Hannover 96 - Hamburger SV, Sa. 12.04.14 15.30 Uhr

  • Wird weiter supportet, wird nicht abgestiegen dann geht das genauso weiter. Nichts wird sich ändern. Ich denke ein Abstieg ist für viele einfach der letzte Strohhalm bevor Sie sich abwenden, einen Verein gründen oder einfach nur noch konsumieren.


    So sehr ein Stimmungsbokott nachvollziehbar ist, steckt da schon eine Menge an Egozentrik und Inkonsequenz drin.


    Wenn es soweit ist, daß man sich den Abstieg für sich selbst bzw. seine Gruppe und für die Wiederherstellung eigener Interessen wünscht, dann ist das vor den Hintergrund vergangener Ereignisse zwar irgendwie zu erklären, aber dann könnte man auch komplett quittieren.


    Den Boykott an sich kann ich gut nachvollziehen, die KgaA setzt sich mit dem Arsch drauf und die handelnden Personen dort sind vollkommen merkbefreit. Dann halt ohne uns. Vielleicht wäre es sogar geeigneter, ganz draussen zu bleiben, wobei man hier vor dem Hintergrund der Merkbefreitheit wohl Gefahr läuft, denen eher einen Triumph zu gönnen, als irgendwas in deren Köpfen in Gang zu bringen.


    Andererseits würde man sich so auch den Stress ersparen, miterleben zu müssen, daß das Eventpublikum sich mehrheitlich auch noch mit dem Arsch draufsetzt.


    Diesen Boykott aber als direktes Mittel zum Zweck (Abstieg gewünscht) zu beschreiben, ist eine Nummer größer. Wenn man so weit entfernt ist, war es das doch. Oder nicht?


    Abgesehen davon ...


    ... in der zweiten Liga wird sich für einen Verein wie H96 in Sachen Fanbelange zunächst einmal nullkommanix ändern, insbesondere dann nicht, wenn Geld in die Hand genommen und tatsächlich eine erfolgreiche (Wiederaufstiegs-)Saison gespielt werden sollte.


    Dafür muss es noch weiter runter gehen und man muss dort bleiben.

  • Alle, die meinen man könne die Probleme auch nach der Saison thematisieren: Genau. Dann, wenn die Kuh vom Eis ist, wird Martin Kind sich sicher bei einem Glas Wein überlegen, was er und seine Gefolgsleute so alles hätten anders machen können in Bezug auf die Fanszene.


    @Svenny: Bei meinem Post ist das Wort "Strohhalm" enorm von Bedeutung. Ich denke, das sich 96% der Leute bewusst sind, das sich vermutlich gar nichts ändern wird.

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  • Natürlich darf jeder gern ins Stadion gehen. Mir ging es in erster Linie um die Boykottierer. Es ist doch menschlich mehr als nachvollziehbar, dass man seine Zeit mit schönen Dingen verbringen möchte. Wenn irgend jemand keinen Bock mehr auf Hannover 96 und allem was dazu gehört hat, sich ständig ärgert und wütend ist, der sollte m.M.n. seine Freizeit sinnvoller nutzen. Das einer der grundsätzlich Stillen bist ist doch nicht das Problem.


    Drastisch gesagt: wenn Dir etwas in Deinem Land nicht passt, wanderst Du also aus, anstatt dagegen zu protestieren? Wenn Du mit Deinen Arbeitsbedingungen unzufrieden bist, holst Du Dir gleich Deine Papiere ab, anstatt zu streiken? Ist für Dich persönlich vielleicht die richtige Lösung... aber dann gestehe bitte anderen auch zu, dass sie andere Lösungen in Betracht ziehen.

  • Techniker



    Ja, gut. Stimmungsboykott kriege ich mit meiner Gemütslage im Moment auch leicht hin. Wobei ich wohl spätestens dann auf 180 sein werde, wenn der Kuna sein "unsere Stadt, unser Verein" ins Mikrofon gebrüllt hat.


    Vielleicht kommt ja vorher noch DD auf die Idee, die Massen mobilisieren zu wollen.


    Danach wäre ich eh zu heiser, um im Spiel noch weitermachen zu können. Aber Boykott für den Abstieg? Das geht mir zu weit. Trotz der handelnden Personen, der Entwicklung, des Publikums und allem anderen ...


    ... 96 ist größer.


    Wenn, dann gehe ich.

