Sportdirektor und Geschäftsführer

  • Sportchef bei einem Bundesligaclub? Nachdem wir einen GF Sport (Sportchef) und einen Sportlichen Leiter (Sportchef) bereits unter Vertrag haben, brauchen wir jetzt dringend noch einen Sportchef. Ich tippe auf Schalke.

  • Aber als Manager und nicht als Sportchef. :verwirrt:


    Ich kann das ja immer nicht so gut beurteilen, was andere so in der Ferne machen, aber das liest sich doch erst mal nicht ganz so toll, wie ich finde. Irgendwie so ne Kreutzer-Connection (gefühlt).


    Chefs und leitende Angstellte haben wir dann erst mal genug.

  • Auch wenn Todt mir wegen des regionalen Bezugs lieber wäre, ist Schupp schon ok. Sagt zumindest mein Bauchgefühl.


    Wenn jeder seine Arbeit macht und machen darf ist das schon eine gute Aufteilung. Zumindest ist alles besser als bisher, wo Dufner irgendwas gemacht hat, worüber seine Durchlaucht den Daumen nach oben oder unten zeigte, um es selbst auch nicht besser zu machen.

  • Code
    /-----Position---------------uralt------------alt-----------neu-------\
    | Trainer               | Slomka          Frontzeck     Frontzeck     |
    | Chefscout             | Jakobs            x           Möckel        |
    | Sportdirektor         | Schmadtke       Dufner        Schupp        |
    | Geschäftsführer Sport | Schmadtke         x           Bader         |
    | Präsident             | Kind            Kind          Kind          |
    \---------------------------------------------------------------------/


    So dann?


    Wenigstens sind dann die Pöstchen besetzt. Das machen andere Klubs auch so (Tuchel, Mislintat, Zorc, Watzke, Rauball oder Spinner, Schmadtke, Jakobs, Stöger oder Skripnik, Schröder, Eichin, Filbry).


    Wie gut sie jetzt zusammenarbeiten werden, wird frühestens 2018 sichtbar. Solange wird es brauchen, um die Unwucht wieder zu begradigen. Die Unwucht, die entstanden ist, weil ein starker Präsi und ein starker Trainer mit einem schwachen Manager dazwischen die Entscheidungsprozesse zu dünn unterfüttert haben. Was ja auf deutsch nichts anderes heißt als: Wir wußten es nicht besser und im ganzen Verein war niemand, den wir hätten fragen oder beauftragen können. Deswegen mußten wir es machen. Obwohl wir nicht wußten, wie es geht.


    Verantwortung ist ja nicht teilbar. War nicht teilbar. Auf einmal ist sie es doch.


    Hamburg war mal in ähnlicher Lage nach 2009, nachdem Beiersdorfer gegangen war und Präsi Hoffmann machen konnte, was er wollte. Sechs Jahre später scheint es, als könne es der HSV mit drei blauen Augen überwunden haben. Noch mal ein paar Jahre abwarten, um sicherzugehen. Ein neuer Trainer kann über Nacht etwas verändern, und wenn es nur die Stimmung in der Kabine ist. Aber da oben werden die Weichen gestellt, deren Erfolge und Mißerfolge erst viel später zutage treten.

  • Dein Ausflug zum Hamburger SV beurteile ich aber mal ganz anders, was die handelnden Personen betrifft.
    Einig können wir wohl sein, dass der Sportdirektorposten nach Beiersdorfer viel zu lange unbesetzt blieb.
    Und vielleicht auch, dass es nach Hoffmann nach keinen Kennzahlen besser wurde, sondern alles schlechter.


    Und zu 2018: Wenn die jetzt zum Winter 3 Volltreffer landen, dann hast du am Ende der Saison schon ein klares Ergebnis.
    Um mehr geht es beim Fußball nicht.
    Kader verbessern, besser in der Tabelle abschneiden, am Ball bleiben.

