Energie von aussen. Immer.


    Mein Fazit: Autarkie muss man gesamtgesellachaftlich denken, und mein Beitrag dazu ist möglichst viel Produktion bei gleichzeitiger Energieeinsparung und besonders Vermeidung der Nutzung fossiler Energie. Aber bevor ich das letzte % Energieeinsparung für teuer Geld realisiere, baue ich lieber Produktionsanlagen.

  • Keine Ahnung warum du in jedem Post deine Arroganz auspacken musst, aber sei es drum. Die Abstimmung der Anlage betrachten ohne auf den Verbrauch zu gucken? Spannend.

    Beim Speicher haben wir mit unserem Passiveinfamilienhaus die gleiche Größe wie ihr. Das erklärt es dann wohl.

    Die Aussage am Ende lieber Produzieren als Optimieren kann ich nachvollziehen und lasse es damit gut sein. Durch deine Art und Weise macht mir der Austausch und das gegenseitige Lernen wirklich keinen Spaß.

  • Als ob du lernen willst. Und sachlich diskutieren noch viel weniger. Immerhin wusstest du ja vor deiner "Frage", dass es bei uns nicht um einen neues Einfamilienhaus geht.


    Nur sind Immobilien wie die unsere nun einmal da, und nicht zu knapp. Und bei denen dann von nicht optimaler Auslegung zu schwadronieren, das ist genau die Arroganz, die sehr viele Menschen derzeit empfinden in der Diskussion um Wärme- und Energiewende. Kann sich nämlich nicht jede/r leisten, so ein feines Niedrigenergiehaus. Unsere MieterInnen jedenfalls nicht.


    Aber tatsächlich, lassen wir es. Ich bin in der letzten Zeit auch gut gefahren mit den blauen Strichen bei dir...

    2 Mal editiert, zuletzt von stscherer ()

  • Als ob du lernen willst. Und sachlich diskutieren noch viel weniger. Immerhin wusstest du ja vor deiner "Frage", dass es bei uns nicht um einen neues Einfamilienhaus geht.


    Nur sind Immobilien wie die unsere nun einmal da, und nicht zu knapp. Und bei denen dann von nicht optimaler Auslegung zu schwadronieren, das ist genau die Arroganz, die sehr viele Menschen derzeit empfinden in der Diskussion um Wärme- und Energiewende. Kann sich nämlich nicht jede/r leisten, so ein feines Niedrigenergiehaus. Unsere MieterInnen jedenfalls nicht.


    Aber tatsächlich, lassen wir es. Ich bin in der letzten Zeit auch gut gefahren mit den blauen Strichen bei dir...

    huiii, da du ja gar nicht an einer Diskussion mit z. B. thefireraven interessiert bist, frage ich mich echt, wieso du hier wieder aktiv geworden bist. War doch ganz angenehm, als es ruhig war...

  • mehr als 5-6 % Zappelstrom verträgt das Netz nicht und es kommt zum Blackout, hieß es früher oft.

    Im ersten Quartal 2023 war jede zweite Kilowattstunde grün.

  • Oh, nach Tagen geschaut und tatsächlich wieder die üblichen blauen Striche und Likes, vorneweg natürlich die selbsternannte Möchtegern-Führungskraft mit kulturellem Aneignungsproblem...


    Für Alle, die Sachinformationen schätzen:


    Und ansonsten störe ich nicht mehr so häufig, versprochen!

  • Ich schätze Deine Beiträge gerade in diesem Faden wirklich sehr, doch macht die Präambel vor Deinem Spoiler leider alles kaputt. Schade.

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  • So richtig verstehen kann ich diesen Chart aber nicht.