  • Es ist bald wieder Bullshitbingo-Zeit! Folgende Felder wähle ich:


    1. Die Ultras sind nur Selbsdarsteller, denen geht es gar nicht um 96
    2. Richtige Fans halten zum Verein auch in schwierigen Zeiten
    3. Es hat auch schon vor den Ultras Stimmung gegeben
    4. Wenn denen etwas nicht passt, dann sollen sie halt zu Hause bleiben.
    5. Ultras braucht eh kein Mensch

  • Zitat

    Tja, das scheint sich in den letzten 12 Jahren eingebrannt zu haben,
    diese Denke, dass man unbedingt 1. Liga spielen muss. Schade eigentlich.
    Erschreckend auch, wenn Fans hier von sich geben, sie werden auf keinen
    Fall nach Sandhausen fahren, aber andererseits erzählen, es ginge nur
    um den Verein. Ja, was denn jetzt?

    Sujo: Sollte das an mich gerichtet gewesen sein, dann würde ich Dich bitten, meinen Beitrag noch mal genau zu lesen! Ich habe nichts davon geschrieben, dass ich nicht nach Sandhausen oder meinetwegen auch wieder nach Herzlake fahren würde. Trotzdem darf es mir als Fan dieses Vereins ja wohl legitimerweise besser gefallen wenn wir BuLi spielen und nicht 2. Liga oder?! Oder ist Dir der Erfolg Deines Vereins egal? Warum gehst Du dann ins Stadion oder warum jubelst Du dann bei einem Tor??

  • @Svenny:
    Und wenn Du gehst, dann geht nur ein Teil von Dir.... :blume:


    Ich bin echt zu angepisst, um mich morgen zu engagieren.
    Das kann meine Tochter für mich übernehmen, der möchte ich die Politik des Vereins noch nicht so aufs Auge drücken.


    rokoo:
    Es geht um den Verein und nicht um uns?
    1896 Seiten Diskussion, und Du bringst das so toll auf den Punkt. Sensationell.

  • @Svenny: Zwischen Boykott für den Abstieg und Boykott trotz drohenden Abstiegs liegen dann schon noch Welten, oder?!


    Edit sagt aber, dass ich deine Gedanken teile. Ich befinde mich aber auch nicht wie fast hundert Andere in einem offenen Rechtsstreit mit 96, weil ich trotz Bezahlung mein Ticket nicht bekommen habe. Gehörte ich zu diesen, wäre mir die Konsequenzen des Schweigens erstmal völlig latte.

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  • .. ich für meinen Teil möchte auch nächstes Jahr 1. Liga sehen......


    Ich für meinen Teil will eine Mannschaft sehen die alles gibt für den Verein und nicht so eine Scheiße wie gegen Bremen und BS. Von mir aus auch in Liga 2. Das ist mein ernst. Ich lasse mich doch nicht vor den Karren spannen um diese Truppe zu unterstützen nur damit ich erste Liga sehen kann. Darum geht es mir nicht. Klar will man möglichst hoch spielen, aber in erster Linie will ich mich mit meinem Verein identifizieren. Natürlich lieber in der EL als in der zweiten Liga.

  • Jetzt ärgere ich mich schon wieder ein bisschen, dass ich am Samstag ganz boykottiere.
    Den Aufstand der Anständigen vs Stimmungsboykott der minderintellegenten Kapuzenjacken hätte ich doch gerne gesehen.
    Mit Schauern erinnere ich mich an die Stinkefinger, Hassfratzen, Becherwürfe und Handgreiflichkeiten der Ü50-HAZ-Leser-Fraktion bei 12:12. Und an die tolle Stimmung, die die echten Fans da in den 12 min. auf die Kete bekommen hatten.
    Euch allen viel Spaß!

  • Svenny, warum sollte man gehen? Viele waren vor MK da und viele werden nach MK immer noch da sein, oder wieder da sein. Ich denke das Problem ist, das viele Leute erst heute erkennen, was sich MK mit relativ wenig Einsatz da aufgebaut hat und das man dieses Gebilde nicht mehr so einfach stürzen kann. Aber das geht hier jetzt auch zu weit.


    Ich war leider gestern nicht da, aber wenn ich es richtig verstanden habe, wird es keinen Aufruf zum Boykott geben, sondern jede Gruppe oder Person macht, was Sie für richtig hält. Ratlosigkeit war so ein wenig das Stichwort, wie der gestrige Abend beschrieben wurde.

  • Verbaler Becherwurf? Deckmäntelchen der Empathie ob guter Fan/schlechter Fan-Debatte? Sorry, verstehe nicht wie ihr zu diesen Aussagen kommt. Wahrscheinlich habe ich mich nicht konkret genug ausgedrückt.


