Stimmung und Drumherum bei den 96-Pflichtspielen

  • Gerrem ist halt Kunde der S&S und kein Vereinsmitglied. Da ist es vollkommen verständlich, dass er sich sein Stadionerlebnis zurückwünscht. Da der Konflikt aber nahezu ausschließlich zwischen Vereinsmitgliedern und Vorstand ausgetragen wird, geht ihn die Umsetzung des Protests tatsächlich nichts an.

  • Übrigens waren die ersten Provokationen anderer Stadionbesucher ja wohl eindeutig die "Ultras raus!"-Rufe. "Ist das alles ..." war ja lediglich eine harmlose Reaktion. Und wenn mich nicht alles täuscht, kam "KMW" nahezu immer parallel zu Plakataktionen.


  • Ich gehe seit fast 40 Jahren ins Stadion und wohl auch in den nächsten Jahren. Konstant war, dass dort immer eine Mannschaft gespielt hat. Trainer, Spieler und Präsidenten gab es zuhauf. Meine Liebe zu den "Roten" hat sich immer im Support der Mannschaft und im Stadionbesuch (oder dem Zuschauen im Fernsehen) gezeigt. Den e.V. hat es auch immer gegeben, aber ich habe ihn nicht wahrgenommen. Wenn ich vom Verein spreche meine ich nicht explizit den e.V.. Das unterscheidet uns wohl


    Also mich interessiert eine weitere Eskalation und da bin ich bestimmt nicht alleine. Ich bin auch Nichtmitglied und motze trotzdem. Deine arroganten Meinung nach habe ich keine Ahnung. Mich interessiert der Verein (also der e.V.) tatsächlich nur am Rande. Für mich ist Hannover 96 immer die Profimannschaft, wegen der gehe ich ins Stadion. Wie viele der Mitglieder des e.V. sind wohl Mitglied wegen des Vereins? Die meisten sind es wegen des Vorkaufsrechts und der Folklore. Treibst Du eigntlich Sport im e.V.? Wer verhält sich eigentlich anmaßend?


    Du verhälst dich gerade anmaßend. Eine passive Mitgliedschaft ist vorgesehen und auch gewollt. Meine passive Mitgliedschaft gibt mir die Möglichkeit meiner Verbundenheit zur Profimannschaft Ausdruck zu verleihen. Ich bin Vollmitglied, zahle dadurch einen höheren Beitrag, der mir Mitbestimmungsrechte einräumt, die Fördermitglieder nicht haben. Auf die Einhaltung dieser Mitbestimmungsrechte lege ich großen Wert.
    Zudem wird der e.V. auf alle und gerade auf die passiven Mitgliedsbeiträge in Zukunft mehr denn je angewiesen sein.


    Das ehrt Dich, auch weil Dein Beitrag den Breitensport fördert aber Du bist trotzdem wahrscheinlich in der Minderheit. Die meisten sind wegen des Vorkaufrechts dem e.V. beigetreten. Für mich ist die Profimannschaft schon lange vom eigentlichen e.V. abgekoppelt.


    Also mich interessiert eine weitere Eskalation


    Meinst du das ernsthaft? :nein:


    Ja ich meine das ernsthaft. Aber Du hast mich wahrscheinlich falsch verstanden. Nicht im Sinne, dass es eine Eskalation geben soll, sondern ob es sie gibt; was ich nicht hoffe.

    Gerrem ist halt Kunde der S&S und kein Vereinsmitglied. Da ist es vollkommen verständlich, dass er sich sein Stadionerlebnis zurückwünscht. Da der Konflikt aber nahezu ausschließlich zwischen Vereinsmitgliedern und Vorstand ausgetragen wird, geht ihn die Umsetzung des Protests tatsächlich nichts an.


    Ich gehe schon seit Zeiten ins Stadion, da war die S&S lange noch nicht erfunden. Und ein schönes Stadionerlebnis an sich ist doch nichts Verwerfliches. Wünschen wir uns das nicht alle (wenn wir mal den Boykott derzeit außen vorlassen)? Eine Reduzierung Andersdenkender auf "ist halt Kunde" halte ich übrigens für nicht zielführend. Das ist eine sehr billige Denkweise.

  • Wenn es um das Vorkaufsrecht geht, genügt die Fördermitgliedschaft.


    Aber darum geht es doch garnicht.


    Dich interessiert der e.V. nicht. Das ist dein gutes Recht. Für Mitglieder ist das eben etwas anderes. Als Mitglied - und so ist es gewollt - gibt es eine Verbindung zwischen Profimannschaft - Stadion - Verein. Als Präsi kann Kind nicht die Mitglieder für den Verein wollen, sie im Stadion zu Zuschauer bzw. Kunden degradieren und ihren Unmut und Protest auf außerhalb des Stadions verlegen wollen. Da hat er ein grundlegendes Prinzip nicht verstanden.

  • Das ist keine billige Denkweise. Das ist Fakt. Du bist kein Mitglied, also geht dich der Konflikt zwischen Mitgliedern und Vorstand herzlich wenig an.

  • Richtig wahrgenommen Strunz, angefangen haben die KMW Rufe als erstes, wo das Banner "Osttribüne für 50+1" präsentiert wurde, was natürlich versucht wurde zu unterbinden, sowohl von den Ordnern, wie auch von Teilen des Publikums und letztere auch mit Gewalt. Allerdings wurde das Banner, wie von einigen vermutet, nicht zerrissen und konnte kurze Zeit später nochmal in der letzten Reihe des Ost-Oberrang präsentiert werden.


