Was hat euch heute gefreut, ein Lächeln ins Gesicht gezaubert?

  • Für mich ergibt der Kommentar von mustermann schon Sinn.


    Geschildert wurde eine qua-idyllische Integration der Polizei in die Gesellschaft, auf Teneriffa.


    Den Instinkt, da mißtrauisch zu werden, verstehe ich komplett. Dass mustermann da mit der "Nazi-Flagge" über's Ziel hinaus geworfen hat, ist sicher richtig, aber dass was schief ist an dieser scheinbaren Harmonie, davon gehe ich auch aus. Als auch daran, eine solche wahrgenommene Harmonie zu idealisieren.


    Damit will ich nichts gegen den Urheber des Ursprungbeitrags gesagt haben. Es geht eher darum, dass ich den Impuls, das in Frage zu stellen, nachvollziehen kann.

  • Ich kann es sogar irgendwie verstehen, finde es aber in den Kontext unpassend. Warum muss sowas unterstellt werden, nur weil sich eine Schulklasse aufgeteilt hat, damit das Auto durchfahren kann? Warum?

  • philisco ,schreib ich doch ganz kurz was dazu, weil das so auch nicht zu verstehen ist.


    Mir ging es mehr darum, dass du dir das in Deutschland nicht vorstellen könntest. Ich wollte dazu ausdrücken (hab ich aber nicht), dass das wohl nur in dein deutsches Schülerbild passen würde, wenn sie Naziflagen schwenken würde.


    Und mein letzter Satz: "wenn du die Möglichkeit hast, bleib gleich da." - der ist völlig drüber, und Scheiße!


    Vielleicht ist das jetzt ein bißchen verständlicher. Der Ursprungstext ergibt keinen Sinn, da hab ich mindestens was verschluckt, bzw mehr gedacht als geschrieben. Ob das nun klarer geworden ist weiß ich allerdings auch nicht. :high:

  • Ich hab ein deutsches Schülerbild, wo Kinder Naziflaggen schwenken? Was ist denn hier los? Muss ich dann zukünftig fragen, was hier geschrieben werden darf?


    Nicht falsch verstehen, aber finde das echt schon irgendwo sowas aus dem Kontext gerissen.

  • Die Geburtstagsfeier meiner Tochter gestern. Der Kartoffelsalat 535 und mein Krautsalat à la Ksenia wurden gelobt und komplett aufgegessen.

  • Ob diese Veranstaltung so erfreulich ist, darüber lässt sich sicher streiten. Zumindest das vorgelagerte "Host-town-Konzept" hat mich aber völlig sprachlos gemacht :wut:

  • Don, in dem Falle bist Du mehr im Bilde als ich, wie es scheint. "Host Town": google sagt = Gastgeber-Stadt. Ich war bis dato davon ausgegangen, daß Special Olympics wie Paralympics eine gute Sache wären für Menschen mit Handicaps.


    Gerne lasse ich mich eines besseren belehren, sofern es berechtigte Kritik-Punkte daran gäbe.

  • Sorry, hätte meinen Beitrag nicht nur so hinrotzen sollen. Ich bin sicher, die Tage sind für alle Teilnehmer ein tolles Erlebnis und da ich nicht vor Ort bin, muss ich mit meiner Kritik vorsichtig sein.

    Grundsätzlich schafft Special Olympics in meinen Augen keine nachhaltigen (Sport)strukturen und die Wertigkeit des sportlichen Wettkampfes ist oft nicht gegeben. Es wird oft die Mitleidskarte gespielt (Beispiel "Athletensprecher"), SOD ist stark in Politik & Wirtschaft vernetzt und so werden fotogene Leuchtturmveranstaltungen inszeniert.


    Vor den Wettkämpfen in Berlin waren die Delegationen aus den anderen Ländern bei 200 Kommunen & Städten ein paar Tage zu Gast (damit sich die Anreise lohnt). Die Städte konnten sich darauf bewerben und haben SOD die Türen eingerannt.