    Mir geht es zum 1. darum, dass Stimmungsboykott in der jetzigen Situation total kontraproduktiv für den sportlichen Erfolg ist. In den letzten Jahren galt Hannover 96 zurecht als starke Heimmannschaft und darauf würde sich auch eine Hoffnung auf den Klassenerhalt aufbauen. Diese wurde zu nicht unwesentlichen Teilen vom Support getragen. Jetzt haben wir noch 3 Heimspiele ausstehen, wovon wir 2 gewinnen müssten um die Liga zu halten. Das geht aber nur mit der bedingungslosen Unterstützung der Fans. Persönliche Animositäten halte ich für fehl am Platz. Beispiel: wenn ein Mitarbeiter einen Fehler begeht, dann analysiere ich sachlich die Situation und die dazugehörigen Rahmenbedingungen. Dann spreche ich mein Vertrauen aus und muntere den Mitarbeiter auf weiter zu machen. Ich könnte auch mit Abmahnung und Versetzung drohen. Doch drohen hat nach meinen Lebenserfahrungen noch nie geholfen. Ebenso wenig Vertrauensentzug oder Ausschluss aus dem Team. Boykotte sind nichts anderes als Drohungen und damit unsinnig, solange es um den Verein geht.
    2. ist es aus meiner Sicht nur logisch, dass ich meine so wertvolle Freizeit sinnvoll nutze um den stressigen oder nervigen Alltag zu vergessen. Oder einfach nur um gut drauf zu sein und mich freue diese Zeit mit Gleichgesinnten angenehm zu verbringen. Wäre aber meine Liebe zu dem Verein gestorben oder die Rahmenbedigungen (MK & DD usw.) sind für mich nicht mehr akzeptabel, dann verbringt doch kein Mensch seine Freizeit in einem Umfeld mit dem er sich nicht mehr identifizieren kann und sich unwohl fühlt. Und dasmit will ich niemanden etwas vorschreiben, sondern gebe nur meine persönliche Meinung zum besten.


    In 40 Jahren als 96-Fan habe ich Höhen und noch mehr Tiefen miterlebt. Im Falle eines Abstiegs werde ich trotzdem 96-Fan bleiben, denn das ist meine fußballerische Liebe.

  • Hier ist ja vieles ganz nett gemeint, aber sehr naiv...
    Wie die Stimmung morgen im Stadion wird, wird nicht im Forum, sondern morgen im Stadion entschieden:
    Wenn die Mannschaft von Anfang an auf Wiedergutmachung bedacht ist und sich die Seele aus dem Leib rennt, könnt Ihr doch gar nicht anders, als sie zu supporten.
    Wenn die Mannschaft ansatzweise so verkrampft und blutleer auftritt wie gegen B***, dann wird sie eine verdiente andere Reaktion erhalten.
    Einige überschätzen sich selbst ein wenig...


  • Vielleicht kommt ja vorher noch DD auf die Idee, die Massen mobilisieren zu wollen.


    Dann mache sogar ich uneingeschränkt mit beim Boykott. :nein:


    Der Kuna wird mir morgen schon auf den Geist gehen, wenn der sein vereinsgesteuertes Medienbespaßungsprogramm durchzieht als wäre nichts gewesen. Aber spätestens bei der Mannschaftsaufstellung wäre ich wohl auch die Schnauze aufmachen. Ein Appell von Tayfun wäre noch ganz nett... aber ich glaube, da ist er nicht der Typ für, sich aufs Spielfeld zu stellen und mit pathetischen Worten den Zusammenhalt zu beschwören.


    Diese Zweitligasehnsucht kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. Als ob es dort noch 'ehrlichen', kommerzbefreiten Fußball gäbe. Einzig das wirtschaftliche Scheitern von Kinds Plänen mit der 'Marke 96' würde ich mit einem lachenden Auge sehen. Dann ist da aber auch gleich wieder das weinende Auge, das die düstere Zukunft in unteren Fußballgefilden sieht.


    Aber um beim Streikbeispiel zu bleiben: ein Warnstreik zur Messe ist wirkungsvoller als an irgendeinem Dienstagvormittag. So ist auch ein Stimmungsboykott im Abstiegskampf wirkungsvoller als an einem 5. Spieltag gegen Hoffenheim. Umgekehrt wäre es aus meiner Sicht zwar ein gehöriger Sprung über den eigenen Schatten, wenn man jetzt dem Appell zum 'Zusammenhalt' folgt. Aber was gibt's dafür? Vielleicht den Klassenerhalt, ja. Aber leider auch bei Martin Kind die Erkenntnis: wir können den Bogen endlos überspannen; spätestens wenn es um alles geht, packt man sie doch wieder bei den Eiern.


