Stimmung und Drumherum bei den 96-Pflichtspielen

  • Bei geringen Minusgraden friert man in einem vernünftig supportenden Block kein bisschen, ich spreche aus Erfahrung, trotzdem war Bochum scheiße kalt, da hat auch jeder Support nichts gebracht, aber immerhin würde ich sagen das wir die Menge der hüpfenden Leute bei dem Spiel erst beim Derby im letzten Jahr überschritten haben. Gefühlt waren es nebenbei -40 Grad :(


    Ansonsten wegen Rückkehr, so glaube ich das aufgrund des dann auch weiterhin bestehenden Hasses einiger Leute in der Nordkurve gegen Ultras die einzige Möglichkeit eine Art zweite Fankurve, z.b. im Südoberrang, wäre. Auch bei anderen Vereinen wurde es bei unüberwindbaren Differenzen zwischen größeren Fanlagern schon so gehandhabt. Die Fairness darüber das letztendlich nur die Ultras und Anhang dazu in der Lage wären einfach die Kurve zu wechseln in der sie zuvor das unbestrittene Herzstück waren, lässt sich sicher diskutieren. Aber eine Rückkehr in die Nordkurve würde selbst bei Klärung sämtlicher Probleme mit der Vereinsführung, besonders bei einem Rücktritt von MK, nie wieder zu einer gemeinsamen Kurve führen.

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  • Da die Südkurve neben den Gästefans wäre, ist das unrealistisch.


    Vielleicht wird ja ein Bereich auf der Osttribüne frei. :ichmussweg:



    Aber mal ernsthaft gesprochen: Die Bedenken sind schon berechtigt. Die Fanszene hat sich stark auseinander entwickelt.

  • Es ist klar das gerade aufgrund der nähe zu den Gästefans es unrealistisch erscheint, allerdings ist es im europäischen Fußball auch keine Seltenheit und das Konfliktpotenzial gefühlt in der Nordkurve in den letzten Spielen fast höher gewesen als wenn der RK-Block neben dem Gästeblock gewesen wäre. Außerdem wenn man in der Mitte des Südoberrangs mehrere Zäune baut ist der Abstand zumindest zum Gäste Stehblock schon groß genug. Es ändert aber alles nichts daran das man im Moment von dem Problem wie man zurückkommt noch ewig weit entfernt ist.

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  • Es ändert aber alles nichts daran das man im Moment von dem Problem wie man zurückkommt noch ewig weit entfernt ist.


    Das sehe ich auch so. Und in diesem Zusammenhang stellt sich für mich die Frage, wer ein so starkes Interesse an einer Rückkehr hat, dass er bereit ist, dafür (schmerzhafte) Kompromisse einzugehen, zu investieren (nicht im finanziellen Sinne) und willens und in der Lage ist ggfs über seinen eigenen Schatten zu springen.


    Ich denke, dass viele Leute es gut finden würden, wenn es zu einer Rückkehr kommt. Auch Martin Kind, auch die Ost-Tribüne und viele "Normalos". Aber dieses Interesse/dieser Wunsch endet da, was es anfängt, da auch aktiv etwas für zu tun. Mal völlig unabhängig von den einzelnen möglichen Maßnahmen und deren Realisierbarkeit. Bekundungen des Bedauerns ändern nichts am Zustand und wenn das so weitergeht, dann bleibt nur noch die Möglichkeit, dass sich dieses Problem durch Generationswandel von selbst erledigt bzw. nicht mehr als Problem wahrgenommen wird.

  • Exakt.


    Spiel auf Zeit / Langer Atem ...


    ... damit dürftest Du die aktuelle Sicht der Dinge auf der Seite der Entscheider (meiner Vermutung nach) wohl gefunden bzw. benannt haben.

  • Ich denke, man betrachtet das Problem gar nicht als solches ...


    ... die Frage der Stimmung erübrigt sich bei (kalkuliertem) sportlichem Erfolg. Ansonsten wird es nach einer entsprechenden Analyse einen Maßnahmenkatalog geben, im Hinblick auf eine Animation von außen.