    Hannover ist „Host-Town“ der Special Olympics World Games | Aktuelle Meldungen und Veranstaltungen | Landeshauptstadt Hannover | Presse & Medien | Service

    "Alle wollen/müssen mitmachen und keiner weiß warum"


    So hatte Hannover bspw. 160 Italiener zu Gast, in Langenhagen war es die polnische Delegation usw...

    Zahlreiche städtische Mitarbeiter haben gefühlt ein ganzes Jahr diesen Besuch vorbereitet, sämtliche Unterkünfte und Transfers wurden für die Delegation bezahlt. Mich würde interessieren, wie lange man mit diesen Geldern den Para-Breiten/Leistungssport in Niedersachsen fördern/finanzieren hätte können.

    Und ob ein Fackelspaziergang und ein Sportangebot im Erika-Fisch-Stadion wirklich "das größte kommunale Inklusionsprojekt ... stiftet ein neues Miteinander und öffnet den Raum für Begegnungen... " zutrifft, oder doch etwas hochgestapelt ist und jede Menge inszeniertes Green-washing?

  • Stimmt schon warum sollte man denen auch ne Bühne geben für ihren minderwertigen Sport. Bringt ja eh niemanden was. Das schöne Geld.


    Unfassbar was du für einen Unsinn schreibst.

  • Wow, da musst du mich wohl sehr falsch verstanden haben.

    Ich freue mich wenn Behindertensport eine Bühne bekommt und ich finde es tatsächlich schade, dass das "schöne Geld" nicht in eine nachhaltige Förderung des Behindertensports in Hannover/Niedersachsen investiert wurde.

    Nach meinen Erfahrungen scheint der Sport bei SOD nicht immer im Fokus zu stehen. So wurde bei der Generalprobe den Deutschlandspielen im letzten Jahr in Berlin zwar eine pompöse Eröffnungsfeier in der Alten Försterei inszeniert, bei den Sportstätten fehlte es bspw. den Wettkampfleitern aber an elementarer und zugesicherter EDV zur Durchführung (tbc).

    Und ob einige Wettkämpfe ein Leuchtturm der Inklusion sind, weil bei manchen Unifiedturnieren die Betreuer oder FSJ´ler einer Werkstatt mitkicken kann man diskutieren.

    Nie schrieb ich etwas von "minderwertigen Sport", sondern mir ging es um eine Kritik an der Institution/Konstrukt Special Olympics.

  • Ich bin sicher, die Tage sind für alle Teilnehmer ein tolles Erlebnis

    Don, SVElfe, dieser eine Satz ist für mich der aller-wichtigste Punkt.


    Ich versuche mal, auf Einzelpunkte einzugehen, (bin aber kein Experte).


    Die Sportler*Innen haben die Möglichkeit sich medienwirksam zu präsentieren und Anerkennung und Bewunderung zu erfahren. Sollte man ihnen gönnen. Und selbstverständlich sollte man ihnen die Bühne geben. (In ihrem Alltag ist es für sie nicht leicht.)


    (Ich hatte schon zwischen den Zeilen gelesen und verstanden, alles gut).


    Don, Du sagtest "Mitleid", das würde ich so nicht unterschreiben. Die Sportler*Innen wollen doch freiwillig teilnehmen, und müssen die erforderliche Leistung eben auch erstmal bringen.


    (Die Alternative wäre sonst eventuell, daß sie kein Event hätten).


    Wenn die Wirtschaft die Special Olympics unterstützt, würde ich den positiven Aspekt eher hervorheben.


    (Was mich verwundert, daß die Host Towns doch relativ weit entfernt sind vom Austragungsort Berlin. Da wäre Brandenburg natürlich sinnvoller.)