    Andererseits ist natürlich auch klar, dass die Wirkung des Boykotts mit Sicherheit nicht die gewünschte sein wird. Wie es bereits geschrieben wurde: steigen wir ab, dann liegts am Supportboykott. Bleiben wir drin, dann ist das der Beweis, dass die aktive Fanszene verzichtbar ist. Alles scheiße irgendwie...

    Einmal editiert, zuletzt von CrayZD ()

  • Andererseits ist natürlich auch klar, dass die Wirkung mit Sicherheit nicht die gewünschte sein wird. Wie es bereits geschrieben wurde: steigen wir ab, dann liegts am Supportboykott. Bleiben wir drin, dann ist das der Beweis, dass die aktive Fanszene verzichtbar ist. Alles scheiße irgendwie...


    Wieder eine der beschriebenen Selbstüberschätzungen...

  • @ Mustrum Ridcully:


    Natürlich darf jeder gern ins Stadion gehen. Mir ging es in erster Linie um die Boykottierer. Es ist doch menschlich mehr als nachvollziehbar, dass man seine Zeit mit schönen Dingen verbringen möchte. Wenn irgend jemand keinen Bock mehr auf Hannover 96 und allem was dazu gehört hat, sich ständig ärgert und wütend ist, der sollte m.M.n. seine Freizeit sinnvoller nutzen. Das einer der grundsätzlich Stillen bist ist doch nicht das Problem.


    Aus meiner Sicht vernachlässigst Du einen ganz entscheidenden Punkt. Für viele, die sich aktuell so über den "Verein" aufregen, ist 96 mehr als Freizeitgestaltung. Und diese Leidenschaft tauscht man bei Nichtgefallen nicht einfach gegen ein anderes Hobby ein. Gerade deswegen tut es ja so weh, wenn man spürt, wie 96 mit einem umgeht.
    Bei einem Punkt stimme ich Dir zu: Ich sehe auch die Gefahr, dass der Zeitpunkt für Boykott aus sportlicher Sicht unglücklich ist. Das wird man aus meiner Sicht aber abschließend erst nach Saisonende beurteilen können. Und ansonsten denke ich, dass das jeder morgen so machen soll, wie er möchte. Und das dies hoffentlich - so mein großer Wunsch - auch von jeder Seite akzeptiert wird. Hier fehlt mir allerdings ein wenig der Glaube.

  • Wieder eine der beschriebenen Selbstüberschätzungen...


    Das einzige was hierbei überschätzt ist, ist Dein Textverständnis.


    CrayZD spricht doch von der zu erwartenden Reaktion auf das, was auf den Rängen [nicht] passiert in Abhängigkeit des Ergebnisses auf dem Rasen und den Konsequenzen daraus.

  • Lattenkracher: Selbstüberschätzung? Es war die Sichtweise von Verein und Medien gemeint. Früher musste man hier irgendwie keine Interpretationsanleitungen für Posts beilegen...


    Und die Essenz Deiner Beiträge, nämlich dass man einen Stimmungsboykott überhaupt nicht bemerken wird, wird auch nicht richtiger wenn man sie hundertmal wiederholt. Das hat die Madsack-Presse irgendwie auch noch nicht begriffen.

  • Ok, dann will ich meinen Post auch mal erklären:
    Natürlich hängt das Geschehen auf dem Spielfeld unter anderem von der Atmosphäre im Stadion ab.
    Umgekehrt hängt die Atmosphäre im Stadion ganz entscheidend von dem Geschehen auf dem Spielfeld ab.
    Das ist eine Wechselwirkung!


    Ich wollte verdeutlichen, dass für die Atmosphäre im Stadion das Geschehen auf dem Spielfeld viel wichtiger ist als ein Stimmungsboykott eines Teiles der Nordkurve.
    Ich habe den Eindruck, dass sich an dieser Stelle einige zu wichtig nehmen...

  • Anduril: Ging nicht an Dich.


    Aber um Deine Frage zu beantworten: Selbstverständlich freue ich mich über Erfolg und gucke am Liebsten 96 in der 1. Bundesliga. Aber doch nicht um jeden Preis. Wie weit das geht, darf natürlich jeder für sich selber entscheiden, aber mir dann absprechen, es ginge mir um den Verein (das ist nicht auf Dich gemünzt gewesen) und selber im gleichen Post schreiben, man werde nicht nach Sandhausen fahren, finde ich abstrus.

    Einmal editiert, zuletzt von Sujo ()