Stimmung und Drumherum bei den 96-Pflichtspielen

  • Ich frage mich, wie es dazu kommen konnte. Warum liefen auf einmal einige mit diesen hässlichen Toblerone-Dingern rum, warum die Zerstörungswut. Eigentlich war der Rahmen doch perfekt. Ein praktisch rotes Stadion, Aufstieg pefekt gemacht, extrem freundliche Gastgeber.


    Bei einigen wenigen scheint aber der Alkohol den inneren Mr. Hyde freigelassen zu haben. Fußball - speziell auswärts - ist dann das Ventil für den Alltag. Therapie auf Kosten der Allgemeinheit. In der anonymen Masse fällt das ja auch erstmal nicht weiter auf. Dann sinkt die Hemmschwelle auch bei weiteren, die dann aus unerfindlichen Gründen mitmachen - die heute, mit etwas Abstand vermutlich auch nicht mehr wissen, weshalb sie sich zu so einem Schwachsinn hinreißen lassen haben. Vielleicht fragt sich der Depp, der das Hardtwaldstadion-Schild mitgenommen hat, wie er dieses unbemerkt verschwinden lassen kann, weil es ihm inzwischen auch peinlich ist. Was will er damit auch machen. Dummerweise gibt es genügend Zeugen, so dass er das nicht ungeschehen machen kann.


    Ich hatte auch das Gefühl, dass die "Chaoten" irgendwie planlos unherrannten, als hätten sie nichts besseres zu tun. Die Zeit, bis die Mannschaft auf der Tribüne erschien, dauerte eine gefühlte Ewigkeit. So wie einige die Welt nur noch auf dem Smartphone Display betrachten, gibt es andere, die ebenfalls nicht in der Lage sind, einfach nur den Moment zu genießen. Sie halten es wohl nicht aus, wenn mal ein paar Minuten nichts Spektakuläres passiert.


    Die Frage nach dem Warum, wird von den Randalierern im nachhinein kaum einer sinnvoll beantworten können. Beim nächsten Mal sind sie aber trotzdem wieder ganz vorn mit dabei. Und das ist das eigentlich Traurige: es wird sich kaum etwas ändern.


    Eine Minderheit, ein geringer Prozentsatz prägt das Bild, das andere jetzt von Hannover haben. Die geschätzt 96% friedlichen Fans können das nicht kompensieren.

  • Ich werde bei den ganzen Bildern der letzten beiden Tage etwas nachdenklich: eigentlich ist es komisch, dass die Spieler, die letzte Saison quasi als Versager abgestiegen sind und euphorisch bejubelt werden. Irgendwie komisch...


    Und diese Zerstörungswut der Fans: da sind einige halt völlig enthemmt und meinen alles machen zu dürfen. Und finden das auch noch lustig. Wenn das jeder machen würde...

  • Ist modern - in Stuttgart genauso. Als wenn man (wieder) Deutscher Meister geworden wäre. Riesenhype. Muss unbedingt sein. Die Spieler, die nach dem Abstieg 2018 ein Jahr später wieder aufsteigen, dürfen sich dann wieder eintragen.

  • ....hoffe es gibt genug Videomaterial um die Idioten, die die Tore und Werbebanden etc. mutwillig zerstört haben zu überführen. Dann können sie wenigstens bestraft werden und völlig "unberechtigte" Stadionverbote ausgesprochen werden.
    Diese primitiven Verbrecher gehören nicht in unser Stadion.
    Wer da gestern dabei war soll sich wirklich schämen und überlegen, wie er sich da verhalten hat !
    P.S : Ich war im Stadion und habe alles live gesehen und mich wirklich gegenüber den netten Gastgebern geschämt.

    Einmal editiert, zuletzt von otto ()

  • Können bitte alle die jenigen,die ihre Infos und gestern aus dem TV oder diesem Forum bezogen haben einfach schweigen.