    Daß die Veranstaltung selbstredend Geld kostet, lässt sich nicht vermeiden. Ähnlich wie bei allen Events und Sport-Ereignissen. Wenn Infrastruktur erhalten werden kann, ist das zu begrüßen. Ist leider nicht immer umsetzbar. Ebenso lässt es sich nicht vermeiden, daß Fehl-Kalkulationen vorkommen und Leute daran verdienen. Das meintest Du in etwa, oder.


    Selbstverständlich muß auch noch Geld in den Breitensport investiert werden, (sowohl für Menschen mit Handicap als auch für Menschen ohne Handicap). Ich für meinen Teil halte jedoch ebenfalls die Ausgaben für die Special Olympics für sinnvoll.


    Ich hoffe, ich hatte es als Laie einigermaßen richtig aufgefasst.

  • Wow, da musst du mich wohl sehr falsch verstanden haben.

    Ich freue mich wenn Behindertensport eine Bühne bekommt und ich finde es tatsächlich schade, dass das "schöne Geld" nicht in eine nachhaltige Förderung des Behindertensports in Hannover/Niedersachsen investiert wurde.

    Nach meinen Erfahrungen scheint der Sport bei SOD nicht immer im Fokus zu stehen. So wurde bei der Generalprobe den Deutschlandspielen im letzten Jahr in Berlin zwar eine pompöse Eröffnungsfeier in der Alten Försterei inszeniert, bei den Sportstätten fehlte es bspw. den Wettkampfleitern aber an elementarer und zugesicherter EDV zur Durchführung (tbc).

    Und ob einige Wettkämpfe ein Leuchtturm der Inklusion sind, weil bei manchen Unifiedturnieren die Betreuer oder FSJ´ler einer Werkstatt mitkicken kann man diskutieren.

    Nie schrieb ich etwas von "minderwertigen Sport", sondern mir ging es um eine Kritik an der Institution/Konstrukt Special Olympics.

    Also da könnte ich jetzt ein Buch drüber schreiben. Das erspare ich Euch aber.

    Ich habe 35 Jahre lang mit Menschen mit einer kognitiven Einschränkung gearbeitet. Auch die kann man nicht alle über einen Kamm scheren. Am besten bekannt sind wohl Menschen mit einer Trisomie 21, früher als Down-Syndrom bezeichnet, noch früher als Mongolismus. Bisher kann man ganz grob sagen, dass diese Leute etwa die Hälfte der Klienten ausmachen.


    Das sind Menschen, die ohne eine Betreuung entweder komplett, oder wenigstens weitgehend nicht in der Lage sind, ihr Leben zu meistern. Nicht, weil sie es körperlich nicht könnten, sondern weil sie die Grundlagen des sozialen Miteinander nicht verstehen können. Mit einer guten Frühförderung konnten aber schon viele Erfolge erzielt werden.


    Mit einer körperlichen Beeinträchtigung lässt sich das in gar keiner Weise vergleichen. Es ist etwas komplett anderes.

    Daher ist es absoluter Unsinn, beides als "Behindertensport" zusammenzufassen.

    Bisher steht es im Vordergrund, diese Menschen überhaupt in der Öffentlichkeit erscheinen zu lassen und eine Akzeptanz für sie zu erreichen.

    Deshalb sind die Special Olympics wirklich wichtig für sie. Es ist so etwas wie Öffentlichkeitsarbeit.

    Ob das diesen Rahmen wirklich braucht, kann man aber tatsächlich diskutieren. Es stimmt, dass es oft an einfachsten Mitteln fehlt, um ihnen die Teilnahme an Sportangeboten zu ermöglichen. Inclusion ist bisher meistens (noch?) ein schönes Schlagwort, mehr nicht.

    Dass es für einige dieser Menschen wichtig ist, dass Betreuer mit auf dem Spielfeld stehen, mag man seltsam finden.

    Wer hier den "normalen" Leistungsgedanken erwartet, liegt aber eh falsch.

    Wer einmal einem Menschen mit Trisomie 21 beim Tanzen oder Musik machen zusieht, dem wird aber sowas von ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.