    Auf jeden Fall ist das Publikum im Ost-Oberrang absolut widerlich, also der Hass der dort aufkam war schon auf einer Stufe mit dem vieler AfD-Wähler oder PEGIDA-Teilnehmer, dagegen waren die KMW und MKdSeH Rufe aus der Nord verhältnismäßig harmlos.

  • Ich sag's dir P-King! -__-


    PS. Die mit faustschlägen quittierte Banner-Auseinandersetzung in der Ostkurve (O11) war echt die Krönung.


    Was bildet sich eigentlich der selbsternannte "Ultras-Gegner" ein, irgendwelche Banner anderer Leute abzureißen??!
    Soweit ich weiß, leben wir in einem demokratatisch geführten Land, in der es freie Meinungsäußerung gibt! (Ausnahme hierbei bilden natürlich konrekte Beleidigungen)


    Das hat ja was vom 3. Reich, ich war / bin echt entsetzt. Gegner vom System? Weg!


    In der Halbzeit habe ich dann mal das Gespräch mit den besagten Leuten gesucht. > Völlig beratungsresitent und frei von jeglicher Diskussionsgrundlage.
    Tenor: "Habe kein Bock mit dir darüber zu distkutieren!". "Die Ultras sollen sich doch verpissen!" "Die braucht eh keiner".

  • Das ist er wieder, der Godwin mit seinem Gesetz...


    Ich habe den Eindruck, dass es eine immer größer werdende Lücke gibt, zwischen dem, warum der Protest/Boykott initiiert wurde und dem, worüber jetzt fast auschließlich diskutiert wird.



  • Sowas lernt man in diesem Camp David, hab ich neulich irgendwo aufgeschnappt.

  • :D Wie würdest du es denn bezeichnen, wenn "politische Gegner" diffamiert und vorzeitig ausgemerzt werden?


    Das beste Beispiel war doch die vorzeitige Ablehnung der 119 Mitgliedsanträgen von Personen, die Kind als Befürworter von 50+1 ausgemacht hat.


    Sorry wenn ich es so drastisch sagen muss, aber das ist doch nichts anderes als das was aktuell in der Türkei oder bei uns vor 70 Jahren passiert ist.
    Es geht zwar "nur" um Fußball, aber dennoch werden hier Grenzen überschritten und die Demokratie mit Füßen getreten!


    Dazu zählt eben auch, dass ich im Stadion meine Meinung nicht mehr äußern darf. In diesem Sinne - KIND MUSS WEG!

  • Was bildet sich eigentlich der selbsternannte "Ultras-Gegner" ein, irgendwelche Banner anderer Leute abzureißen??!
    Soweit ich weiß, leben wir in einem demokratatisch geführten Land, in der es freie Meinungsäußerung gibt! (Ausnahme hierbei bilden natürlich konrekte Beleidigungen)

    Zumal - das darf erwähnt werden - 50+1 eine Grundlage in allen Verträgen des DFB mit der DFL und den Lizenznehmern/ Vereinen/ Kapitalgesellschaft darstellt, also quasi "herrschende Meinung" ist. Hat Herr Grindel jüngst ja ausdrücklich bestätigt.


    Welchem Kopf kann bloß so eine Aussagen entspringen ?

    Und zack - gleiche Stufe. Oder tiefer.
    Edit: Der Lumpi kann an guten Tagen richtig schnell sein. :)

  • Riot


    Dein eklatanter Mangel an historischer Allgemeinbildung erklärt Deine Fehleinschätzung der Vorgänge vom Freitag.
    Lies mal was über die Zeit zwischen 33 und 45, damit Du nicht auch in Zukunft so am Ziel vorbeistolperst.


    Die Typen in der Ost haben sich beschissen verhalten, zu einem Nazivergleich reicht das aber vorne und hinten nicht.

  • Prickel, es gibt überhaupt keinen Nazivergleich!
    Ich habe jetzt mehrfach gerrechnet und bin mir fasst sicher, dass 1947 die Nazis nicht mehr an der Macht waren.

  • Vielfach gesagt, vielfach bemerkt. Hier dreht sich seit Wochen vieles im Kreis. Vielleicht ein kurzer Eindruck von mir. Ich habe mich hier kürzlich angemeldet, auch um meinem Protest gegen die faktische Abschaffung von 50+1 eine Stimme zu geben. Ich habe die Belange der aktiven Fans nachvollziehen können und vertrete eigentlich bis heute die Meinung, dass eine Hauptschuld am Eskalationsprozess bei MK zu suchen ist; sein meiner Meinung nach größter Fehler war der Kampf gegen die Rote Kurve.
    Mittlerweile ist mein Verständnis für den Protest aber so ziemlich erloschen. Die Form der Auseinandersetzung treibt mich in die Arme derer, die sich wünschen, dass das bald ein Ende hat, auf welche Art und Weise auch immer.
    Vielleicht liegt es auch am völligen Missverhältnis der Gründe, warum man ins Stadion geht. Ich gehe ins Stadion, weil ich Freude am Sport habe; das geht wohl nicht jedem so. Ich entwickle mittlerweile sogar Verständnis für die Gegner der Leute, die da in N16/17 protestieren, bis vor dem Hamburg-Spiel konnte ich mir das nicht vorstellen. Und die tolle Stimmung, die wir früher so hatten? Die ist mir mittlerweile auch egal. 90 Minuten Dauerbeschallung mag auch nicht jeder haben.
    Und ich glaube, dass ich nicht der Einzige bin, dem es so geht.
    Ach ja, entschuldigung. Ich bin ja kein Vereinsmitglied. Da darf ich ja nicht mitdiskutieren...