    Noch versagen einem ja auch die Regeln das "Einpeitschen" bei laufendem Spiel ohne einen Anlass, aber ich bin schon gespannt, wann es auch hier einen ersten Vorstoß zu freizügigeren Möglichkeiten hin geben wird. Allzulange kann es nicht mehr dauern.


    Darüberhinaus kalkuliert man, daß die Dauerkarteninhaber/Fans, welche fernbleiben (werden), in der Relation eher wenig zum Umsatz (Merchandising, Zuschauereinnahmen) beitragen bzw. beigetragen haben. Stattdessen wurde aus diesem "Milieu" heraus ja der Großteil der Strafen sowie der Kosten für die Sicherheit verursacht. Milchmädchen rechnet da erstmal einfach.


    Das Fernsehen und die Einnahmen aus dieser Richtung werden überdies immer wichtiger, auch hier sind insbesondere durch sportlichen Erfolg enorme Sprünge zu machen. Zwei Fliegen mit einer Klappe.


    Über allem steht der sportliche Erfolg. Trumpft 96 auf und entwickelt sich hierhingehend stetig weiter, wird es funktionieren. Kind rechnet fest damit. Er kennt es nicht anders.


    Der Fussball- und hier insbesondere der 96-Fan weiss es besser.

  • Sollte der sportliche Erfolg nicht eintreten, wird es schlimm und das weiß vermutlich auch Martin. So bin ich mir auch sicher das für den Fall das man jetzt in Richtung Abstiegsränge absacken sollte, das Stadion nicht die letzten Spieltage ausverkauft wäre wie es sonst zu Zeiten eines drohenden Abstiegs in letzter Zeit war. Diese fehlende Unterstützung würde die Mannschaft dann auch merken, wer hängt sich vollkommen rein, wenn am letzten Spieltag vor 35.000 Zuschauern gegen Freiburg nach dem ersten Fehlpass die Pfiffe beginnen.

  • Diese fehlende Unterstützung würde die Mannschaft dann auch merken,

    "Ach was" ... wird jetzt die andere Seite sagen und vielleicht nicht ganz zu Unrecht fragen ... "wie im letzten Spieljahr gegen Hamburg, Stuttgart, Freiburg?"


    Ich will damit nicht über "richtig oder falsch" referieren, nur sagen, daß sich für diese Seite und nach deren Logik gezeigt hat, daß es auch mit dem Rest des Stadions alleine geht bzw. genug Potential vorhanden ist, das nur abgerufen werden muss.

  • Bei den besagten Spielen wurde sehr offensichtlich aus Protest gegen die noch anwesenden Ultras sich enorm reingehangen, so war gerade gegen Hamburg und Freiburg die Stimmung noch deutlich besser als bei jedem Heimspiel in dieser Saison, daher glaube ich, das es nicht wirklich vergleichbar sein wird.

  • Sollte der sportliche Erfolg nicht eintreten, wird es schlimm


    Das stimmt. Allerdings sind dann vermutlich das noch geringere Zuschauerinteresse und die nach wie vor fehlende Stimmung nicht die Punkte, die bei Kind auf der Liste der schlimmen Dingen oben stehen, sondern vielmehr würde er sich um die finanziellen Auswirkungen grämen, die mit sportlichem Mißerfolg verbunden sind.

  • Hallo,
    ich möchte mich nicht unbeliebt machen und ich wette einige werden mich als "schlechter fan" abstempeln, allerdings fällt es mir bei der ganzen MK diskussion echt schwer den überblick zu behalten.
    jetzt zu meiner bitte. kann mir jemand stichpunktartig die auslöser und den verlauf der MK/Ultras debatte erkläutern...?
    ich würde es gern verstehen und ehrlich gesagt komm ich mir komisch vor im stadion zu stehen und immer nur bruchteile der diskussionen mitzubekommen...


    danke im voraus... :grübel: :???:

  • Bei den besagten Spielen wurde sehr offensichtlich aus Protest gegen die noch anwesenden Ultras sich enorm reingehangen, so war gerade gegen Hamburg und Freiburg die Stimmung noch deutlich besser als bei jedem Heimspiel in dieser Saison, daher glaube ich, das es nicht wirklich vergleichbar sein wird.