  • Nun, meine Vermutung ist, daß Dufner als Manager zumindest in der zweiten Hälfte seiner Amtszeit nicht mehr viel zu sagen hatte. Geschäftsführer wie Schmadtke war er eh nie, dessen Posten war einfach frei geblieben. Er wurde in der Trainerfrage Moniz überstimmt. Er wollte das NLZ aufbauen und war nicht beim ersten Spatenstich. Er wurde immer mehr von Kind öffentlich bloßgestellt. Die Sommertransfers 2014 trugen recht viel Korkuts Handschrift (Hoffenheim, Spanien, Türkei), die Sommertransfers 2015 trugen recht viel Frontzecks Handschrift (Deutschland, erste und zweite Liga). Damit bin ich bei der Überleitung von einem schwachen Manager zu einem starken Trainer. Und im Ausschlußverfahren gedacht: Irgendeiner muß ja die sportlichen Entscheidungen getroffen haben. Wenn es der Manager nicht war, dann müßte es der Trainer gewesen sein. Andere Instanzen (große Scoutingabteilung, Transferkomitee o.ä.) gab's nicht. Bloß daß Frontzeck sich nicht als Magath-ähnlicher Superminister im sportlichen Bereich versteht. Ein paar risikoarme Ideen wird er eingebracht haben (Benschop, Sorg, Klaus, Tschauner müßte er gekannt haben), um dann zu sagen, sobald alle Gremien wieder mit Fachpersonal besetzt sind, können wir die Kaderplanung vervollständigen. Besser als blind Geld im Sommer rauszuhauen.


    Natürlich viel Interpretation drin.


    Im Idealfall hätten wir hier m.E. stets einen Geschäftsführer Sport gehabt, der den sportlichen Weg von 96 vorgibt. Der ein Alleinstellungsmerkmal für 96 geschaffen hätte (das kann Jugend oder Routine, Angriffs- oder Umschaltfußball sein, das kann brasilianische, georgische, norwegische oder niedersächsische Spieler in den Mittelpunkt stellen, aber halt dauerhaft). Und danach wären alle weiteren Posten besetzt worden. Es würde nicht mehr abwechselnd ein Schleifer/ein Weicher oder ein defensiver/ein offensiver Trainer geholt, sondern derjenige, der zum 96-Stil paßt. Dafür braucht's diesen 96-Stil. Dann können auch nicht viele Differenzen zwischen Trainer und Manager bei Spielertransfers stehen, denn es wären sich alle über den Stil einig. Was soll ich z.B. mit einem offensivstarken Außenverteidiger, wenn ich ihn nie über die Mittellinie lassen will und umgekehrt.


    Hier weiß aber keiner, ob es eine Kontermannschaft oder eine Ballbesitzmannschaft werden soll. Entsprechend wirr waren hier die neuen Trainer und Spieler zusammengestellt. Jedes Jahr ein Umbruch, jeder Umbruch eine Schwächung. Der Weg zeigte so lange nach unten, bis es jetzt nur noch um den nackten Ligaverbleib geht. Dieser mag mit drei "kleinen" Entscheidungen gelingen (neue Spieler, neuer Trainer, leicht andere Formation neuer Rolle für Briand oder so). Für den dauerhaften Erfolg braucht's aber eine Linie, eine Strategie, einen Plan. Einen Umbruch muß man machen, falls er Not tut. Aber vielleicht alle fünf oder zehn Jahre, nicht jedes Jahr. Falls er jedes Jahr Not tut, hat man was falsch gemacht. Irgendwann muß man die Saat auch mal aufgehen lassen, um die Früchte ernten zu können. Im Idealfall hätten wir nach all den Jahren eine Scoutingabteilung. Ich erinnere mich an Kaenzigs Vision von Leverkusen light, an einen Scout von ManU, an Jakobs... und nach 13 Jahren Bundesliga scheint das Brachland zu sein. Möckel hat jedenfalls angekündigt, diesen Bereich personell aufstocken zu wollen. Daher bekomme ich den Eindruck, daß Kind und Frontzeck beinahe alleine Maumau gespielt haben anstatt auf einen vereinsinternen Fundus an Fachleuten zugreifen zu können.


