Ich frage mich, wie es dazu kommen konnte. Warum liefen auf einmal einige mit diesen hässlichen Toblerone-Dingern rum, warum die Zerstörungswut. Eigentlich war der Rahmen doch perfekt. Ein praktisch rotes Stadion, Aufstieg pefekt gemacht, extrem freundliche Gastgeber.
Bei einigen wenigen scheint aber der Alkohol den inneren Mr. Hyde freigelassen zu haben. Fußball - speziell auswärts - ist dann das Ventil für den Alltag. Therapie auf Kosten der Allgemeinheit. In der anonymen Masse fällt das ja auch erstmal nicht weiter auf. Dann sinkt die Hemmschwelle auch bei weiteren, die dann aus unerfindlichen Gründen mitmachen - die heute, mit etwas Abstand vermutlich auch nicht mehr wissen, weshalb sie sich zu so einem Schwachsinn hinreißen lassen haben. Vielleicht fragt sich der Depp, der das Hardtwaldstadion-Schild mitgenommen hat, wie er dieses unbemerkt verschwinden lassen kann, weil es ihm inzwischen auch peinlich ist. Was will er damit auch machen. Dummerweise gibt es genügend Zeugen, so dass er das nicht ungeschehen machen kann.
Ich hatte auch das Gefühl, dass die "Chaoten" irgendwie planlos unherrannten, als hätten sie nichts besseres zu tun. Die Zeit, bis die Mannschaft auf der Tribüne erschien, dauerte eine gefühlte Ewigkeit. So wie einige die Welt nur noch auf dem Smartphone Display betrachten, gibt es andere, die ebenfalls nicht in der Lage sind, einfach nur den Moment zu genießen. Sie halten es wohl nicht aus, wenn mal ein paar Minuten nichts Spektakuläres passiert.
Die Frage nach dem Warum, wird von den Randalierern im nachhinein kaum einer sinnvoll beantworten können. Beim nächsten Mal sind sie aber trotzdem wieder ganz vorn mit dabei. Und das ist das eigentlich Traurige: es wird sich kaum etwas ändern.
Eine Minderheit, ein geringer Prozentsatz prägt das Bild, das andere jetzt von Hannover haben. Die geschätzt 96% friedlichen Fans können das nicht kompensieren.