    Wenn man beim Fraunhofer Institut schaut (Müssten ja identische Daten sein):

    Energy-Charts


    Und hier z.B. von 2023 auf 2020/2019/2018 schaltet und dabei die Anteile in MW an fossilen Rohstoffen vergleicht, haben wir doch keinen Rückgang an der Verstromung von fossilen Rohstoffen. :grübel:

  • Global Low-Carbon Energy Technology Investment Surges Past $1 Trillion for the First Time


    Bemerkenswert finde ich den geringen Anteil der weltweiten Investitionen in Kernenergie

    (Figure 1: Global Investment in Energy Transition by sector) Offensichtlich wird Nuclear weltweit nicht als Zukunftsenergie angesehen (der Markt regelt)


    Fast jeder im Bericht behandelte Sektor erreichte 2022 ein neues Rekordniveau an Investitionen, einschließlich erneuerbarer Energien, Energiespeicherung, elektrifizierter Verkehr, elektrifizierter Wärme, Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS), Wasserstoff und nachhaltige Materialien. Nur die Investitionen in die Kernenergie stellten keinen Rekord auf und blieben weitgehend flach.“


    „Wasserstoff ist der Sektor, der mit nur 1,1 Milliarden Dollar im Jahr 2022 die geringste finanzielle Verpflichtung erhalten hat (0,1% der Gesamtsumme), trotz des starken Interesses des privaten Sektors und der wachsenden politischen Unterstützung. Wasserstoff ist jedoch der am schnellsten wachsende Sektor mit mehr als dreifachen Investitionen im Vorjahr.“


    Die Daten von BNEF zeigen, dass China bei weitem das führende Land für die Anziehung von Investitionen in die Energiewende war, was 546 Milliarden Dollar oder fast die Hälfte der weltweiten Gesamtsumme ausmachte. Die USA waren mit 141 Milliarden Dollar an zweiter Stelle, während die EU mit 180 Milliarden Dollar an zweiter Stelle gewesen wäre, wenn sie als ein einziger Block behandelt worden wäre. Deutschland behielt seinen dritten Platz, während das Vereinigte Königreich einen Platz auf den fünften Platz verlor, als Frankreich auf den vierten Platz kletterte.„


    "Unsere Ergebnisse haben jede Debatte darüber auf den Weg gebracht, wie sich die Energiekrise auf den Einsatz sauberer Energie auswirken wird", sagte Albert Cheung, Head of Global Analysis bei BloombergNEF. "Anstatt sich zu verlangsamen, sind die Investitionen in die Energiewende auf einen neuen Rekord gestiegen, da Länder und Unternehmen weiterhin Übergangspläne umsetzen. Investitionen in saubere Energietechnologien stehen kurz davor, Investitionen in fossile Brennstoffe zu überholen, und werden nicht zurückblicken. Diese Investitionen werden die kurzfristige Schaffung von Arbeitsplätzen vorantreiben und dazu beitragen, mittelfristige Ziele der Energiesicherheit zu erreichen. Aber es sind viel mehr Investitionen erforderlich, um langfristig auf den Weg zum Netto-Null zu kommen".


    „Trotz der beeindruckenden Ergebnisse von 2022 bleiben die globalen Investitionen in kohlenstoffarme Technologien bedauerlicherweise hinter dem zurück, was zur Bekämpfung des Klimawandels erforderlich ist. Damit die Welt 2050 auf einen "Netto-Null"-CO2-Emissionspfad kommt, müssen sich eine solche Investition sofort verdreifachen, schätzt BNEF.“

  • Nachdem wir in den letzten Tagen nahezu 100% Autarkie hatten, sind es heute nur 66%.


    Aber gleichzeitig haben wir knapp 90kWh saubere Energie ins Netz gespeist, die Andere genutzt haben.


    Vielleicht ist das ja ein bisschen dieses "Wir" gegen das sonst übliche "Ich".


    Und für die üblichen Verdächtigen: wir verkaufen für knapp 9 Cent und kaufen für knapp 40 Cent zurück, also Gewinnmaximierung betreiben wir eher nicht.

  • Hier in der Schweiz hat ein Bauer, der auf seinen Feldern eine große PV-Anlage gebaut und betrieben hat, deren Betrieb wieder eingestellt, weil er einfach zu wenig Kohle bekommt.