    Währenddessen hätte sich Martin Kind als Geschäftsführer Finanzen auf die Erhöhung der Sponsoringgelder, die Vermarktungsmöglichkeiten in Stadion, TV, Internet und Ausland, auf die Bilanzstruktur und all die schönen Kennziffern der BWL konzentrieren können. Und demnächst auf einen Nachfolger. In zwei Jahren will er ja den Posten abgeben.

  • Laut Sky können wir die Personalie Schupp erstmal wieder zur Seite legen.



    Zitat

    #Schupp jetzt als Sportdirektor zu @Hannover96? Nein! Der Klub wird (vorerst) in der bestehenden Konstellation Bader/Möckel arbeiten. #ssnhd


    https://twitter.com/Sky_SvenT


    Würde ich nicht allzu verkehrt finden. In Aalen hat er zwar als Sportdirektor ganz gute Arbeit geleistet, aber beim FCK war es dann doch viel Durchschnitt. Zudem hätte er mir hier erstmal erklären können, warum er bis zum Schluss in Lautern abgetaucht ist.


    Ich hoffe, dass wir jetzt erstmal auf Todt warten. Wäre auch schon komisch gewesen, wenn kurze Zeit nach der Veröffentlichung von Todt als Wunschkandidat dann Schupp hier unterschreibt.

  • Einen Umbruch muß man machen, falls er Not tut. Aber vielleicht alle fünf oder zehn Jahre, nicht jedes Jahr. Falls er jedes Jahr Not tut, hat man was falsch gemacht.


    Ich denke, dass Kind ganz genauso sieht, und auch schon immer sah. Aber was willst'e machen.
    Nur bisher hat 96 immer alles direkt in den Kader investiert, und quasi nichts in die Führung (Ausnahme Slomka), den Nachwuchs, ...
    Wenn Kind nun wirklich erkannt hat, dass er nicht ewig weitermachen kann und das eh nicht unbedingt erfolgversprechend ist, hat da wohl ein Umdenken stattgefunden.
    Und dann kann man auch sehr schnell Ergebnisse sehen, wenn die neu eingestellten Verantwortlichen funktionieren. (Das hat das Beiersdorfer Team in Hamburg nicht erreicht, nicht gleich, und vielleicht auch überhaupt nicht. Was haben die für teuren Mist verpflichtet, in Ablösesummen und Gehältern.)


    Aber letztendlich entscheidet das Auge für gute Spieler alles. Wo fehlt es wirklich im Kader, wie kann dieser Mangel behoben werden. Das Geschäft ist schnelllebig zwischen dem Mittelfeld in der ersten Liga, und einer Fahrstuhlmannschaft.
    Den langfristigen Aufbau einer guten Nachwuchs Ausbildung mit Ergebnissen sehe ich sehr nüchtern - wer schafft das denn, und was bringt das letztendlich?
    Freiburg, Stuttgart, Hertha, 1860,.. ?


    Schmadtke/Jakobs, die können Caosvereine erfolgreich machen, natürlich in ihrem finanziellen Rahmen. Wenn das nun bei 96 auch mit Bader/Möckel bei 96 passen sollte, dann kann das sehr schnell in der Tabelle nach oben gehen - in dem finanziellen Rahmen, den 96 nunmal hat. Und mehr ist da auch langfristig kaum drin. Die Fehrnsehgelder gehen ein Stück hoch, aber nach weiter oben wird es eh nie reichen.

  • Hab ich das gerade richtig verstanden bei Sky? Ein Sportdirektor soll noch kommen, aber was der eigentlich überhaupt machen soll, weiß man noch gar nicht? :???: