Stimmung und Drumherum bei den 96-Pflichtspielen

  • Ich denke das beste wäre, die Ultras und die aktive Fanszene + alle die zur Zeit noch weg bleiben, sollten nächste Saison wieder ins NDS gehen.


    Aber nicht um zu Supporten, sondern um lautstark und kreativ 90min zu "demonstrieren".


    Ich glaube damit erreicht man auch mehr Gehör als wenn man weg bleibt und die U23 unterstützt.


    Dann will ich die Pro Kind Fraktion ja mal sehen. Ob sie auch 90min durchpfeifen?

  • Du hast nicht unrecht. Viele überlegen und diskutieren derzeit den richtigen Weg. Eine Frage ist dabei, was ist uns der Protest wert. Wollen wir weiter 200 bis 400 Euro für ein Produkt ausgeben, was uns nicht will. Ist es ein besseres Zeichen, wenn 2.000 weitere langjährige Fans wegbleiben.


    Derzeit wünsche ich mir den totalen Knall. Abstieg nach einer Niederlage in der Relegation - direkt absteigen werden wir nicht. Unter 10.000 Dauerkarten in der 2. Liga. Zwei Niederlagen zum Saisonstart. ... vielleicht entsteht dann gemeinsam etwas neues: 96 - du wirst niemals untergehn (hoffe ich immer noch).

  • Wenn Relegation, dann gegen die Pocken. "Leider" gewinnen die aber nicht mehr, so dass ein solches Duell wohl zumindestens 2015 aussichtslos bleibt. Und zu Fernet: Ich gebe nicht wieder min. 340€ für S/M aus.

  • Ist natürlich eine Frage des Wertes. Ich glaube allerdings nicht an einen Abstieg. Und selbst wenn, glaube ich irgendwie nicht an unter 10.000 DK.


    Stimmungsmäßig wird es natürlich,egal ob Abstieg oder nicht, eine Vollkatastrophe bleiben. Bloß habe ich die Befürchtung, dass irgendwann auch die KMW rufe weniger werden, wenn die Leute einfach resignieren.

  • Hallo Ihr Lieben, ich bin ganz neu und möchte auch noch mal
    meinen Senf dazugeben (jetzt nicht gleich die Augen verdrehen!).



    Die Beitrag sollte größtenteils frei von Polemik, Ironie und
    Sarkasmus sein. Sollte sich trotzdem wer angegriffen fühlen oder Frage,
    Einwände haben, bitte fragt mich einfach direkt.



    Ich bin Fan von 96, regelmäßig im Stadion, seit zwei Jahren
    mit DK, eins davon jetzt im Norden. Um mich selbst einordnen zu können: ich bin
    eine von denen die sich gerne „mitziehen“ lässt, habe bisher immer durch andere
    im Stadion profitiert.



    Ich gehöre keinem Fanclub an, ich rufe nicht KMW, werfe aber
    auch nicht mit Bechern, oder pfeife, wenn es in meiner Umgebung passiert. Durch
    Kontakte mit ultranahen Fans ergab sich bereits die eine oder andere Diskussion
    zu dem Thema, daher verstehe ich den Unmut der Ultras / RK / organisierten
    Fanszene. Die Forderung KMW kann ich nachvollziehen, jedoch rufe ich es nicht,
    denke aber das es unter die Meinungsfreiheit fällt. Die Argumentation, dass es
    die Stimmung „vermiest“, ist Quatsch und das „sowieso nichts bringt“ auch. Protest
    soll „wehtun“ und ist immer „unangenehm“ für Einzelne, aber das ist nun mal so,
    dazu ist er da (ob es am Ende was bringt ist eine ganz andere Sache, zumindest
    schafft es Aufmerksamkeit und das ist ein Anfang!)



    Warum ich schreibe? Weil mir 1) die Stimmung fehlt, weil ich
    Fragen habe 2), 3) weil ich traurig bin, dass die Situation nun auch die Fans
    dazu bringt sich gegenseitig anzupöbeln und 3) weil ich schockiert bin über den Brief,
    wie wohl alle hier.



    Die Probleme, die Schuldigen, … all das wurde hier schon in
    Endlosschleife, randommäßig abgespielt. Mich interessiert, ob es eine Idee gibt
    wie sich alle Fans / Stadionbesucher beteiligen könnten.



    Ganz naiv: ich denke wenn „alle“ mitmachen würde es
    wahrscheinlich eher schockieren, es müsste klar sein, dass es nicht nur „die
    Ultras“ sind, die angepisst sind, sondern „alle“ Fans. Nach dem Brief sind wir
    schließlich alle austauschbar! Wir alle wollen keine Kunden, oder Konsumenten
    sein, darin sind wir uns doch alle einig! Ich war schon häufiger im Stadion und
    dachte wie cool es wäre wenn es „wie früher“ wäre, als ich aus dem „Süden“ des
    Stadions mit Ganzkörper-Gänsehaut in die Nordkurve blickte und dachte: „wie
    geil seid Ihr eigentlich“. Das hätte ich gerne zurück, auch wenn ich mittlerweile
    selbst im Norden sitze. (ich weiß: NAIV).



    Ich bin letzten Monat in die FB-Gruppe eingetreten (ich
    sagte: nicht die Augen
    verdrehen ;)), dachte aber es ginge eben gerade darum. Dass es die Idee gibt etwas
    Unterstützung für die „Abtrünnigen“ zu generieren.



    Es gab ja auch den Plan, sich auszutauschen, zu verstehen, …
    aber wir wissen ja alle was dann passiert ist.



    Ich denke aber, dass man vielleicht genau da ansetzen muss.
    Zeigen, dass es alle angeht. Wenn mal das ganze Stadion still ist (…ja, ja, die
    Mannschaft unterstützen, ich weiß, aber wenn ich das nicht tun würde, dann wäre
    ich doch gar nicht erst im Stadion! Das bedeutet doch noch lange nicht, dass
    ich mir alles drumherum gefallen lassen muss!) Oder eine HZ richtig Gas geben
    und dann komplette Stille in der 2. HZ.



    Sowas ist der Art eben. Aber dafür bräuchte man wieder „alle“.




    Nein, ich will hier keine Werbung machen für eine FB-Gruppe
    ;) ich wollte einfach mal meine Meinung kundtun und vor allem auch noch mal bitten,
    dass nur weil man nicht KMW ruft, nicht gleich ein „Kind-Anhänger“ ist.



    Nur weil man noch ins Stadion geht, ist man noch lange kein „Kunde“…
    bitte auch hier nicht alle über einen Kamm.





    In diesem Sinne, freue ich mich auf Reaktionen und wünsche
    allen einen schönen Tag.

  • Eine HZ Support und eine wie bisher wäre interessant. Ich behaupte mal, dass diejenigen die KMW rufen durchaus lauter sein können als die die jetzt unorganisiert supporten.

  • Der Grundgedanke, dass nur das ankommt, was auch wehtut, ist sicher völlig richtig. Und schlusszufolgern, es täte weh, wenn alle ruhig wären, ist auch richtig und fußt klar auf den Erlebnissen im Stadion zu Zeiten, in denen das Gegenteil der Fall war und man sogar in Hannover eine Art Hexenkessel erleben konnte.


    Nur: Wie willst Du dafür das Personal requirieren? Dazu ist das Publikum a) grundsätzlich zu heterogen, b) zu phlegmatisch und c) Martins Methoden gar nicht mal so abgeneigt.
    Selbst wenn a) und b) wegfielen, scheitert man an c), denn der Prozentsatz an zuschauenden Kunden, die insgeheim den durchsetzungsfähigen Herrn Kind dafür bewundern, dass er sich von den kleinen Kackvögeln in der Nord nicht auf der Nase herumtanzen lässt, ist nach meiner Einschätzung erschreckend hoch.


    Ich bin längst fest davon überzeugt, dass die Mehrheit zwar durch die fehlende Stimmung genervt ist, selber aber nix lostreten kann/will, die Schuld daran den renitenten und gewaltbereiten Billigkartenschmarotzern in der Nord zuschiebt und (das ist der entscheidende Punkt!) klammheimlich solche Macher wie den Herrn Kind ganz schön cool finden.
    Eine Fahne ist irgendwie nicht richtig und verwässert den Premiumeindruck? Rappzapp......dann wird die eben verboten. What a mighty good man! Der zeigt Stärke, der zieht sein Ding durch.
    Die Straftaten der marodierenden Arschlöcher sind in der Menge nicht klar zuzuordnen? Wo ist denn das Problem? Da muss man auch mal pauschal sein dürfen und eben alle verknacken, die dabei waren! Beweise sind was für Duckmäuser und Schlappschwänze. Kindergartenjustiz.....
    Was glaubst Du, wie viele da mehr oder minder heimlich nicken und zugeben, wie smart sie das finden, dass da einer das Böse mit Stumpf und Stiel ausrotten möchte, auch über die lästigen Hürden der Justiz hinweg.
    Ach, wenn doch alle Entscheider wie der Herr Kind wären! Klare Verhältnisse hätte man im Land! :herz:


    (Konfrontiert man die Mitarbeiter allerdings mit dem eigentlich klar formulierten und unmissverständlichen Gedanken ihres Chefs, Beweise nicht mehr sooooo wichtig zu finden, ziehen sie pikiert die Augenbrauen hoch und winken mit der hauseigenen Rechtsabteilung, die _dann_ auf einmal wieder mit dem handelsüblichen Vorgehen droht. Schon putzig.....)


    Und mal ganz ehrlich: Sind wir uns nicht alle einig, dass wir uns ohne die Bemühungen besagter Rechtsabteilung, inkl. des spitzbübischen Kniffs, die Richterin der Befangenheit zu bezichtigen, längst im 3.Weltkrieg befänden?
    Das hat der Herr Kind auch einfach souverän gelöst. Kein Handbreit den Hooligans und gewaltbereiten Ultras mit ihren satanischen Ritualen (jemand die BILD vergangene Woche gesehen??)!


    Alles in allem, behaupte ich(!), wirst Du keine Mehrheit im Stadion finden, die sich gegen Kind und Co. ausspricht, geschweige denn zusammenschließt.
    Wir lieben doch unsere Provinzfürsten mit der starken Hand. Macher haben bei uns immer schon einen Bonus gehabt.

  • Hallo Remmidemmi (der Nick passt ja schon mal gut auf die Nord..... ;) ),


    netter "Erstling" den Du da verfasst hast. Und damit hast Du die aufgeworfenen Fragen praktisch selbst beantwortet. Nur wenn es "mehr" Leute geben würde, die etwas differenzierter an die vielschichtige Thematik heran gehen würden, dann würde sich möglicherweise etwas ändern, zumindest aber würde manch einem Betonkopf klar werden, dass es weder nur Ultras sind, noch dass es sich ausschließlich um notorische Querulanten handelt. Und das es auch im Königreich des großen Vorsitzenden Fehlentwicklungen gibt, die es zu thematisieren gilt.


    Das Gros des Stadionpublikums besteht aber aus Menschen, die sich gar nicht damit auseinander setzen wollen, weil für sie alles in Ordnung ist. Die Bratwurst schmeckt, das Bier scheinbar auch, die Marketingmaschine berieselt so schön und nebenher gab es sogar die Abteilung Folklore, die nette Stimmung erzeugt hat. Und das fehlt nun, das ist aber auch das einzige, was wirklich stört. Wenn dieser zunehmende Protest nicht wäre...


    Bei diesen Leuten herrscht ein Mix aus Obrigkeitshörigkeit, Dankbarkeit, Ehrfurcht und blinder Gefolgschaft, denn immerhin spielen wir erste Liga, sind wirtschaftlich gesund und haben mehrere Jahre nichts mit dem Abstieg zu tun gehabt. Um das zu erreichen, so die vorherrschende Meinung, muss nahezu alles richtig gemacht worden sein. Und all das kapriziert sich auf die Person Kind, der sich nicht ungeschickt als der ultimative Retter komplett unabkömmlich gemacht und inszeniert hat. Ihn zu kritisieren, kommt Gotteslästerung gleich. Er stützt sich dabei auf ein Geflecht von Vasallen und Günstlingen, die allesamt ohne ihn nichts wären.


    Flankierend weiter befeuert wird das durch eine gleichgeschaltete Presselandschaft, die in unglückseliger Art und Weise auch noch gesellschaftsrechtlich mit dem Kind'schen Universum verquickt ist.


    Um da gegen anzukommen, siehe die jüngste Glanzleistung der Abteilung Zensur (Stichwort NDR) braucht es entweder einen langen Atem (aussitzen und auf bessere Zeiten hoffen) oder eben einen stetigen Protest. Wenn Du hier eifrig quer gelesen hast wirst Du feststellen, wie ambivalent das auch hier gesehen und diskutiert wird.


    Die zunehmende überregionale Aufmerksamkeit werte ich als einen Erfolg von Initiativen wie "KMW", die ihren Protest bereits vor 2 Jahren!! formuliert und veröffentlich haben. Ich denke da gilt es jetzt weiter zu machen.


    Ich persönlich war gegen Stuttgart zum ersten Mal in dieser Saison in der B2B Arena, und ich war schockiert. Das war in Realita noch schlimmer, als es die werten Damen und Herren Mitforisten geschildert haben.


    Ich werde versuchen für die restlichen Heimspiele an Tickets zu kommen (sollte nach Dortmund kein Problem sein, soviele Leute stehen ja trotz anderslautenden Meinungen doch nicht unverrichteter Dinge vor den Pforten des Konsumtempels) und werde ordentlich mit protestieren. In der Sommerpause werden die Karten neu gemischt.

  • Seltsam: mein erster Gedanke heute war auch: was kann man als Außerkindliche Organisation eigentlich mal auf die Beine stellen? Wie und wo bekommt man die Leute dafür? Und was kann man tun? Prickel hat schon recht, dass das Publikum im Stadion größtenteils phlegmatisch (und auch kindhörig - hohoho) ist... das (also ersteres) ist der Hannoveraner eh (von daher ist es auch von der Kindschen Seite naiv zu glauben, es könnten sich andere Gruppen finden, die die "alte" Oberrang-Szene ersetzen könnten).


    Andererseits ist es ja aber auch so, dass es wirklich zahlreiche Fans (und auch Fan-Clubs) gibt, die sich dieses elende Patriarchat nun nicht mehr gefallen lassen wollen. Allein: außer sich in Foren und sozialen Netzwerken oder Blogs oder Kommentaren auszulotzen fällt auch mir gerade nix ein. Bin mit dem Gedanken aufgewacht, dass die Oberrang-Blöcke der Ultras und der anderen sollten einfach leer bleiben und ein Banner dort platziert wird: "Hier könnte Ihre Stimmung sein." Aber wer soll das (oder was anderes) machen? Wer soll die Leute da oben (nicht nur da, natürlich) bewegen? Wie bekommt man es hin??? Es wurde ja auch schon die Idee gebracht, auf der Jahreshauptversammlung etwas zu unternehmen... ob das funktioniert?


    Ich würde gern den Defibrilator auf das Herz des Vereins und der Fanseele gleichermaßen setzen und meine derzeit hilf- und tatenlose Wut in einen kreativen, bunten, lauten und wirkungsollen Protest umwandeln...


    Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich kotzen könnte bei all dem, was hier abgeht!

  • Locke kam mir zwar (deutlich) zuvor, egal: für mich ist die wichtigste Botschaft zur Unterstreichung von Prickels Analyse ebsenso die flankierende Begleitung durch die lokalen Medien. Sie ist m.E. sogar elementar, auch wenn ich bestimmte Befriffe in diesem Zusammenhang vermeide. Wenn es keinen öffentlichen Gegenpol gibt, keine kritische Begleitung, kein gar nichts, und das über Jahre, dann kann man das Ergebnis den Menschen im Stadion größtenteils nicht einmal vorwerfen. Die KMW-Fraktion ist wie auch in der Vorsaison eine kleine Minderheit, die selbst durch die überregionale Berichterstattung nicht sehr viel größer wird.


    Um diesen Sumpf aka hannoverschen Klüngel wirksam an das Tageslicht zu bringen, bräuchte man schon einen echten Skandal, der dem allgemeinen Wertessystem widerspricht. So Swissleak-mäßig. Oder (nur zum Vergleich ohne Unterstellungsabsicht!) etwas wie Edathy. Irgendwas großes eben, was als Anlass genommen werden kann, tiefer zu bohren. Wo sich auch die lokale Presse nicht mehr verstecken kann. Aber Fußball? Who cares?

  • Ich werde versuchen für die restlichen Heimspiele an Tickets zu kommen (sollte nach Dortmund kein Problem sein, soviele Leute stehen ja trotz anderslautenden Meinungen doch nicht unverrichteter Dinge vor den Pforten des Konsumtempels) und werde ordentlich mit protestieren.

    Der Protest muss ins Stadion. Das ist der einzige Weg. Jetzt ist die Aufmerksamkeit da. Und sie richtet sich auf Hannover - nicht auf Rehden.

  • Ach, Prickelchen, Du hast Recht, und das geht ja weit über den Fußball hinaus und macht die ganze Sache noch viel deprimierender.

  • Du brauchst aber auch keine Mehrheit im Stadion. Wenn man es schafft, KMW nicht von der Agenda verschwinden zu lassen, zwingt man die Zuschauer (und die Vereinsführung) sich damit auseinanderzusetzen. Das fürht zum einen zu Eskalationen, zum anderen aber erreichst du den einen oder anderen inhaltlich. Und je mehr Menschen davon überzeugt werden, das schon die Informationspolitik einseitig und manipulativ ist, desto mehr kritische Stimmen werden exakt dies hinterfragen.


    Das mag ein langer Weg werden, aber sowohl die überregionale Berichterstattung, als auch das Verhalten der Vereinsführung sind mir Anlaß zur Hoffnung, daß die pauschale Ablehnung von KMW schwindet.


  • Nils,


    Deine Eindrücke kann ich grundsätzlich bestätigen. Der Brief der Klubführung war ein kapitales Eigentor, dass sehen auch viele 96-Mitglieder so, die wie ich Martin Kind grundsätzlich eher positiv gegenüberstehen. Der Unmut und das Unverständnis über den Textinhalt, welcher letztlich - anstatt mit einem entgegenkommenden "Friedensangebot" an die Ultras und ihre Unterstützer die Situation zu deeskalieren - nur neues Öl ins Feuer goß, wächst selbst da, wo es für Martin Kind ans Eingemachte geht, nämlich im Logen- und Businessbereich.


    Jedem, mit dem ich am Samstag vor und während des Bayernspiels gesprochen habe, war klar, wie desaströs dieser Brief sich auf die ohnehin problematische Stimmung in der Nordkurve auswirken würde. Zum ersten Mal spürte ich so etwas wie Verständnis bei nicht wenigen auf der Osttribüne für den Protest der aktiven Fans. Allerdings darf man Verständnis nicht unbedingt gleich mit wirklicher Sympathie oder gar Unterstützung gleichsetzen. Den allermeisten 96-Anhängern - unabhängig wo diese im Stadion stehen oder sitzen - sind die Ultras mit ihrer Philosophie und Stadionkultur herzlich fremd, vielen nicht wirklich geheuer, manchen sogar richtig gehend suspekt. Und das wird sich - realistisch betrachtet - auch zukünftig kaum ändern lassen.


    Viel bedeutsamer jedoch ist etwas anderes, nämlich die breite Erkenntnis, wie enorm wichtig, ja entscheident die Ultras als Taktgeber für alle anderen Fans im Stadion und damit für die lautstarke Unterstützung der Mannschaft, kurz für eine gute Stimmung und eine gelungene Stadionatmosphäre sind. Das soll heißen, selbst wenn die Mehrheit im Stadion persönlich mit den Ultras nichts anfangen kann, so kommt sie dennoch nicht mehr an der Tatsache vorbei, dass eine Lösung der Krise nur mit der Einbindung der Ultras und den anderen Teilen der aktiven Fanszene möglich sein wird.


    Und das allein ist schon ein bedeutender Fortschritt.

    3 Mal editiert, zuletzt von Winsley555 ()

  • Das soll heißen, selbst wenn die Mehrheit im Stadion persönlich mit den Ultras nichts anfangen kann, so kommt sie dennoch nicht mehr an der Tatsache vorbei, dass eine Lösung der Krise nur mit der Einbindung der Ultras und den anderen Teilen der aktiven Fanszene möglich sein wird.


    Zumal es sich bei diesen Personen genauso um Menschen und 96-Fans handelt, wie bei allen anderen auch.
    Das muss man heuer ja geradezu betonen. Uli Hoeneß hatte in seinem bekannten Ausbruch ( :D ) ja partiell durchaus recht; die eine Gruppe braucht die andere resp. gehören alle dazu. Was ja durchaus einschliessen kann, dass die "richtigen" Fans sich über die Häppchenesser aufregen und eben jene die Ultras doof finden. Das gehört m. E. zur Athmosphäre eines solchen Spiels, wie harsche Gesänge und wüste Beschimpfungen. Und nach dem Spiel gibt man sich die Hand.

  • Du brauchst aber auch keine Mehrheit im Stadion. Wenn man es schafft, KMW nicht von der Agenda verschwinden zu lassen, zwingt man die Zuschauer (und die Vereinsführung) sich damit auseinanderzusetzen. Das fürht zum einen zu Eskalationen, zum anderen aber erreichst du den einen oder anderen inhaltlich. Und je mehr Menschen davon überzeugt werden, das schon die Informationspolitik einseitig und manipulativ ist, desto mehr kritische Stimmen werden exakt dies hinterfragen.


    Das mag ein langer Weg werden, aber sowohl die überregionale Berichterstattung, als auch das Verhalten der Vereinsführung sind mir Anlaß zur Hoffnung, daß die pauschale Ablehnung von KMW schwindet.

    Ich bin überzeugt: Angesichts der Machtverhältnisse können nur Dynamiken helfen. Und eine solche Dynamik entsteht gerade jetzt. Die gilt es unbedingt zu nutzen.


    Wenn sich der Protest nicht steigert, zieht die Aufmerksamkeit weiter. Dann schmort man wieder im eigenen Saft.


    Die Strategie des langen Weges wird kein anderes Ergebnis bringen, als dass man irgendwann sagen kann: Ich hab's ja schon immer gesagt.


    (Hinzu kommt: Ein Teil der derzeitigen Dynamik speist sich m.E. unzweifelhaft aus der aktuellen sportlichen Krise. Wenn es 96 gelingt, in den Heimspielen wieder mit attraktivem Fußball zu unterhalten, verfliegt die allgemeine Unzufriedenheit. Und die verbliebenen KMW-Rufer stehen als verbitterte Spaßbremsen da. Erfolg verdeckt vieles.)

  • Im Enddefekt bleibt in meinen Augen doch nur eines: Jeder der mit der Entwicklung unzufrieden ist sollte ins Stadion gehen (der eigtl. einzige Grund warum ich diese Saison noch eine DK habe). Seinen Unmut dort (dort wo es wehtut) deutlich äußern (ob nun verbal oder per Plakat).
    Friedlich bleiben und dem ein oder anderen in aller Ruhe (auch wenn es schwer fällt) seine Sicht erklären, Hintergründe erläutern.
    Kurz gesagt: weg von der Tastatur und ab an die frische Luft !!! 8)

  • Hallo liebe Freunde des gepflegten Ballsports !


    Ich habe mich jetzt auch endlich einmal angemeldet, nachdem ich schon lange Zeit als passiver Mitleser dabei bin. Ich gehöre zu den vielen Exil-Hannoveranern, die aber dennoch über all die Jahre versuchen so oft es geht in der Heimat das Niedersachsenstadion zu besuchen.Ich möchte kurz zu mir sagen – und ich glaube das ist hier äußerst wichtig zu sagen, dass ich nicht (und auch meine Freunde, mit denen ich ins Stadion gehen) zu den Ultras oder der aktiven Fanszene gehöre. Das ist in meinem Fall ja auch gar nicht möglich. Sofern das immer möglich war, waren wir aber auch immer in der Nordkurve und haben uns aktiv am support beteiligt. Gehört halt dazu – ist ja unser Verein !


    Ich persönlich habe wirklich immer sehr viel von Martin Kind gehalten – und tue es in gewisser Weise irgendwie noch immer, aber mir zerreißt es das Herz wenn ich sehe wie er unsere Fankultur kaputt macht. Er versteht Fußball nur aus wirtschaftlicher Sicht – aber die Faszination, die der Fußball auf mich/uns hat, ist ihm fremd und unverständlich.Fans als „Kunden“ zu bezeichnen ist eine Schande, damit hat er echt den Vogel abgeschossen. Kunden können ihre „Marken“ wechseln, wenn sie das Produkt nicht mehr mögen – Fans gehen mit ihrem Verein durch gute und schlechte Zeiten- und wechseln ihren Verein nicht, sondern bleiben treu. Genau das ist es aber, was unser lieber MK einfach nicht zu verstehen im Stande ist. Ich könnte jetzt noch auf so viel hier eingehen, aber es wurde hier ja nun wirklich schon einiges geschrieben….




    Ich habe mich hier jetzt endlich angemeldet um einfach meine Unterstützung auszudrücken. Damit meine ich nicht nur mich, sondern kann auch für meine Brüder und Freunde sprechen, mit denen wir ins Stadion sind. Ihr seid nicht alleine – und die Solidarität wächst langsam aber stetig, auch überregional. Ob man Kind aus dem Amt bekommt wage ich zu bezweifeln, aber es muss sich definitiv was ganz drastisch ändern.


    Ich stecke leider nicht tief genug drin, aber man bräuchte einen Fandachverband (RoteKurve aktivieren?!), die sämtliche Unterstützer sammelt und somit der Öffentlichkeit deutlich macht, dass es sich wirklich nicht nur um 30-50 „sogenannte Ultras“ handelt, sondern einen viel größeren Kreis umfasst. Entsprechende Informationskampagnen könnten so koordiniert werden. Ich bin sicher dass man nur mit gebündelter Kraft gegen Martin Kinds Monopolstellung etwas bewirken kann. Wenn es alleine 1000 Leute gäbe (oder mehr), die durch eine Organisation repräsentiert werden, wäre die Presse auch gezwungen davon zu berichten. Die Mehrheit im Stadion denkt ja wirklich es wären nur 50-100…..


    So, viel Text, erster Post, nichts neues – aber Ihr seid nicht allein!


    („Hand drauf“ ^^ hahahaha :kopf: )