    Was hier für ein Blödsinn von den "Daheimgebliebenen" fabriziert wird,geht auf keine Kuhhaut. Wenn ich nicht vor Ort war,sollte ich einfach mal die Finger stillhalten und die Bewertung des Geschehens den Leuten überlassen,die auch vor Ort waren


    Dass du mir und anderen, die das Spiel vor dem TV mitverfolgt haben, aufforderst, zu schweigen, ist an Arroganz und Verblendung kaum noch zu schlagen. Was bildest du dir eigentlich ein ?



    Wie hier jemand auf die Idee kommt,dass ein Schiri das Spiel in dieser Situation abbricht würde ich gerne mal wissen.


    Das möchte ich dir gerne erläutern. Schau dir mal dieses Bild an. Das war ca in der 85. Minute. Da, wo man jetzt nur noch 96-Fans sieht, war am die Eckfahne und man sieht auch, dass die Leute ganz knapp vor der Außenlinie stehen. Die Ausführung eines Eckballes wäre da unmöglich geworden. Der Schiri-Assistent kann nicht mehr sehen, ob ein Ball im Aus ist oder nicht. Kurz: es war kurz davor, dass folgender Leitsatz des DFBs zutraf: "Ein Spielabbruch ist dann notwendig, wenn das Spiel unter regulären Bedingungen im Sinne des Sports nicht mehr durchgeführt werden kann". Natürlich kommt vor dem Abbruch i.d.R. erst die Unterbrechung, damit in der Zeit der Unterbrechung die ordnungsgemäßen Bedingungen wiederhergestellt werden können. Können die regulären Bedingungen jedoch nicht wieder hergestellt werden (und danach sah es jedenfalls im TV aus), kann der Schiedsrichter das nach eigenem Ermessen das Spiel abbrechen, wenn er der Überzeugung ist, dass er alle zumutbaren Mittel zur Spielfortsetzung ausgeschöpft hat. Siehe dazu auch diese Quelle: Rechte und Pflichten des Schiedsrichters beim Spielabbruch


    Die Angst vor einem Spielabbruch ist demnach gar nicht so dämlich, wie du das hier suggerierst. Ich denke, wir können alle froh sein, dass es dazu nicht gekommen ist. Und da haben wir in erster Linie dem Schiedsrichter und seinem Team zu verdanken, dass er hier großzügig gehandelt hat und auch auf die eigentlich übliche und hier nachvollziehbar zu begründende Nachspielzeit verzichtet hat.


    Und das alles schreibe ich, obwohl ich meinen fetten Arsch nicht hochbekommen habe und mir das Spiel bequem bei Sky auf meinem Sofa angeschaut habe.

  • Du stützt deine gesamte Argumentation jetzt auf ein Bild, auf dem man nicht erkennen kann, ob jemand näher als einen Meter neben der Außenlinie steht?

  • "Ein paar Arschlöcher"? Ha ha. Sujo, du bist ein netter Kerl. Aber objektiv ist dein Post nicht. Ich fand sehr viel beschämend.


    Ich kann ja nur über das aussagen, was ich mitbekommen habe. Ich will da auch um Himmels Willen niemanden verteidigen, was ich so lese, klingt echt peinlich. Aber wie gesagt, um uns herum wurde völlig friedlich und normal gefeiert und da waren nicht gerade wenige, daher schloss ich daraus, dass es so viele Arschlöcher nicht gewesen sein können.


    Schade, dass man sich so benehmen muss, wenn man so nett aufgenommen wird.

  • Kai, ich schätze Dich, das weißt Du. Aber ich war ziemlich nah dran und bin ziemlich sicher, dass dieses Spiel jederzeit hätte zu Ende gespielt werden können. Eventuell wäre eine Unterbrechung nötig geworden, aber da fand ich den Schiri ausnahmsweise souverän.


    Dass ich die Aktion an sich dennoch dämlich fand, erwähnte ich ja bereits.