    Ist das so gewesen? Ich denke, die Wahrnehmung dürfte unterschiedlich gewesen sein, insbesondere, was das Spiel gegen Hamburg angeht. Bronco hat hier vor ein paar Seiten geschrieben, daß er die Stimmung nach dem Schlußpfiff erschreckend fand. Das sehe ich ganz genauso, meine aber zu wissen, daß es nach dem besagten Spiel auch so war ... allerdings in anderer Hinsicht.


    Es ging nach diesem Schlüsselspiel nämlich eben doch um noch mehr, als um eine Zwangsbusanreise, Auswärtsdauerkarten und begleitende Manöver am Gericht, denn dafür konnte die Mannschaft nun wirklich nichts.


    Die (nicht sehr freundlichen) Reaktionen im Oberrang der Nordkurve auf die Mannschaft nach dem Sieg wurden sehr genau zur Kenntnis genommen und in der Folge hat man es halt darauf ankommen lassen.


    Als die "Kind muss weg-Rufe" dann erstmalig von den anderen Blöcken im Stadion (auch in der Nord) mit einem "Ultras raus" quittiert wurden, war die Sache endgültig um. Worum man sich vorher noch Sorgen gemacht hatte (folgen Teile der Fans und die "Normalos" den Fans aus dem Oberrang der Nordkurve oder eher der harten Linie im Umgang mit den Fans?) war nun obsolet.


    Aus Sicht der Offiziellen hatten die Ultras mit ihren Rufen dem Rest des Stadions eine Frage gestellt. Die Antwort war laut und deutlich.


    Spätestens seit diesem Zeitpunkt gibt bzw. wird es wohl kein Zurück mehr geben.

  • Naja, ich meiner Madame meine Leidenschaft mal mit einem tristen 0-0 gegen Aachen versucht nahzubringen. 2. Liga und keine 5000 Leute im NDS.
    Klar war das vor dem Fußballhype, aber ich erwarte das eine Reduktion des Fußballevents auf ein Produkt dazu führen wird, daß das Gros der zahlenden Zuschauer unterhalten werden möchte. Wenn der Unterhaltungswert des Produkts nicht mehr stimmt, kommen viele eben nicht mehr. Dann verlieren als nächste die Investoren ihr Interesse. Und dann schauen wir mal, was passiert.

  • Darauf würde ich mich nicht allzusehr versteifen. Ultras raus-Rufe gab's auch zwei Jahre früher, die mit Ultras raus beantwortet wurden und damit den Automatismus des einen oder anderen Pöblers gehörig aus dem Tritt gebracht haben.


    Mich hat es noch nie gejuckt, wenn jemand erst hasstriefend in seinen wurfbereiten Bierbecher sabbernd Ultras raus gebrüllt hat, um plakativ gesprochen ein Spiel später am Zwinger aufzukreuzen ob man nicht doch noch irgendwo einen hannoverliebt-Schal auftreiben könnte...Seit dem wirken diese Rufe auf mich eh wie artikuliertes Drohgebähren ohne wirklichen Inhalt. Von daher ist KMW/Ultras raus doch als Dauerbrenner nix anderes als ein nicht wortwörtlich umsetzbarer Ausspruch für Unzufriedenheit mit dem Empfänger, bzw. den personifizierten Empfängerkreis.

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  • ja, der ultras raus brüller mit fanklamotten aus der ultras oder organsierten ecke, ja den kenne ich.
    das ist dann auch genau die geistige gewichtsklasse in der diese leute boxen.


    hannoverliebte aus hannoi, ihr wahlspruch: ULTRAS RAUS!