  • Das ist auch so Thema wo ich sage: "Hätte vielleicht nachteilig enden können, hat es aber nicht, also interessiert mich das auch nicht mehr." Ich meine welche Relevanz hat dieses Thema noch für die Gegenwart oder Zukunft von 96?

  • Und das alles schreibe ich, obwohl ich meinen fetten Arsch nicht hochbekommen habe und mir das Spiel bequem bei Sky auf meinem Sofa angeschaut habe.


    Und genau deswegen hast Du halt auch nicht gesehen, das es die Ordner waren die bereits das Tor links geöffnet haben und somit zum Verweilen an der Außenlinie eingeladen haben.
    Vermutlich wirst Du jetzt erwarten, das die Leute dann gesittet am Tor warten, bis der Schiedsrichter abgepfiffen hat anstatt die Gelegenheit zu nutzen. Ist aber nicht so. Nirgendwo.

  • Aber ich war ziemlich nah dran und bin ziemlich sicher, dass dieses Spiel jederzeit hätte zu Ende gespielt werden können. Eventuell wäre eine Unterbrechung nötig geworden, aber da fand ich den Schiri ausnahmsweise souverän.


    Wir sind uns einig darin, dass der Schiri hier souverän war und das Richtig tat. Aber ich halte dieses souveräne Verhalten des Schiris nicht für zwangsläufig, sondern er hätte auch anders entscheiden können. Daher sollten wir alle froh sein, dass der Schiri so reagiert hat und nicht so tun, als wenn ein Spielabbruch völlig außerhalb jeder Vorstellungskraft gewesen wäre.


    Auch bei der Bewertung der Situation sind wir einer Meinung. Mich würde jedoch mal interessieren, was sich diese Leute dabei gedacht haben bzw. wie es dazu gekommen ist. Vielleicht kann ja jemand, der dabei war, etwas dazu schreiben.


    @ Strunz: Dieses Bild war nur ein Beispiel. Wenn du möchtest, kannst du dir noch mehr Bilder anschauen und auch bewegte Bilder.


    Edit: Danke, Techniker, für den Hinweis.

    Einmal editiert, zuletzt von Kai ()

  • Mich würde jedoch mal interessieren, was sich diese Leute dabei gedacht haben bzw. wie es dazu gekommen ist.


    Da die Ordner die Tore aufgemacht haben, war das natürlich wie eine Einladung. Dann kam deutlich sichtbar der Gruppeneffekt dazu. "Wenn die gehen, will ich auch". Gefährlich und nicht wirklich clever war eher das Überklettern der Zäune, da einige mit dem Gleichgewichtssinn nicht mehr ganz auf der Höhe waren :lookaround:


    Ich denke nicht, dass irgendein Schiri deswegen dieses Spiel abgebrochen hätte. Schon gar nicht 5 Minuten vor Schluss bei 1:1 und 2:1 für die Peiner. Da hätte ja mehr als ein Fußballwunder geschehen müssen. Also alles in Butter, oder wie Schneppe sagt, inzwischen doch eh Schnuppe.

  • Ich denke nicht, dass irgendein Schiri deswegen dieses Spiel abgebrochen hätte. Schon gar nicht 5 Minuten vor Schluss bei 1:1 und 2:1 für die Peiner. Da hätte ja mehr als ein Fußballwunder geschehen müssen.


    Da bin ich mir eben nicht so sicher. Ich habe schon Schiedsrichterentscheidungen gesehen (mal ganz allgemein), die ich nie und nimmer so erwartet hätte. Da muss noch so ein strammer Profilneurotiker an der Pfeife sein und schon hat er seine Bühne. Völlig unabhängig von irgendwelchen Spielständen.


    Anders ausgedrückt: Bei Schiedsrichtern ist m.E. nichts unmöglich. Fakt ist, dass nicht abgebrochen wurde und das ist gut so.